zuckerrüben journal - Guter Ertragszuwachs und hohe Zuckergehalte
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Z U C K E R T E C H N I K A N B A U B E T R I E B S W I R T S C H A F T M A R K T P O L I T I K A K T U E L L E S<br />
Wie rechnete sich die Ernte 2009?<br />
Auswertung der Schlagkartei für Zuckerrüben<br />
Die Mitglieder des Arbeitskreises für Betriebsführung Köln-<br />
Aachener Bucht waren wie fast alle rheinischen Zuckerrübenbauern<br />
mit ihrer Ernte 2009 mehr als zufrieden. Das dritte Jahr<br />
in Folge lag die Erntemenge im Durchschnitt über 70 t/ha <strong>und</strong><br />
2009 mit 75,3 t/ha noch einmal um 2 t höher als in den vergangenen<br />
Jahren. Die relativ ausgeglichenen Temperaturen<br />
<strong>und</strong> vor allem die gleichmäßigen Niederschläge bescherten<br />
den Landwirten diese sehr guten Ergebnisse.<br />
Herausragender noch als die Erntemenge<br />
zeigte sich der Zuckergehalt, der in allen<br />
Betrieben überdurchschnittlich ausfiel<br />
<strong>und</strong> im Mittel 18,5 % betrug. Nur einmal,<br />
1987, wurden mehr als 18 % Zucker geerntet,<br />
damals allerdings bei nur 50 t Rüben.<br />
So erreichte der Zuckerertrag 2009 die<br />
noch nie erzielte Menge von 13,92 t/ha.<br />
Vor zwei Jahren wurde das Ziel formuliert,<br />
im Jahr 2015 zu 15 €/t Stückkosten 15<br />
t/ha Zucker zu ernten. Schon jetzt haben<br />
vier Betriebe des Arbeitskreises zumindest<br />
das Mengenziel von 15 t Zucker erreicht,<br />
Tabelle 1: Auswertung der Schlagkartei für Zuckerrüben AK I<br />
<strong>und</strong> beschränkt man sich bei dem Kostenziel<br />
auf die variablen Stückkosten, so erreichen<br />
das in diesem Jahr auch die Besten.<br />
Bis auf die genaue Schnitzelvergütung<br />
sind die zu erwartenden Preise bereits be-<br />
Jahr 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Fläche, ha 1 271 1 195 1 299 1150 1 103 1 342<br />
Schläge, Anzahl 139 113 135 130 106 137<br />
Ackerzahl, Durchschnitt 76 75 78 72 74 76<br />
Rübenertrag, t/ha 68 65,8 63,1 72,8 73,4 75,3<br />
Zuckergehalt, % 16,9 17,7 16,4 16,6 17,2 18,5<br />
Zuckerertrag, t/ha 11,5 11,7 10,3 12,1 12,6 13,9<br />
Preis inklusive Schnitzel (Brutto), €/dt 47,60 47,80 39,40 35,30 36,20 35,50<br />
Lieferprämie, Entschädigung, €/ha 25 19 23 29 66 83<br />
Marktleistung1) , €/ha 3 247 3 164 2 507 2 599 2 723 2756<br />
Saatgut, €/ha 241 248 253 246 250 238<br />
Düngung3) , €/ha 175 183 208 207 415 391<br />
N-Düngung, kg/ha 170 162 185 150 140 141<br />
Pflanzenschutz, €/ha 213 217 228 260 244 264<br />
" Herbizide, €/ha 175 183 193 208 198 206<br />
" Insektizide, €/ha 2 3 1 1 1 2<br />
" Fungizide, €/ha 36 31 33 48 40 50<br />
" Sonstige, €/ha 0 0 1 3 5 6<br />
Direktkosten, €/ha 629 648 689 713 909 893<br />
Direktkostenfreie Leistung, €/ha<br />
Sonstige variable Kosten<br />
2 618 2 516 1 818 1 886 1 814 1 863<br />
(Saison-AK, Hagelversicherung, Vlies), €/ha 52 58 43 48 43 53<br />
Variable Maschinenkosten3) , €/ha 203 224 255 275 280 270<br />
Überfahrten Pflege4) , Anzahl 7,7 7,4 7,0 7,5 7,2 7,8<br />
Variable Spezialkosten, €/ha 883 929 987 1 036 1 232 1 216<br />
Deckungsbeitrag5) , €/ha 2 364 2 235 1 520 1 563 1 491 1 540<br />
1) Ohne Bonus Malus, ohne Qualitätsprämie, 2) Gr<strong>und</strong>düngung nach Entzug, 3) Eigenerledigung aller Arbeiten, 4) Pflanzenschutz<br />
<strong>und</strong> mineralische Stickstoffdüngung, 5) Bei jeweiligem Zuckergehalt <strong>und</strong> Produktionsquoten – sowie eventueller<br />
Industrierübenanteil <strong>und</strong> ohne Prämie<br />
Die Erlöse aus dem Zuckerrübenanbau waren 2009 wegen der guten Ernte ausreichend, werden<br />
aber voraussichtlich 2010 auch wegen des Rübenvortrags zurückgehen. Dabei spielt für den Gesamtbetrieb<br />
auch eine Rolle, wo die Preise der anderen Kulturen liegen werden. Foto: Peter Hensch<br />
kannt. 2009 trat die letzte Stufe der Preissenkungen<br />
nach der Änderung der Zuckermarktordnung<br />
in Kraft <strong>und</strong> die Mindestpreise<br />
für die Vertragsmenge – bezogen<br />
auf 16 % – liegen jetzt bis 2013 bei<br />
25,44 €/t.<br />
Die bei der Auswertung zugr<strong>und</strong>e gelegten<br />
Preise basieren auf dem Durchschnitt<br />
der Preise für die Vertragsmenge,<br />
dem Anteil an Industrierüben (Festpreismodell<br />
zu 25 €/t netto) <strong>und</strong> dem Anteil<br />
der Überrüben (zu 21,60 €/t). Dabei wurde<br />
berücksichtigt, dass ab 2009 5 % Überrüben<br />
zum Vertragspreis abgerechnet<br />
werden, ebenso wird mit 15 % Überlieferung<br />
bei den Industrierüben verfahren.<br />
Trotzdem hatten die meisten Betriebe<br />
noch Überrüben abzurechnen, bis maximal<br />
30 % zum Überrübenpreis sind angefallen.<br />
Unberücksichtigt blieben bei der<br />
Preisberechnung der mögliche Vortrag<br />
auf 2010 <strong>und</strong> die Qualitätszuschläge.<br />
Der Durchschnittspreis über alle Betriebe<br />
liegt mit 35,50 €/t vor allem durch<br />
die <strong>hohe</strong>n <strong>Zuckergehalte</strong> nur geringfügig<br />
unter dem Preis 2008 <strong>und</strong> sogar etwas<br />
über dem Preis von 2007.<br />
In Tabelle 1 sind die Ergebnisse dargestellt,<br />
die Marktleistung einschließlich<br />
Lieferprämien liegt 2009 mit 2 756 €/ha<br />
ungefähr auf gleicher Höhe wie 2008 <strong>und</strong><br />
sogar noch etwas höher als 2007 <strong>und</strong><br />
2006.<br />
Bei den variablen Spezialkosten hat<br />
sich im Vergleich zum vergangenen Jahr<br />
nicht viel verändert. Die Saatgut- <strong>und</strong><br />
Düngerkosten sind etwas gesunken <strong>und</strong><br />
die Ausgaben für den Pflanzenschutz um<br />
LZ 8 · 2010 Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L | 11