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JAHRESBERICHT 2002 - Gerda Henkel Stiftung

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VIDEOCLIP ALS INTERMEDIUM.<br />

VERWEISSYSTEME UND GESTAFFELTE HERMETIK<br />

IM BILDERSTROM VON VIVA UND MTV<br />

Jean-Auguste-Dominique Ingres:<br />

Lautenspielerin aus Le bain turc, 1862<br />

STIPENDIAT Matthias Weiß, Greifswald<br />

FÖRDERUNG Promotionsstipendium | Die <strong>Gerda</strong> <strong>Henkel</strong> <strong>Stiftung</strong> unterstützt<br />

das Dissertationsvorhaben durch die Gewährung eines<br />

Promotionsstipendiums und die Übernahme von Reisekosten.<br />

Gegen Ende der 70er Jahre sah sich die Tonträgerindustrie infolge massiver Absatzschwierigkeiten<br />

gezwungen, Konzepte zu entwickeln, die einem weiteren Abfall der<br />

Verkaufszahlen entgegenwirken sollten. Als Ergebnis ging MTV, ein Sender mit<br />

24-Stunden-Programm, der Videoclips, Werbespots und Eigenwerbung bietet, am<br />

1. August 1981 auf Sendung. Im Bereich von Musiksendern hat sich mittlerweile eine<br />

Bildwelt entwickelt, als deren vorrangiges Ziel zwar die Vermarktung von Tonträgern<br />

gilt, die allerdings angesichts einer schier unüberschaubaren Konkurrenz auf immer<br />

ausgefeiltere Konzepte angewiesen ist, um sich auf dem Markt behaupten zu können.<br />

In diesem Zusammenhang haben sich die Programme der Musikkanäle – allen voran<br />

die Sender Viva und MTV, die in der Dissertation von Matthias Weiß aufgrund weitgehender<br />

Übereinstimmungen im Programmablauf stellvertretend für die gesamte<br />

Branche besprochen werden sollen – zu einem Experimentierfeld entwickelt, das<br />

neben einer Flut trivialer Massenware innovativen Schöpfungen gleichermaßen ein<br />

Forum bietet. Dieses Verwischen der Grenzen zwischen Kunst und Kommerz lässt<br />

sich für das Musikvideo auf allen Ebenen beobachten. Weitgehende Einigkeit<br />

herrscht über die Definition des Videoclips als »offenes Kunstwerk«, d.h. die an der<br />

Entstehung eines Clips beteiligten Künstler verzichten auf die Verschlüsselung einer<br />

einzigen, eindeutigen Botschaft zugunsten mehrerer semantischer Besetzungsmöglichkeiten,<br />

wobei sie sich einer Vielzahl von Verweisen z.B. auf andere Gattungen, wie<br />

Film oder Malerei, auf das aktuelle Tagesgeschehen oder auf historische Phänomene<br />

Man Ray: Le violon d’Ingres, 1924 Joel-Peter Witkin: Woman Once a Bird, 1990

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