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„Den ersten, den ich gesehen hab’, war David Alaba!“<br />
Oberlands Fußball-Export Alessandro Schöpf im RUNDSCHAU-Gespräch<br />
Er machte in Längenfeld alle Nachwuchsbereiche durch und wechselte<br />
mit 15 Jahren von der Fußball-Akademie Tirol zu Bayern München. Seit<br />
der vorigen Saison zieht er die Fäden im Mittelfeld als klassischer „Zehner“<br />
beim 1. FC Nürnberg. Die Rede ist von Alessandro Schöpf. Nach<br />
einem Trainingslehrgang mit der U21-Nationalmannschaft mit Testspielen<br />
gegen Norwegen und Bulgarien – er steuerte beim 3:1-Sieg zwei Treffer bei<br />
–, reiste der Ötztaler für ein paar Tage in seine Heimat. In einem Gespräch<br />
mit der RUNDSCHAU im Aqua Dome Längenfeld erzählte der Oberländer,<br />
der bei Nürnberg bis 2018 verlängerte, über seine aufregende Zeit bei<br />
den Bayern, wie es ihm beim neuen Arbeitgeber geht und welche Ziele er<br />
in seiner Karriere erreichen möchte.<br />
Von Albert Unterpirker<br />
RUNDSCHAU: Alessandro, hast du<br />
schon Urlaub genossen?<br />
Alessandro Schöpf: Ja, zwei Wochen.<br />
Die erste Woche verbrachte ich<br />
zu Hause, die zweite Woche bin ich<br />
mit meiner Freundin (aus dem Ötztal,<br />
wohnt nun bei ihm in Nürnberg,<br />
Anm.) weggefahren.<br />
RS: Wie ist es dir in der ersten Saison<br />
in Nürnberg ergangen?<br />
Schöpf: Wir haben Höhen und Tiefen<br />
gehabt, es war eine etwas durchwachsene<br />
Saison – wir haben uns ja<br />
vorgenommen, dass wir um den Aufstieg<br />
mitspielen wollen. Aber die Gegner<br />
schlafen nicht – und es waren ein<br />
paar sehr gute Gegner dabei. Wir hatten<br />
aber auch viele Abgänge, das hat<br />
man am Anfang gemerkt. Es hat ein<br />
bisschen gebraucht, bis wir uns eingespielt<br />
hatten. Mit dem neunten Platz<br />
haben wir uns letztendlich aber noch<br />
ganz gut aus der Affäre gezogen – aber<br />
es ist sicher noch Luft nach oben.<br />
RS: Nürnberg ist ein Traditionsverein,<br />
das spürt man wohl an allen Ecken<br />
und Enden, oder?<br />
Schöpf: Ja, das merkt an allein schon<br />
bei der Vereinsstruktur, den Fans und<br />
auch an den Anlagen und Trainingsplätzen<br />
– das hat alles Bundesliga-<br />
Niveau und der Klub gehört sicher<br />
dorthin. Im Stadion sind über 30000<br />
Zuschauer, das ist für die 2. Deutsche<br />
Bundesliga top – und da freut man sich<br />
auch, dass man vor so vielen Zuschauern<br />
spielen darf.<br />
RS: Das österreichische Nationalteam<br />
ist nach dem Sieg in Russland bereits in<br />
den TGV eingestiegen. Was war dein<br />
Eindruck vom Spiel in Moskau?<br />
Schöpf: Die erste Halbzeit war sehr<br />
gut, da haben sie den Gegner extrem<br />
unter Druck gesetzt ...<br />
RS: Baumgartlinger hat eine Riesenchance<br />
vergeben ...<br />
Schöpf: ... klar, er kann in dieser Szene<br />
natürlich das 2:0 machen – aber es<br />
ist nicht immer so einfach. Es schaut<br />
im Fernsehen leichter aus, als es in<br />
Wirklichkeit ist. Aber sie haben sehr<br />
gut gespielt, denn in Russland musst du<br />
