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zuckerrüben journal - Guter Ertragszuwachs und hohe Zuckergehalte

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Z U C K E R T E C H N I K A N B A U B E T R I E B S W I R T S C H A F T M A R K T P O L I T I K A K T U E L L E S<br />

Rest lag in diesem Jahr bei 7,5 %<br />

Foto: agrar-press<br />

ter anderem beim Feldtag in Nörvenich<br />

vorgestellt. Ob die Rübenentblattung für<br />

alle Beteiligten ein Ernteverfahren mit<br />

Zukunft ist, muss umfassend, mehrjährig<br />

<strong>und</strong> unter Betrachtung aller Kostenaspekte<br />

geprüft werden. Dies tun wir. Bis zu einem<br />

Ergebnis gilt die bestehende Regelung,<br />

dass geköpfte Rüben in die Zuckerfabriken<br />

zu liefern sind.<br />

Realistische Anbauplanung wichtig<br />

So sehr alle Beteiligten die gute Ernte, die<br />

zufriedenstellenden Erlöse <strong>und</strong> auch die<br />

gute Auslastung der rheinischen Zuckerfabriken<br />

erfreute, so sehr zeigte das Thema<br />

Nichtquotenzucker auf, wie wichtig es<br />

ist, auch in Zukunft auf ein vernünftiges<br />

Mengenmanagement zu setzen. Dieses<br />

beginnt bei der Anbauplanung <strong>und</strong> natürlich<br />

auch bei der Anbauempfehlung. Der<br />

Rheinische Rübenbauer-Verband <strong>und</strong> Pfeifer<br />

& Langen empfehlen für das Anbau-<br />

„Mit einer guten Lage im Herzen Europas,<br />

aber auch mit hervorragenden Böden<br />

<strong>und</strong> großer Nähe zum Verbraucher bot<br />

sich das Rheinland schon immer als<br />

Ackerbaustandort an. Die Tatsache, dass<br />

der Rübenanbau im Rheinland auch nach<br />

der Reform der Zuckermarktordnung mit<br />

ihren dramatischen Preissenkungen von<br />

r<strong>und</strong> 40 % auf <strong>hohe</strong>m Niveau erhalten<br />

blieb, bestätigt diese Einschätzung“, erklärte<br />

Johannes Frizen, Präsident der<br />

Landwirtschaftskammer Nordrhein-<br />

Westfalen, in seiner Begrüßung.<br />

Wohin geht der Weltmarktpreis?<br />

Zunächst warf Stefan Uhlenbrock aus<br />

dem Marktforschungshaus F.O. Licht in<br />

Ratzeburg einen Blick auf den Zuckerweltmarkt.<br />

„Der Zuckerpreis ist seit dem<br />

1. Januar 2009 um 123 % gestiegen <strong>und</strong><br />

liegt damit auf einem sehr <strong>hohe</strong>n Niveau,<br />

jahr 2010 die sichere Erfüllung aller vertraglichen<br />

Liefermengen. Die Erzeugung<br />

von Überrüben sollte aber auf das zur Absicherung<br />

der Vertragsmengenerzeugung<br />

notwendige Maß begrenzt werden.<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Planung ist zum einen die<br />

