BNA GERMANY® - März April 2015

FILM REVIEW
BADLAPUR
Don’t miss the beginning...
Regisseur Sriram Raghavan hat seine Fans bei
den Liebhabern von Krimis und Thrillern.
Seine Filme „Ek Haseena Thi“ (2004) und
„Johny Gaddar“ (2007) machten ihn zum angesehenen
Regisseur Bollywoods. Einen Karriereknick
erhielt er jedoch 2012 mit seinem
Film „Agent Vinod“, der zu gewollt auf kommerziell
gemacht wurde und ein Reinfall am
Box-Office war. Doch nun ist er mit
„Badlapur“ wieder zurück und kann an seinen
einstigen Erfolg anknüpfen mit diesem, sich
um Rache drehenden Action-Thriller.
Der Film warb im Vorfeld mit der Tag-Line
„Don't miss the beginning“ und das sollten Sie
wörtlich nehmen, denn alles, worauf die Geschichte
des Films aufbaut, spielt sich in den
ersten fünf Minuten des Films ab. Wer den
Film nicht von Anfang an schaut, wird nicht
nur die Zusammenhänge nicht verstehen; sondern
auch nicht die wahre Intensität des
Filmes spüren können:
Misha (Yami Gautam) und ihr Sohn Robin
werden Opfer eines Banküberfalls, der von
Layak (Nawazuddin Siddiqui) und seinem
Freund Harman (Vinay Pathak) gegangen
wird. Die beiden Räuber steigen in Mishas
Auto und nutzen dieses als Fluchtfahrzeug.
Mutter und Sohn setzen sich zur Wehr, es
fallen Schüsse und beide landen später im
Krankenhaus, wo sie ihren Verletzungen erliegen.
Die Polizei konnte jedoch die Verfolgung
zu den Räubern aufnehmen. Layak wird
festgenommen und zu 20 Jahren Haft verurteilt,
während sein Komplize Harman mit der
gesamten Beute fliehen konnte. Raghu (Varun
Dhawan), der Mann von Misha und Vater von
Robin kommt über den Verlust seiner Familie
nicht hinweg und will Rache. Er besucht Layak
im Gefängnis und will von ihm herausfinden,
wo sich dessen Komplize versteckt hält.
Doch Layak sagt nichts, sodass Raghu einen
Detektiv einschalten muss. Dieser macht Jhimli
(Huma Qureshi), die Freundin von Layak, die
als Prostituierte arbeitet, ausfindig. Raghu trifft
sie und will von ihr erfahren, wo Harman steckt.
Doch diese - aus Naivität und Gutglauben - hält
zu Layak und verrät nichts...die Jahre ziehen
über das Land, Harman lebt seit einiger Zeit
schon in Badlapur und Layak wird, nach 15
Jahren, wegen guter Führung vorzeitig aus dem
Gefängnis entlassen, steht aber unter Polizei-
Beobachtung, da er die Beamten zu Harman
führen wird und somit zu dem Geld aus dem
Banküberfall. So treffen schließlich Ragha, Harman
und Layak aufeinander...
Was „Badlapur“ so sehenswert macht, ist nicht
nur die Story mit all ihren unerwarteten und
unvorhersehbaren Wendungen, sondern auch
die großartige Schauspielleistung jedes einzelnen
Darstellers. Natürlich stechen hier Varun
Dhawan und Nawazzuddin Siddiqui besonders
hervor, wobei letzterer ganz besonders zu loben
ist. Nawazzuddin Siddiqui besticht einfach unglaublich
in seiner Rolle des Layak und hat mit
dieser Performance definitiv einen weiteren
Meilenstein in seiner Karriere erreicht. Varun
Dhawan zeigt mit seiner Performance ebenfalls
unglaubliche Schauspiel-Reife und das in noch
so jungem Alter. Yami Gautam hat nicht viel
Leinwandpräsenz, spielt trotzdem gut, ebenso
wie Huma Qureshi. Die Kamera-Führung von
Anil Metha, die Hintergrundmusik mit einigen
guten Tracks, die von Sachin.Jigar komponiert
wurden und die Dialoge sind top. Lediglich am
Schnitt hätte man noch einiges optimieren können,
weshalb „Badlapur“ auch nicht ganz an die
Qualität der beiden eingangs erwähnten Filmhits
von Sriram Rahnvan herausreicht. Nichtsdestotrotz
ist „Badlapur“ definitiv einer der
besten Filme dieses Jahres und ein Must-Watch.
Und nicht vergessen: Don't miss the beginning...
72 BNA GERMANY März / April 2015