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IM KW 28

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„Noch lange nicht konform“<br />

Rafter machen gegen Tiwag-Pläne mobil<br />

(ado) Damit in der Bevölkerung nicht der Eindruck entstehen<br />

kann, der Raftingverband hätte sich mit den Ausleitungskraftwerksplänen<br />

der Tiwag im Bereich Imst-Haiming inzwischen angefreundet,<br />

wurde letzte Woche eine Informationsbroschüre an die Haushalte<br />

geschickt, die den Standpunkt des Verbandes näher erläutert<br />

und zum Infofest am vergangenen Sonntag einlud. Dort traf die<br />

RUNDSCHAU auch vier der Mitglieder zu einer Stellungnahme.<br />

50 Prozent Einbußen befürchten<br />

die Vertreter der Raftingunternehmen,<br />

sollte es zur Umsetzung der<br />

derzeitigen Kraftwerkspläne kommen.<br />

De facto würde das für viele<br />

Betriebe nicht nur sprichwörtlich<br />

ein Abgraben des Wassers und damit<br />

der beruflichen Lebensgrundlage bedeuten.<br />

Die derzeit geplante Restwassermenge<br />

würde den Standort<br />

Tirol im internationalen Vergleich<br />

für Rafter schlagartig uninteressant<br />

machen, befürchten Unternehmer<br />

wie Chris Schnöller von der Area47<br />

oder Michael Amprosi von der<br />

Feelfree-Touristik. Raftingverbandsobmann<br />

Marcel Pachler hängt an:<br />

„Das wäre, wie wenn man den Ötztalern<br />

den Gletscher wegnehmen<br />

würde“. Nirgendwo auf der Welt<br />

gäbe es ein dermaßen abwechslungsreiches<br />

Wildwassergebiet, das zudem<br />

so gut erschlossen sei wie das<br />

Tiroler Oberland. Den 27 Tiroler<br />

Raftingunternehmen stünden allein<br />

in den Bezirken Imst und Landeck<br />

fünf verschiedene Abschnitte zur<br />

Verfügung, die alle innerhalb einer<br />

halben Stunde erreichbar seien, betont<br />

Peter Micheler, Vizepräsident<br />

des Rafting-Weltverbandes. Auch<br />

aus dem Unterland und aus Reutte<br />

kämen die Outdoor-Touristen gerne<br />

her, um dieses breite Angebot zu<br />

Verbandsobmann Marcel Pachler, Vizepräsident des Rafting-Weltverbandes Peter<br />

Micheler, Michael Amprosi von der Feelfree-Touristik und Area47-Geschäftsführer<br />

Chris Schnöller zeigen sich einig im Kampf gegen die Tiwag-Pläne. RS-Foto: Dorn<br />

Textilwelt Julia<br />

Textilien, Kurzwaren, Wolle und Stoffe aller Art<br />

(mpl) Die berufserfahrene Julia Kogoj führt bereits seit Mitte<br />

Mai die „Textilwelt Julia“ in der Kramergasse 4 in Imst. Das ehemalige<br />

Traditionshaus Decorona wurde mit neuen Stoffen und<br />

einem breiten Sortiment an Kurzwaren bis zum Rand gefüllt.<br />

Es werden auch weiterhin alle bekannten<br />

Marken und Textilien sowie<br />

Kurzwaren und das Bettenstudio weitergeführt.<br />

Das breitgefächerte Sortiment<br />

wird vor allem alle Schneider<br />

und Hobbystricker bzw -häckler sehr<br />

freuen. Wie oft hat man sich denn<br />

schon vergebens auf die Suche nach<br />

den passenden Bändern für die Fasnacht<br />

gemacht? Diese Suche hat nun<br />

ein Ende. Während den Öffnungszeiten<br />

(Montag bis Freitag von 9 bis<br />

12 Uhr und 14 bis 18 Uhr als auch<br />

samstags von 9 bis 12 Uhr) wird man<br />

in der Textilwelt Julia mit Sicherheit<br />

fündig.<br />

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nutzen. Und es seien nicht allein<br />

