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zuckerrüben journal - Guter Ertragszuwachs und hohe Zuckergehalte

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A K T U E L L E S P O L I T I K M A R K T B E T R I E B S W I R T S C H A F T A N B A U T E C H N I K Z U C K E R<br />

Zuckerrübe bleibt Nummer eins<br />

Mitgliederversammlung des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes e.V. in Düren-Birkesdorf<br />

„Die Rübe gehört ins Rheinland. Trotz aller politischen <strong>und</strong><br />

wirtschaftlichen Hürden, die uns im Zuge der Zuckermarktreform<br />

in den Weg gestellt wurden, hat der heimische Rübenanbau<br />

heute einen Stellenwert, den viele vor zwei Jahren, als<br />

die Preise für Alternativfrüchte hoch waren, kaum erwartet<br />

haben“, mit dieser erfreulichen Zusammenfassung begrüßte<br />

Bernhard Conzen, Vorsitzender des Rheinischen Rübenbauer-<br />

Verbandes die Mitglieder zur diesjährigen Verbandsversammlung<br />

Mitte Januar in Düren.<br />

„Wir haben auf die Herausforderungen<br />

richtig reagiert <strong>und</strong> an der Wirtschaftlichkeit<br />

der Erzeugung gearbeitet. Die neue<br />

Stärke der Rübe mag zwar auch mit den<br />

schlechten Preisen für Getreide, Raps <strong>und</strong><br />

Milch zusammenhängen. Sie ist aber<br />

auch die Folge einer gewaltigen Ertragssteigerung.“<br />

Auch wenn die Witterung ihren Anteil<br />

an dem Rekordergebnis hatte, so hätten<br />

Zuckerwirtschaft auf der<br />

Grünen Woche<br />

Seit mehr als zehn Jahren zeigt der ErlebnisBauernhof auf der Grünen<br />

Woche Landwirtschaft zum Anfassen. Unter dem diesjährigen<br />

Motto „Werte schaffen – Versorgung sichern: Das ist unsere Landwirtschaft“<br />

wurde anschaulich gezeigt, welche Bedeutung die<br />

Landwirtschaft für Verbraucher, Umwelt <strong>und</strong> Wirtschaft hat. Am<br />

Zuckerstand konnten sich die Besucher über die Herstellung des<br />

Zuckers aus der Zuckerrübe informieren <strong>und</strong> frische Waffeln mit<br />

Puderzucker <strong>und</strong> selbst gemachte Konfitüre verkosten. Das Informationsangebot<br />

der WVZ r<strong>und</strong> um Rübenanbau <strong>und</strong> Zuckererzeugung<br />

wurde von den Besuchern hervorragend angenommen. Mit<br />

Verbrauchern aller Altersgruppen sowie Lehrern <strong>und</strong> Schülern wurden<br />

die unterschiedlichsten Fragen zum Thema Zucker erörtert;<br />

das Spektrum reichte vom Rohstoff Rübe über die Warenk<strong>und</strong>e bis<br />

hin zu Ernährungsthemen. Groß <strong>und</strong> Klein konnten ihr Wissen<br />

