Bochum - Gesundheit vor Ort
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GvO <strong>Bochum</strong> Lokal<br />
Ein starkes Team im Ruhrgebiet<br />
Die physiotherapeutische Abteilung des<br />
Marien-Hospitals in Wattenscheid<br />
Das Marien-Hospital ist eine Modellklinik<br />
des Bundes und des Landes NRW und<br />
bietet älteren Menschen sowohl eine akute<br />
medizinische Krankenhausbehandlung als<br />
auch Rehabilitation im stationären und<br />
teilstationären (Tagesklinik) Bereich.<br />
Eine Station für Patienten, die zusätzlich<br />
an einer Demenz erkrankt sind, sowie eine<br />
therapeutische Ambulanz vervollständigen<br />
das Zentrum für Geriatrie in Wattenscheid.<br />
Damit können Patienten in allen Phasen<br />
ihrer Genesung optimal begleitet und<br />
gefördert werden.<br />
Ein „Herzstück“ der Klinik ist die aus<br />
20 Physiotherapeuten und 2 Masseuren<br />
bestehende physiotherapeutische Abteilung.<br />
Verstärkt wird diese durch 5 Schüler<br />
der <strong>Bochum</strong>er Physiotherapieschule, die<br />
zum Ende ihrer Ausbildung praktische Erfahrungen<br />
im Marien-Hospital sammeln.<br />
Was macht die Physiotherapie mit<br />
älteren Menschen so besonders?<br />
Physiotherapie in der Geriatrie stellt an<br />
den Therapeuten ganz andere Anforderungen<br />
als z.B. die Behandlung von jüngeren<br />
Menschen. Hier steht der Mensch<br />
als „Ganzes“ im Mittelpunkt, nicht nur<br />
das aktuelle Ereignis. Häufig kommen bei<br />
älteren Menschen zu einer akuten Erkrankung<br />
noch zahlreiche andere bereits bestehende<br />
Erkrankungen hinzu, die ebenfalls<br />
mit berücksichtigt werden müssen.<br />
Am Anfang jeder Behandlung steht<br />
deshalb am 1. Behandlungstag ein detaillierter<br />
physiotherapeutischer Aufnahmebefund.<br />
Auf diese Weise wird ein<br />
genauer Stand der Fähigkeiten erhoben.<br />
Aber auch Einschränkungen und Defizite,<br />
die der Patient hat, werden deutlich<br />
gemacht. Informationen über die Lebensumstände<br />
sind dabei ebenfalls wichtige<br />
Bausteine, um ein genaues Bild des Patienten<br />
<strong>vor</strong> Augen zu haben. Dazu gehört<br />
das soziale Umfeld. Sind z.B. Angehörige<br />
oder Freunde <strong>vor</strong>handen, die den Patienten<br />
unterstützen und mit in die Therapie<br />
integriert werden könnten, oder ist der<br />
Patient auf sich gestellt?<br />
Das Wissen um die häusliche Umgebung<br />
ist ebenfalls entscheidend. Gibt es z.B.<br />
Stufen in oder zur Wohnung zu überwinden<br />
oder schmale Türen? Sind bereits<br />
Hilfsmittel <strong>vor</strong>handen und kann der<br />
Patient damit umgehen? Und ein ganz<br />
wichtiger Punkt: Wie ist der Patient <strong>vor</strong><br />
der Erkrankung zurechtgekommen? Gab<br />
es bereits Einschränkungen oder konnte<br />
der Alltag gut bewältigt werden?<br />
Diese individuelle persönliche Situation<br />
eines Patienten mit all seinen Faktoren ist<br />
Grundlage für die adäquate Behandlung<br />
in der Physiotherapie und gemeinsam mit<br />
dem Patienten kann das Ziel festgelegt<br />
werden. Im interdisziplinären Team aus<br />
Ärzten, Pflege, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten,<br />
Sprachtherapeuten und<br />
Sozialdienst wird dann ein auf diese Bedürfnisse<br />
zugeschnittener Therapieplan<br />
erarbeitet.<br />
Fotos: Marien-Hospital/Presse<br />
XVI | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2010