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Zur Identität des gruppenanalytischen ... - Rudolf-heltzel.de

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Supervision und Beratung – Gestaltung komplexer Supervisionsprozesse – Institutionelle<br />

Verschiebungen – Dialektik von Supervision und Organisationsberatung –<br />

Rollen <strong><strong>de</strong>s</strong> Supervisors – Nachfrageanalyse und Auftragsgestaltung – Differentialindikation<br />

verschie<strong>de</strong>ner Supervisionssettings – Be<strong>de</strong>utung von Feldkompetenz.<br />

Gruppenanalytiker, die nicht ausschließlich Balintgruppen und fallbezogene Supervisionsgruppen<br />

in ihrer eigenen Praxis anbieten, son<strong>de</strong>rn sich in die Welt <strong>de</strong>r Organisationen<br />

begeben (was mit einer „einfachen“ Teamsupervision anfängt), sollten sich<br />

mit diesen Themenfel<strong>de</strong>rn befassen, sich in ihnen auskennen. Sie sollten vertiefte<br />

Kompetenz in diesen Fragen erarbeiten und sie in ihre supervisorische und beraterische<br />

Tätigkeit integrieren (für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Psychiatrie siehe dazu: Heltzel<br />

2000b). – Unabhängig von <strong>de</strong>r Notwendigkeit eines solchen Diskurses ist <strong>de</strong>r essentiell<br />

gruppenanalytische Ansatz in <strong>de</strong>r Supervision und Organisationsberatung aktuell<br />

von hoher kultureller Be<strong>de</strong>utung. Dies zeigt sich insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Großgruppenarbeit,<br />

die als eine spezifische Antwort auf postmo<strong>de</strong>rne Herausfor<strong>de</strong>rungen angesehen<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

These 7: Eines <strong>de</strong>r aktuell wichtigen Settings gruppenanalytischer Supervision und<br />

Organisationsberatung ist die supervisorische Arbeit in Großgruppen, die spezifisch<br />

geeignet ist, um Organisationen und <strong>de</strong>ren Subsysteme in <strong>de</strong>r Entwicklung zu begleiten.<br />

Patrick <strong>de</strong> Maré, <strong>de</strong>r zusammen mit Lionel Kreeger am Halliwick Hospital arbeitete,<br />

wo die große Gruppe und die Gemeinschaftsversammlung kontinuierlicher Bestandteil<br />

<strong>de</strong>r Therapeutischen Gemeinschaft waren, entwickelte ein Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Großgruppenleitung,<br />

das eine Entwicklung von <strong>de</strong>r Frustration zum Haß, zum Dialog, zur Kulturschaffung<br />

und zur Vertiefung <strong>de</strong>r menschlichen Verbun<strong>de</strong>nheit beinhaltete und<br />

dafür plädierte, im Anschluß an Regression das gemeinsame Denken zu erlernen<br />

(Wilke 1999). Dialog in <strong>de</strong>r Großgruppe kennzeichnet <strong>de</strong> Maré als dialektischen Prozeß,<br />

<strong>de</strong>r nicht von „letzten Wahrheiten“ han<strong>de</strong>le, <strong>de</strong>r zutiefst interaktiv sei und von<br />

Verbindung und Bezogenheit lebe; <strong>de</strong>r „tangential“ strukturiert sei und dabei Be<strong>de</strong>utung<br />

vermittele; Dialog schließe Pausen und Schweigen ein, erlaube das Ineinan<strong>de</strong>rgreifen<br />

verschie<strong>de</strong>ner Kommunikationen zur gleichen Zeit; wer<strong>de</strong> durch die Kultur<br />

beeinflußt und beeinfluße diese wie<strong>de</strong>rum; er könne offen, frei fließend, ungezähmt,<br />

provokativ, empathisch sein, reich an Ambiguitäten, voller nonverbaler Be<strong>de</strong>utungen,

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