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GESTALTUNG<br />
Bei der Last einer Dachbegrünung<br />
sind verschiedene Aspekte zu beachten.<br />
Für den Statiker ist meist<br />
das komplette Gewicht einer Dachbegrünung<br />
(Schichtaufbau und Pflanzen)<br />
im wassergesättigten Fall wichtig, um<br />
die statischen Erfordernissen zu planen.<br />
Neben der stets zu beachtenden regional<br />
unterschiedlichen Schneelast und<br />
der nutzungsabhängigen Verkehrslast<br />
kommt die Flächenlast der Dachbegrünung<br />
dazu, die als „ständige Last“<br />
(Eigengewichtslast) verstanden wird.<br />
Die Last der Dachbegrünung richtet sich<br />
nach dem Gründachaufbau und kann bei<br />
manchen Systemen erstaunlich niedrig<br />
sein. Die ONR 121131 zur Dachbegrünung<br />
gibt Richtwerte für Lastannahmen<br />
von Stoffen und Vegetationsformen an.<br />
12<br />
GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAUVERBAND ÖSTERREICH<br />
<strong>GALABAUJournal</strong><br />
Gewichtsanforderungen<br />
STATIK – GRÜNDÄCHER<br />
MÜSSEN KEINE LAST SEIN<br />
Eines der am häufigsten genannten Gründe, ein Dach nicht zu begrünen,<br />
ist die zusätzliche Last, die mit dem Gründach aufgebracht werden muss.<br />
Zusätzlich sind weitere Lasten zu beachten:<br />
Wasseranstau in der Dränschicht,<br />
Plattenbeläge bei Terrassen, Punktlasten<br />
bei Großsträuchern, Bäumen, Randeinfassungen<br />
und Einrichtungsgegenständen<br />
wie Pergolen, Wasserbecken usw.<br />
In Abhängigkeit der Last der Dachbegrünung<br />
sind Unterkonstruktion, (ggf.<br />
druckstabile) Wärmedämmung und<br />
Dachabdichtung zu wählen. Bei der<br />
Herstellung der Begrünung ist zu beachten,<br />
dass die zulässige Lastannahme<br />
bei der Zwischenlagerung von Baustoffen<br />
nicht überschritten wird.<br />
Gewichte von Gründächern Vor<br />
allem bei Begrünungen von Industriehallen<br />
mit weitem Trägerabstand wird<br />
der Ruf nach „Leichtdach-Begrünun-<br />
Erhöhte Statik bei der Systemlösung „Landschaftsdach“ mit etwa 700 bis 1.000 kg/m 2<br />
Die Systemlösung „Leichtdach“<br />
wiegt nur maximal 50 kg/m 2<br />
gen“ laut. Hierfür bieten verschiedene<br />
Hersteller Lösungen an:<br />
• Das Leichtdach: So gibt es beispielsweise<br />
die Systemlösung „Leichtdach“,<br />
die selbst im wassergesättigten Zustand<br />
nur etwa 50 kg/m2 (0,50 KN/m2) wiegt<br />
und eine einfache Extensivbegrünung<br />
aus Moos- und Sedum-Arten darstellt.<br />
Der dauerhaft funktionsfähige Aufbau<br />
besteht bei Flachdächern mit Gefälle aus<br />
einem Schutz- und Kapillarvlies, 3 cm<br />
Leichtsubstrat Typ L und einer vorkultivierten<br />
Vegetationsmatte. Die Gesamtschichthöhe<br />
beträgt etwa 5 cm. Die Systemlösung<br />
„Leichtdach“ ist so leicht,<br />
weil für diesen Anwendungsbereich ein<br />
spezielles Substrat entwickelt wurde, so<br />
dass auf nicht-natürliche und schrumpfempfindliche<br />
Schaumstoff- oder Steinwollmatten<br />
verzichtet werden kann. Das<br />
Leichtsubstrat Typ L entspricht den<br />
Dachbegrünungsrichtlinien und speichert<br />
im Vergleich zu anderen Einschichtsubstraten<br />
etwa doppelt so viel<br />
Wasser. Leichtbauweisen sind nur möglich<br />
auf Dachabdichtungen, die verklebt<br />
bzw. mechanisch fixiert sind und gehen<br />
nicht bei losen verlegten Dachabdichtungen<br />
und Umkehrdächern. Zu beachten<br />
sind bei Leichtbegrünungen die<br />
höheren Herstellkosten und der erhöhte<br />
Pflegeaufwand bei der Nährstoffversorgung.<br />
Hier muss mehr gedüngt werden<br />
als beispielsweise bei der nächst schwereren<br />
Systemlösung „Spardach“.