beim beliebten Zuckermemospiel testen. Hier galt es, die einzelnen<br />

Zuckersorten ihrer Verwendung zuzuordnen. Foto: WVZ<br />

„Der Selbstversorgungsgrad bei Zucker darf in<br />

Europa nicht noch weiter sinken, wir dürfen<br />

nicht noch mehr von Importen abhängig werden“,<br />

erklärte Bernhard Conzen.<br />

die Anbauer die Produktionstechnik immer<br />

weiter verbessert, die neuen Sorten<br />

hätten ihren Anteil am guten Ergebnis.<br />

Auch wenn die <strong>hohe</strong>n Erträge nötig seien,<br />

um erfolgreich zu wirtschaften, so dürfe<br />

man nicht vergessen, dass der gewachsene<br />

Zucker auch vermarktet werden müsse.<br />

Conzen erinnerte an die schwierige<br />

Umstrukturierung im Rahmen der Reform<br />

der Zuckermarktordnung. Es seien<br />

gravierende Gegenmaßnahmen vonnöten<br />

gewesen, um die heimische Erzeugung<br />

auf stabilem Niveau zu erhalten,<br />

begleitet von sachgerechten Preisabschlüssen<br />

<strong>und</strong> Lieferbedingungen.<br />

„Es wäre unverantwortlich, den Selbstversorgungsgrad<br />

angesichts der zunehmend<br />

knappen Versorgung der Weltbevölkerung<br />

mit Nahrungsmitteln bei<br />

Zucker auf unter 80 % sinken zu lassen.<br />

Keinesfalls darf sich Europa hier noch<br />

weiter von außereuropäischen Versorgern<br />

abhängig machen“, betonte Conzen.<br />

Dies müsse auch bei den Überlegungen<br />

zur Gestaltung des Zuckermarktes nach<br />

2015 berücksichtigt werden.<br />

In der politischen Diskussion erhielten<br />

auch die Umweltverträglichkeit <strong>und</strong> die<br />

Klimarelevanz eine immer größere Rolle.<br />

„Dass ein Hektar Zuckerrüben mehr CO2<br />

bindet als ein Hektar Wald, ist seit Längerem<br />

bekannt. Wir Rheinländer sollten<br />

aber nicht nachlassen, auf einen gewaltigen<br />

Vorteil unserer Produktion hinzuweisen,<br />

<strong>und</strong> das sind die geringen ,food miles’.“<br />

Diese lägen im Rheinland unter<br />

100 km vom Feld über die Fabrik zum Verbraucher<br />

im Gegensatz zum Zuckerrohr,<br />

wo es 3 000 bis 4 000 km seien.<br />

Kampagne gut gemeistert<br />

„Rekorde mit Herausforderungen, so würde<br />

ich die vergangene Rübenkampagne<br />

beschreiben“, erklärte Dr. Botho von<br />

Schwarzkopf, Pfeifer & Langen, in seinem<br />

Grußwort. Er bedankte sich bei allen, die<br />

zu einem guten Gelingen der Kampagne<br />

beigetragen hätten. „Die Ernteprognosen<br />

stiegen wöchentlich höher als erwartet,<br />

dies war eine logistische Meisterleistung<br />

für alle. Vor zwei Jahren haben wir noch<br />

über die Formel 15-15-15 diskutiert, jetzt<br />

haben schon viele Betriebe Erträge über<br />

15 t pro ha realisiert.“<br />

Zum Thema Rüben entblättern erklärte<br />

Dr. von Schwarzkopf, es sei systematisch<br />

zu prüfen, ob sich das System wirtschaftlich<br />

rechne.<br />

In der Rekordernte 2009 habe sich gezeigt,<br />

dass es sich lohne, Kapazitäten vorzuhalten.<br />

„Im Rheinland haben wir im<br />

Prinzip eine Fabrik zu viel, dies hat sich in<br />

dieser Kampagne als Vorteil erwiesen.“<br />

Schwierig sei es nun, die große Zuckermenge<br />

im Markt unterzubringen. Zunächst<br />

würden Lager für den Zucker gesucht.<br />

Darüber hinaus suche man Absatzwege<br />

für Industriezucker in der chemischen<br />

Industrie. Dies sei aber nicht so einfach,<br />

da hier auch die Wirtschaftskrise<br />

greife <strong>und</strong> die Rübe Konkurrenz aus Mais<br />

<strong>und</strong> Weizen bekäme.<br />

Der Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel<br />

sei härter geworden. Dr. von<br />

Schwarzkopf erläuterte dies an einem<br />

Beispiel: Der Preis für 1 kg Zucker liege im<br />

Schnitt bei 85 Cent. Der Discounter Lidl<br />

habe den Preis auf 72 Cent gesenkt <strong>und</strong><br />

Aldi habe binnen 24 St<strong>und</strong>en diesen Preis<br />

auf 69 Cent gesenkt. Dies zeige, wie<br />

schwierig die Situation im Lebensmittelmarkt<br />

sei.<br />

Moderate Anbauplanung<br />

Für die kommende Kampagne empfahl<br />

Dr. von Schwarzkopf, bei der Anbauplanung<br />

nicht nur von dem letzten sehr<br />

guten Erntejahr auszugehen, sondern<br />

eine sichere Quotenerfüllung zu planen,<br />

6 | Z U C K E R R Ü B E N J O U R N A L LZ 8 · 2010

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