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KBO Kurier - Kliniken des Bezirks Oberbayern

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Im Gespräch mit Vorstand Martin Spuckti<br />

Redaktion Herr Spuckti, wie schon zu Beginn<br />

letzten Jahres ändert sich auch in diesem Jahr<br />

etwas an der Struktur <strong>des</strong> <strong>KBO</strong>: Das Kinderzentrum<br />

München, bisher ein Betrieb <strong>des</strong> Kommunalunternehmens,<br />

wird in eine gemeinnützige GmbH<br />

ausgegründet. Welche Überlegungen haben zu<br />

dieser Entscheidung geführt?<br />

Martin Spuckti Im Vorfeld der Ausgründung fanden<br />

intensive Beratungen und Arbeitstermine auf<br />

verschiedenen Ebenen zur Zukunft der sozialen<br />

Pädiatrie statt. Für uns stand dabei immer die<br />

bestmögliche Versorgung der betroffenen Kinder<br />

und Jugendlichen sowie ihrer Familien im Mittelpunkt.<br />

Ausschlaggebend waren schließlich mehrere<br />

Aspekte:<br />

Mit dem altersbedingten Ausscheiden von Prof.<br />

Hubertus von Voß zum 01. April 2008 bestätigte<br />

die Ludwig-Maximilans-Universität ihre Entscheidung,<br />

den Lehrstuhl für Sozialpädiatrie zu streichen.<br />

Diese sollte künftig als medizinisches Querschnittsfach<br />

ohne Lehrstuhl und eigenständige Basis<br />

abgebildet werden. An der Technischen Universität<br />

München dagegen wird zum Wintersemester<br />

2009/2010 ein Stiftungslehrstuhl für soziale Pädiatrie<br />

gegründet werden, der die ärztliche Leitung <strong>des</strong><br />

Kinderzentrums München über einen Chefarzt-<br />

Vertrag mit dem Lehrstuhlinhaber und somit eine<br />

enge Anbindung an die Wissenschaft ermöglicht.<br />

Die Weiterentwicklung <strong>des</strong> Kinderzentrums München<br />

setzt darüber hinaus eine enge fachliche und<br />

räumliche Verzahnung sozialpädiatrischer, neuropädiatrischer,<br />

zahlreicher weiterer somatischer Fachdisziplinen<br />

der Kinder- und Jugendmedizin sowie<br />

nicht zuletzt kinder- und jugendpsychiatrischer<br />

Disziplinen voraus, idealerweise mit Anbindung<br />

an ein Entbindungs- und Neugeborenenzentrum.<br />

Während ein Eltern-Kind-Zentrum am Klinikum<br />

München-Schwabing innerhalb von fünf bis sieben<br />

Jahren realisiert werden könnte, wird für das<br />

Mutter-Kind-Zentrum am Klinikum Großhadern<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität ein Realisierungszeitraum<br />

