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hallertau magazin 2015-1

Lust auf Heimat. Entspannen und Geniessen: Entdecken Sie das bayerische Hopfenland! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebote, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier...

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Seit 1989 betrieb die gelernte Kran -<br />

kenschwester Irmgard Röhrich in der<br />

Wolnzacher Ziegelstraße bereits ein Seniorenheim,<br />

als sie vor über zehn Jahren den<br />

Entschluss fasste, gleich nebenan ein<br />

4-Sterne-Hotel zu errichten. „Wir hatten<br />

ja nichts in Wolnzach, deshalb haben wir<br />

die Planung recht spontan gestartet“, erinnert<br />

sich die Hotel-Chefin, die nun im<br />

Juli den zehnjährigen Geburtstag ihres<br />

Hotel Hallertau feiern kann. Eine Dekade,<br />

die sich wirklich sehen (und feiern) lassen<br />

kann: Das Hotel Hallertau war von Anfang<br />

an gut gebucht von den Unternehmen<br />

der Region, die dort ihre Tagungen<br />

und Meetings abhalten. Inzwischen, so<br />

Röhrich, kommen auch zunehmend Touristen<br />

wegen Hopfen und Bier. Diese<br />

Nachfrage dürfte weiter zunehmen, denn<br />

vor einem Jahr wurde das eher funktionalnüchterne<br />

Hotel-Restaurant zum „Wirtshaus<br />

zum Wilden Hirsch“. Der Name ist<br />

Programm. Die Einrichtung eine „wilde“<br />

Melange aus rustikalem Mobiliar, ausgefallenen<br />

Accessoires und Deko-Objekten.<br />

Was den „Wilden Hirsch“ aber weithin<br />

einzigartig macht, ist die außergewöhnliche<br />

Bierkarte, die von Tochter Johanna<br />

zusammengestellt wurde. Derzeit gibt es<br />

77 verschiedene Biere im Angebot und es<br />

werden beinahe täglich mehr...<br />

Ausbildung bei Doemens<br />

Die 25-jährige Hotelfachfrau Johanna<br />

Röhrich, die ihre Lehre in einem renommierten<br />

Münchner Hotel absolvierte,<br />

machte im Januar 2014 die Ausbildung zur<br />

Bier-Sommelière an der Brau-Akademie<br />

Doemens (Gräfelfing). „Für Bier hatte ich<br />

mich immer schon interessiert“, verrät die<br />

Bier-Kennerin über ihre Motivation, den<br />

zweiwöchigen Kurs und die anspruchsvolle<br />

Prüfung in Angriff zu nehmen – zusätzlich<br />

inspiriert von den Bier-Kursen im Wolnzacher<br />

Hopfenmuseum und dem aktuellen<br />

Trend, neue Bierstile („Craft-Biere“) zu<br />

42 <strong>hallertau</strong> <strong>magazin</strong><br />

entdecken. Der erfolgreiche Abschluss<br />

war dann die Initialzündung für die Einrichtung<br />

des bierigen Wirtshauses im<br />

Hotel. Die Service-Mitarbeiter, die bislang<br />

wenige Biersorten aus noch weniger<br />

Brauereien servierten, hat Johanna längst<br />

mit ihrer Bier-Leidenschaft „infiziert“. Im<br />

Service muss jeder Mitarbeiter die Biere<br />

probieren, die Johanna in ihre Bierkarte aufnimmt,<br />

um dem Gast auch entsprechende<br />

Empfehlungen aussprechen zu können. Zu<br />

jedem Bier gibt es das Original-Glas. Ebenso<br />

für das eigene „Wilde Hirschbier“, ein eigens<br />

eingebrautes Emmer-Bier. Das Konzept wird<br />

hervorragend angenommen. „Der Bierumsatz<br />

ist stark angestiegen“, so Röhrich,<br />

„dafür kommt unser Weinlieferant nicht<br />

mehr ganz so häufig.“<br />

Galt Wein bislang als bevorzugter Begleiter<br />

zum guten Essen, wird nun das Bier<br />

entdeckt, weiß die Bier-Sommelière. Bier<br />

biete eben auch ein weit größeres Aromenspektrum<br />

und damit hervorragende<br />

Kombinationsmöglichkeiten mit Speisen.<br />

Dementsprechend bietet Röhrich beispielsweise<br />

Seminare zum Thema „Bier<br />

und Schokolade“ oder „Bier und Käse“ an.<br />

Die Speisekarte des „Wilden Hirsch“ hält<br />

dazu - neben den Klassikern bayerischer<br />

Küche - auch eigene Bier-Menüs bereit.<br />

Das Kartoffelbierbrot dazu wird täglich<br />

frisch gebacken.<br />

Es gibt auch Punk-IPA aus Schottland!<br />

„Goldgelb und trüblich, feinporiger<br />

Schaum. Deutlich wahrnehmbare Aromen<br />

nach Ananas, Waldmeister, rotem<br />

Apfel, Aprikose, grünes Gras. Es ist sehr<br />

spritzig und frisch und hat eine deutliche<br />

Bittere sowie einen langhaltenden, sehr<br />

frischen Nachtrunk.“ Dergestalt beschreibt<br />

die Bierkarte im „Wilden Hirsch“<br />

das Punk IPA der schottischen Brewdog-<br />

Brauerei. Eines von (derzeit) 77 Bieren<br />

von mehr als 40 unterschiedlichen nationalen<br />

und internationalen Bierstilen. Traditionelle<br />

Sorten wie Helles, Weißbier,<br />

Pils, Kölsch und Alt, aber auch bei uns<br />

weniger verbreitete Biertypen wie Imperial<br />

Stout, Porter, belgische Triples, Trappistenund<br />

Witbiere.<br />

Zu den Hirschmedaillons, die für die<br />

Fotoaufnahmen zubereitet werden, empfiehlt<br />

Röhrich das belgische Lambic-Bier<br />

„Boon Kriek“, das durch Hefen in der Luft<br />

spontan vergoren wird und zwei Jahre im<br />

Eichenfass reift. Diesem Bier werden<br />

eigens dafür gezüchtete aromatische Sauerkirschen<br />

zugegeben, was den süßlichmilden,<br />

spritzigen Charakter dieses Bieres<br />

ausmacht. Tatsächlich: Was für ein wunderbarer<br />

Begleiter ist dieses leichte,<br />

aromatische Bier (4,0 Vol. %) zu dem kräftigen<br />

Wildfleisch. Hat zwar nichts mit<br />

dem Reinheitsgebot zu tun, aber es<br />

schmeckt vorzüglich.<br />

Das Lambic ist ein treffliches Beispiel für<br />

die Idee, „Horizonte zu erweitern“, wie das<br />

die Gastgeberin formuliert. Zu zeigen,<br />

welche Vielfalt Bier bietet.

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