"der flugleiter" im PDF-Format - GdF Gewerkschaft der ...

von
Alexander
Schwassmann
der fl ugleiter 2009/04
Safety
22
7. Deutsches
Flight Safety Forum
Das Deutsche Flight Safety Forum, im jährlichen Wechsel veranstaltet
von der Vereinigung Cockpit (VC), der Bundesanstalt für
Flugunfalluntersuchung (BFU), der DFS und dem General Flugsicherheit
der Bundeswehr, ist inzwischen eine etablierte zweitägige
Vortrags- und Diskussionsplattform für die mit Flugsicherheit
befassten Organisationen in der deutschen Luftfahrt und auch eins
der persönlichen Highlights im Kalender des Verfassers. Dieses
Jahr konnte die Vereinigung Cockpit als Tagungsort die Elbe Flugzeugwerke
(EFW) direkt am Flughafen Dresden gewinnen.
Hier wurde vor über 50 Jahren das erste deutsche
Düsenfl ugzeug, die Baade 152, entwickelt. Leider
kam es aufgrund mangelnder Nachfrage nie zu einer
Serienfertigung, und der einzige Prototyp stürzte bei
einem Testfl ug ab. Zu DDR-Zeiten wurden im damaligen
„VEB Flugzeugwerft Dresden“ Flugzeuge der
Nationalen Volksarmee und des Warschauer Paktes
instand gehalten. Im Frühjahr 1989 gab es im Zusammenhang
mit dem Kauf von drei Airbus-A310-Flugzeugen
durch Interfl ug erste Kontakte mit Airbus. Diese
verstärkten sich gleich nach dem Fall der Mauer.
Heute ist die „Elbe Flugzeugwerke GmbH“ eine einhundertprozentige
Tochter von EADS und rüstet ausrangierte
Passagiermaschinen der Typen A300 und
A310 für Kunden wie Fedex zu Frachtfl ugzeugen um,
die dann nach bis zu dreißig Jahren im Passagierbe-
trieb für nochmals bis zu zwanzig Jahre
bei Luftfrachtunternehmen ein zweites
Leben erhalten. Zukünftig plant EFW
auch die Bereitstellung von Umrüstlösungen
für die Airbus-Varianten A320
und A330 (siehe auch unsere Fotos).
Neben den Veranstaltern nahmen
wie immer die Sicherheitspiloten der
großen deutschen Airlines und Mitglieder
des Fachbereichsvorstandes Betrieb der GdF
teil, und wie immer standen interessante Vorträge
auf der Tagesordnung. Den Anfang machte in diesem
Jahr der General Flugsicherheit der Bundeswehr, Brigadegeneral
Lothar Schmidt. Er berichtete über die
immer wieder bemerkenswert niedrige Unfallrate im
Flugbetrieb der Bundeswehr, insbesondere in Anbetracht
der Einsatzgebiete und -profi le. Er beschrieb
die Sicherheitsmanagement-Strategien der Bundeswehr
mit regelmäßigen Inspektionen aller fl iegenden
Verbände und Einsatzgebiete. Unter dem Beifall der
anderen Anwesenden gab General Schmidt außerdem
bekannt, dass die Bundeswehr über die Einführung
eines nicht-punitiven Meldewesens nachdenkt, ein
Schritt, der auch durch die Teilnahme an den Flight
Safety Foren angeregt worden sein könnte.