von min<strong>des</strong>tens 15 Jahren angesetzt.<br />

So sprach sich der Verwaltungsrat Ende Juli 2008<br />

für die künftige Zusammenarbeit mit der Technischen<br />

Universität München aus.<br />

Redaktion Neben den Faktoren Humanität und<br />

Versorgungsqualität zählt jedoch auch die Wirtschaftlichkeit<br />

zu den Kernzielen <strong>des</strong> <strong>KBO</strong>. Wie kann<br />

es gelingen, eine Klinik mit nur 40 Betten Kosten<br />

deckend zu betreiben? Üblicherweise setzt man<br />

eine Min<strong>des</strong>tgröße von 80 vollstationären Plätzen<br />

voraus.<br />

Martin Spuckti Der Beschluss <strong>des</strong> Verwaltungsrates<br />

zur künftigen Zusammenarbeit mit der Technischen<br />

Universität München wurde auch vor dem<br />

Hintergrund wirtschaftlicher Abwägungen gefasst,<br />

insbesondere hinsichtlich <strong>des</strong> Standortes. Selbst<br />

nach umfangreichen und kostenintensiven Sanie-<br />

rungsmaßnahmen könnten die Anforderungen an<br />

einen modernen, zukunftsfähigen Krankenhausbetrieb<br />

am jetzigen Standort <strong>des</strong> Kinderzentrums in<br />

der Heiglhofstraße nicht erfüllt werden.<br />

Hier bietet ein Umzug in das Klinikum München-<br />

Schwabing, insbesondere aufgrund der Anbindung<br />

im Bereich der Sekundärleistungen, wie Diagnostik<br />

und Administration, Vorteile, die nicht von der<br />

Hand zu weisen sind. Ziel ist es, die räumliche<br />

Alleinstellung <strong>des</strong> Kinderzentrums München möglichst<br />

zeitnah aufzulösen und das Leistungsangebot<br />

breit zu vernetzen. Erste Gespräche zur baulichen<br />

Realisierung und den weiteren Planungen in<br />

Schwabing wurden bereits geführt.<br />

Darüber hinaus kann der strukturelle Aufbau <strong>des</strong><br />

Kinderzentrums München unter dem Gesichtspunkt<br />

der Wirtschaftlichkeit nicht mit den <strong>KBO</strong>-<br />

<strong>Kliniken</strong> für Erwachsene verglichen werden. Anders<br />

als das Inn-Salzach-Klinikum, das Isar-Amper-<br />

Klinikum oder die Lech-Mangfall-<strong>Kliniken</strong> wird etwa<br />

die Hälfte aller Erlöse mit ambulanten Leistungen<br />

erzielt.<br />

Redaktion Künftig wird Dr. Margitta Borrmann-<br />

Hassenbach, Vorstandsbereich „Medizin und<br />

Qualitätssicherung“, die Geschäfte der neu gegründeten<br />

gemeinnützigen GmbH führen. Wie kam es<br />

zu diesem Entschluss und welche Aufgaben wird<br />

Claudia Fritsche demnächst übernehmen?<br />

Martin Spuckti Für die bauliche Konzeption und<br />

die Erstellung eines Raum- und Funktionsplanes<br />

ist die Erarbeitung eines tragfähigen medizinischen<br />

Gesamtkonzeptes für das Kinderzentrum München<br />

von großer Bedeutung. Dr. Kurt Vock, der derzeitige<br />

Ärztliche Direktor, tritt im Frühjahr 2009 die<br />

passive Phase der Altersteilzeit an. Die Übernahme<br />

der ärztlichen Leitung durch den Lehrstuhlinhaber<br />

erfolgt voraussichtlich im Sommer 2009. Gerade in<br />

dieser Phase <strong>des</strong> Übergangs kommt – neben den<br />

üblichen Aufgaben – bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />

der medizinischen Positionierung<br />

eine große Herausforderung auf die Geschäftsführung<br />

zu. Diese erfordert umfangreiche medizinische<br />

Fachkenntnisse.<br />

Frau Dr. Borrmann-Hassenbach bringt hierzu alle<br />

Voraussetzungen mit und hat sich bereits in den<br />

vergangenen Monaten intensiv mit der fachlichen<br />

Weiterentwicklung <strong>des</strong> Kinderzentrums München<br />

auseinandergesetzt. Bereits Mitte Dezember<br />

hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />

Rahmen der Betriebsversammlung Gelegenheit,<br />

Frau Dr. Borrmann-Hassenbach persönlich kennen<br />

zu lernen<br />

Frau Fritsche hat während ihrer Tätigkeit als<br />

Verwaltungsleiterin ausgezeichnete Arbeit geleistet.<br />

Obwohl sie die Leitung zu einem äußerst schwierigen<br />

Zeitpunkt übernommen hat, brachte sie das<br />

Diplom-Volkswirt Martin<br />

Spuckti<br />

Vorstand „<strong>Kliniken</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Bezirks</strong> <strong>Oberbayern</strong> –<br />

Kommunalunternehmen“<br />

„Dr. Margitta Borrmann-<br />

Hassenbach wird künftig<br />

die Geschäfte <strong>des</strong> Kinderzentrums<br />

München<br />

führen.“<br />

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