BNA GERMANY® - März April 2015

FILM REVIEW
SHAMITABH
Ein Tribut an Amitabh Bachchan
und seine unverwechselbare
Stimme
Einst von ‚All India Radio‘ aufgrund seiner
tiefen Stimme abgelehnt, dreht sich jetzt ein
ganzer Film um Amitabh Bachchans einzigartige
Stimme und so schließt sich der Kreis in der
über 50 Jahre umspannenden Karriere von Big
B. Regisseur R. Balki salutiert mit „Shamitabh“
erneut vor der lebenden Schauspiellegende, so
wie er es bereits in der Vergangenheit durch
seine Filme „Cheeni Kum“ und „Paa“ tat. Allerdings
hat „Shamitabh“ eine wesentlich dünnere
Storyline:
Der Film beginnt damit, dass Danish alias Shamitabh
(Dhanush) gerade eine Film-Premiere
seines neusten Films feiert und den Zuschauer
dabei durch Rückblicke auf eine Zeitreise mitnimmt,
die damit beginnt, dass man einen jungen
Danish sieht, der als Busfahrer in einer
kleinen Stadt arbeitet. Er kann nicht sprechen,
träumt aber davon, Bollywood-Star in Mumbai
zu werden. Später fängt er als Regie-Assistent in
der Filmindustrie an und lernt dort Akshara
kennen, die ihm helfen will. Sie bringt Danish
dazu, sich im Ausland einer teuren OP zu unterziehen,
bei welcher er ein Gerät am Kehlkopf
implantiert bekommt, mit dessen Hilfe er reden
kann. Dafür braucht es allerdings eine zweite
Person, die das reale Sprechen übernimmt und
die nicht weiter als wenige hundert Meter von
ihm entfernt ist, da sonst der Sprachtransformator
nicht funktioniert. Schon bald treffen Danish
und Akshara auf Amitabh, einen alten heruntergekommenen
Säufer, der auf dem Friedhof lebt.
Von nun an arbeiten Danish und Amitabh zusammen
und Danish gibt sich selbst den Künstlernamen
Shamitabh. Amitabh wird zur Stimme
hinter Danishs Gesicht und zusammen machen
die beiden ihren ersten Film, der gleich zum
Erfolg wird. Danish schwimmt fortan auf der
Welle des Erfolgs, wird ein gefeierter Celebrity,
der alle Leute um sich herum an der Nase
herum führt und sich um nichts und niemanden
schert. Schon bald gibt es erste Machtkämpfe
zwischen Danish und Amitabh, da jeder den
Erfolg für sich selbst zuschreibt.
Die Performance von Amitabh Bachchan in
diesem Film beweist einmal mehr, dass er zu
Recht der „Shehenshah“ (König der Könige)
Bollywoods ist. Kein anderer Star Bollywoods
spielt einen Trinker mit soviel Leichtigkeit und
Eleganz und schafft es dabei die Herzen der
Zuschauer zu erobern, wie er. Was außerdem
Amitabh Bachchan hoch anzurechnen ist, ist die
Tatsache, dass er trotz seines Status, welchen er
in der Filmindustrie hat, nie versucht, seine
Co-Stars zu überscheinen, sondern ihnen immer
genügend Raum für ihre Performance gibt.
Und das ist es auch, was einen großartigen
Schauspieler ausmacht. Dhanush auf der anderen
Seite zeigt mit seiner Performance ebenso
Größe und Selbstbewusstsein genug, um überzeugend
neben Amitabh Bachchan vor der Kamera
zu agieren. Akshara Haasan wiederum
gibt mit „Shamitabh“ ein überzeugendes Film-
Debüt. Auch wenn in dem Film nur einige
wenige Akteure agieren, gibt es dennoch tolle
Cameo-Auftritte von namhaften Filmgrößen
wie Mahesh Bhatt, Karan Johar, Raj Kumar
Hirani, Rohit Shetty, Ekta Kapoor, Javed Akhtar,
Rakeysh Omprakash Mehra, Boney Kapoor
und Rekha.
Alles in allem ist „Shamitabh“ trotz seiner
schwachen Story ein sehenswerter Film, eben
aufgrund der großartigen schauspielerischen
Leistungen, allen voran Amitabh Bachchan mit
seiner Kult gewordenen Bariton-Stimme.
BNA GERMANY März / April 2015
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