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KBO Kurier - Kliniken des Bezirks Oberbayern

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Einrichtungen und Diensten, der medizinischen<br />

Versorgung sowie der beruflichen und schulischen<br />

Förderung organisiert.<br />

Am ersten Tag eröffnete Markus Witzmann,<br />

Geschäftsführer <strong>des</strong> autkom, die Veranstaltung mit<br />

einem Grußwort <strong>des</strong> <strong>Bezirks</strong>tagspräsidenten Josef<br />

Mederer, der wegen politischer Verpflichtungen<br />

nicht persönlich anwesend sein konnte. Anschließend<br />

richtete Dr. Franz Joseph Freisleder, Ärztlicher<br />

Direktor <strong>des</strong> Heckscher-Klinikums, sein Wort an<br />

das Publikum und freute sich über die zahlreichen<br />

interessierten Gäste.<br />

Markus Witzmann und Christine Schulz, leitende<br />

Diplom-Psychologin im autkom, eröffneten<br />

schließlich fachlich mit einem Vortrag über das<br />

autkom und die Geschichte <strong>des</strong> Netzwerkes akn.<br />

Besonders stolz waren beide darauf, den Gästen<br />

an diesem Tag die neuen Internetportale <strong>des</strong> akn<br />

und <strong>des</strong> autkom zu präsentieren. Die Internetseiten<br />

sind unter www.akn-obb.de und www.autkomobb.de<br />

zu erreichen.<br />

Schulz und Witzmann erhoffen sich mit den<br />

Onlineauftritten eine gute Vernetzung aller 24<br />

Netzwerkpartner. Diese können auf der Seite <strong>des</strong><br />

Netzwerkes zum Beispiel einen gemeinsamen<br />

Veranstaltungskalender pflegen oder Stellenangebote<br />

einstellen. Darüber hinaus sind die Portale als<br />

zusätzliche niederschwellige Anlaufstelle für Betroffene,<br />

Angehörige und Partner eingerichtet worden.<br />

Auf der Internetseite <strong>des</strong> autkom wird außerdem<br />

ein so genanntes Onlineberatungsmodul integriert,<br />

das im Jahr 2009 – zunächst im Projektstatus –<br />

starten wird.<br />

Im Anschluss sprach Privatdozentin Dr. Michele<br />

Noterdaeme über „Aspekte der Früherkennung:<br />

Das Konzept <strong>des</strong> autistischen Spektrums im Überblick“.<br />

Noterdaeme stellte dem Fachpublikum Ergebnisse<br />

aus zehn Jahren Forschung vor. Insgesamt<br />

sind dazu Daten von 665 Patienten im Vorfeld<br />

von Noterdaeme und ihrem Team im Heckscher-<br />

Klinikum analysiert und aufbereitet worden.<br />

Der Spätnachmittag startete mit einem von der<br />

Kunstmalerin Marianne Knoll-Tönnes und der<br />

autistischen Malerin Bettina Wutz gestalteten<br />

Kurzfilm. Das szenische Porträt zeigt Wutz an<br />

einem Nachmittag im Atelier von Knoll-Tönnes<br />

beim Malen.<br />

Danach erörterte Prof. Beate Herpertz-Dahlmann,<br />

Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

und -psychotherapie <strong>des</strong> Universitätsklinikums<br />

in Aachen, in ihrem Vortrag „Asperger-<br />

Autimus und die Störung der sozialen Kognition“<br />

ihre Forschungsergebnisse aus dem Bereich der<br />

„Theory of mind“.<br />

Zum Abschluss <strong>des</strong> Nachmittags referierte Prof.<br />

Gerd Schulte-Körne von der Ludwig-Maximilians-<br />

Universität München über die „Neurobiologischen<br />

Grundlagen autistischer Störungen“.<br />

Der zweite Tag der Fachtagung startete mit drei<br />

weiteren, eher praktisch orientierten Fachvorträgen.<br />

Dr. Nicosia Nieß, Vorsitzende <strong>des</strong> Vereins „autismus<br />

