Bochum - Gesundheit vor Ort
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GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Ausbildung in der Pflege<br />
„Guten Tag, ich bin Schülerin, mein Name ist…“<br />
Ausbildung<br />
bei der Familienund<br />
Krankenpflege<br />
<strong>Bochum</strong><br />
Foto: fotolia, FuK/Presse, Portraits: Priv.<br />
Wohl allen Patienten im Krankenhaus<br />
und Kunden von ambulanten Pflegeeinrichtungen<br />
hat sich so oder ähnlich<br />
schon einmal eine Auszubildende oder<br />
ein Auszubildender in einem Pflegeberuf<br />
<strong>vor</strong>gestellt. Diesen meist jungen Menschen<br />
kann man in allen ambulanten und<br />
stationären Einrichtungen des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />
begegnen. Sie absolvieren<br />
eine dreijährige Ausbildung in der <strong>Gesundheit</strong>s-<br />
und Krankenpflege, <strong>Gesundheit</strong>s-<br />
und Kinderkrankenpflege oder<br />
Altenpflege, manchmal auch einjährige<br />
Bildungsangebote in der Pflegehilfe.<br />
Bei der Familien- und Krankenpflege<br />
in <strong>Bochum</strong> begegnen den MitarbeiterInnen<br />
und pflegebedürftigen Kunden<br />
besonders häufig Lernende aus der <strong>Gesundheit</strong>s-<br />
und Krankenpflege aus dem<br />
Bildungszentrum Bergmannsheil in <strong>Bochum</strong>.<br />
Dies ist kein Zufall, denn seit Jahren besteht<br />
eine sehr erfolgreiche Kooperation zwischen<br />
dem Bildungszentrum und der ambulanten<br />
Pflegeeinrichtung.<br />
Bis zu zehn Auszubildende gleichzeitig<br />
können von eigens dazu weitergebildeten<br />
PraxisanleiterInnen in die ambulante<br />
Versorgung von pflegebedürftigen<br />
oft über Jahre hinweg bis zu ihrem<br />
Frau I. Schrader , Frau M. Bykova, Herr P. Hölzgen<br />
Lebensende gepflegt. „Da ist Beziehungsarbeit<br />
gefragt“, betont Monika<br />
Kayser, Anleiterin in Langendreer. Und<br />
die ist nicht nur erforderlich mit dem<br />
Pflegebedürftigen, sondern auch in der<br />
Zusammenarbeit mit Angehörigen und<br />
Frau Schrader und Frau Bykova sind als Pflegeanleiterinnen<br />
in Langendreer tätig.<br />
anderen Partnern in dem immer erforderlichen<br />
Netzwerk professioneller und<br />
Herr Hölzgen ist zuständig für <strong>Bochum</strong>-Mitte.<br />
persönlich engagierter Beteiligter.<br />
Menschen eingeführt werden. Dies geschieht<br />
in den Stationen Mitte, Langennen<br />
den Vater oder die Tante viel länger,<br />
„Die Angehörigen unserer Bewohner kendreer,<br />
Wattenscheid, Weitmar und in der oft aber auch ganz anders, ohne dementielle<br />
Veränderungen. Unsere SchülerInnen<br />
ambulant betreuten Wohngemeinschaft<br />
„Villa Moritz“. Sechs bis acht Wochen müssen lernen, die Angehörigen sowohl<br />
lang begleiten die Lernenden die ebenfalls<br />
dreijährig qualifizierten Mitarbeitetungsbedürftige<br />
und nach Unterstützung<br />
als kompetente Partner als auch als berarInnen.<br />
Nach und nach übernehmen sie suchende Menschen zu sehen.“ So erklärt<br />
Tätigkeiten in der Grund-, Behandlungspflege<br />
und Betreuung. Dabei haben die lichkeit in der Villa Moritz. Dies nehmen<br />
Kerstin Melinu eine besondere Lernmög-<br />
Anleitenden stets einen wachen, wohlwollenden<br />
Blick und die Lernenden sind 500 Stunden (von 2500 Praxisstunden<br />
auch die Auszubildenden wahr. In den<br />
nie sich selbst überlassen.<br />
insgesamt), die in der ambulanten Pflege<br />
absolviert werden müssen, sammeln die<br />
Besonderen Wert legen die Anleitenden<br />
Lernenden viele Erfahrungen, die im stationären<br />
Bereich eher seltener möglich sind:<br />
auf eine ausgeprägte Kundenorientierung.<br />
„Unsere Patienten beurteilen unsere Kompetenz<br />
nicht in erster Linie an der Fachlichkeit,<br />
sondern an der inneren Haltung,<br />
Patient über sich selbst<br />
„Hier bestimmt der<br />
mit der wir ihnen begegnen“, sagt Andreas<br />
Stein, ein langjähriger und erfah-<br />
Ich erlebe die Pflege-<br />
und den Tagesablauf.<br />
rener Praxisanleiter in Wattenscheid.<br />
bedürftigen viel aufgeschlossener<br />
und selbst-<br />
Wertschätzung, Echtheit und Empathie<br />
sind Kriterien, die in der Beratung und sicherer.“ Sonja Lohmann, 20 Jahre<br />
Beuteilung der Auszubildenden eine<br />
„Die Begegnungen in der ambulanten<br />
Versorgung sind individueller,<br />
große Rolle spielen.<br />
Anders als im Krankenhaus mit den eher es ist mehr Raum für den Einzelnen<br />
kurzen Verweilzeiten der Patienten werden<br />
Menschen in der ambulanten Pflege Angehörigen agieren freier<br />
da und seine Eigenheiten. Auch die<br />
und<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2010 | VII