IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe Juni

Zu dieser Ausgabe
Zeit, die Kunden anzusprechen
Übrigens haben die vielen Ausstellungen
in unserer Region noch einen erfreulichen
Nebeneffekt: Einige Gäste und mehrere
Aussteller übernachten – und Hunger
haben sie alle nach einem harten Messe -
tag. Das nutzt Hotellerie und Gastrono -
mie und unterstreicht, dass Tourismus
viele Facetten hat. Tagungs- und Messe -
besucher sind auch Touristen.
Daniel Sauerstrom
Der Messeplatz Deutschland
genießt internationales Renom -
mée. Wir liefern sogar unser
Messe-Know-how in die Welt – auch in
dieser Dienstleistungsbranche sind wir
mittlerweile Top-Exporteure. Das belegte
jüngst zum Beispiel die IFAT in Ankara.
Die Envirotec aus Hasselroth nahm an
der Fachausstellung für Wasser- und
Recyclingtechnologie teil. In unserem
Themenschwerpunkt finden Sie mehr
dazu. Ganz wichtig ist dabei, dass Messen
trotz Internetangeboten im Marketing-
Mix unverzichtbar bleiben. Noch raten
alle Experten zur Teilnahme, weil dort
Produkte zum Anfassen geboten werden
und potenzielle Kunden direkt anges
prochen werden können. Da kann das
Internet nicht mithalten.
Diese Stärke können Messen aber nur
ausspielen, wenn sie sich konsequent
an die Bedürfnisse der Aussteller und
Besucher anpassen und sich dabei immer
wieder überlegen, womit sie sich vom
Internetangebot abheben können. Eine
ganz besondere Herausforderung ist
dies für Publikumsmessen.
Die Wächters bacher Messe ist ein Beispiel
dafür: Als regionale Endverbraucher messe
ist sie ein eingeführtes Produkt mit hohem
Bekanntheitsgrad. Sie hält sich auf einem
umkämpften Markt, in dem viele andere
Regionalmessen schon aufgegeben haben.
Aber auch sie steht vor der Heraus forde -
rung, sich ihre Ziel gruppen präzise zu de -
finieren, obwohl sich diese immer stärker
auseinander entwickeln: Senioren, Häus -
lebauer oder Jugendliche als künftige
Stammkunden, die immer weniger werden?
Hier die richtigen Ent schei dungen
zu fällen und diese dann erfolgreich zu
realisieren, setzt Mut und Ein sicht voraus.
Ich drücke dafür die Daumen!
Kein Messekonzept hält ewig – das ist
auch bei den Hanauer Lieferantentagen
so. Die achte Auflage der einzigartigen
Gewerbemesse im Osten der Metropol -
region FrankfurtRheinMain zeigt am
18. und 19. Juni wieder die enorme wirtschaftliche
Vielfalt bei uns. Einkäufer
aus der Wirtschaft, Unternehmer und
Techniker finden auf der Plattform
wieder beeindruckende Angebote zur
Zusammenarbeit. Kommen Sie vorbei!
Messe hin, Ausstellungen her: Das Inter -
net kann sie nicht ersetzen. Aber es ist
längst selbst unersetzbar geworden.
Ohne eine möglichst moderne Digitalisie -
rung werden wir schon bald nicht mehr
arbeiten können und wollen. EU-Kommis -
sar Günther Oettinger skizziert in dieser
Ausgabe, wie Europas Wirtschaft im digitalen
Wettbewerb mithalten kann. Und
Prof. Dr. Henning Kagermann, viele Jahre
SAP-Vorstandssprecher, beleuchtet, wie
sehr die Digitalisierung unsere Wert -
schöpfungsketten verändert. Für den Fall,
dass Sie das für ferne Zukunftsmusik
halten sollten, die nichts mit unserer
Wirk lichkeit heute zu tun hat: Der
familien geführte Technologiekonzern
Heraeus stellte auf seiner Bilanzpresse -
konferenz erste Produkte und beeindruckende
Forschungsergebnisse für die
sogenannte „Industrie 4.0“ vor. Auch Sie
sollten die Zeichen der Zeit und die
Chancen der Digitalisierung erkennen.
Viel Spaß beim Lesen – und vor allem
viele neue Aha-Erlebnisse!
Dr. Norbert Reichhold | Präsident
Juni 2015 | Hanau-Kinzigtal | Wirtschaftsraum | 3