Zur Identität des gruppenanalytischen ... - Rudolf-heltzel.de
Zur Identität des gruppenanalytischen ... - Rudolf-heltzel.de
Zur Identität des gruppenanalytischen ... - Rudolf-heltzel.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
22<br />
Ich selbst leite fortlaufen<strong>de</strong> Abteilungssupervisionen in mehreren psychiatrischen<br />
Einrichtungen. Wenn dieses Setting über mehrere Jahre kontinuierlich (in zwar großen,<br />
aber regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n) angeboten wer<strong>de</strong>n kann, wird es zu einem<br />
Raum für jene Gefühle, Stimmungen und Gedanken, die <strong>de</strong>r Entwicklungsprozeß <strong>de</strong>r<br />
Abteilung mit sich bringt (Heltzel 2000a und 2000c). Die Großgruppensupervision<br />
kann dann einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung <strong>de</strong>r Organisationskultur<br />
darstellen, sie wird – gemeinsam mit an<strong>de</strong>ren Supervisionen in <strong>de</strong>r Abteilung – zur<br />
„intermediären Institution“ (Berger u, Luckmann 1995) in einer von Sinn- und Existenzkrisen<br />
gerüttelten Organisation.<br />
These 8: Die I<strong>de</strong>ntität <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>gruppenanalytischen</strong> Supervisors und Organisationsberaters<br />
könnte in einer mehrjährigen, spezifischen Weiterbildung erarbeitet wer<strong>de</strong>n. Sie<br />
sollte sich in <strong>de</strong>m Erwerb eines entsprechen<strong>de</strong>n Titels ausdrücken. Träger dieser<br />
Weiterbildung sollten die anerkannten <strong>gruppenanalytischen</strong> Institute sein.- Die anzustreben<strong>de</strong><br />
Weiterbildung sollte Theorie, institutionell - fokussierte Selbsterfahrung<br />
(einschließlich Großgruppe) und Supervision eigener Praxis beinhalten und von erfahrenen<br />
<strong>gruppenanalytischen</strong> Supervisoren und Organisationsberatern angeboten<br />
und geleitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Weiterbildungsteilnehmer wären ausgebil<strong>de</strong>te Gruppenanalytiker, die sich für<br />
Supervison und Beratung in Organisationen qualifizieren bzw. bereits vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Kompetenzen vertiefen und systematisieren wollen. Sinnvolle Eingangsvoraussetzungen<br />
wären eine langjährige Tätigkeit in einer Institution bzw. Organisation und eine<br />
mehrjährige Praxiserfahrung als Gruppenanalytiker. Wenn man <strong>de</strong>n oben dargestellten<br />
Gedankengängen folgt, daß nämlich die gruppenanalytische Grundhaltung,<br />
die Reflexion <strong>de</strong>r <strong>gruppenanalytischen</strong> Tradition und <strong>de</strong>r interdisziplinäre Austausch<br />
mit an<strong>de</strong>ren Fächern die Basis <strong>de</strong>r zu erwerben<strong>de</strong>n Kompetenzen darstellen sollten,<br />
wären die <strong>gruppenanalytischen</strong> Institute <strong>de</strong>r „natürliche“ Ort dieser Weiterbildung.<br />
Sie müßten freilich bereit sein, diese zusätzliche, neue Herausfor<strong>de</strong>rung anzunehmen.<br />
Unter Umstän<strong>de</strong>n könnten sich Kooperationen zwischen <strong>de</strong>n Instituten anbieten,<br />
entwe<strong>de</strong>r in Form gemeinsamer Weiterbildungsblöcke bzw. gemeinsamer Fachtagungen<br />
o<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Austausch von Dozenten bzw. Lehrsupervisoren. Auf diese