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"der flugleiter" im PDF-Format - GdF Gewerkschaft der ...

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<strong>der</strong> fl ugleiter 2009/04<br />

ATC-Praxis<br />

38<br />

approach by an IFR fl ight when either part or all of<br />

an instrument approach procedure is not completed<br />

and the approach is executed in visual reference to<br />

terrain“.<br />

Im ICAO Annex 4 (Aeronautical Charts), gibt es <strong>im</strong><br />

Kapitel 12 eine Beschreibung einer Visual Approach<br />

Chart, <strong>der</strong>en Funktion es ist „to provide fl ight crews<br />

with information which will enable them to transit<br />

from the en-route/descent to approach phases of<br />

fl ight to the runway of intended landing by means of<br />

visual reference.“ Daran anschließend wird nochmals<br />

eine „Visual Approach Procedure“ defi niert: „A series<br />

of predetermined manoeuvres by visual reference,<br />

from the initial approach fi x, or where applicable, from<br />

the beginning of a defi ned arrival route to a point from<br />

which a landing can be completed and thereafter, if<br />

a landing is not completed, a go-around procedure<br />

can be carried-out.“ Lei<strong>der</strong> schweigt sich die ICAO<br />

dazu aus, welche „Go-around Procedure“ hier genau<br />

gemeint sein könnte.<br />

Einige Staaten haben erkannt, dass die ICAO in ihren<br />

Regelungen eine Menge Spielraum gelassen hat, und<br />

folgerichtig versucht, diesen Spielraum mit nationalen<br />

Regelungen zu füllen. Das mag <strong>im</strong> Einzelfall sicher den<br />

gewünschten Erfolg haben, führt allerdings dazu, dass<br />

sich Piloten auf eine Vielzahl von nationalen Alleingängen<br />

einstellen müssen. Für den in Deutschland<br />

tätigen Lotsen kann sich <strong>im</strong> Umkehrschluss die Situation<br />

ergeben, dass ein ausländischer Pilot bewusst<br />

o<strong>der</strong> unbewusst die Regelung seines He<strong>im</strong>atlandes<br />

auch in Deutschland anwendet, obwohl sie hier nicht<br />

gilt und den Lotsen möglicherweise völlig überrascht.<br />

Ein international harmonisierter Ansatz liegt daher auf<br />

<strong>der</strong> Hand.<br />

IFATCA<br />

Wie schon erwähnt, hat <strong>der</strong> israelische Fluglotsenverband<br />

auf <strong>der</strong> diesjährigen Jahreskonferenz ein<br />

Arbeitspapier eingebracht. Nach durchaus kontroverser<br />

Diskussion wurde die folgende IFATCA-Policy<br />

beschlossen:<br />

• Missed approach procedures for visual approaches<br />

should be published in the AIP.<br />

• Member Associations should urge their local authority<br />

to create a visual approach chart including a<br />

missed approach procedure.<br />

• IFATCA should approach ICAO to set Standards on<br />

the requirements for such a go around procedure.<br />

Wie genau die Veröffentlichung <strong>der</strong> Fehlanfl ugverfahren<br />

aussehen soll, geht aus den Beschlüssen nicht<br />

hervor. Möglich wäre eine tabellarische Veröffentlichung,<br />

ähnlich <strong>der</strong> Veröffentlichung <strong>der</strong> SRE-Anfl üge<br />

in <strong>der</strong> AIP Deutschland. Noch besser allerdings fi nde<br />

ich persönlich eigene Sichtanfl ugkarten, auf denen<br />

das jeweils passende Fehlanfl ugverfahren dargestellt<br />

und beschrieben ist, am besten gestützt durch RNAV-<br />

Wegpunkte.<br />

IFALPA<br />

Die AG ATS <strong>der</strong> VC hatte dazu ein Arbeitspapier für die<br />

AG ATS <strong>der</strong> IFALPA erarbeitet. Mittlerweile wurde <strong>der</strong><br />

VC-Vorschlag auf dem ATS Committee Meeting diskutiert<br />

und weiterentwickelt. Unter an<strong>der</strong>em wurde<br />

<strong>der</strong> Vorschlag <strong>der</strong> IFATCA, zu jedem Charted Visual<br />

Approach einen Missed Approach zu veröffentlichen,<br />

begrüßt und mit aufgenommen. Die überarbeitete<br />

Fassung wurde an die nationalen Verbände zur Diskussion<br />

zurückgegeben und soll <strong>im</strong> Herbst auf dem<br />

nächsten ATS Committee Meeting zum Policy Proposal<br />

werden.<br />

Für Oktober ist ein gemeinsames Treffen <strong>der</strong> AG ATS<br />

<strong>der</strong> IFALPA und des Technical and Operations Committee<br />

(TOC) <strong>der</strong> IFALPA geplant. Auf diesem Treffen<br />

soll eine gemeinsame Lösung erarbeitet und anschließend<br />

<strong>der</strong> ICAO vorgestellt werden.<br />

Wie sieht die Lage bis dahin aus?<br />

Zusammengefasst:<br />

• Anweisungen für den Fall eines Fehlanfl uges sollten<br />

zwischen Lotse und Pilot so früh wie möglich koordiniert<br />

werden,<br />

• falls nichts abgesprochen wird, ist damit zu rechnen,<br />

dass das Luftfahrzeug möglicherweise in <strong>der</strong><br />

Platzrunde verbleibt.<br />

Der zweite Punkt ist fl ugsicherungsseitig unproblematisch<br />

und an Flughäfen, wo alle Arten von Sichtanfl<br />

ugverfahren auf best<strong>im</strong>mte Arten von Luftfahrzeugen<br />

beschränkt sind, die dann auch problemlos in <strong>der</strong><br />

Platzrunde verbleiben können, auch lärmtechnisch<br />

unbedenklich.<br />

In Düsseldorf beispielsweise sind Sichtanfl üge und<br />

auch Swing-Overs auf propellergetriebene Luftfahrzeuge<br />

bis 5.7t MPTOW beschränkt, in Frankfurt jedoch<br />

stelle ich mir eine Boeing 747, die nach einem Swing-<br />

Over in Platzrundenhöhe die Türme <strong>der</strong> Frankfurter<br />

Skyline umkurvt, durchaus spektakulär vor. Ein solches<br />

Verfahren wird aber <strong>im</strong> S<strong>im</strong>ulator tatsächlich<br />

geübt. Und Punkt 1 stellt den Lotsen vor das Problem,<br />

entwe<strong>der</strong> ein s<strong>im</strong>ples Fehlanfl ugverfahren ad-hoc zu<br />

„stricken“, bei dem Kriterien wie Hin<strong>der</strong>nisfreiheit<br />

verfahrenstechnisch nicht betrachtet werden können<br />

(allerdings auch nicht müssen!), o<strong>der</strong> dem Piloten<br />

mit hoher Frequenzbelastung ein veröffentlichtes,<br />

aber komplexes IFR-Fehlanfl ugverfahren an den Kopf<br />

zu werfen, während <strong>der</strong> gerade auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

dem Flugplatz ist. Für diesen ersten Punkt sollte also<br />

schnellstmöglich eine international harmonisierte<br />

Lö sung gefunden werden.<br />

Wir werden weiter berichten.

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