17.11.2012 Aufrufe

JAHRESBERICHT 2002 - Gerda Henkel Stiftung

JAHRESBERICHT 2002 - Gerda Henkel Stiftung

JAHRESBERICHT 2002 - Gerda Henkel Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wurde mit der großflächigen Freilegung des Stadtzentrums begonnen. Seitdem rückt<br />

Messene deutlicher in das Blickfeld der Archäologie. In diesem Zusammenhang<br />

konnte Silke Müth-Herda im Rahmen eines größeren Forschungsprojektes unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Wolfram Hoepfner (Berlin) bereits mit Hilfe geophysikalischer<br />

Prospektion das Straßensystem und den Stadtplan Messenes erforschen. Ziel ihres<br />

Dissertationsvorhabens ist es nun, durch die Klärung der Topographie der gesamten<br />

Stadt und des Stadtplans das System der Anlage zu erforschen, die verschiedenen<br />

Kriterien, die diese Anlage in ihrer Planung und Entwicklung beeinflusst haben, herauszuarbeiten<br />

und die städtebauliche Entwicklung in einer historischen Abfolge darzustellen.<br />

Diese soll in Bezug zur allgemeinen Stadtgeschichte gestellt werden und ihre<br />

Aussagekraft für die historische Rolle Messenes innerhalb der griechischen Staaten<br />

und Bünde untersucht werden. Des Weiteren soll die Einordnung in die Geschichte<br />

des griechischen Städtebaus erfolgen, denn Messene steht neben bisher nur wenigen<br />

genauer bekannten Beispielen und lässt daher eine entscheidende Erweiterung der<br />

Kenntnisse über die Planung griechischer Städte spätklassischer Zeit erwarten.<br />

LEITER Prof. Dr. Rainer Slotta, PD Dr. Ünsal Yalcin<br />

INSTITUTION Deutsches Bergbau-Museum, Bochum<br />

FÖRDERUNG Tagung | Die <strong>Gerda</strong> <strong>Henkel</strong> <strong>Stiftung</strong> unterstützte die Tagung<br />

durch die Übernahme von Reise- und Sachkosten.<br />

Im Oktober <strong>2002</strong> veranstalteten das Deutsche Bergbau-Museum Bochum und das<br />

Generalkonsulat der Republik Türkei, Essen, unter dem Titel »Anatolian Metal III«<br />

ein dreitägiges Symposium zu alten Metallkulturen in Anatolien und seinen Nachbarländern.<br />

Diese Tagung bildete die Folgeveranstaltung zu den früheren Symposien<br />

»Anatolian Metal I« (1998) und »Anatolian Metal II« (2000), die ebenfalls vom<br />

Deutschen Bergbau-Museum Bochum organisiert wurden. Nachdem auf den ersten<br />

beiden Veranstaltungen die Anfänge der Metallnutzung in den frühen Hochkulturen<br />

sowie die Archäologie und Metallurgie des 4. und 3. Jahrtausends v.Chr. als Schwerpunktthemen<br />

behandelt worden waren, widmete sich »Anatolian Metal III« der<br />

Archäologie und Metallurgie des 2. und 1. Jahrtausends v.Chr. In dieser Zeit entstanden<br />

die ersten Metallhochkulturen der Hethiter, Lyder und Urartäer, die neben zahlreichen<br />

metallurgischen Sachfunden auch schriftliche Überlieferungen hinterlassen<br />

haben. Handelsvölker waren in dieser Epoche im ganzen Vorderen Orient unterwegs,<br />

Handelsmetropolen und Kolonien entstanden in großer Zahl. Mit der Einrichtung<br />

assyrischer Handelsfaktoreien auf anatolischem Gebiet gewinnt der Stellenwert der<br />

Metallverarbeitung an Bedeutung und zwischen Anatolien und dem mesopotamischen<br />

Raum entwickelte sich ein reger Handel mit Metall und anderen Erzeugnissen.<br />

Seitdem blühen der Wissenstransfer und das Handwerk, zahlreiche assyrische und<br />

hethitische Tontafeln berichten über Metallgewinnung, Handel mit Rohstoffen und<br />

Metallobjekten sowie über Organisation und Struktur des Metallhandwerks. Wichtige<br />

Entdeckungen und Erneuerungen, z.B. Messing als neuer Werkstoff, sind dieser<br />

Zeit zuzuordnen. Mit der Prägung der ersten Münze durch die Lyder erfahren Warenaustausch<br />

und Handel eine neue Perspektive und Dimension. Neben der Entwicklung<br />

der Technologie der Metallgewinnung und -verarbeitung wurden im Rahmen des<br />

Kolloquiums auch die Rolle Anatoliens in der Entwicklung der Metallurgie, die<br />

Handelsbeziehungen und -wege im Ostmittelmeerraum sowie die Entdeckung des<br />

Eisens und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung der Menschheit behandelt. Eine<br />

Publikation der Tagungsbeiträge ist in Vorbereitung.<br />

ANATOLIAN METAL III,<br />

BOCHUM, 24. BIS 26. OKTOBER <strong>2002</strong><br />

Eröffnung der Tagung (v.l.n.r.) Oberbürgermeister der<br />

Stadt Bochum H.-O. Stüber, Prof. Slotta (Direktor des<br />

Bergbau-Museums), Ahmet Akarcay (Generalkonsul<br />

der Republik Türkei)<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!