NL 2008, Heft 2.pdf - Staatliche Berufsschule Neu-Ulm
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mittendrin und miteinander<br />
Terrorgefahr gleich vor der Haustür<br />
Islamismus und Terrorismus sind vor allem in unserer Region ein brisantes Thema.<br />
Im Dezember 2005 wurde das<br />
Multikulturhaus in <strong>Neu</strong>-<strong>Ulm</strong> geschlossen.<br />
Als ein „wahrer Hort des<br />
islamistischen Extremismus“ wurde<br />
der Treffpunkt vom bayerischen<br />
Staatsministerium bezeichnet. Am<br />
Montag wurde in der <strong>Berufsschule</strong><br />
<strong>Neu</strong>-<strong>Ulm</strong> die Wanderausstellung<br />
„Die missbrauchte Religion -<br />
Islamisten in Deutschland“ eröffnet,<br />
in der die Gefahren des Terrorismus<br />
aufgezeigt werden.<br />
„Islamismus ist kein fernes Phänomen,<br />
sondern spielt sich vor unserer Haustür<br />
ab“, sagte Landrat Erich Josef<br />
Geßner im Rahmen der Eröffnungsfeier.<br />
Das Multikulturhaus sei bis zu<br />
seiner Schließung ein Treffpunkt<br />
gewaltbereiter Islamisten gewesen.<br />
Aus diesem Grund sei es wichtig, dass<br />
die Ausstellung gerade hier in <strong>Neu</strong>-<br />
<strong>Ulm</strong> gezeigt werde, so Geßner weiter.<br />
Dennoch sei er sich sicher, dass die<br />
überwiegende Mehrheit der in<br />
Deutschland lebenden Muslime Gewalt<br />
und Terror ablehnen: „Eine pauschale<br />
Gleichsetzung von Islam, Islam-<br />
ismus und Terrorismus<br />
darf es nicht geben.“<br />
„Sachliche, differenzierte<br />
und anschauliche<br />
Aufklärung“<br />
Die Wanderausstellung,<br />
die vom Bundesamt<br />
für Verfassungsschutz<br />
erstellt wurde,<br />
ziele darauf ab,<br />
Erich Geßner, Dr. Sibylle Vocke, Ekin Deligöz, Friedrich Sackmann<br />
„sachlich, differenziert und anschaulich<br />
über das Thema Islamismus in<br />
Deutschland aufzuklären“, heißt es in<br />
einer Pressemitteilung.<br />
Dieses Anliegen teilt<br />
auch Ekin Deligöz aus<br />
Senden, die seit 1998<br />
Mitglied im Deutschen<br />
Bundestag ist. <strong>Neu</strong>-<strong>Ulm</strong><br />
sei bekannt als „die<br />
Stadt der Islamisten“,<br />
so Deligöz. Sie selbst sei<br />
überzeugt, dass „die<br />
meisten Muslime in dieser<br />
Region nichts mit<br />
Islamismus und Gewalt-<br />
bereitschaft“ zu tun haben. Deutschland<br />
sei ein Einwanderungsland. „Wir<br />
brauchen Aufklärung und Information“,<br />
sagte die Politikerin. Sie erhoffe<br />
sich von der Ausstellung, dass „Gespräche<br />
in Gang“ gebracht werden und<br />
damit auch ein „anderes Bild von <strong>Neu</strong>-<br />
<strong>Ulm</strong>“ vermittelt werde.<br />
Seit April 2006 werde die Ausstellung<br />
deutschlandweit gezeigt und stoße<br />
dabei stets auf großes Interesse, sagt<br />
Dr. Sibylle Vocke von Bundesamt für<br />
Verfassungsschutz. „Das wurzelt<br />
sicherlich in der aktuellen Bedrohungslage<br />
durch den islamistischen Terrorismus“,<br />
so Vocke. Ihr sei es wichtig,<br />
zu verdeutlichen, dass die Gefahr nicht<br />
vom Islam ausgehe, sondern von einer<br />
politischen extremistischen Ideologie.<br />
Gleichzeitig sollen aber auch die<br />
Gefahren, die von Terroristen ausgehen,<br />
dargestellt werden.<br />
Artikel der NUZ vom 21.10.08<br />
6 Newsletter der bsnu - <strong>Berufsschule</strong> <strong>Neu</strong>-<strong>Ulm</strong>, <strong>Heft</strong>-Nr.2 • Dezember <strong>2008</strong> • www.bsnu.de