<strong>Oberbayern</strong> e. V.“ und Mutter einer Tochter<br />

mit Autismus, berichtete vom Familienleben und<br />

Maßnahmen, wie das Zusammenleben organisiert<br />

werden kann.<br />

Prof. Dr. Matthias Dose, Ärztlicher Direktor <strong>des</strong><br />

Isar-Amper-Klinikums, Klinik Taufkirchen (Vils),<br />

erläuterte „Diagnostische und therapeutische<br />

Besonderheiten im Erwachsenenalter“. Dose ist<br />

ein auf diesem Gebiet bun<strong>des</strong>weit geschätzter<br />

Experte. Zum Abschluss <strong>des</strong> Vormittags zeigte Rita<br />

Wagner in ihrem Vortrag „Unterstützungsmöglichkeiten<br />

im Schulsystem“ für Menschen mit Autismus<br />

auf. Darin stellt sie anhand von Erhebungen <strong>des</strong><br />

Heckscher-Klinikums auch Aussagen zur Verteilung<br />

von Schullaufbahnen, besuchten Schulen und<br />

Abschlüssen einer repräsentativen Gruppe von<br />

Schülern/Patienten mit autistischen Störungen dar.<br />

Am Nachmittag konnten die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer ihr Fachwissen in 16 verschiedenen<br />

Workshops vertiefen. Die Themen waren unter<br />

anderem: medizinische Möglichkeiten der Frühdiagnostik<br />

und -förderung sowie Maßnahmen zur<br />

Verbesserung von Schulalltag und Integration ins<br />

Arbeitsleben. Außerdem wurden themengeleitete<br />

Gespräche mit Betroffenen angeboten. Ebenso gab<br />

es in einem Workshop Auskunft über ein Ferienweiterbildungsprogramm<br />

in Schottland. Zur Freude<br />

der Gastgeber und Teilnehmer sind dazu extra<br />

schottische Professoren vom Elmwood College<br />

eingeflogen. Der Bezirk <strong>Oberbayern</strong> gestaltete einen<br />

Workshop zum Thema „Persönliches Budget“.<br />

Gesetzliche Grundlagen, aber auch die einzelnen<br />

Schritte zur Beantragung der Unterstützungsleistung<br />

wurden hier erläutert.<br />

Neben dem intensiven Austausch wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse trafen sich die Netzwerkpartner<br />

aus ganz <strong>Oberbayern</strong> auf der Tagung auch, um ihre<br />

Angebote dem medizinischen und pädagogischen<br />

Fachpublikum sowie Betroffenen, Angehörigen<br />

und Partnern zu präsentieren. Gelegenheit dazu<br />

bot an den beiden Tagungstagen eine Infobörse<br />

mit zahlreichen Ständen. Selbstverständlich war<br />

auch das autkom mit einem Stand vertreten und<br />

die Mitarbeiter klärten über das Angebot in der<br />

Kontakt- und Beratungsstelle auf.<br />

Farbenfrohe Kunstwerke statt faktenreicher Informationen<br />

wurden an den Wänden <strong>des</strong> Heckscher-<br />

Klinikums präsentiert. Dort waren zahlreiche Bilder<br />

von autistischen Künstlern aufgehängt. Auch musikalische<br />

Unterhaltung war geboten: Martin Keller<br />

spielte am Klavier die Toccata von Robert Schumann<br />

und Summertime von George Gershwin.<br />

»<br />

Prof. Dr. Matthias Dose,<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Isar-Amper-Klinikum,<br />

Klinik Taufkirchen (Vils),<br />

im Gespräch mit<br />

autkom-Geschäftsführer<br />

Markus Witzmann und<br />

Claudia Ullmann vom<br />

Organisationsteam<br />

(von links nach rechts)<br />

Dr. Franz Joseph Freisleder,<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Heckscher-Klinikum, und<br />

Prof. Dr. Dipl.-Psych.<br />

Gerd Laux, Ärztlicher Direktor<br />

Inn-Salzach-Klinikum<br />

(von links nach rechts)<br />

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