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JAHRESBERICHT 2002 - Gerda Henkel Stiftung

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KOMMENTIERTE GESAMTAUSGABE DES<br />

NACHLASSES VON WILHELM HEINSE<br />

Wilhelm Heinse<br />

Porträt von Johann Friedrich Eich, 1779, Öl auf Holz,<br />

Gleimhaus, Halberstadt<br />

LEITER Prof. Dr. Norbert Miller, Prof. Dr. Thomas W. Gaehtgens, Prof. Dr. Werner<br />

Keil, Prof. Dr. Volker Hunecke, Prof. Dr. Adolf H. Borbein<br />

INSTITUTION Technische Universität Berlin, Institut für Deutsche Philologie<br />

Freie Universität Berlin, Kunsthistorisches Institut<br />

Musikwissenschaftliches Seminar Detmold/Paderborn<br />

Technische Universität Berlin, Institut für Geschichtswissenschaft<br />

Freie Universität Berlin, Seminar für Klassische Archäologie<br />

FÖRDERUNG Forschungsprojekt | Die <strong>Gerda</strong> <strong>Henkel</strong> <strong>Stiftung</strong> hat 1999 und 2001 Fördergelder<br />

für die anfallenden Personal-, Reise- und Sachkosten bereitgestellt<br />

und im Berichtsjahr einen Druckkostenzuschuss zur Veröffentlichung der<br />

Bände im Carl Hanser Verlag, München, gewährt.<br />

Zu den ungehobenen Schätzen der Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts zählt der<br />

Nachlass des deutschen Schriftstellers und Kunsttheoretikers Wilhelm Heinse<br />

(1746–1803). Insgesamt 64 gebundene Notizbücher und Hefte mit Aufzeichnungen<br />

enthalten Notizen von seinen ausgiebigen Reisen nach Italien und zu anderen Zielen,<br />

eingehende Beschreibungen von Werken der bildenden Kunst, Auslassungen zu<br />

Sammlungen, die er auf Reisen besuchte, Erinnerungen an Opernbesuche, Analysen<br />

von Partituren, kunst- und musiktheoretische Reflexionen sowie literarische und poetologische<br />

Fragmente des Übersetzers und Dichters. Eingehend kommentiert Heinse<br />

Reiseberichte anderer Autoren, überträgt Auszüge aus Machiavelli und Guicciardini<br />

sowie aus florentinischen Handschriften des 16. Jahrhunderts in seine Hefte, setzt<br />

sich ausführlich mit antiker und moderner Geschichtsschreibung sowie mit Platon<br />

und Rousseau auseinander, entwickelt Ideen zum idealen Staat; eingesponnen darin<br />

hält der utopische Demokrat seine Überlegungen zur Geschichte der Sexualität und<br />

zur freien Liebe fest. Mit der Absicht, Heinses Nachlass auch für Fragen der Kulturgeschichte<br />

des 18. Jahrhunderts auswertbar zu machen, haben 1999 der Literaturhistoriker<br />

Prof. Dr. Norbert Miller (Berlin), der Kunsthistoriker Prof. Dr. Thomas W.<br />

Gaehtgens (Berlin), der Musikhistoriker Prof. Dr. Werner Keil (Berlin), der Historiker<br />

Prof. Dr. Volker Hunecke (Detmold/Paderborn) und der Archäologe Prof. Dr. Adolf<br />

H. Borbein (Berlin) ein gemeinsames Unternehmen in die Wege geleitet, um den<br />

Nachlass dieses Universalisten vollkommen neu zu edieren.<br />

Neben der Neutranskription des Nachlasses, die von Bearbeitern der unterschiedlichen<br />

Fachdisziplinen geleistet wird, entsteht parallel ein ausführlicher wissenschaftlicher<br />

Kommentar zu den Schriften. Die in der bisherigen Laufzeit bereits<br />

erschlossenen Teile und – was die bekannten Teile angeht – die überprüften und von<br />

Fehlstellen befreiten Texte des Nachlasses bilden ein gewaltiges Panorama des<br />

Wissens im späten 18. Jahrhundert, das von der bildenden Kunst und der Musik, der<br />

Literatur und Ästhetik, der Philosophie und dem Staatsrecht bis zur Medizin reicht,<br />

in dem die italienische Kultur ebenso gegenwärtig ist wie die deutsche, die vorrevolutionäre<br />

und die revolutionäre Kultur Frankreichs wie auch die englische Politik. In<br />

Anbetracht der großen Zahl an Verweisen in Heinses Schriften wird zu allen Wissensgebieten<br />

eine Datenbank aufgebaut, die den Grundstock der Arbeiten am sehr umfangreichen<br />

Kommentar bildet. In einer Kunstdatenbank sind alle Kunstwerke, die<br />

Heinse auf seinen Reisen in privaten Kunstsammlungen gesehen hat, aufgenommen.<br />

Da es sich dabei vielfach um längst untergegangene Sammlungen handelt, sind erhebliche<br />

Rekonstruktionsarbeiten erforderlich.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> hat 1999 und 2001 Fördergelder für die anfallenden Personal-, Reiseund<br />

Sachkosten bereitgestellt und im Berichtsjahr einen Druckkostenzuschuss zur<br />

Veröffentlichung der Bände im Carl Hanser Verlag, München, gewährt. Die Koordination<br />

des Unternehmens liegt bei PD Dr. Markus Bernauer (Berlin). Die ersten beiden<br />

Bände der Edition werden anlässlich des 200. Todestags von Wilhelm Heinse im<br />

Herbst 2003 erscheinen.

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