die Raftingunternehmen, die durch<br />

die Umsetzung der Pläne massiv betroffen<br />

wären, zeigen sich doch auch<br />

viele andere Touristiker mit der ablehnenden<br />

Haltung solidarisch. Immerhin<br />

würden 198000 Gästenächtigungen<br />

pro Jahr auf das Konto der<br />

Rafter gehen und 40 Millionen Euro<br />

würde die regionale Wertschöpfung<br />

im Jahr betragen, rechnet Pachler<br />

vor.<br />

KEINE EINIGUNG MIT DER<br />

TIWAG. Um den befürchteten Niederschlag<br />

der Tiroler Outdoorbranche<br />

zu verhindern, geben sich die<br />

Raftingunternehmer kampfbereit<br />

und wollen alle Möglichkeiten zur<br />

Verhinderung des Kraftwerkbaus<br />

ausschöpfen. Auch den Gang nach<br />

Brüssel als letzte Option möchte<br />

Micheler nicht ausschließen. Doch<br />

zunächst sind einmal weitere Sensibilisierungsmaßnahmen<br />

geplant.<br />

Die Bevölkerung müsse darüber<br />

informiert werden, welche Einbußen<br />

an touristischer Attraktivität<br />

der geplante Bau mit sich bringen<br />

würde, so Pachler. Der erste Schulterschluss<br />

mit den Fischern und<br />

den Landwirten sei beim TT-Forum<br />

in Roppen bereits über die Bühne<br />

gegangen und bis zum Spätherbst<br />

wolle man einen Anforderungskatalog<br />

erstellen, in dem die Punkte<br />

aufgelistet werden, die die Wirtschaftlichkeit<br />

des Raftingunternehmens<br />

garantieren würden. Außerdem<br />

werde man zum gegebenen<br />

Zeitpunkt Parteistellung im Verfahren<br />

zur Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />

das Anfang Juni von der Tiwag<br />

eingereicht wurde, anstreben.<br />

Die rechtliche Vertretung hat inzwischen<br />

Rechtsanwalt Philipp Götzl<br />

übernommen, der sich bereits auch<br />

mit den EU-Wasserrahmenrichtlinien<br />

auseinandergesetzt hat, nach<br />

denen zum Beispiel ein höherer,<br />

künstlich erzeugter Schwallbetrieb<br />

nicht erlaubt sei. Dieser wäre aber<br />

notwendig, um die versprochenen<br />

Restwassermengen zeitlich begrenzt<br />

zu gewährleisten. Um auch<br />

der Landesregierung ihren Unmut<br />

über die Tiwag-Pläne vor Augen<br />

zu führen, ist zudem eine zweite<br />

Raftingtour mit 100 leeren Booten<br />

durch Innsbruck geplant, um auch<br />

in der Landeshauptstadt den befürchteten<br />

Niedergang des Tiroler<br />

Outdoor-Tourismus zu illustrieren.<br />

Eine Einigung und damit ein Ende<br />

der Gespräche sind also derzeit<br />

nicht in Sicht.<br />

Z UM NACHDENKEN<br />

Das „Vaterunser“<br />

der Straße<br />

Vielleicht kennen Sie den Text. Er<br />

könnte eine kleine Besinnung sein für<br />

Autofahrer, aber auch für alle anderen,<br />

die die Straße benützen:<br />

„Vater unser“: Die Straße gehört<br />

allen. Du bist der Vater auch der Fußgänger,<br />

der Alten und der Kinder. Sogar<br />

Radfahrer haben Rechte.<br />

„geheiligt werde dein Name“:<br />

Mensch ärgere dich nicht! Und wenn<br />

es einmal Ärger gibt, so lass mich<br />

nicht fluchen, auch nicht bei Pannen<br />

und Staus oder wenn Anfänger Fehler<br />

machen. Lass mich deinen Namen<br />

heiligen durch Ruhe und Anstand.<br />

„Dein Reich komme“: Dein Reich<br />

der Gerechtigkeit, Güte, Rücksichtnahme,<br />

Hilfsbereitschaft, Fairness.<br />

Lass mich bei einem Unfall nicht feige<br />

vorbeifahren.<br />

„Dein Wille geschehe!“: Du willst,<br />

dass Ordnung sei im Leben, auch im<br />

Verkehr. Lass mich die Verkehrsregeln<br />

beachten.<br />

„Unser tägliches Brot gib uns<br />

heute“: Die meisten sind zum Brotverdienen<br />

und wegen ihrer Arbeit<br />

unterwegs. Lass mich nicht den Führerschein<br />

aufs Spiel setzen. Bewahre<br />

mich davor, dass durch mich ein<br />

Mensch zu Schaden kommt.<br />

„Vergib uns unsere Schuld, wie<br />

auch wir vergeben unsern Schuldigern“:<br />

Wer war schuld? Nicht immer<br />

der andere! Lass mich vorsichtig<br />

fahren und nicht durch Schuld in<br />

Schulden geraten.<br />

„Und führe uns nicht in Versuchung“:<br />

Zu rasen, weil es eilt, zu<br />

protzen, weil ich angeben möchte,<br />

zu überholen, weil ich keine Geduld<br />

aufbringe, die Vorfahrt zu erzwingen,<br />

weil ich meine, im Recht zu sein,<br />

mich ans Steuer zu setzen mit Alkohol<br />

im Blut.<br />

„sondern erlöse uns von dem<br />

Bösen!“: Vom Bösen des Rausches<br />

der Geschwindigkeit, der Raserei, des<br />

Alkohols, der Droge, dem Bösen der<br />

Luftverschmutzung und vom Chaos<br />

des Verkehrs.<br />

Ich wünsche Ihnen immer eine gute<br />

Fahrt und ein gutes Heimkommen,<br />

Pfarrer Alois Oberhuber,<br />

Imst<br />

RUNDSCHAU Seite 4 8./9. Juli 2015

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