freie gewerbe- grund- stücke - Wirtschaftsmagazin econo
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36 Events<br />
�� haltiges Veranstaltungskonzept<br />
entwickelt. In Kooperation mit mymeeting.de<br />
wurde die gesamte Gästebetreuung<br />
nach umwelt- und klimafreundlichen<br />
Kriterien ausgestaltet.<br />
Von der Anreise mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln über den Einsatz<br />
von Naturmaterialien für die Dekoration<br />
bis zur Wahl regionaler statt<br />
exotischer Lebensmittel im wärme<br />
gedämmten und LED-beleuchteten<br />
VIP-Zelt mit doppeltem Thermodach<br />
und einem wieder verwendbarem,<br />
innovativem Holzfußbodensystem<br />
– das im Gegensatz zu Teppichen<br />
nicht regelmäßig erneuert<br />
werden muss.<br />
Die Einladungen wurden komplett<br />
elektronisch verschickt. Über<br />
80.000 Blatt Papier wurden eingespart.<br />
Ein Großteil des Gewinns der<br />
Veranstaltung floss in ein Aufforstungsprojekt<br />
im Thüringer Wald<br />
und in ein sportliches Jugendförderprogramm.<br />
Gastgeschenke aus<br />
Kunststoffen hatten Zeltverbot. Im<br />
Hospitality-Bereich gab es nur echten<br />
Blumenschmuck auf unbehandelten<br />
Holztischen. Die Reinigung<br />
des Geschirrs erfolgte mit biologisch<br />
abbaubaren Produkten.<br />
Insgesamt wurden in Oberhof<br />
Heizkosten im fünfstelligen Eurobereich<br />
eingespart. Die Sensibilisierung<br />
und Mobilisierung der Multiplikatoren<br />
ist unbezahlbar. Torsten<br />
von Borstel hofft, dass solche Vorbilder<br />
weiter Schule machen. „Grün<br />
ist gesellschaftsfähig, auch in der<br />
Eventbranche.“ Nachhaltigkeit bedeute<br />
nicht Verzicht. Im Gegenteil:<br />
Die Besucher sehen in nachhaltigen<br />
Veranstaltungen einen echten Gewinn<br />
und behalten den Termin auf<br />
diese Weise in sehr guter Erinnerung.<br />
Es ist nicht neu, dass Verbraucher<br />
auf die ökologische Verträglichkeit<br />
eines Produktes und ein entsprechendes<br />
Image des Herstellers<br />
achten. Der öffentliche Druck sta-<br />
www.KINDERMANNcatering.de<br />
Tagungen und Firmenfeste<br />
148-158<br />
108-Bild<br />
408-Bild / Bild<br />
1-1 / 6-158 / Bildtext<br />
chelt viele Konzerne an, sich durch<br />
oberflächliche Marketing- und PR-<br />
Maßnahmen eine grün gefärbte<br />
Weste zu verschaffen. Solches<br />
„Greenwashing“ passiert im großen<br />
Stil, doch hinter Plakaten und Werbespots<br />
ist selten ein fundiertes Konzept<br />
zu finden.<br />
Der Komplex Green Meetings<br />
war auch ein viel beachtetes Thema<br />
auf der letzten Locations-Messe im<br />
Mannheimer Rosengarten. Die<br />
Schwetzinger Experten servierten<br />
· Schloss Wachenheim bis 350 Personen<br />
· Green Meeting im Strandbad Mannheim-Neckarau bis 120 Personen<br />
· CongressForum Frankenthal bis 1500 Personen<br />
einen Workshop zur klimafreundlichen<br />
Optimierung einer Veranstaltung.<br />
„Die Kunst liegt darin, den<br />
richtigen Rahmen zu finden“, erklärt<br />
von Borstel den Anspruch an<br />
den Eventplaner. Er muss im Vorfeld<br />
