09.07.2015 Aufrufe

Enduro Klassik - Rund um Zschopau

Wer in der Enduroszene aktiv ist, dem ist dieser Name ein Begriff. Die Geländesportveranstaltung rund um die MZ-Stadt blickt auf eine lange und vor allem traditionsreiche Geschichte zurück...

Wer in der Enduroszene aktiv ist, dem ist dieser Name ein Begriff. Die Geländesportveranstaltung rund um die MZ-Stadt blickt auf eine lange und vor allem traditionsreiche Geschichte zurück...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nachdem wir einen Blick in die Schwingen-Generationund die “neueren“ Motorräder der MZ-Geschichtegeworfen haben, wollen wir nun noch einmaleinen Blick zurück ins Modelljahr 1966 machen.Der <strong>Enduro</strong>sport entwickelte sich für damalige Verhältnisserasant, gewann immer mehr an Popularität,was in jener Zeit auch für die Technik der Motorrädergalt. Konkurrenz gab es zur Genüge, alsosetzte man in <strong>Zschopau</strong> in den 1960er Jahren allesdaran, eine neue Generation an Geländesportversionenzu entwickeln. Das Anforderungsprofil jenerMotorräder wurde deutlich in die Höhe geschraubt,denn es wurden mehr und mehr Geschwindigkeitssonderprüfungenim Gelände ausgetragen. Gefragtwaren zudem leichte Motorräder mit kurzen Radstand,<strong>um</strong> auch kurvige Passagen schnell und sichermeistern zu können. Eingeführt wurde ein Zentralrohrrahmen,der einige Verbesserungen mit sichbrachte. Ebenso verschwand die Schwingenkonstruktionam Vorderrad und auch die Federwegewurden verbessert.Seit kurzem nun mit Dauerstartn<strong>um</strong>mer unterwegsund sehr aktiv in der Szene ist Gerd Zehe, den wirüber seine MZ ETS 300/G aus dem Jahre Jahre 1966befragt haben.MCE: Gerd, wir stehen hier vor deiner 300er. WelcheGeschichte verbirgt sich hinter diesem Motorrad,das ja ein ganz besonderes ist?Gerd Zehe: Dieses Geländemotorrad im „Werksstil“habe ich selbst aus vielen verschiedenen Originalteilenzusammengebaut. Damaliges Erkennungsmerkmaleiner Werksmaschine war die Farbe desSitzbankbezuges, den nur die Werksfahrer in Blau-Beige hatten. Mit diesem Motorrad hat alles im Jahr2011 mit dem Kauf des Original-Werksrahmens angefangen.Mir ist aber leider nicht bekannt, wer damalsmit diesem Rahmen „gefahren“ ist. Damit warjedoch schon einmal der Grundstein für die ETS300/G im „Werksstil“ gelegt und ich konnte beginnen,mich <strong>um</strong> weitere Teile wie Motor, Tank, Fahrwerketc. zu kümmern. Natürlich gab es das eineoder andere Teil nicht mehr als Original, das musstedann speziell nach den Maßen damaliger Aufzeichnungenangefertigt werden. Bis ich alles so weit hatte,dass ich das Motorrad komplett zusammensetzenkonnte, waren zwei Jahre vergangen!Das ist eine lange Zeit und erfordert sicherlich vielMotivation. Wie schaut es denn mit den technischenDaten deiner ETS/G aus?Na ja, verbaut ist ein 300-ccm-Zweitaktmotor derungefähr 28 PS besitzt. Das war für die damaligeZeit sicherlich ein großer Fortschritt. Das Getriebeist für den Geländeeinsatz ausgelegt worden undauch abgestuft. Mit fünf Gängen und einer Übersetzung,die vorn ein 12er und hinten ein 48er Kettenritzelbesitzt, ist sie zwar kurz übersetzt, das lässt sichaber gerade in den Prüfungen schon sehr ordentlichfahren. Dazu trägt auch das Fahrwerk bei. Die Teleskopgabelmit 135 mm Federweg und die Dämpferhinten mit immerhin 90 mm waren damals schon etwas.Das Gesamtgewicht beträgt wohl <strong>um</strong> die 135Kilogramm. Verzögert wird das Motorrad vorn wiehinten mittels Trommelbremsen.Nun gibt es heutzutage die Möglichkeit, mit hochmodernerTechnik zu fahren, war<strong>um</strong> fährst du <strong>Klassik</strong>?Es macht einfach unheimlich viel Spaß! Ich stammeaus dem Mansfelder Land und ich kann mich nochan meine Jugendzeit erinnern. Damals, das müsste1969 gewesen sein, stand eine ETS/G-Kleinserie beiuns im Fahrzeughaus! Dieses Erlebnis war meineerste Begegnung mit einem Geländesportmotorrad.In Aktion habe ich sie dann beim „Rennen im MansfelderLand“ gesehen und schon war die Begeisterunggeweckt. Wie es aber damals so war, hat manzwar den Führerschein gemacht und sich später einAuto gekauft, aber an Motorradgeländesport warnicht zu denken. Dieses Hobby habe ich erst späterGerd Zehe entdeckte sein Hobbyim Alter wieder und fährt heute regelmäßig<strong>Klassik</strong>-Rennen undschaffte es in <strong>Zschopau</strong>in der KlasseC2 auf Platz 4wieder entdeckt. Nach der Wende kaufte ich meineerste 350er Jawa. Mit einer weiteren Kleinserie, einerEigenbau-ETS/G, einer „250er Schwinge“ sowieeiner „125er Schwinge“ folgten noch vier Geländesportmaschinen,die heute alle noch in meinem Besitzsind. Mit 50 Jahren habe ich den Motorradführerscheinnachgeholt und fahre nun seit dem Jahr2011 Geländesport. Ich versuche seither, im Jahrfünf Rennen zu fahren und war auch schon beim<strong>Klassik</strong>rennen in Isny am Start.Die Farben Blau-Beschhatten nur die damaligenWerksmotorräder20MCEAugust '15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!