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Die Geschichte der Christuskirche - ev-kirche-andernach.de

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<strong>Die</strong> Kirche <strong><strong>de</strong>r</strong> Bettler<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Christus<strong>kirche</strong></strong> Teil IV<br />

Hatten wir im letzten Teil dieser Reihe die<br />

Leistungen <strong>de</strong>s Franziskaneror<strong>de</strong>ns in<br />

An<strong><strong>de</strong>r</strong>nach und im näheren und weiteren<br />

Umfeld gewürdigt, so gehen wir in diesem<br />

Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> recht spannen<strong>de</strong>n Frage nach, wie eine solche Arbeit überhaupt<br />

finanziert wur<strong>de</strong>. O<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>s gefragt: Wovon lebten eigentlich die<br />

Menschen, die diese Arbeit taten ? Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Frühzeiten <strong>de</strong>s<br />

Minoritenor<strong>de</strong>ns, war es etwa <strong>de</strong>n Mönchen noch nicht einmal vergönnt,<br />

Hühner o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Tiere auf <strong>de</strong>m eh schon kleinen Klostergelän<strong>de</strong> zu<br />

halten, um von ihren Erträgen zu leben.<br />

Kurz gesagt, die Mönche boten ihre pastoralen und seelsorgerlichen<br />

Leistungen umsonst an und wenn sie diese gut erfüllten, wur<strong>de</strong>n sie auch<br />

mit <strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>n bedacht, die sie für ihre Arbeit und nicht zuletzt für ihr ja<br />

eher beschei<strong>de</strong>nes (Über)leben brauchten.<br />

Gera<strong>de</strong> für ärmere B<strong>ev</strong>ölkerungsschichten war dieses Vorgehen ein<br />

großer Segen.<br />

Aber dies hatte natürlich auch seine Nachteile:<br />

Zum einen war damals wie heute <strong><strong>de</strong>r</strong> „Spen<strong>de</strong>nmarkt“ ein durchaus<br />

endlicher, so dass man schnell mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en (Bettel)or<strong>de</strong>n, die in<br />

<strong>de</strong>mselben Gebiet tätig waren, in „Konkurrenz“ trat.<br />

Zum an<strong><strong>de</strong>r</strong>en taten ja die Bettelor<strong>de</strong>n ihren <strong>Die</strong>nst nicht auf einem<br />

unbestellten Feld, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sie boten ihre „<strong>Die</strong>nstleistungen“ auf <strong>de</strong>m<br />

Gebiet <strong><strong>de</strong>r</strong> Pfarrgemein<strong>de</strong>n an und da es damals noch keine<br />

Kirchensteuer gab, waren die Inhaber dieser Pfarrstellen, <strong><strong>de</strong>r</strong> sog.<br />

Pfarrklerus zu ihrem Lebensunterhalt und für ihre Arbeit auf die Kollekten<br />

in <strong>de</strong>n von ihnen gehaltenen Messen und die Gebühren, die sie für ihre<br />

Amtshandlungen erheben konnten, angewiesen.<br />

So kann man sich vorstellen, dass die Pfarrstelleninhaber die Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Bettelor<strong>de</strong>n auf ihrem Gemein<strong>de</strong>gebiet nicht unbedingt (nur) als<br />

Entlastung son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch oft als unberechtigte Einmischung in ihr<br />

Aufgabengebiet erlebten.<br />

Dazu kam, dass die Bettelor<strong>de</strong>n ihre <strong>Die</strong>nste nicht nur „billiger“ anboten<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch durchaus „bedürfnisorientierter“. So lasen sie etwa in <strong>de</strong>n<br />

frühen Morgenstun<strong>de</strong>n kürzere und schnellere Messe, in <strong>de</strong>nen nicht

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