zuckerrüben journal - Guter Ertragszuwachs und hohe Zuckergehalte
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Z U C K E R T E C H N I K A N B A U B E T R I E B S W I R T S C H A F T M A R K T P O L I T I K A K T U E L L E S<br />
Sie sind im Wesentlichen abhängig von<br />
Mittel, Aufwandmenge, Einsatztermin,<br />
Witterung <strong>und</strong> Bodenbearbeitung. Es<br />
lohnt sich, sich jetzt vor der Rübenaussaat<br />
intensiv mit dem Herbizideinsatz im<br />
Vorjahr zu beschäftigen. Nach der Rübenaussaat<br />
ist es zur Schadensverhinderung<br />
zu spät. Unter www.liz-online.de finden<br />
Sie entsprechende Informationen zur<br />
Herbizid-Nachbauproblematik.<br />
Fast nichts Neues bei den Mitteln<br />
Bei den im Rübenanbau zugelassenen<br />
Mitteln gibt es kaum Veränderungen. Leider<br />
gibt es auch für 2010 keine neuen<br />
Wirkstoffe. Der deutsche Landwirt muss<br />
nach wie vor gegen Unkräuter mit neun<br />
Wirkstoffen auskommen.<br />
Die Zulassung von Goltix 700 SC (Feinchemie)<br />
ist Ende Dezember 2009 ausgelaufen.<br />
Das Produkt darf nicht mehr gehandelt<br />
werden. Vorhandene Restbestände<br />
dürfen bis Ende 2011 aufgebraucht<br />
werden. Tornado (Feinchemie) soll trotz<br />
noch vorhandener Zulassung 2010 nicht<br />
mehr vertrieben werden. Die Firma Feinchemie<br />
ersetzt die beiden Produkte durch<br />
Goltix Gold. Die neue Formulierung verspricht<br />
nach Herstellerangaben eine geringfügig<br />
verbesserte Blattaktivität <strong>und</strong><br />
einen etwas langsameren Wirkstoffabbau<br />
bei <strong>hohe</strong>r Strahlungsintensität. In<br />
den Versuchen der Arbeitsgemeinschaft<br />
bestätigte sich die etwas bessere Blattaktivität<br />
im Vergleich zu den Vorgängern.<br />
Spectrum (BASF) wird 2010 nur noch<br />
im Pack zusammen mit Rebell als Spectrum<br />
R-Pack oder mit Focus Ultra als<br />
Spectrum F-Pack vertrieben.<br />
Worauf muss man achten?<br />
Kein Einzelwirkstoff kann alle Unkrautprobleme<br />
in Zuckerrüben lösen. Entscheidend<br />
für den Erfolg der Herbizidmaßnahme(n)<br />
sind daher die Auswahl<br />
der richtigen Wirkstoffe <strong>und</strong> die richtige<br />
Dosierung in der Einzelmaßnahme <strong>und</strong><br />
der Gesamtspritzfolge. Ob dazu Fertigmischungen<br />
oder eine Mischung von<br />
Einzelwirkstoffen eingesetzt wird, ist<br />
normalerweise für den Erfolg unbedeutend.<br />
Die Mischung von Einzelwirkstoffen<br />
ist in aller Regel die kostengünstigere<br />
Lösung. Hier muss wie in jedem Jahr<br />
im März/April nach Vorliegen der Preislisten<br />
neu entschieden werden.<br />
Der Anteil von Mulchsaaten nach Zwischenfrucht<br />
<strong>und</strong> Strohmulchflächen hat<br />
in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.<br />
Verb<strong>und</strong>en ist dieser Verfahrenswechsel<br />
häufig auch mit Altverunkrautung<br />
in Form von Unkräutern, Ungräsern<br />
<strong>und</strong> Ausfallgetreide. In den kommenden<br />
Wochen sollten Sie daher alle<br />
Rübenflächen auf Altverunkrautung kontrollieren<br />
<strong>und</strong> bei Bedarf vor der Saat mit<br />
einem Glyphosatmittel behandeln. Findet<br />
die Behandlung mindestens drei bis vier<br />
Tage vor der Bodenbearbeitung statt, gibt<br />
es zwischen Billig- <strong>und</strong> Premiumglyphosaten<br />
keine Wirkungsunterschiede. Hier<br />
kann der Hektarpreis entscheiden. Bei<br />
sehr wenig Zeit bis zur ersten Bearbeitung<br />
oder sehr kühler Witterung sollte<br />
auf Ro<strong>und</strong>up Ultra Max oder Glyphos Supreme<br />
zurückgegriffen werden. Glyphosate<br />
sollten in keinem Fall in AHL pur ausgebracht<br />
werden.<br />
Der klassische Vorauflauftermin mit<br />
Metamitron, Chloridazon oder Rebell ist<br />
in der Praxis nahezu unbedeutend. Sinn<br />
macht der Termin eigentlich nur noch bei<br />
H<strong>und</strong>spetersilie oder Wilder Möhre,<br />
wenn bei feuchten Böden mit 2,5 bis 3 l/<br />
ha Rebell eine sichere Gr<strong>und</strong>versicherung<br />
garantiert ist. Ausfallraps als Unkraut in<br />
Zuckerrüben nimmt im Rheinland weiter<br />
zu. Raps läuft in aller Regel noch vor den<br />
Rüben auf. Bei feuchten Böden kann dann<br />
mit frühen Metamitronmengen (1 000<br />
bis 1 500 g/ha Wirkstoff) ebenfalls eine<br />
wirkungsvolle Maßnahme gefahren werden.<br />
Das heißt hier aber nicht zwangsläu-<br />
Tabelle: Rübenherbizide<br />
Phenmedipham „Betanal“<br />
Handelsname Wirkstoffgehalt<br />
Betosip SC 160 g/l<br />
Berghoff PMP 160 SC 160<br />
Betasana SC 160<br />
Kontakt 320 320<br />
Asket 470 470<br />
Ethofumesat „Tramat“<br />
Ethosat 500 500 g/l<br />
Tramat 500 500<br />
Metamitron „Goltix“<br />
Goltix 700 SC 700 g/l<br />
Beetix SC 700<br />
Metafol 700 SC 700<br />
Tornado 700<br />
Goltix Gold 700<br />
Triflusulfuron „Debut“<br />
Debut 486 g/kg<br />
Safari 486<br />
Dimethanamid-P „Spectrum“<br />
Spectrum 720 g/l<br />
Clopyralid „Lontrel“<br />
Lontrel 100 100 g/l<br />
Cliophar 100 100<br />
Chloridazone „Pyramin“<br />
Pyramin WG 650 g/kg<br />
Terlin DF 650<br />
Terlin WG 650<br />
Betoxon 65 WDG 650<br />
Chloridazon + Quinmerac „Rebell“<br />
Rebell 400 + 50 g/l<br />
Ethofumesat + Metamitron „Goltix Super“<br />
Goltix Super 150 + 350 g/l<br />
Phenmedipham + Ethofumesat „Tandem“<br />
Powertwin Plus 200 + 200 g/l<br />
Phenmedipham + Desmedipham + Ethofumesat „Expert“<br />
Betanal Expert 75 + 25 + 151 g/l<br />
Phenmedipham + Desmedipham + Ethofumesat + Metamitron „Quattro“<br />
Betanal Quattro 60 + 20 + 100 + 200 g/l<br />
fig im klassischen Vorauflauf zur Saat,<br />
sondern gezielt, wenn feuchte Böden bei<br />
zu erwartendem Ausfallraps gute Wirkungsgrade<br />
versprechen.<br />
LZ 8 · 2010 Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L | 17<br />
Foto: Peter Hensch