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KOMMUNAL<br />

Kronensicherungen<br />

DRUM PRÜFE,<br />

WER SICH<br />

EWIG BINDET<br />

Neue Innovationen und technische<br />

Entwicklungen erweitern das Angebot<br />

auf dem Markt befindlicher<br />

Kronensicherungssysteme.<br />

Ein Überblick der gängigsten Kronensicherungssysteme:<br />

Da die<br />

Bedeutung großer Bäume verstanden<br />

und mehr Wert auf Erhalt und<br />

schonende Pflege gelegt wird, gewinnen<br />

Kronensicherungen in letzter Zeit<br />

an Stellenwert. Das Wegbrechen von<br />

Kronenteilen gefährdet außer Personen<br />

und Objekten auch das Leben des<br />

Baumes. Die Schäden führen bald zu<br />

weiteren Problemen oder gleich zur<br />

Fällung.<br />

Erste Hilfsmittel zur Kronensicherung<br />

waren Stützen und Seile, später<br />

wurden auch starre Eisenstangen<br />

verschraubt. Die brachten aber massive<br />

Verletzungen und schwächten den<br />

Baum mehr als sie nützten, sie öffneten<br />

das Tor für Schädlinge. Verlet-<br />

32<br />

GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAUVERBAND ÖSTERREICH<br />

<strong>GALABAUJournal</strong><br />

Flachbandsicherung<br />

zungsfreie Sicherungen mit Stahlseilen<br />

erwiesen sich in vielen Fällen als zu<br />

starr. Abruptes Abdämpfen des<br />

schwingenden Stammes führt zu Belastungsspitzen<br />

und zum Bruch. Heute<br />

werden meistens flexiblere Kunststoffe<br />

verwendet. Der Vorteil ist ein achtmal<br />

geringeres Gewicht im Vergleich<br />

zu Stahl. Ein Beispiel für diese Entwicklung<br />

ist das System Osnabrück,<br />

das zuerst mit Stahlseilen, dann mit<br />

Kunststoffseilen verwendet wurde.<br />

Verwendet werden in der Regel Kunststoffe<br />

wie Polypropylen, Polyester und<br />

Polyethylen, da sie sich hinsichtlich ihrer<br />

Materialeigenschaften für den rauen<br />

Einsatz im Freien bewährt haben.<br />

Alle Hersteller gliedern ihre Systeme<br />

nach der Bruchlast (in Tonnen) der<br />

Bauteile.<br />

Cobra Einkomponentensicherungen<br />

Wann kommt eine Kronensicherung<br />

zum Einsatz? Der Baum ist ein gestaltoptimiertes<br />

System. Manchmal führen<br />

Schädlinge, schlechte Standortbedingungen<br />

oder Überbelastung zur Instabilität;<br />

zum Beispiel bei angerissenen<br />

Zwieseln, Vorschäden der Stämmlinge,<br />

wenig vitale Bäume, die kein adaptives<br />

Dickenwachstum erwarten lassen.<br />

Dann muss unterstützend eingegriffen<br />

werden.<br />

Wie wird gesichert?<br />

• Die statische Bruchsicherung verhindert<br />

Relativbewegung der Stämmlinge,<br />

wie etwa bei angerissenen<br />

Zwieseln gefordert.<br />

• Dynamische Bruchsicherungen<br />

lassen Bewegungsspielraum zu, verhindern<br />

aber das Aufschaukeln der<br />

Baumteile, das zum Bruch führen<br />

kann und minimieren ein ruckartiges<br />

Abbremsen der Schwingung. Sie lassen<br />

den Bäumen die Möglichkeit zu<br />

adaptieren. Sie werden mit leichtem<br />

Durchhang eingebaut. Bruchsicherungen<br />

werden nahezu waagrecht<br />

montiert.<br />

• Eine Tragsicherung verringert das<br />

Gefährdungspotential bruchgefährdeter<br />

Kronenteile bzw. Starkäste und verhindert<br />

deren Absturz. Sie wird mehr<br />

oder weniger vertikal eingebaut.<br />

Regelwerke Bei der Ausführung ist<br />

auf maßgebende Regelwerke und Herstellerangaben<br />

Rücksicht zu nehmen.<br />

In Österreich regelt die ON L1122<br />

„Baumpflege und Baumkontrolle“ Einbau<br />

und Sichtkontrolle von Kronensi-

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