21.04.2015 Aufrufe

Sekundärrohstoff Marktbericht April 2013

Sekundärrohstoff Marktbericht April 2013

Sekundärrohstoff Marktbericht April 2013

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

vse <strong>Marktbericht</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />

Seite 25<br />

kaufmengen gegenüber März erhöht. Der Luxemburger Verbraucher hatte im Vergleich<br />

zum Vormonat einen höheren Bedarf. Für Neuschrott blieb der Preis unverändert,<br />

während für die nachgefragten Altschrottsorten Abschläge von € 5 pro Tonne<br />

zum Tragen kamen. Bei dem Bemühen, Stahlschrott über den Monatsbedarf hinaus zu<br />

kaufen, waren möglicherweise die noch nicht abgerufenen Mengen aus vorherigen<br />

Abschlüssen hinderlich. Aus Tschechien konnten mit den für den Osten Deutschlands<br />

üblichen Abschlägen die gewünschten Mengen eingekauft werden. Der polnische<br />

Schrott war im <strong>April</strong> nicht wettbewerbsfähig. Wegen des gestiegenen Bedarfs im Inland<br />

hatten einige Verbraucher ihre Zukaufpreise erhöht.<br />

Drittlandexport<br />

Der Export in Drittländer leidet unter dem hohen innereuropäischen Preisniveau. Es<br />

gibt Nachfrage nach Containerschrott aus Indien und Südostasien, aber die Vorstellungen<br />

der Anbieter und Nachfrager liegen zum Teil erheblich auseinander. Preiszugeständnisse<br />

mündeten jedoch in Abschlüssen. Im <strong>April</strong> versuchten die türkischen<br />

Verbraucher auf Grund ihres problematischen Fertigstahlabsatzes, die Preise zum<br />

Beispiel für die Sorte HMS 1/2 (80:20) auf ein Niveau von unter US-$ 380 pro Tonne<br />

CFR Türkei zu drücken. Um sinkende Rohstoffpreise durchsetzen zu können, haben<br />

türkische Stahlwerke ihre Roh-stahlproduktion zurückgefahren und überspringen zusätzlich<br />

die Flüssigstahlphase durch den Zukauf von vergleichsweise preisgünstigen<br />

Knüppeln aus den GUS-Ländern. Laut Informationen aus türkischen Stahlwerkskreisen<br />

liegt die Auslastung der Stahlwerke bei rund 65 – 70 Prozent. Außerdem versuchen<br />

die Werke in küstennahen Regionen, wo immer möglich preisgünstigen Schrott<br />

zu kaufen und meiden im <strong>April</strong> bisher Schrottimporte aus den USA und Kontinentaleuropa.<br />

Während die türkischen Verbraucher die Preise unter Druck setzen, warten die<br />

europäischen und amerikanischen Lieferanten ab. Sollten die potenziellen Käufer ihren<br />

zweifelsohne vorhandenen Bedarf doch schnell eindecken wollen, müssten sie<br />

sich preislich bewegen. Ob sie dies tun werden oder stattdessen die Produktion nochmals<br />

drosseln, bleibt abzuwarten.<br />

Gießereimarkt<br />

Je nach Region und Produktionsprogramm wird die Auslastung der Gießereien immer<br />

unterschiedlicher. Viele Gießer klagen über eine spürbar rückläufige Auftragslage und<br />

müssen die Produktion anpassen. Die Preise bei nicht indexgebundenen Zukäufen<br />

waren im <strong>April</strong> über alle Sorten leicht rückläufig und die Schrottlieferanten mussten<br />

Abschläge von bis zu € 5 pro Tonne akzeptieren. Gießereien mit einem hohen Bedarf<br />

an Qualitätsschrotten hielten die Preise zum Teil stabil. Obwohl die Roheisenanbieter<br />

aus Russland und Brasilien die Preise gerne erhöht hätten, ist ihnen dies wegen der<br />

allgemein schwachen Nachfrage nicht gelungen. Die nachgebenden Schrottpreise<br />

unterstützten das Vorhaben der Roheisenhersteller ebenfalls nicht. Der Bedarf an<br />

Roheisen wird konstant auf niedrigem Niveau bleiben.<br />

Aussichten<br />

Die monatlichen Produktionszahlen sind nicht so schlecht, wie die Stimmung vermuten<br />

lässt. So hat sich die Rohstahlproduktion laut worldsteel in den ersten drei Monaten dieses<br />

Jahres in den für die deutsche Schrottwirtschaft wichtigen Absatzländern schrittweise erhöht,<br />

wobei sie unter dem Vorjahresniveau blieb. Charakteristisch für das aktuelle Marktgeschehen<br />

ist ein Zaudern und Zögern auf allen Seiten. Die in der Realwirtschaft fehlenden<br />

finanziellen Mittel erschweren das Handeln der Marktteilnehmer zunehmend, und nicht<br />

mehr versicherbare Marktpartner mindern das Vertrauen in den Markt. Die angespannte<br />

Situation offenbart zudem, dass das zum Teil vorherrschende Umsatzdenken in der<br />

Schrottwirtschaft nicht unbedingt für auskömmliche Margen gesorgt hat. Obwohl viele Feier<br />

- und Brückentage das Schrottaufkommen im kommenden Monat reduzieren, werden die<br />

Aussichten für den kommenden Monat unterschiedlich beurteilt. Weite Teile des Handels<br />

rechnen mit rückläufigen Preisen, zumal der tatsächliche Bedarf der Verbraucher kaum<br />

einschätzbar ist. Einige Händler sehen die Preise unverändert. Der Einfluss des Exports<br />

wird zweifelsohne die Spannung im Markt steigern; denn die Diskrepanz zwischen Exportund<br />

Inlandspreisen wird sich früher oder später angleichen.<br />

Durchschnittliche Stahlschrott-Einkaufspreise Mitgliedswerke WV-<br />

Stahl* in € pro Tonne frei Werk<br />

bvse<br />

Auszug <strong>April</strong> / ∆ März zu <strong>April</strong><br />

Sorte ∆ zum Sorte ∆ zum Sorte ∆ zum Sorte ∆ zum<br />

1 Vormonat 2 Vormonat 3 Vormonat 4 Vormonat<br />

270,6 ↓ 1,5 308,7 ↓ 1,7 296,9 ↓ 3,7 298,8 ↓ 1,6<br />

Meldungen der Mitgliedsunternehmen der Wirtschaftsvereinigung Stahl (ohne die zur Riva-<br />

Gruppe gehörenden Unternehmen B.E.S. und H.E.S.) einschließlich der luxemburgischen<br />

Mengen aus dem deutschen Stahlschrottmarkt.<br />

Als Erhebungszeitraum für die Meldungen (der Bestellmengen und –preise) gilt der 21. des<br />

Vormonats bis zum 20. des laufenden Monats. Hierbei sind die Mengen und Preise für den<br />

Erhebungszeitraum maßgeblich, die bis zum 20. des laufenden Monats vereinbart sind.<br />

Bestellmengen, für die der Preis erst nach dem 20. des Erhebungszeitraums vereinbart wird,<br />

gehen in die Meldung des Folgemonats ein.<br />

Die zu meldenden Preise sind ausschließlich „Frei-Werks-Preise“ – also Preise inklusive der<br />

bis zum Werksstandort anfallenden Fracht- und Umschlagkosten.<br />

„pwc“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers<br />

International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich<br />

selbstständige Gesellschaft.<br />

Bundesverband <strong>Sekundärrohstoff</strong>e und Entsorgung e.V.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!