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5<br />
Chai Deveraux<br />
Sinustal on Extasy<br />
Was macht eigentlich Chai Deveraux,<br />
wenn er nicht gerade mit Jesus<br />
On Extasy oder Beloved Enemy<br />
für Schlagzeilen sorgt? Der studierte<br />
Toningenieur und Vollblutmusiker<br />
hat vor drei Jahren sein eigenes<br />
Studio ins Leben gerufen und sich<br />
heimlich zum Produzenten gemausert,<br />
denn die Kooperationen mit<br />
Szenegrößen wie Rage, New Model<br />
Army, und Produzenten wie<br />
John Fryer oder Stefan Raab sprechen<br />
für sich. Auch als Remixer ist<br />
er kein Unbekannter mehr, hat er<br />
doch schon so manchen, vermeintlich<br />
untanzbaren Act in die DAC<br />
gehievt. In seinem Sinustal Studio<br />
in Essen entstehen heute Produktionen<br />
im Spannungsfeld von Gothic<br />
über Electro bis hin zu Indie Rock<br />
oder Metal, aber auch der gute Ton<br />
für Filmproduktionen.<br />
Du produzierst du den Großteil deiner<br />
Songs selbst. Wie kam es dazu,<br />
dies jetzt auch für andere zu tun?<br />
Das tue ich schon etwas länger. Angefangen<br />
hat alles nach meinem Studium<br />
mit J.O.E. Daraus entwickelte sich durch<br />
diverse Remixarbeiten für z.B. Xandria<br />
und ASP mein Produktionsstil. Es war<br />
nur eine Frage der Zeit, wann ich das<br />
erste „Fremdalbum“ produzieren würde.<br />
Daraus wiederum entwickelten sich<br />
ziemlich schnell viele Kooperationen<br />
mit echten Größen á la New Model<br />
Army etc. Ich finde es schön, dass solchen<br />
Bands meine Arbeit gefällt.<br />
Heutzutage reicht oft schon ein<br />
Notebook für ein halbwegs gutes<br />
Album. Warum kommen die Bands<br />
trotzdem zu dir?<br />
Weil zum Notebook auch eine gehörige<br />
Portion Erfahrung gehört, ein Gefühl für<br />
aktuelle Sounds und eine Menge Spaß<br />
an enorm viel Arbeit. Ich sitze nicht<br />
wie andere mit der Stechuhr im Studio,<br />
schließlich will man am Ende gemeinsam<br />
ein gutes Ergebnis erzielen. Ich bin<br />
Musiker und kein Kapitalist. Außerdem<br />
habe ich immer eine gute Flasche Whiskey<br />
im Studio.<br />
Wie ist dein Arbeitsmotto, wenn<br />
du ausschließlich an den Reglern<br />
sitzt, im Vergleich zur eigenen Produktion?<br />
Ich versuche einfach, mit meinen Möglichkeiten<br />
das Ziel, was sich die Band<br />
gesteckt hat, mit ihr zu erreichen und<br />
darüber hinaus auch ein wenig Licht<br />
ins Produktionswirrwarr zu bringen. Ich<br />
mache technisch und kreativ gesehen<br />
keine Unterschiede zwischen meinen<br />
Produktionen und denen für andere. Lediglich<br />
die kreative Grundlage kommt<br />
bei letzteren größtenteils natürlich von<br />
außen.<br />
Wie weit sind die Arbeiten am dritten<br />
JOE-Album? Es soll ja ziemlich<br />
hart werden, oder?<br />
„Ziemlich hart“ wäre ein wenig übertrieben.<br />
Wir stecken mitten in den Aufnahmen.<br />
<strong>Die</strong> Songs sind einfach klarer<br />
strukturiert und mehr auf die Zwölf,<br />
gewohnt melodiös, mit einer großen<br />
Portion Electrorock. Ich liebe unsere<br />
neuen Songs.<br />
www.sinustal.de<br />
RinGo MüllER