Berücksichtigung eines eventuellen Vortrags,<br />

der nach der Brüsseler Entscheidung<br />

zu weiteren Exporten von Nichtquotenzucker<br />

wesentlich geringer ausfallen wird,<br />

als anfänglich befürchtet. Wesentlich ist<br />

aber auch eine realistische Ertragsplanung.<br />

Diese sollte auf dem Durchschnittsertrag<br />

der vergangenen fünf Jahre <strong>und</strong><br />

dem durchschnittlichen Zuckergehalt in<br />

diesem Zeitraum beruhen.<br />

Ein wesentlicher Aspekt in den Verhandlungen<br />

mit der Zuckerindustrie ist<br />

für den Rheinischen Rübenbauer-Verband<br />

immer die Planungssicherheit für seine<br />

Mitglieder. Zur Planungssicherheit gehören<br />

sowohl die Mengensteuerung als<br />

das bisher nur von den Preisen in der ersten<br />

<strong>und</strong> zweiten Ölkrise übertroffen wurde“,<br />

erklärte Uhlenbrock. In den vergangenen<br />

Jahrzehnten sei die Zuckererzeugung<br />

weltweit immer gestiegen. Aber im Zuckerwirtschaftsjahr<br />

2008/2009 sei es zu<br />

einem Erzeugungsrückgang von 18,9 Mio.<br />

t gekommen. Dazu beigetragen hätten<br />

alle Zuckererzeuger, allen voran Indien<br />

mit einem Rückgang um 45 %, nur Brasilien<br />

habe seine Produktionsmenge gehalten.<br />

„In 2009/2010 wird es wohl wieder<br />

zu einem Anstieg kommen, den wir auf<br />

7 Mio. t schätzen. Damit läge die Produktion<br />

bei r<strong>und</strong> 157 Mio. t. Da der Zuckerverbrauch<br />

besonders in den Entwicklungsländern,<br />

die 70 % des Verbrauchs<br />

ausmachen, weiter steigt, ist die Bilanz<br />

nicht ausgeglichen, es gibt zu wenig<br />

Zucker.“<br />

Auf dem Weltmarkt wird nur ein Drittel<br />

der Weltzuckerproduktion gehandelt.<br />

Hauptakteur auf diesem Markt ist Brasilien<br />

mit 60 %, dazu kommen Australien<br />

<strong>und</strong> Thailand: Diese drei Länder stellen<br />

mit ihren Exporten auf dem Weltmarkt<br />

drei Viertel der Rohzuckermenge weltweit.<br />

auch die Ökonomie. Daher sind bereits<br />

jetzt wesentliche Eckpfeiler der Rübenbezahlung<br />

für 2010 vereinbart worden. Bis<br />

zu einer Vertragsmengenerfüllung von<br />

105 % werden alle Rüben wie Quotenrüben<br />

bezahlt. Für weitere 10 % Überrüben<br />

gilt ein Mindestpreis von 21,60 €/t Rüben.<br />

Der Preis für Industrierüben bemisst<br />

sich anhand des vereinbarten flexiblen<br />

Preismodells. Der aktuelle Preis ist im Internet<br />

unter www.agrarmarkt-nrw.de<br />

<strong>und</strong> unter www.rrvbonn.de nachzulesen.<br />

Bis zu 115 % der kontraktierten Industrierübenmenge<br />

werden mit diesem Preis<br />

bezahlt. Gewissenhafte Anbauplanung<br />

<strong>und</strong> kalkulierbare Preise sollten dazu beitragen<br />

können, dass auch 2010 ein erfolgreiches<br />

Jahr für die rheinischen<br />

Rübenanbauer wird, in dem sich die<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Rübenanbaus<br />

weiter festigt.<br />

Dr. Peter Kasten<br />

Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.<br />

Rüben zwischen Im- <strong>und</strong> Exporten<br />

Beratertagung der Arbeitsgemeinschaft Zuckerrübenanbau<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Rüben- <strong>und</strong> Zuckererzeugung<br />

waren ein Schwerpunktthema bei der Beratertagung<br />

der Arbeitsgemeinschaft Zuckerrüben Ende Januar in<br />

Düren.<br />

„Die EU ist kein relevanter Exporteur<br />

mehr. Den größten Einfluss auf dem<br />

Weltmarkt haben Brasilien <strong>und</strong> Indien.<br />

Letzteres macht abwechselnd mit Exporten<br />

<strong>und</strong> dann wieder mit Importen auf<br />

sich aufmerksam“, erklärte Uhlenbrock.<br />

Um die r<strong>und</strong> 50 Mio. Rohranbauer in Indien<br />

zu fördern, werde der Preis von der<br />

Regierung gestützt <strong>und</strong> die Mengen über<br />

Exporte reguliert. „Indien wird als Marktpartner<br />

unsicher bleiben, solange die Regierung<br />

so arbeitet. Das Zuckerrohr wird<br />

geerntet, doch sobald sich die Preise für<br />

andere Kulturen ändern, steigen die Bauern<br />

um. Dann werden die Lagerbestände<br />

abgebaut, was zu stärkeren Importen<br />

führt. Dieser indische Zyklus mit schwankenden<br />

Produktionsmengen ist typisch.“<br />

In Brasilien stiegen die Erntemengen<br />

seit dem Jahr 2000 <strong>und</strong> hätten einen regelrechten<br />

Boom erfahren. Die aktuelle<br />

Ernte sei jedoch auf Gr<strong>und</strong> von massiven<br />

Regenfällen behindert worden, r<strong>und</strong> 50<br />

Mio. t Rohr seien nicht geerntet worden,<br />

damit stünden dem Markt erhebliche<br />

Mengen nicht zur Verfügung.<br />

In Brasilien werden r<strong>und</strong> 60 % des Zuckerrohrs<br />

zu Ethanol verarbeitet <strong>und</strong> dem<br />

LZ 8 · 2010 Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L | 9

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