erstmal das Spiel machen und so überlegen<br />
sein. Ich glaube, sie haben nun<br />
einen Riesenschritt nach Frankreich gemacht,<br />
das werden sie sich nicht mehr<br />
nehmen lassen.<br />
RS: Der Sprung ins Nationalteam ist<br />
auch ein Ziel, oder?<br />
Schöpf: Natürlich! Ich möchte jetzt<br />
mit Nürnberg eine gute Saison spielen<br />
und hoffe, dass ich da noch irgendwie<br />
auf den Zug nach Frankreich aufspringen<br />
kann. Das ist schon ein Riesenziel von<br />
mir – und Ziele sind da, um sie zu verfolgen.<br />
RS: Du hast in Nürnberg eine eigene<br />
Wohnung, wie geht es dir dort?<br />
Schöpf: Gut. Ich wohne relativ zentral<br />
und brauche in die Innenstadt fünf Minuten<br />
zu Fuß, das ist schon super. Und<br />
mit dem Auto (Audi A7, Anm.) fahre ich<br />
zehn Minuten zum Training.<br />
RS: Was machst du in deiner Freizeit?<br />
Schöpf: Ich bin viel mit Mannschaftskollegen<br />
unterwegs. Wir schauen uns<br />
zum Beispiel die DTM (Deutsche Tourenwagen<br />
Masters am Nürnbergring) an,<br />
besuchen ein Tennisturnier oder ein Eishockeyspiel.<br />
Zu den Nürnberg Icetigers<br />
(spielen in der DEL) werde ich im Winter<br />
sicher öfter zuschauen gehen.<br />
RS: Wie oft bist du übers Jahr gesehen<br />
eigentlich zu Hause?<br />
Schöpf: Nicht oft, meistens im Sommer<br />
und im Winter zu Weihnachten<br />
einmal.<br />
RS: Und was schenkt die Familie dem<br />
Alessandro zu Weihnachten, der hat ja<br />
wohl schon alles ...<br />
Schöpf: Für mich ist das größte Geschenk,<br />
dass ich hier zu Hause bin und<br />
mit der Familie Weihnachten feiern kann<br />
– da kann mir ein anderes Geschenk gar<br />
nicht so gut gefallen. Die Freude auf die<br />
Familie und die (jüngeren) Schwestern<br />
Desiree und Fabienne ist einfach immer<br />
groß, wenn ich hierher komme.<br />
RS: Du bist über die Bayern nach Nürnberg<br />
gekommen. Wie ist das, wenn man mit<br />
solchen Kapazundern wie Arien Robben<br />
oder Franck Ribery trainiert – läuft da zu<br />
Beginn mal kurz der Schweiß vor Ehrfurcht<br />
über den Rücken?<br />
Schöpf: Auf alle Fälle! Eigentlich sind<br />
es ja von klein auf deine Vorbilder – das<br />
ist am Anfang natürlich beeindruckend,<br />
da bist du zu Beginn schon ein bisschen<br />
nervös.<br />
RS: Man muss vielleicht sogar ein bisschen<br />
frech sein, sonst akzeptieren sie dich<br />
nicht, oder?<br />
Schöpf: So isses, genau. Aber sie sind<br />
vom Menschlichen her eh gute Typen<br />
Lässt sich das Ötztaler Mammut nach Deutschland ziehen? Muss ja auch nicht sein!<br />
Dafür will Alessandro Schöpf in der kommenden Saison mit allen Kräften und dem<br />
1. FC Nürnberg um den Aufstieg in die Bundesliga kämpfen. RS-Foto: Unterpirker<br />
und sie nehmen dich auch gut auf. Und<br />
wenn du Gas gibst und alles gibst, honorieren<br />
sie das auch.<br />
RS: Verfolgst du das Tiroler Fußballgeschehen<br />
eigentlich noch?<br />
Schöpf: Ein wenig schon, grad wegen<br />
Wacker Innsbruck im vergangenen<br />
Jahr, wo es für sie so schwierig war. Ich<br />
schaue mir da ab und zu die Zusammenfassungen<br />
