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Die Geschichte der Christuskirche - ev-kirche-andernach.de

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20<br />

Mit einem außergewöhnlichen, „wun<strong><strong>de</strong>r</strong>baren“ Ereignis wur<strong>de</strong>n die<br />

An<strong><strong>de</strong>r</strong>nacher Franziskanermönche <strong>de</strong>n Chroniken zufolge zum ersten Mal<br />

nicht in An<strong><strong>de</strong>r</strong>nach son<strong><strong>de</strong>r</strong>n in Leutesdorf konfrontiert und zwar in einer<br />

Kirche o<strong><strong>de</strong>r</strong> Kapelle zum hl. Kreuz, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Bau nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Zerstörung <strong>de</strong>s<br />

Vorgängerbaus im 30jährigen Krieg 1662 vollen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. <strong>Die</strong><br />

An<strong><strong>de</strong>r</strong>nacher Franziskaner übernahmen hier zwar <strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nst, waren aber<br />

mit <strong>de</strong>m Ursprung <strong><strong>de</strong>r</strong> Wallfahrt – nämlich erfun<strong>de</strong>nen Erscheinungen –<br />

alles an<strong><strong>de</strong>r</strong>e als einverstan<strong>de</strong>n. Pater Archangelus Harsaeus sprach sich<br />

sogar auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Kanzel freimütig gegen sie aus.<br />

Zu einem regelrechten „Kriminalfall“ entwickelte sich die Sache im Jahre<br />

1680 als ein Weltpriester mit <strong>de</strong>m Nachnamen Disteler seinen <strong>Die</strong>nst in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche verrichtete. Plötzlich wur<strong>de</strong> nämlich eine große Menge an<br />

Steinen wie von „Geisterhand“ geworfen. Der eigentlich zuständige<br />

Ortspfarrer schöpfte Verdacht und betraute zwei An<strong><strong>de</strong>r</strong>nacher Patres mit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Untersuchung <strong>de</strong>s Falles, die auch recht schnell eine Magd und einen<br />

Burschen als Urheber dieser Geschehnisse ausmachten. Inwiefern <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Pfarrverwalter Disteler in ihr Tun verstrickt war, ließ sich nicht klären, aber<br />

wahrscheinlich war er selbst eher Betrogener als<br />

Betrüger.<br />

Dem gegenüber füllten die vielen Antoniuswun<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Kloster<strong>kirche</strong> in An<strong><strong>de</strong>r</strong>nach<br />

zeitweise eine ständige Rubrik in <strong>de</strong>n<br />

Aufzeichnungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mönche.<br />

Ein merkwürdiges Ereignis scheint sich im Jahre<br />

1699 in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche zugetragen zu haben. Am<br />

Sonntag vor Maria Himmelfahrt waren auf <strong>de</strong>m<br />

Haupt einer Statue, die die zu Himmel fahren<strong>de</strong><br />

Maria darstellte, zwischen 4 und 5 Uhr ein<br />

Lichtschein und eine Flamme zu sehen. Selbiges<br />

geschah noch an weiteren kirchlichen Festtagen –<br />

etwa am Fest <strong><strong>de</strong>r</strong> Stigmatisierung <strong>de</strong>s heiligen Franz.<br />

Im folgen<strong>de</strong>n Jahr wur<strong>de</strong> dann ein Protokoll über <strong>de</strong>n Vorgang aufgesetzt<br />

und von bei<strong>de</strong>n Konsuln, einer Reihe von Senatoren und Bürgern <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Stadt als Augenzeugen unterschrieben.

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