Vademecum 2007 - sub.unibe.ch - Universität Bern
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Politis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>werpunkte der SUB<br />
Politis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>werpunkte der SUB<br />
Bildungspolitik: Und sie bewegt si<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong>...<br />
Die <strong>Universität</strong> <strong>Bern</strong> ist eingebettet in ein komplexes System<br />
von bildungspolitis<strong>ch</strong>en Institutionen und Prozessen. Vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Gremien nehmen auf unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Ebenen<br />
an der Ents<strong>ch</strong>eidungsfindung zu wi<strong>ch</strong>tigen Fragestellungen<br />
teil. Diese umfassen zahlrei<strong>ch</strong>e Berei<strong>ch</strong>e des universitären<br />
Daseins: Die sozialen Bedingungen der Studierenden, das Zusammenrücken<br />
Europas im Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulberei<strong>ch</strong>, studentis<strong>ch</strong>e<br />
Mobilität, den Einbezug der Neuen Medien in die universitäre<br />
Lehre, die Koordination der Bibliotheken, die Rolle der Wissens<strong>ch</strong>aft<br />
innerhalb der Gesells<strong>ch</strong>aft, die Charakteristika von<br />
<strong>Universität</strong>en und Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen, die Finanzierung und<br />
vieles mehr.<br />
Einiges ist im Umbru<strong>ch</strong> begriffen, an anderem wird mit<br />
Zähnen und Klauen festgehalten. Es tut si<strong>ch</strong> etwas, und<br />
zwar auf allen Ebenen der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulpolitik - sowohl universitär,<br />
kantonal als au<strong>ch</strong> national. Es gilt, die vers<strong>ch</strong>ieden<br />
gelagerten Interessen aufeinander abzustimmen und die<br />
Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ullands<strong>ch</strong>aft so zu gestalten, dass sie allen mögli<strong>ch</strong>en<br />
Bedürfnissen gere<strong>ch</strong>t zu werden vermag.<br />
...und du bist mittendrin!<br />
Das ganze ist ni<strong>ch</strong>t etwa eine Angelegenheit, die nur für<br />
Professoren odere einige wenige Ents<strong>ch</strong>eidungsträger von<br />
Bedeutung ist. Denn die allermeisten Ents<strong>ch</strong>eidungen, wo<br />
immer sie au<strong>ch</strong> getroffen werden, betreffen di<strong>ch</strong> in deinem<br />
persönli<strong>ch</strong>en Studienalltag ganz direkt.<br />
Wie viele und wel<strong>ch</strong>e deiner Veranstaltungen sind obligatoris<strong>ch</strong><br />
und wel<strong>ch</strong>e kannst du frei wählen? Sind alle<br />
Bü<strong>ch</strong>er die du benötigst in <strong>Bern</strong> vorhanden, oder müssen<br />
sie kostspielig bei anderen Unis bestellt werden? Hast du<br />
Platz zum Mits<strong>ch</strong>reiben in deiner Vorlesung oder musst du<br />
am Boden sitzen? Bekommst du alle Auskünfte, die für dein<br />
Studium relevant sind, oder lässt man di<strong>ch</strong> in einem Meer<br />
von Informationen untergehen? Wie sind die Regelungen für<br />
Stipendien in deinem Kanton? Wie teuer kommen di<strong>ch</strong> die<br />
Studiengebühren zu stehen?<br />
Do<strong>ch</strong> stehst du ni<strong>ch</strong>t alleine da...<br />
Angesi<strong>ch</strong>ts dieser Faktoren auf alle Studierenden ist es von<br />
grosser Wi<strong>ch</strong>tigkeit, dass unsere Anliegen in angemessener<br />
Weise auf allen Ebenen vertreten werden. Dies ist eine der<br />
Hauptaufgaben deiner SUB.<br />
Die SUB koordiniert und unterstützt die Interessenvertretung<br />
gegenüber den vers<strong>ch</strong>iedenen Institutionen und Gremien.<br />
Dank diesem Engagement ist es mögli<strong>ch</strong>, die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Bedürfnisse der Studierenden in den Instituten und den<br />
Fakultäten, bei der <strong>Universität</strong>sleitung, den kantonalen und<br />
den nationalen Ents<strong>ch</strong>eidungsträgern einzubringen und si<strong>ch</strong><br />
für diese einzusetzen.<br />
Die Mögli<strong>ch</strong>keiten, die si<strong>ch</strong> der SUB zur Einflussnahme bieten,<br />
