Vademecum 2007 - sub.unibe.ch - Universität Bern
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Politis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>werpunkte der SUB<br />
etwa einen Viertel, auf der Stufe der Professorinnen gar erst<br />
ca.einen A<strong>ch</strong>tel.<br />
Um diesem Zustand Abhilfe zu s<strong>ch</strong>affen engagiert si<strong>ch</strong><br />
die SUB aktiv in der Kommission für Glei<strong>ch</strong>stellung, betreibt<br />
ständige Sensibilisierungsarbeit und leistet insbesondere<br />
Vernetzungsarbeit für interessierte StudentInnen.<br />
Die Sparvorgaben des Kantons<br />
Beinahe im Jahresrhythmus s<strong>ch</strong>nürt der Kanton <strong>Bern</strong> neue<br />
und eins<strong>ch</strong>neidende Sparpakete. Au<strong>ch</strong> die Uni ist von diesen<br />
Sparbestrebungen betroffen. Jede weitere Sparvorgabe wird<br />
die Uni empfindli<strong>ch</strong> treffen. Früher waren Sparrunden mit<br />
Senkungen des Verwaltungsaufwands und dem Aufs<strong>ch</strong>ieben<br />
von Investitionen ertragbar. Wird weiter so gespart, muss si<strong>ch</strong><br />
die Uni überlegen, ob sie Institute oder Fakultäten s<strong>ch</strong>liesst,<br />
um die Sparforderungen zu erfüllen. Strukturs<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>e Kantone<br />
wie <strong>Bern</strong> sind angewiesen auf Investitionen in die Bildung.<br />
Deshalb s<strong>ch</strong>neidet si<strong>ch</strong> der Kanton ins eigene Fleis<strong>ch</strong>, wenn<br />
er bei der Uni weiter sparen will!<br />
Angesi<strong>ch</strong>ts dieser Bedrohung befür<strong>ch</strong>ten wir, dass die<br />
flä<strong>ch</strong>endeckende Einführung von Zulassungsbes<strong>ch</strong>ränkungen<br />
(Numerus Clausus) wieder vermehrt diskutiert wird, oder<br />
dass bei den Betreuungsverhältnissen, also auf dem Rücken<br />
der Studierenden, gespart werden soll.<br />
Wir sind ni<strong>ch</strong>t bereit, die Uni kaputt sparen zu lassen,<br />
deshalb wehren wir uns gegen jegli<strong>ch</strong>e Sparvorgaben seitens<br />
des Kantons.<br />
Die Sparpakete rei<strong>ch</strong>en vielen bürgerli<strong>ch</strong>en PolitikerInnen<br />
no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t! Sie wollen ausserdem Steuerges<strong>ch</strong>enke an<br />
Gutverdienende verteilen. Do<strong>ch</strong> dagegen wehren wir uns,<br />
denn von Steuerausfällen am ersten betroffen sind Bildungsausgaben<br />
und Investitionen in die Chancenglei<strong>ch</strong>heit!<br />
Die Ökonomisierung der Bildung<br />
Wie in vielen anderen Berei<strong>ch</strong>en findet au<strong>ch</strong> in der Bildung<br />
eine immer stärker zunehmende Ausri<strong>ch</strong>tung na<strong>ch</strong> ökonomis<strong>ch</strong>en<br />
Gesi<strong>ch</strong>tspunkten statt. Dazu gehören im universitären<br />
Umfeld unter anderem die Betra<strong>ch</strong>tungsweise der Studierenden<br />
als Kunden, das immer wi<strong>ch</strong>tiger werdende Sponsoring<br />
dur<strong>ch</strong> Privatunternehmen und dessen Förderung dur<strong>ch</strong> den<br />
Bund – die Höhe der Bundesbeiträge an die einzelnen <strong>Universität</strong>en<br />
ist von der Höhe der Drittmittel abhängig –, sowie die<br />
vermehrte Ausri<strong>ch</strong>tung aller Studiengänge na<strong>ch</strong> wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Kriterien, wie sie die Bologna-Deklaration vorsieht. Die<br />
SUB wehrt si<strong>ch</strong> gegen diese Entwicklung. Wir verstehen uns<br />
ni<strong>ch</strong>t als Konsumierende, sondern als aktiv mitgestaltenden<br />
Teil der <strong>Universität</strong>. Wir halten daran fest, dass die universitäre<br />
Ausbildung mehr ist als nur die Vorbereitung auf die spätere<br />
Berufstätigkeit und dass au<strong>ch</strong> diejenigen Fa<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tungen,<br />
wel<strong>ch</strong>e nur wenige oder gar keine Drittmittel akquirieren<br />
können, ihren festen Platz innerhalb der <strong>Universität</strong> behalten<br />
sollen. Höheres Einkommen, das dur<strong>ch</strong> <strong>Universität</strong>sbildung<br />
generiert wird, soll entspre<strong>ch</strong>end der Verfassung dur<strong>ch</strong> ein<br />
progressives Steuersystem dem Staat zugute kommen.<br />
Das Stipendienwesen<br />
Die Entwicklung des Stipendienwesens ist in vielen Kantonen<br />
