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Die Geschichte der Christuskirche - ev-kirche-andernach.de

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Dass ich dabei – schon allein aus Zeitgrün<strong>de</strong>n – keine eigenen<br />

Forschungen anstrengen kann, versteht sich von selbst. So beziehe ich<br />

mich in Bezug auf die Franziskanerzeit im Wesentlichen auf das sehr<br />

genau recherchierte Buch von Dr. Franz Jacobi (Pfarrer in Hangelar) „Das<br />

Franziskanerkloster in An<strong><strong>de</strong>r</strong>nach“ aus <strong>de</strong>m Jahre 1936, das mir ein<br />

Goldkonfirmand im letzten Jahr anlässlich seiner gol<strong>de</strong>nen Konfirmation<br />

zum Geschenk gemacht hat. Ihm sei hiermit noch einmal – auch im<br />

Namen unserer Gemein<strong>de</strong> – herzlich gedankt.<br />

Aber b<strong>ev</strong>or wir gemeinsam in die <strong>Geschichte</strong> dieser Menschen einsteigen,<br />

möchte ich eine kleine Anekdote erzählen, die ich in <strong>de</strong>m oben genannten<br />

Buch gefun<strong>de</strong>n habe.<br />

Kurz nach<strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> von Franziskus von Assisi gegrün<strong>de</strong>te Or<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Min<strong><strong>de</strong>r</strong>en Brü<strong><strong>de</strong>r</strong> 1210 vom Papst anerkannt wor<strong>de</strong>n war, versuchten die<br />

Franziskaner 1219 auch in Deutschland Fuß zu fassen. Über diesen<br />

ersten Versuch berichtet die Chronik <strong>de</strong>s Jordanus a Yanu:<br />

„Nach Deutschland (Theutonicam) wur<strong>de</strong>n gesandt Johannes von Parma<br />

mit ungefähr 60 Brü<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Da diese nun unkundig <strong><strong>de</strong>r</strong> Sprache, nach<br />

Deutschland kamen und gefragt wur<strong>de</strong>n, ob sie beherbergt, beköstigt sein<br />

wollten und <strong><strong>de</strong>r</strong>gleichen, antworteten sie „ja“, das einzige Wort, das sie<br />

kannten, und so wur<strong>de</strong>n sie gut aufgenommen. Und da sie sahen, dass<br />

sie durch dies eine Wörtchen „ja“ human behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n, entschlossen<br />

sie sich, auf jegliche Frage mit ja zu antworten.<br />

Nun geschah es, dass sie auch gefragt wur<strong>de</strong>n, ob sie Häretiker (Ketzer,<br />

Falschgläubige) seien und Deutschland anstecken wollten, wie sie es mit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Lombar<strong>de</strong>i gemacht hätten. Und da sie auch hierauf<br />

mit ja antworteten, wur<strong>de</strong>n einige aus ihnen gar übel<br />

geschlagen, an<strong><strong>de</strong>r</strong>e eingekerkert, an<strong><strong>de</strong>r</strong>e entklei<strong>de</strong>t zur<br />

Belustigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leute herumgeführt. Da die Brü<strong><strong>de</strong>r</strong> also<br />

sahen, dass sie in Deutschland keine Frucht ernten<br />

konnten, kehrten sie nach Italien zurück. Seit<strong>de</strong>m galt<br />

Deutschland bei <strong>de</strong>n Brü<strong><strong>de</strong>r</strong>n als ein so wil<strong>de</strong>s Land,<br />

dass sich nur die dorthin wagten, welche sich nach <strong>de</strong>m<br />

Martyrium sehnten.“<br />

Wie es nun dazu kam, dass diese zwar gottesfürchtigen<br />

aber etwas „min<strong><strong>de</strong>r</strong>“ vorbereiteten Menschen, dann doch

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