sind zahlrei<strong>ch</strong>. Sie rei<strong>ch</strong>en von persönli<strong>ch</strong>en Gesprä<strong>ch</strong>en<br />
über Mitarbeit in Kommissionen bis hin zu medienwirksamen<br />
Aktionen in der Öffentli<strong>ch</strong>keit.<br />
Die SUB steht au<strong>ch</strong> in sehr engem Kontakt zum Verband<br />
der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Studierendens<strong>ch</strong>aften (VSS), wel<strong>ch</strong>er<br />
die Anliegen der Studierenden auf nationaler Ebene vertritt.<br />
... denn die SUB zeigt grosses Engagement!<br />
In folgenden Berei<strong>ch</strong>en ist die SUB im Moment besonders<br />
aktiv und versu<strong>ch</strong>t, die Lage der Studierenden zu verbessern:<br />
Die Deklaration von Bologna<br />
Im Sommer 1999 haben 29 europäis<strong>ch</strong>e Minister eine gemeinsame<br />
Absi<strong>ch</strong>tserklärung zur Harmonisierung der nationalen<br />
Systeme der höheren Bildung unterzei<strong>ch</strong>net, mit dabei au<strong>ch</strong><br />
der S<strong>ch</strong>weizer Staatssekretär für Bildung. Vision der Deklaration<br />
von Bologna (BD) ist ein europäis<strong>ch</strong>er Bildungsraum, der<br />
von Portugal bis Russland rei<strong>ch</strong>t. Der Kern der vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Empfehlungen besteht in der europaweiten Einführung eines<br />
Credit-Systems (ECTS), das die erbra<strong>ch</strong>ten Leitungen an<br />
einzelnen <strong>Universität</strong>en miteinander verglei<strong>ch</strong>en lässt, und in<br />
Reformen, die unter anderem ein zweistufiges Studiensystem<br />
(Ba<strong>ch</strong>elor/Master) vorsehen.<br />
Die SUB geht mit einzelnen Zielsetzungen der BD einig,<br />
darunter die erlei<strong>ch</strong>terte Mobilität und die gegenseitige<br />
Anerkennung der Abs<strong>ch</strong>lüsse dur<strong>ch</strong> die einzelnen Staaten.<br />
Ein grundsätzli<strong>ch</strong>es Missbehagen gegenüber diesen Umwälzungen<br />
der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ullands<strong>ch</strong>aft S<strong>ch</strong>weiz bleibt aber<br />
bestehen. So ers<strong>ch</strong>eint es der SUB keinesfalls als gesi<strong>ch</strong>ert,<br />
dass die angestrebte erlei<strong>ch</strong>terte Mobilität tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />
eintreten wird. Diese Auffassung wird teilweise au<strong>ch</strong> von<br />
bisherige Erfahrungsberi<strong>ch</strong>ten und Studien untermauert. Die<br />
einseitige Ausri<strong>ch</strong>tung der zweistufigen Studienmodelle auf<br />
Vollzeitstudierende verstärkt den ökonomis<strong>ch</strong>en Druck auf<br />
Studierende massiv, die auf Erwerbstätigkeit angewiesen sind.<br />
Die universitäre Chancenglei<strong>ch</strong>heit wird somit strapaziert.<br />
Weiter ist eine Eins<strong>ch</strong>ränkung der Interdisziplinarität bereits<br />
jetzt absehbar. Und die Folgen auf die Karriereverläufe von<br />
Frauen könnten gravierend sein.<br />
An der Uni <strong>Bern</strong> hat Bologna mit einem Senatsents<strong>ch</strong>eid<br />
über die Grundsätze zur Umsetzung der Deklaration Einzug<br />
gehalten. Dieser Ents<strong>ch</strong>eid wurde trotz zahlrei<strong>ch</strong> geäusserten<br />
Protesten der SUB gegenüber den geplanten Reformen<br />
gefällt. Die SUB hat si<strong>ch</strong> aber ni<strong>ch</strong>t aus dem folgenden<br />
Umsetzungsprozess heraus gehalten, sondern ist dezidiert für<br />
die Anliegen der Studierenden eintreten.<br />
Die Glei<strong>ch</strong>stellung von Frau und Mann<br />
Au<strong>ch</strong> die Uni <strong>Bern</strong> ist no<strong>ch</strong> weit entfernt von der tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />
Glei<strong>ch</strong>stellung von Frauen und Männern. Da die SUB von der<br />
Wi<strong>ch</strong>tigkeit einer angemessenen Vertretung von Frauen auf<br />
allen universitären Ebenen überzeugt ist, ist die momentane<br />
Situation unhaltbar: Obwohl über 50% der Studierenden<br />
weibli<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts sind, beträgt der Anteil von Frauen<br />
im Mittelbau, also der Assistenten, Doktorierenden etc.,<br />
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