Die Bezirks - Kirchenbezirk Geislingen

Sehr oft greife ich auf externe Moderation zurück; aus der KSA weiß ich, wie entlastend das sein
kann.
Ich hatte im Dekaninnengeschäft bald den Eindruck: meine KSA-Ausbildung war die beste
Vorbereitung für dieses Amt.
Das will ich erläutern.
4.9.1 Gewinn der KSA fürs Dekaneamt
Konfliktfähigkeit
Gleich zu Beginn meiner Tätigkeit wurde ich von verschiedenen Kirchengemeinderatsgremien
angerufen, weil es Konflikte zwischen KGR und Pfarrer gab.
Ich habe keine Angst vor Konflikten und gehe sie sofort an:
Ich führe in der Regel 3 Gespräche: eins mit dem KGR, eins mit Pfarrer und Pfarrerinnen, eins mit
beiden Konfliktparteien zusammen.
Zuhören Können
Dank der KSA ist meine Fähigkeit, zum Zuhören-Können geschult. Das hilft mir in
Konfliktsituationen, allgemein in Gesprächen, bei PE-Gesprächen und auch in Konflikten, in die ich
selber verwickelt bin.
Introspektionsfähigkeit
In der Regel weiß ich – zumindest nach einer Weile – wie es mir geht, ob mich was ärgert, kränkt,
freut, neidisch macht etc. So kann ich mich zurücknehmen und mein Verhalten korrigieren.
Rollenklarheit
Von vornherein war mir klar, als Dienstvorgesetzte kann ich nicht Seelsorgerin sein. Begleitende
Supervision und auch die Supervisionsgruppe am KSA-Zentrum halfen mir, dies in unüberschaubaren
Praxissituationen auseinander zuhalten
Besonders in den jährlichen PE-Gesprächen ist einerseits Empathie gefragt, andererseits entsteht
dann leicht eine gewisse Dichte, die zu „Bekenntnissen“ führt.
Ich sage dann sofort zu den Pfarrern und Pfarrerinnen: Als Ihre Seelsorgerin würde ich darüber mit
Ihnen sofort weiter sprechen wollen, und das wäre auch nötig, aber als Ihre Dienstvorgesetzte werde
ich das nicht tun. Ich rate Ihnen aber, sich eine Seelsorger/Supervisor/ Berater/ Therapeut zu suchen,
mit dem Sie dies Problem bearbeiten können.
Dank meiner Kenntnis der Institution Kirche kenne ich mich im Hilfsnetz aus und kann gut beraten,
wo angemessenen Hilfe zu finden ist.
Feedback geben können
Ebenso eine trainierte Fähigkeit, die bei der Arbeit, als Dienstvorgesetzte und beim PE-Gespräch
wichtig ist.
Macht und Narzissmus
Als Dekanin habe ich Macht. Die Macht, einschneidende Veränderungen zu initiieren, aber auch die
Macht, einschneidend in Biografien von Pfarrern und Pfarrerinnen hinein zuwirken.
Ich hoffe, dass ich diese Macht überlegt und zum Wohl der Menschen und der Gemeinde einsetze. Ich
weiß auch, dass es mir Freude macht, meine Macht (im Guten) auszuüben
Ich denke, dass ich mit den narzisstischen Versuchungen umgehen kann.
4.9.2. Förderung des Anliegens von Seelsorge und Supervision im Kirchenbezirk und in der
Landeskirche
Ich trage mit dazu bei, dass Themen der Seelsorge und Supervision im Kirchenbezirk gefördert
werden.
� Regelmäßige Teamsupervision der Pfarrer und Pfarrerinnen in den Distrikten.
Bezirksvisitation 2010 Bericht des KBA Seite 29