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Auf der Suche nach Ewigkeit<br />
Theatre Of Tragedy sind wohl die erste wirkliche<br />
Gothic-Metal-Band, denn bevor ihre<br />
Kulthymne „Tanz der Schatten“ erschien,<br />
waren Metal- und Gothicszene unvereinbar<br />
getrennt. Umso erfolgreicher verlief der Siegeszug<br />
der Norweger um Raymond und Liv<br />
Christine. Nach der Trennung auf allen Ebenen<br />
war es eine Weile still, bis Raymond mit der<br />
stimmlichen Neuentdeckung Nell ein neues<br />
Kapitel in der Bandgeschichte<br />
aufschlug. Einer Katharsis<br />
gleich, blickt Schlagzeuger<br />
Hein Frode Hansen zurück<br />
auf die schweren Zeiten und<br />
wundert sich selbst über den<br />
Neuanfang.<br />
Hein: Ehrlich, nach all dem, wo<br />
wir als Band durch sind, ist es<br />
schwer vorstellbar, dass wir noch immer zusammen<br />
sind. Wir haben uns auch in Zeiten, als wir eine Kröte<br />
nach der anderen zu schlucken hatten, nie aufgegeben<br />
und das war es wert! 1 Jahre Bandgeschichte<br />
sind eine lange Zeit, und damit sind unendliche viele<br />
Träume in Erfüllung gegangen.<br />
War es für Nell schwer, in die neue Rolle zu<br />
schlüpfen? <strong>Die</strong> Erwartungen waren sicher hoch<br />
VÖ „Forever Is The World“: 18.09.09<br />
„Das leben in<br />
vollen zügen zu<br />
leben, ist sicher ein<br />
wichtiges Motto, da<br />
es ja auch jederzeit<br />
vorbei sein kann.“<br />
und man kann es ja sicher nicht jedem<br />
recht machen?<br />
Nell ist eine starke, unabhängige und<br />
wundervolle Persönlichkeit. Sie hat das<br />
alles sehr professionell genommen. Und<br />
ehrlich gesagt, sie ist kein Ersatz, sondern<br />
eher eine wertvolle Neuerung.<br />
Würdet ihr das neue Werk als ein<br />
Konzeptalbum einordnen? „Forever<br />
Is The World“ ist ja ein klares State-<br />
ment, das man auf<br />
die Band beziehen<br />
kann.<br />
Das Leben in vollen Zügen<br />
zu leben, ist sicher<br />
ein wichtiges Motto,<br />
da es ja auch jederzeit<br />
vorbei sein kann oder<br />
die seltsamsten Schicksalsschläge<br />
auf dich<br />
warten. Das Album bezieht sich darauf, ist<br />
aber auch eine Reise durch verschiedenste<br />
emotionale Zustände. Und so wie das Leben<br />
voller Wandel ist, so hatte sich auch<br />
die Arbeit an diesem Album ausgenommen.<br />
Wir hatten uns anfangs jegliche Regeln<br />
und Vorgaben untersagt. Durch diese<br />
Spontaneität sind natürlich vor allem viele<br />
elektronische Spielereien auf der Strecke geblieben,<br />
weshalb das Album dann auch weit organischer<br />
klingt. Als die Songs dann fertig waren, haben wir<br />
hier und da ein paar Soundsphären eingebaut.<br />
Viele Orchesterparts sind trotzdem geblieben.<br />
Lorentz hat dazu die Basics komponiert. <strong>Die</strong> Midifiles<br />
hatten wir dann einem Freund zum weiteren Arrangieren<br />
gesendet. Was dabei herauskam, hat uns gewaltig<br />
beeindruckt.<br />
Momentan arbeiten wir auch an einer rein orchestralen<br />
Version des Titeltracks „Forever Is The World“,<br />
der dann nächstes Jahr erscheinen wird.<br />
Nun mit der zweiten Chance und dem Neustart.<br />
Geht man da mit Erfolg anders um?<br />
Erfolg wird ja so unterschiedlich bewertet. In erster<br />
Linie ist uns die Reaktion der Fans wichtig. Und solange<br />
wir nicht Heim und Hof verspielen müssen, um<br />
unser neues Album zu promoten, ist ja alles gut.<br />
Haben sich eigentlich Nell und Liv je getroffen?<br />
Bereits einige Male. Rate mal, was sie getan haben.<br />
Das was Mädels tun, quatschen. Und soweit ich<br />
weiß, treffen sich Raymond und Liv häufig, wenn Liv<br />
in Norwegen zu Besuch ist.<br />
Es gibt eine Menge Leute, die euch als erste<br />
Gothic-Metal-Band sehen würden. Wie steht<br />
ihr dazu?<br />
Na ja, als wir anfingen, hing das in der Luft und es<br />
gab ja einige Bands wie uns. Letztendlich war die<br />
Form der Besetzung mit einer männlichen und einer<br />
weiblichen Stimme am Mikrofon bestimmt etwas<br />
ganz Neues. Nachdem unsere ersten beiden Alben<br />
veröffentlicht waren, hatten sich eine Menge neuer<br />
Bands, genau in der gleichen Besetzung gebildet. Da<br />
hatten wir sicher einen Einfluss drauf.<br />
www.theatreoftragedy.com<br />
SiEGMAR oSt