18.11.2012 Aufrufe

"der flugleiter" im PDF-Format - GdF Gewerkschaft der ...

"der flugleiter" im PDF-Format - GdF Gewerkschaft der ...

"der flugleiter" im PDF-Format - GdF Gewerkschaft der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>der</strong> fl ugleiter 2009/04<br />

Safety<br />

24<br />

betriebener A319, <strong>der</strong> <strong>im</strong> Anfl ug auf T<strong>im</strong>buktu verunfallt,<br />

weil er in Hamburg endmontiert wurde.<br />

Christoph Ammann von Swiss erläuterte anschließend,<br />

wie dort CRM („Crew Resource Management“) inzwischen<br />

praktisch alle Fortbildungsveranstaltungen und<br />

Training Sessions bei Swiss durchdrungen hat. „Immer<br />

wenn bei uns trainiert wird, wird auch CRM trainiert.“<br />

CRM als abgesetzte Fortbildungsveranstaltung verschwende<br />

nur unnötig Zeit und Ressourcen. Dies<br />

ergebe sich auch aus <strong>der</strong> Tatsache, dass in gewissen<br />

Tätigkeitsbereichen Defi zite bei <strong>der</strong> Sozialkompetenz<br />

genauso schwer wiegen wie fachliche Mängel. Die<br />

Swiss bewertet daher jeden Piloten bei jedem Check<br />

<strong>im</strong>mer nach drei gleichwertigen Bereichen: „Personal<br />

Behaviour, Working and Lea<strong>der</strong>ship Behaviour, Operation<br />

and Knowledge.“ Wie man unschwer erkennen<br />

kann, sind die ersten beiden Bereiche CRM-relevant.<br />

Außerdem for<strong>der</strong>te Christoph Ammann die strikte<br />

Trennung von Training und Checking. Die Effektivität<br />

von Training steigt nachweislich, wenn nichts aus<br />

<strong>der</strong> Session dokumentiert und bewertet wird, außer<br />

natürlich den Trainierten gegenüber selbst.<br />

Als Abschluss des ersten Tages referierte Max Butter<br />

von CF, dem Lufthansa-Gegenstück zum DFS-VY, ausführlich<br />

über die neue TCAS-Spezifi kation 7.1, gefolgt<br />

von Benjamin Herrmann von CC/FC, dem Sicherheitsmanagement<br />

des Geschäftsbereichs Center <strong>der</strong> DFS,<br />

<strong>der</strong> die Aktivitäten des TCAS/ACAS-Forums von DFS,<br />

DLH, Germanwings, tuifl y und BFU erläuterte. Dieses<br />

Forum entstand übrigens als Folge des 5. Deutschen<br />

Flight Safety Forums, über das <strong>im</strong> „fl ugleiter“ ebenfalls<br />

ausführlich berichtet wurde. Das TCAS/ACAS-<br />

Forum versucht in einem ersten Schritt zu best<strong>im</strong>men,<br />

welche typischen Szenarien wie „IFR gegen VFR<br />

<strong>im</strong> Luftraum E“, „IFR-Abfl ug gegen IFR-Anfl ug in <strong>der</strong><br />

TMA“, „IFR gegen VFR <strong>im</strong> Luftraum D“ beson<strong>der</strong>s häufi<br />

g auftreten. Dazu werden Daten aus Flugschreibern<br />

und über das neue DFS-Programm zur bodenseitigen<br />

Auswertung von TCAS-RAs („AMOR“) gesammelt und<br />

ausgewertet. Nach Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> zahlenmäßig häufi<br />

gsten Konstellationen will das TCAS/ACAS-Forum<br />

dann nach Lösungen für diese Szenarien suchen.<br />

Bei einem sehr eindrucksvollen und sachkundig ge -<br />

führten Rundgang durch die Fertigungshallen <strong>der</strong> Elbe<br />

Flugzeugwerke und dem anschließenden gemeinsamen<br />

Abendessen in <strong>der</strong> schönen Dresdner Altstadt<br />

konnten dann die gesammelten Informationen <strong>im</strong><br />

gemütlichen Rahmen weiter vertieft werden. Dieses<br />

Jahr waren die Teilnehmer Gäste <strong>der</strong> Vereinigung<br />

Cockpit, die aus Anlass ihres vierzigjährigen Jubiläums<br />

eingeladen hatte. Dem Geburtstagskind auch an<br />

dieser Stelle unseren herzlichen Glückwunsch!<br />

Den zweiten Tag eröffneten Jens Piotter und Dr. Olaf<br />

Pester von Lufthansa Cargo mit einem Vortrag über<br />

die Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Subunternehmern.<br />

Wenn man Leistungen an an<strong>der</strong>e Flugbetriebe<br />

auslagert, muss man natürlich sicherstellen,<br />

dass bei denen auch die Qualität st<strong>im</strong>mt. Sicher ein<br />

Ansatz, <strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> Flugsicherung gelten muss!<br />

Ein Problem bei dieser Aufgabe stellt die Festlegung<br />

von objektiven Safety-Management-Parametern dar:<br />

„Wie nahe an einem Unfall sind wir eigentlich?“ Um<br />

hier einen belastbaren Katalog zu erhalten, hat die<br />

Lufthansa ein Projekt mit vier deutschen Universitäten<br />

gestartet. Vielleicht stellt sich dabei dann aber auch<br />

nur heraus, dass solche messbaren Größen schlicht<br />

nicht existieren.<br />

Anschließend berichtete Thierry Thoreau von Airbus<br />

Industries über Unfallraten von Jets westlicher Bauart,<br />

ausgenommen beson<strong>der</strong>e Ereignisse wie Test- und<br />

Trainingsfl üge, Terrorismus o<strong>der</strong> Krieg. Generell gilt:<br />

Je neuer die Flugzeuggeneration, desto geringer die<br />

Unfallzahlen. Jets <strong>der</strong> ersten Generation verunfallten<br />

in einer Rate von vier pro eine Million Starts; um die<br />

gleiche Anzahl von Unfällen zu „erreichen“, müssen<br />

mo<strong>der</strong>ne Jets <strong>der</strong> vierten Generation 20 Millionen mal<br />

abheben. Einige Unfallarten kommen heute dank technischer<br />

Verbesserungen praktisch nicht mehr vor, wurden<br />

aber lei<strong>der</strong> durch neue Szenarien abgelöst. Thierry

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!