Mitteilungen 49/2009 - Fachverband Philosophie e.v.

Präsidenten gewählt. Er wird den 22. Deutschen Kongress für Philosophie 2012 in
München ausrichten.
6. Fachtagung zur Didaktik der Philosophie und Ethik in Halle
Am 8. und 9. Mai 2009 fand an der Universität Halle die 6. Fachtagung des Forums
für Didaktik der Philosophie und Ethik statt, das nunmehr seit 10 Jahren besteht..
Sie stand unter dem Thema Philosophie und Weltanschauungen. In der ersten Sektion
führten Dr. Gisela Raupach-Strey und Prof. Johannes Rohbeck durch
Grundsatzvorträge in die Problematik der Weltanschauungen ein. In der zweiten
Sektion (mit PD Dr. Richard Breun, Renate Schröder-Werle und Prof. Michael
Domsgen) ging es um konkrete Herausforderungen durch Fundamentalismus, Relativismus,
kulturelle Heterogenität und Konfessionslosigkeit. Den Abendvortrag
hielt Prof. Herbert Schnädelbach zum Ideologiebegriff - 20 Jahre nach der Wende.
Die Ergebnisse der Tagung sollen im neuen Jahrbuch für Didaktik der Philosophie
und Ethik veröffentlicht werden. Die nächste Fachtragung wird am 13./14. Mai 2011
in Münster zum Thema Angewandte Philosophie stattfinden.
30 Jahre ZDPE
Die erste Ausgabe der Zeitschrift für Didaktik der Philosophie erschien 1979 zum
Thema Philosophie in Schule und Hochschule. 2009 konnte die Zeitschrift für Didaktik
der Philosophie und Ethik – wie sie inzwischen heißt – auf ihr 30jähriges Bestehen
zurückblicken. Anlässlich des Jubiläums fand am 29. November in Hannover
ein Symposion unter dem Titel Philosophie und Orientierung statt. Joachim Siebert,
inzwischen Verleger der Zeitschrift, und Prof. Ekkehard Martens berichteten,
Wie wir eine Zeitschrift gründeten. Herbert Schnädelbach hielt den Festvortrag über
das Thema Ist alles nur Ansichtssache. Über Meinen, Glauben und Wissen. Zum
Abschluss gab es ein Podiumsgespräch über die Zukunftsperspektive der Fächer
Philosophie und Ethik mit Ekkehard Martens, Johannes Rohbeck und Volker Steenblock.
Projekt Humanismus und Bildung
Der Bochumer Philosophiedidaktiker Volker Steenblock hat im Mai 2008 das Projekt
Humanismus und Bildung ins Leben gerufen. Es versteht sich als Teil des von
Prof. Jörn Rüsen geleiteten Humanismusprojektes am kulturwissenschaftlichen Institut
Essen (KWI), das in Kooperation mit den Universitäten Bochum, Dortmund
und Duisburg-Essen durchgeführt wird.
Ausgangspunkt des Projektes ist die besondere Herausforderung, die sich in der
Philosophiedidaktik durch die empirische Bildungsforschung stellt. Die theoretisch
und normativ bedeutsame Allgemeine Didaktik bildungsphilosophischer und humanistischer
Prägung tritt zunehmend hinter die empirische Bildungsforschung zurück.
Die empirische Bildungsforschung interagiert zwar mit den Ebenen der Schulpolitik
und der Schule, jedoch in nicht selten recht fragwürdiger Weise, indem etwa im
Sinne der Quantifizierung Messungen im Unterricht durchgeführt werden, deren Kriterien
auf universitärer Ebene von Bildungsforschern - oft ohne eigene Schulunterrichtserfahrungen
- erstellt und zum blinden Maßstab gemacht werden. Die Methode
der empirischen Bildungsforschung nimmt so Einseitigkeiten ihrer Repräsentati-
MITTEILUNGEN 49/2009
15