moments - Das Magazin für die schönsten Augenblicke

MOTION & ENTERTAINMENT
TEXT: MICHAELA HOCEK
Demnächst gastieren Sie mit Erwin
Steinhauer & klezmer reloaded extended
bei den Osterfestspielen im Salzkammergut.
Was ist das Besondere
an der Band, die die Tradition jüdischer
Wandermusiker mit Ohrwürmern
von Wienerlied-Sänger Hermann
Leopoldi und Einflüssen aus
Jazz, Chanson und Tango verquickt?
Ich bin ein Durchschnitts-Wiener –
die Musik von Hermann Leopoldi
lässt sich ganz leicht auf Klezmer
umarrangieren.
Das Besondere an der Partie ist die
Qualität der Musiker. Die große Virtuosität
von Shevchenko und Golebiowski
fasziniert die Zuhörer.
Wie hat sich die Band rund um
Alexander Shevchenko und Maciej
Golebiowski entwickelt?
Nach der ersten Erweiterung mit
Christoph Petschina am Bass und
Percussionist Peter Rosmanith bin ich
gefragt worden, ob ich Lust hätte,
mitzumachen. Ich habe mir überlegt,
„was könnte man arrangieren?“. Mir
sind die Lieder und vor allem witzigen
Texte von Hersch Kohn alias Hermann
Leopoldi – dem sein vorausschauender
Vater schon 1911 geraten
hat, seinen jüdischen Namen in einen
gefälligeren zu ändern – eingefallen.
Seine Musik lässt sich ganz leicht auf
Klezmer umarrangieren. Es funktioniert
wunderbar in Vorspielen, die die
Melodien erahnen lassen. Sobald der
Text einsetzt, hat das Publikum das
Aha-Erlebnis: „Ja, das kenn ich.“
Passt der Titel des Programms „Ich
bin ein Durchschnitts-Wiener“ zu
Ihrer Person und zur Liedauswahl
gleichermaßen?
Für mich müssen Lieder immer
auch Text transportieren, Sinn ergeben.
„Ich bin ein Durchschnitts-Wiener“
ist ein toller Titel samt witzigem
Inhalt. Mir persönlich geht’s zu
gut für einen Durchschnitts-Wiener.
Die meisten haben’s schwieriger. Ich
sehe mich als Glückskind.
Könnten Sie sich auch vorstellen,
einen Popsong zu trällern?
Mit einer wienerischen Version von
Janis Joplins „Mercedes Benz“ habe
ich in „Feier.Abend“ bereits einen
im Programm. Früher habe ich übrigens
immer „Mercy“ verstanden.
Ich bin erst viel später draufgekommen,
dass es um die Automarke und
nicht um Gnade geht. So wie Herwig
Seeböck einen der bekanntesten
Beatles-Songs mit „We all live in the
Cello sagt Marie“ intonierte. (Lacht)
Wie gut kennen Sie das Salzkammergut?
Haben Sie einen kulinarischen
Geheimtipp?
➤
moments 4/2015 113