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100 Jahre Duisburger Sport-Club Preußen 01 e.V. - DSC Preußen ...

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Preußens internationales<br />

Aushängeschild<br />

Fred Henzler<br />

Wer heute Fred Henzler auf der Tennisanlage<br />

des <strong>DSC</strong> Preußen sehen möchte, der muß den<br />

Vormittag wählen. Dann trifft er sich mit Freunden<br />

zum Doppel. Einzel spielt er nur noch ganz<br />

selten. Kein Wunder, denn er wird im August dieses<br />

<strong>Jahre</strong>s 87 <strong>Jahre</strong> (!) jung. Ja, jung war er immer<br />

und jung ist er geblieben, auch wenn das<br />

Umziehen in der Kabine nun nicht mehr ganz so<br />

zügig geht. Wer ihm aber auf dem Platz zuschaut,<br />

der sieht noch immer einen Spieler, der das Tennisspielen<br />

nicht verlernt hat und der seine Gegner<br />

noch ganz schön „schicken“ kann.<br />

Schließlich hat er mehr als ein halbes Leben<br />

lang auf vielen Plätzen der Welt internationale<br />

Partner gefunden. Angefangen hatte alles unter<br />

denkbar schlechten Umständen. Als Angehöriger<br />

der Handelsmarine führte ihn 1939 der Weg nach<br />

New York. Dort ereilte ihn das Pech, daß ihn die<br />

USA wegen der Kriegswirren nicht mehr aus dem<br />

Land herausließ. Selbst der Versuch eines Umweges<br />

über Japan brachte keinen Erfolg. Sein damaliger<br />

Freund Gerd Kämpfer, selbst Tennisspieler,<br />

animierte ihn: „Kauf Dir einen Schläger und<br />

spiel für 3 $ die ganze Saison im Central-Park“.<br />

Der unfreiwillige Aufenthalt dort dauerte bis 1945,<br />

weil er als Deutscher in Nord-Dakota interniert<br />

wurde. Hier machte er aus einer der vielen Nöte<br />

eine Tugend und baute mit weiteren Interessierten<br />

mehrere Tennisplätze.<br />

Nach Kriegsende und Rückkehr aus den<br />

Staaten meldete Bruder Erich ihn dann zum<br />

1.1.1946 beim <strong>DSC</strong> Preußen an.<br />

Nach der Währungsreform, als man wieder<br />

Tennissachen kaufen konnte, richtete man sich<br />

allmählich auf Medenspiele ein. Das, was Fred<br />

in seiner Internierungszeit in den USA gelernt<br />

hatte, konnte er bei Preußen umsetzen, wo er bis<br />

zu seinem 45. Lebensjahr in der 1. Mannschaft<br />

spielte.<br />

So wurde er u.a.<br />

* oftmaliger <strong>Club</strong>meister in der A-Klasse<br />

* Endspiel-Teilnehmer bei den Stadtmeisterschaften<br />

im Einzel<br />

1981 erlangte er den Übungsleiterschein, um<br />

damit seine Erfahrungen vorwiegend in den Dienst<br />

der Jugendlichen zu stellen. Seinen ganz großen<br />

Durchbruch schaffte er, nachdem er in den wohlverdienten<br />

Ruhestand ging.<br />

Fred Henzler mit dem hoffnungsvollen Nachwuchs<br />

des <strong>DSC</strong> Preußen<br />

Auf die Bitte angesprochen, ein Resumee über<br />

seine Tenniskarriere zu ziehen, kommt spontan:<br />

„Das alles hätte ich nie geschafft ohne den Rückhalt<br />

und das Verständnis meiner Frau Lore.<br />

Sie war stets mein bester Betreuer. Daß ich mich<br />

heute noch so fit fühle, ist hauptsächlich ihr Verdienst“.<br />

Dem wäre nur noch hinzuzufügen: Alles Gute<br />

für die weitere Gesundheit und noch viele Erfolge<br />

bei den kommenden Turnieren, verbunden mit<br />

dem Wunsch, daß Du noch möglichst lange Partner<br />

finden wirst!<br />

Notfalls im Central-Park in New York?<br />

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