im TV mit Guido Burgstaller<br />
(auch ein österreichischer Export bei<br />
Nürnberg, Anm.) an.<br />
RS: Wer wird nächstes Jahr Europameister?<br />
Schöpf (lacht): Hoffentlich Österreich.<br />
Man hofft halt, dass wir irgendwann<br />
einmal um den Titel mitspielen können,<br />
das wäre für das ganze Land einmal schön<br />
und würde den Fußball in Österreich<br />
hoch leben lassen.<br />
RS: Welches fußballerische Vorbild hast<br />
du?<br />
Schöpf: Andrés Iniesta. Ein Edeltechniker<br />
und am Ball ist er halt ein Wahnsinn.<br />
RS: Welche Tipps kannst du einem Jungen<br />
geben, der ins Ausland startet?<br />
Schöpf: Am Anfang ist es sicherlich<br />
schwer, du lässt deine Familie zurück. Am<br />
wichtigsten ist aber, nicht den Mut zu<br />
verlieren und dein Ziel weiterzuverfolgen.<br />
Du musst voll hinter deiner Entscheidung<br />
stehen und darfst dich auf keinen<br />
Fall entmutigen lassen. Es ist dann halt<br />
nicht mehr so wie früher zu Hause, dass<br />
dir deine Eltern die Trainingssachen packen,<br />
und ab und zu musst du dir in deiner<br />
Wohnung auch selbst mal was zum<br />
Essen kochen. Du wirst da selbständiger.<br />
RS: Hat es in deiner Anfangszeit vermehrte<br />
Telefonate mit daheim gegeben?<br />
Schöpf: Ich war noch nie einer, der<br />
viel telefoniert hat. Aber ich weiß noch,<br />
als Mama und Papa wieder nach Hause<br />
gefahren sind und ich das erste Mal allein<br />
draußen (in München mit 15 Jahren im<br />
Internat, Anm.) war… normalerweise ist<br />
es Mama, die sich extrem Sorgen macht.<br />
Aber diesmal hat Papa nach einer Stunde<br />
gesagt, als sie schon am Retourweg in<br />
Garmisch waren: „Sollen wir nicht mal<br />
anrufen, ob echt alles passt und alles<br />
ok ist?“ Er wollte da fast schon umdrehen<br />
und wieder nach München fahren.<br />
Mama hat dann gesagt: „Wenn er irgendwas<br />
braucht, dann meldet er sich schon.“<br />
Ich war dann allein im Internat und den<br />
ersten, den ich gesehen hab, war David<br />
Alaba, der gerade zufälligerweise aus dem<br />
Nebenzimmer kommt. Er hat mir dann<br />
gleich geholfen und gefragt, ob alles passt.<br />
RS: Was wünscht du dir für die Zukunft<br />
– außer Gesundheit?<br />
Schöpf: Klar, Gesundheit ist das Um<br />
und Auf, aber: Ich möchte schon einmal<br />
in der Bundesliga spielen und auch in der<br />
Champions League irgendwann dabei<br />
sein – das möchte ich schon erlebt haben!<br />
Dich zu verlieren war sehr schwer,<br />
ohne dich zu sein noch viel mehr.<br />
Zum fünften Mal jährt sich der Tag, an dem<br />
mein lieber Mann, Vater, Schwiegervater, Opa,<br />
unser Bruder, Schwager, Onkel und Pate, Herr<br />
Ewald Gabl<br />
vulgo „Schlatter“<br />
in Gottes ewigen Frieden heimgekehrt ist.<br />
In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir seiner beim<br />
5. JAHRESGOTTESDIENST<br />
am Sonntag, dem 12. Juli 2015, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Imst.<br />
Gattin Rosmarie, Sohn Andreas mit Evi und Katrin<br />
RUNDSCHAU Seite 52 8./9. Juli 2015<br />
<strong>IM</strong>ST