zuckerrüben journal - Guter Ertragszuwachs und hohe Zuckergehalte
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A K T U E L L E S P O L I T I K M A R K T B E T R I E B S W I R T S C H A F T A N B A U T E C H N I K Z U C K E R<br />
Grafik: Entwicklung der Deckungsbeiträge von Zuckerrüben<br />
<strong>und</strong> Winterweizen<br />
3 000<br />
2 500<br />
2 000<br />
1 500<br />
1 000<br />
500<br />
0<br />
€/ha<br />
Zuckerrüben<br />
guter Standort<br />
Winterweizen<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
20 €/ha gestiegen. Auch 2009 zahlte es<br />
sich aus, dass viele Betriebe organischen<br />
Dünger eingesetzt haben. Manche konnten<br />
auf diese Weise bis zu 200 €/ha einsparen.<br />
Eine neue Kostenposition ist 2009<br />
bei den „sonstigen variablen Kosten“ hinzugekommen,<br />
nämlich die Kosten für die<br />
Mietenabdeckung gegen Frost, hier kurz<br />
mit Vlies bezeichnet. Verteilt auf alle Parzellen<br />
schlagen diese Kosten zwar noch<br />
nicht sehr stark zu Buche, aber bei den<br />
Schlägen, deren Ernte abgedeckt werden<br />
musste, sind bei Fremdabdeckung ungefähr<br />
50 bis 70 €/ha zu bezahlen. Die Betriebsleiter<br />
äußern sich aber sehr zufrie-<br />
den über den Frostfonds.<br />
Tabelle 1 zeigt auch,<br />
dass mit 1 540 €/ha der<br />
Deckungsbeitrag etwas höher<br />
liegt als im Vorjahr, die Deckungsbeiträge<br />
seit 2006 ungefähr auf<br />
gleicher Höhe sind, weil die ertragreichen<br />
Jahre 2007 bis 2009 die Preissenkungen<br />
aus der Zuckermarktordnung fast<br />
ausgleichen konnten.<br />
Zuckerrübenerzeugung<br />
kostendeckend?<br />
Tabelle 2: Stückkostenvergleich der Fruchtarten bei zwei verschiedenen Standorten<br />
2008<br />
2009<br />
Die erfreulichen Ernteergebnisse der Zuckerrübenbauern<br />
<strong>und</strong> auch die Bezahlung<br />
aller Rüben durch die Fabriken führten<br />
2009 dazu, dass in den meisten Fällen die<br />
Zuckerrübenerzeugung kostendeckend<br />
war <strong>und</strong> auch die eingesetzten Faktoren<br />
Boden, Arbeit <strong>und</strong> Kapital entlohnt wer-<br />
den konnten. Die Unternehmergewinne<br />
liegen zwar<br />
deutlich unter denen vor<br />
der Reform der Zuckermarktordnung,<br />
aber<br />
die Ergebnisse liegen<br />
„im grünen Bereich“.<br />
Zu den Spezialkosten<br />
von r<strong>und</strong> 1 200 €/ha kommen noch<br />
1 100 €/ha feste Kosten. Dividiert durch<br />
den jeweiligen Ertrag ergeben sich Stückkosten<br />
von 31 bis 36 €/t, siehe Tabelle 2.<br />
Die Zuckerrübe braucht den<br />
Wettbewerb nicht zu scheuen<br />
In Tabelle 2 sind auch die Kostenpositionen<br />
zweier alternativer Früchte, Winterweizen<br />
<strong>und</strong> Raps, dargestellt. Bei diesen<br />
beiden Früchten wird unter den aktuellen<br />
Bedingungen noch nicht einmal die Gewinnschwelle<br />
erreicht, also können die<br />
Betriebe daraus kein Einkommen erwirtschaften.<br />
Standort 1 Standort 2<br />
Fruchtart Weizen Raps Zuckerrüben Weizen Raps Zuckerrüben<br />
Ertrag in t/ha 9,5 4,7 75,0 8,6 4,2 63,0<br />
Kostenpositionen: €/ha €/t €/ha €/t €/ha €/t €/ha €/t €/ha €/t €/ha €/t<br />
Saatgut 77 73 240 77 73 250<br />
Dünger 250 260 310 230 240 290<br />
Pflanzenschutz 163 175 265 155 165 250<br />
Sonstige 15 15 50 15 15 25<br />
Summe Direktkosten 505 53 523 111 865 12 477 56 493 117 815 13<br />
Variable Maschinenkosten 85 83 110 85 83 110<br />
Variable Arbeitskosten 0 0 0 0 0 0<br />
Erntekosten inklusive Transport 122 111 240 122 111 240<br />
Variable Spezialkosten 712 717 1 215 684 687 1 165<br />
Produktionsschwelle 1 712 75 717 153 1 215 16 684 80 687 164 1 165 18<br />
Pacht (50 %) 250 250 250 250 250 250<br />
Lohnkosten 120 120 180 120 120 180<br />
Allgemeine Kosten/Gebäude Unterhaltung 160 160 160 160 160 160<br />
./. Flächenprämie – 300 – 300 – 300 – 300 – 300 – 300<br />
Produktionsschwelle 2 942 99 947 201 1 505 20 914 107 917 218 1 455 23<br />
Flächenprämie (wieder plus) 300 300 300 300 300 300<br />
Abschreibung (Maschinen/Gebäude) 110 110 180 110 110 180<br />
Gewinnschwelle (ohne Prämie) 1 352 142 1 357 289 1 985 26 1 324 155 1 327 316 1 935 31<br />
Lohnansatz 150 150 150 150 150 150<br />
Pachtansatz 100 100 100 100 100 100<br />
Zinsansatz 110 95 110 110 95 110<br />
Unternehmergewinnschwelle 1 712 180 1 702 362 2 345 31 1 684 197 1 672 398 2 295 36<br />
12 | Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L LZ 8 · 2010