Menschen, denen Sie in dieser Ausgabe begegnen: Henrik Albrecht ...
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12<br />
nach, mag sich nicht so recht festlegen.<br />
Ja, die Queen war da, und<br />
der Gipfel 1999, den Helmut<br />
Kohl den Kölnern versprochen<br />
hatte, war gewiss das Highlight<br />
schlechth<strong>in</strong> – man er<strong>in</strong>nere sich<br />
nur an Bill Cl<strong>in</strong>ton <strong>in</strong> der Piazetta.<br />
„Ganz stolz“ ist der Alt-OB und<br />
Ehrenbürger – manche nennen<br />
ihn auch Ehrenburger – auf die<br />
Entwicklung des Mediaparks,<br />
„e<strong>in</strong> gelungenes Stück neues<br />
Köln“. Der Rhe<strong>in</strong>auhafen werde<br />
„auch sehr schön werden“. Und<br />
er er<strong>in</strong>nerte sich, wie die SPD<br />
1969 (!) <strong>in</strong> den Wahlkampf zog<br />
mit dem Plan, das Hafengelände<br />
zu e<strong>in</strong>em Ort der Erholung und<br />
Freizeit auszubauen. „Nun, nach<br />
fast 40 Jahren, ist endlich etwas<br />
daraus geworden.“ E<strong>in</strong>wand: „In<br />
Düsseldorf geht so was schneller“.<br />
Burger kontert: „Aber nicht<br />
so schön!“ Um dann nachdenklich<br />
h<strong>in</strong>zuzufügen: „Die Düsseldorfer<br />
s<strong>in</strong>d da weniger kompliziert.<br />
Bei uns will ja jeder mitreden.<br />
Nach dem Motto: Wer nix zu<br />
bestimmen hat, ist selber schuld.“<br />
Aktiv kümmert sich Burger im<br />
Aktionsbündnis Stadtbaukultur.<br />
Im Bereich des mittelalterlichen<br />
Köln (e<strong>in</strong> Prozent des Stadtgebietes)<br />
dürfe es ke<strong>in</strong>e weiteren<br />
hohen Häuser geben; das Panorama,<br />
aus dem die Kirchtürme<br />
herausragen, müsse bewahrt wer-<br />
den. Den Sünden der Vergangenheit<br />
– altes Polizeipräsidium,<br />
Gerl<strong>in</strong>g, das Dor<strong>in</strong>t-Hotel, das<br />
„WDR-Gebirge“ – dürften ke<strong>in</strong>e<br />
weiteren folgen. Dagegen sollte<br />
im Rechtsrhe<strong>in</strong>ischen „die City<br />
des 21. Jahrhunderts“ heranwachsen.<br />
„Da tut sich wirklich was.“<br />
Den LVR-Turm hätte sich Burger<br />
sogar höher gewünscht, auch<br />
weitere Hoch-Bauten. Und das<br />
Weltkulturerbe? „Da ist die Stadt<br />
e<strong>in</strong>geknickt“, bedauert er. „Der<br />
Dom braucht doch ke<strong>in</strong> Label.<br />
Dä ist, wat hä is!“<br />
In der Außenansicht habe Köln<br />
gewiss gelitten, gibt Burger zu.<br />
Skandale und Affären hätten<br />
sicher nicht zum guten Ruf der<br />
Stadt beigetragen: „Echt krim<strong>in</strong>ell<br />
war ja die Müll-Affäre.“ Er<br />
selbst ist aus dem Parteispenden-<br />
Dschungel unbeschadet und sauber<br />
heraus gekommen. Von e<strong>in</strong>er<br />
om<strong>in</strong>ösen Spenden-Quittung<br />
hatte er nachweislich ke<strong>in</strong>e<br />
Ahnung. („Da kann ich lebenslang<br />
drauf schwören“), und e<strong>in</strong>e<br />
anonyme Denunziation wegen<br />
angeblicher Steuerh<strong>in</strong>terziehung<br />
im großen Stil erwies sich als<br />
haltlos.<br />
Wenn Staatsanwälte heutzutage<br />
bei „Luxusreisen“ von Ratsausschüssen<br />
und Aufsichtsräten städtischer<br />
Tochterfirmen wegen<br />
Untreue ermitteln, ist das für Burger<br />
nicht so ganz nachzuvollzie-<br />
Angeregte Diskussion: zweimal Thielen, e<strong>in</strong>mal Burger, im November<br />
1990 im „Haus Schmitz“....<br />
.....und im letzten Monat <strong>in</strong> der „Quetsch“. Fotos: Thielen.