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Im Fokus<br />
„Falsch“, meint Hahner, „ein wirtschaftlicher<br />
Säulenbetrieb ist möglich.“ Entscheidend<br />
hierfür sei neben einer genauen Bedarfsplanung<br />
vor allem die Wahl der<br />
rich tigen Gebühr. Hahner hat eine Reihe<br />
Varianten geprüft und festgestellt: „Die reine<br />
Abrechnung von Kilowattstunden rechnet<br />
sich tatsächlich kaum.“<br />
<strong>Geschäft</strong>smodelle,<br />
die sich rechnen<br />
Anders verhält es sich mit Nutzungspauschalen<br />
oder erhöhten Gebühren auf die<br />
Zeit, die ein E-Fahrzeug während des Ladens<br />
an einer Säule parkt. „Eine Pauschale<br />
zahle ich entweder pro Nutzung oder<br />
über eine gewisse Vertragslaufzeit, egal wie<br />
viel Strom ich verbrauche. Eine Gebühr<br />
auf die Parkzeit zahle ich jedes Mal, wenn<br />
ich vor der Säule stehe. Also selbst dann,<br />
wenn ich gar nicht lade“, erläutert Hahner.<br />
Wird eine Parkgebühr mit einer Stromverbrauchsabrechnung<br />
ergänzt, sind die<br />
Kos ten für den Säulenbetrieb besonders<br />
schnell gedeckt.<br />
Hahners Business Unit bietet eine Ladesäule<br />
an, die dieses <strong>Geschäft</strong>smodell unterstützt:<br />
„EnergieParken“, eine Gemeinschaftsentwicklung<br />
von Swarco Traffic<br />
Systems, stadtraum, ABB, Dambach-Werke,<br />
telmasol consult und Schroff, ist eine<br />
Verbindung aus Parkscheinautomat und<br />
Ladesäule, die den gleichzeitigen Verkauf<br />
von Parkzeit und Strom an einem Gerät<br />
erlaubt. „Das rechnet sich und ist verbraucherfreundlich“,<br />
so Hahner, „schließlich<br />
zahlt jeder nur, was er bekommt.“<br />
Diese Art der Abrechnung biete einen<br />
weiteren Vorteil: Im Gegensatz zu anderen<br />
Varianten unterstütze sie die verkehrsfreundliche<br />
Parkplatznutzung, weil sie<br />
Dauer- und Umparken verhindere.<br />
Pauschalen verleiteten hingegen dazu,<br />
das eigene Fahrzeug auch dann<br />
vor der Säule stehen zu lassen, wenn die<br />
Batterien längst geladen sind – ärgerlich<br />
für alle, die gerade mit fast leeren Batterien<br />
auf Stecker-Suche sind. Reine, erhöhte<br />
12 Parken aktuell · Dezember 20<strong>10</strong><br />
Parkgebühren könnten hingegen zum<br />
Umparken motivieren: Sind die Batterien<br />
voll, wird das Fahrzeug auf einen günstigeren<br />
Parkplatz ohne Säule gestellt.<br />
Noch kaum Standards<br />
Noch gibt es kaum Standards für die Ausführung<br />
von Ladesäulen. „Eine Reihe von<br />
Arbeitsgruppen beschäftigt sich derzeit<br />
mit der Standardisierung von Bauteilen.<br />
Da geht es um Materialien, Stecker, Übertragungsrichtlinien.<br />
Aber auch um Sicherheitsdinge<br />
wie beispielsweise den Brandschutz“,<br />
sagt Hahner. Betreiber sollten sich<br />
daher vor dem Säulenkauf mit der Arbeit<br />
dieser Ausschüsse vertraut machen, um<br />
nicht aufs falsche Pferd zu setzen. Außer-<br />
Parkscheinautomat mit<br />
Steckdosen: EnergieParken-Mastersäule,<br />
entwickelt von Swarco Traffic Systems,<br />
stadtraum, ABB Dambach-Werke,<br />
telmasol consulting und Schroff