KLASSIK-ENDURO SPEZIALMZ ETS 300G – zweiJahre harte Arbeit steckenin diesem MotorradBatteriezündung mitzwei im Wechsel schaltbarenZündkerzenDer Tank mit zur damaligenzeit typischen Schutzpolsternaus G<strong>um</strong>miDie Fußrasten damaligerZeit glichen eher denen vonStraßenmotorrädernDiese Lampe stammt von derSimson Spatz, war in Stückzahlenvorhanden, klein und wurdedaher an der ETS verbautAm Heck befinden sich2 Stoßdämpfer mit jeweils90mm Federweg, die Teleskopgabelder ETS hat immerhin135mm FederwegFür <strong>Klassik</strong>er typischsind auch die Leder- Manschettenz<strong>um</strong> Schutz derHebel und Boudenzüge23MCEAugust '15
Schwierige Bedingungen bei der 15. Classic„<strong>Rund</strong> <strong>um</strong> die MZ-Stadt <strong>Zschopau</strong>“Das Gelände des alten MZ-Werks in <strong>Zschopau</strong> war am letzten Juni-Wochenende Dreh-und Angelpunkt der 15. Classic-Geländefahrt des MSC MZ<strong>Zschopau</strong>. Ein schneller Blick von der am MZ-Werk vorbeiführenden Bundesstraße genügte, <strong>um</strong> zu erkennen, dass das Fahrerlager prall gefüllt war.Aus ganz Europa reisten Classic-begeisterte Enduristen und Fans an, <strong>um</strong> an diesem Event teilzunehmen. Am Start waren 235 Fahrer aus zehn Nationen,darunter auch Piloten aus Norwegen, Schweden, Russland, Frankreich und Holland. Das Durchschnittsalter der aktiven Fahrer lag bei 50Jahren, der jüngster Teilnehmer ging mit 20 Jahren und der älteste mit stolzen 79 Jahren an den Start. Die Markenvielfalt der Geländemotorräderist natürlich besonders für die Fans das I-Tüpfelchen – von MZ über Jawa, Maico, Hercules, Honda, Simson, Beta, NSU, DKW, Monark SWM, Zündapp,Bultaco, Kramer, TM, Aprilia, Husqvarna bis hin zu KTM war alles vertreten. Davon kann man in der heutigen Zeit nur trä<strong>um</strong>en!Das bunte Treiben der Jubilä<strong>um</strong>sveranstaltungstartete am Freitagnachmittagbei sommerlichen Temperaturenmit der traditionellenMaschinenabnahme im Hof vonSchloss Wildeck. Wer noch nicht imFahrerlager war, der hatte hier dieletzte Gelegenheit, die historischenMotorräder einmal aus der Nähe zubetrachten, bevor es am Samstag aufdie 50 Kilometer lange <strong>Enduro</strong>rundeging. Diese <strong>um</strong>fasste heuer mit einerTrialprüfung, einer Beschleunigungsprüfung,dem Skihang in <strong>Zschopau</strong>und der Prüfung in Weißbach vierSonderprüfungen, die es in den dreizu fahrenden <strong>Rund</strong>en zu absolvierengalt. Pünktlich am Samstagmorgen<strong>um</strong> 8:30 Uhr wurde das erste Fahrertriomit Ulf Gänsicke (MZ), WernerGeppert (MZ) und Herbert Heuger(DKW) auf die Strecke geschickt.„Die erste <strong>Rund</strong>e gilt der Eingewöhnungund wird deshalb nicht gewertet“,teilte der Moderator am Startmit. Wie sich herausstellte, war dasauch gut so. Auf den ersten Meternging es zwar relativ unspektakulär zu,die Zubringeretappe schlängelte sichteils über Straßen und einfach zu fahrendeWaldwege, auch die diesjährigeTrialprüfung musste aufgrund einesvorangegangenen Erdrutsches inetwas entschärfter Variante gefahrenwerden. So war der Nuller hier nichtganz so schwierig. In der zweitenStreckenhälfte zeigte das Erzgebirgejedoch sein wahres, sein hartes, Gesicht!Eben typisches <strong>Enduro</strong>geländemit allerhand Zutaten wie Wurzeln,Steinen, Auffahrten und Abfahrtengewürzt mit den bereits erwähntenSonderprüfungen, die es in