besorgniserregend. In man<strong>ch</strong>en Kantonen ist gar die<br />
Rede von Ersetzung der Stipendien dur<strong>ch</strong> Darlehen. Dies<br />
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bewirkt aber, dass die angestrebte Chancenglei<strong>ch</strong>heit no<strong>ch</strong><br />
vermehrt in Frage gestellt wird. Studierende aus finanziell<br />
weniger begüterten Familien werden dur<strong>ch</strong> den zu erwartenden<br />
S<strong>ch</strong>uldenberg von der Aufnahme eines Studiums<br />
abges<strong>ch</strong>reckt. Da aber die Bildung als grundlegendes<br />
persönli<strong>ch</strong>es Gut allen Mens<strong>ch</strong>en zugängli<strong>ch</strong> sein muss, ist es<br />
unbedingt nötig, niemanden aus finanziellen Gründen von<br />
der <strong>Universität</strong> als Bildungsstätte auszus<strong>ch</strong>liessen.<br />
Für die SUB ist es unverständli<strong>ch</strong>, wieso die S<strong>ch</strong>weiz 26<br />
vers<strong>ch</strong>iedene Stipendiensysteme haben muss. Es ist eine<br />
Frage der Fairness, dass Studierende aus vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Kantonen die glei<strong>ch</strong>en Ausbildungsbeiträge erhalten. Die<br />
SUB setzt si<strong>ch</strong> insbesondere in Zusammenarbeit mit dem VSS<br />
für die Harmonisierung des Stipendienwesens auf nationaler<br />
Ebene ein.<br />
Die SUB setzt alle mögli<strong>ch</strong>en Mittel dafür ein, die Chancenglei<strong>ch</strong>heit<br />
beim Zugang zur universitären Bildung ni<strong>ch</strong>t<br />
dur<strong>ch</strong> die Reduzierung der Stipendiensumme und die Ersetzung<br />
von Stipendien dur<strong>ch</strong> Darlehen zu gefährden. Es darf<br />
ni<strong>ch</strong>t sein, dass der Masterabs<strong>ch</strong>luss nur no<strong>ch</strong> Studierenden<br />
aus sozial besser gestellten S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten offen steht, während<br />
der Ba<strong>ch</strong>elor zum billigen Massenstudium degradiert wird.<br />
Die Evaluation der Lehre<br />
Bei der Revision des <strong>Universität</strong>sgesetzes und des <strong>Universität</strong>sstatuts<br />
hat si<strong>ch</strong> die SUB erfolgrei<strong>ch</strong> dafür eingesetzt, dass<br />
die Überprüfung der Lehre und der Fors<strong>ch</strong>ung in den Aufgabenkatalog<br />
der <strong>Universität</strong> aufgenommen wird. Die SUB<br />
arbeitet seit Beginn intensiv in den zuständigen Kommissionen<br />
mit und bringt dort die Anliegen der Studierenden ein. Den<br />
S<strong>ch</strong>werpunkt legt sie dabei auf die Evaluation der Lehre, da<br />
die Studierenden dort am meisten betroffen sind. Insbesondere<br />
legen wir Wert auf die absolute Gewährleistung der<br />
Anonymität, den garantierten Einbezug von Studierenden<br />
und dass die Finanzierung der Evaluation ni<strong>ch</strong>t auf Kosten<br />
der Studierenden und der AssistentInnen dur<strong>ch</strong>geführt wird.<br />
Gegenstand der Überprüfung sollen sämtli<strong>ch</strong>e Aspekte<br />
der Lehre sein, also die Vorlesungen, die s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en und<br />
mündli<strong>ch</strong>en Arbeiten, der Studienaufbau, die Förderung der<br />
Mobilität, die Betreuungsverhältnisse, die Vielfalt der angewandten<br />
Lehrmethoden und die Infrastruktur Im Weiteren<br />
fordern wir, dass allfällige Mängel au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> verbessert<br />
werden, dass eine angemessene Periodizität gewährleistet<br />
wird, und dass die ganze Angelegenheit transparent dur<strong>ch</strong>geführt<br />
wird.<br />
Do<strong>ch</strong> dazu brau<strong>ch</strong>t sie deine Mithilfe<br />
Um eine kontinuierli<strong>ch</strong>e und kompetente studentis<strong>ch</strong>e Mitbestimmung<br />
zu gewährleisten, ist die aktive Mitarbeit mögli<strong>ch</strong>st<br />
vieler Studierender nötig. Es gibt au<strong>ch</strong> für di<strong>ch</strong> zahlrei<strong>ch</strong>e<br />
Mögli<strong>ch</strong>keiten, in Bildungsfragen mit zu denken und mit zu<br />
arbeiten. Die SUB kann jede Mithilfe gebrau<strong>ch</strong>en, sei es im<br />
StudentInnenrat SR oder in anderen Gremien der SUB. Falls<br />
di<strong>ch</strong> die oben bes<strong>ch</strong>riebenen Themenberei<strong>ch</strong>e interessieren<br />
oder du Fragen oder Bemerkungen hast, zögere ni<strong>ch</strong>t, uns zu<br />
kontaktieren.