sich hatten.In <strong>Zschopau</strong> hat man Routine inder Durchführung derartiger Events.So hatte es der MSC MZ <strong>Zschopau</strong> <strong>um</strong>Streckenchef Gerd Brödner zwar knackig,aber eben fahrbar für die Classic-Pilotengemacht. Knackpunkt warjedoch neben der Streckenbeschaffenheit,die im Übrigen zwei neue undziemlich deftige Auffahrten beinhaltete,ganz klar das Wetter. Die Prognosetendierte ab den Mittagsstundeneindeutig zu Regen, der dannauch mit absolvierter erster <strong>Rund</strong>eeinsetzte.Für die Akteure hieß das, sich komplettauf neue Bedingungen einzustellen.War es in der „Testrunde“noch weitestgehend trocken, öffnetePetrus in der zweiten, nun gewerteten,<strong>Rund</strong>e seine Schleusen. Der Regenweichte neben den Waldwegeninsbesondere die Wiesenprüfungenin Weißbach und am Skihang <strong>Zschopau</strong>richtig schön auf. Der ein oder andere<strong>Enduro</strong>haudegen hatte jedochgenau auf solche Bedingungen gelauert,schließlich geht es hier nicht nur<strong>um</strong> die goldene Ananas, sondern <strong>um</strong>geschicktes und schnelles Motorradfahren.So beispielsweise der mehrfacheWelt- und Europameister HaraldSturm, der mit seiner 250er MZ für furiosjubelnde Fans am Streckenrandsorgte. Er konnte trotz schwierigerBedingungen seine Klasse gewinnen.Doch nicht nur der ehemalige MZ-Werksfahrer stellte sein Können unterBeweis, so waren neben ihm zahlreicheDeutsche Meister auf teilweisebis zu 60 Jahre alten Geländemaschinenunterwegs.So auch Rennfahrer Arnulf Teuchert(dessen Motorrad erst 35 Jahre altist), der neben seiner Karriere imStraßenrennsport zahlreiche Titel alsWerksfahrer bei Hercules und Zündappfeiern konnte. In <strong>Zschopau</strong> gingTeuchert mit seiner originalen HerculesGS 80 aus dem Jahr 1980, die imÜbrigen einen herrlichen Sound besitzt,an den Start. Die Klasse C6, inder auch Teuchert startete, gewannjedoch Hans-Friedrich Fischer auf seinerHonda Elsinore 125. Oder auchder Mannschafts-Juniorenweltmeistervon 1993 Peter Lenselink aus denNiederlanden, der die Klasse C8 aufeiner SWM GS 250 gewinnen konnte.Im weiteren Tagesverlauf war es fürdie Fahrer kein leichtes Unterfangen,die Classic-Motorräder über die im-mer schwerer werdende Piste zu pilotieren.An den zahlreichen Auf- undAbfahrten hatten die Helfer allerhandArbeit vor sich, bedingt durch den rutschigenBoden mussten sie einigeTeilnehmer hochhieven oder Hilfestellungbei den Abfahrten leisten. AnZuschauern mangelte es trotz desregnerischen Wetters nicht, egal, obim Wald oder an beliebten Punktenwie dem Skihang versammelten sichhunderte Fans, <strong>um</strong> die Fahrer anzufeuern.Am späten Nachmittag war es dannauch schon wieder vorbei, gegen17:00 Uhr erreichten die letzten Pilotenabgekämpft, durchnässt aberglücklich das Ziel am ehemaligen MZ-Werk. Jedoch war die Ausfallquoteheuer recht hoch. Von den insgesamt235 gestarteten Geländefahrern erreichtennur 150 das Ziel! Diese Zahlzeigt, dass „<strong>Rund</strong> <strong>um</strong> die MZ-Stadt<strong>Zschopau</strong>“ zu den durchaus anspruchsvollenClassic-Geländefahrtengehört. Hier fährt das Feeling frühererZeiten immer mit, ist nahezu anjeder Ecke präsent und das ist esauch, was diese Szene so einzigartigmacht.Das Resümee der 15. Classic-Geländefahrtfiel trotz der großen Anstrengungauf Seiten der Fahrer absolutpositiv aus. Man wolle ja schließlich24MCEAugust '15