wissen, welche Details für eine<br />
Öko-Optimierung bedeutend sind<br />
und welche nicht. Kurz: Was ist im<br />
Einzelfall machbar, sinnvoll und vernünftig?<br />
Wer nur an Nichtigkeiten<br />
dreht, definiert das Gegenteil von<br />
Effizienz.<br />
Die Dimension der Veranstaltung<br />
spielt keine Rolle. Von der Abiturfeier<br />
bis zum Megaevent ist alles auch<br />
in grün erhältlich. mygreenmeeting.de<br />
hat einen Ratgeber veröffentlicht,<br />
der hilfreiche Tipps und<br />
Tricks bündelt und den Einstieg in<br />
das komplexe Thema erleichtert.<br />
Die wichtigste Voraussetzung für<br />
den Weg ins Grüne formuliert Torsten<br />
von Borstel selbst: „Man muss<br />
es aus Überzeugung tun.“<br />
Thomas Tritsch<br />
GREEN SOLUTIONS: WO STECKEN POTENZIALE?<br />
■ Ort: Die Location ist ein elementarer Grün-Faktor. Relevant ist alles.<br />
Von nachhaltig gefertigten Möbeln über eine energieeffiziente Medientechnik<br />
bis zur abgespeckten Tischdekoration aus natürlichen Materialien.<br />
Natürlich spielt das Energie-Profil des Gebäudes eine tragende Rolle:<br />
Stromschleuder oder Sparfuchs?<br />
■ Unterkunft: Öko-zertifizierte Hotels und Tagungsstätten helfen beim<br />
Sammeln von Öko-Punkten. Man sollte die spezifischen Umwelt-Kriterien<br />
aber genau unter die Lupe nehmen. Vor allem die technischen und<br />
energetischen Innereien. Ist das Haus gut erreichbar? Ein guter Veranstalter<br />
kooperiert mit Bus und Bahn, setzt auf CO 2-reduzierte Fahrkarten.<br />
■ Print: Nachhaltigen Eindruck hinterlassen ökologisch und sozialverträglich<br />
produzierte Tagungsunterlagen und Werbeartikel. Einladungen<br />
per E-Mail sparen Papier und Druckaufwand.<br />
Siegel für Events<br />
Ein Öko-Zertifikat soll Veranstaltungen unter<br />
Umweltaspekten vergleichbar machen.<br />
Das GreenNote-Siegel ist nicht<br />
irgendein weiteres Öko-Zertifikat.<br />
Es zeichnet seit Ende<br />
2010 nur solche Events aus, die<br />
konsequent im Sinne des Nachhaltigkeits-<br />
und Umweltschutzgedankens<br />
über die Bühne gehen – also<br />
den klar definierten Regeln eines<br />
Green Meetings entsprechen.<br />
Veranstalter müssen dafür zunächst<br />
die CO 2-Bilanz ihres geplanten<br />
Events ermitteln lassen. Ausschlaggebend<br />
ist die zu erwartende<br />
CO 2-Emmission. Relevante Größen<br />
sind etwa die Mobilität der Teilnehmer<br />
(Anreise) und der Energieverbrauch<br />
vor Ort.<br />
Dafür verwendet das Netzwerk<br />
eine validierte Methodik zur Berechnung<br />
von Treibhausgasen. Heruntergebrochen<br />
auf die Teilnehmerzahl<br />
kann der Emissionswert<br />
pro Kopf angegeben werden. Für<br />
mygreenmeeting.de ein wesentlicher<br />
Faktor für die Planung und<br />
Realisierung eines Events.<br />
Allein 2011 wurden über ein<br />
Dutzend Siegel vergeben. Um grüne<br />
Punkte zu sammeln, kann der Veranstalter<br />
etwa Tagungsunterlagen<br />
auf Recyclingpapier nutzen, ein<br />
nachhaltig produziertes Bio-Catering<br />
ordern und regionale Dienstleister<br />
einbinden. Wer ein nahes Hotel<br />
bucht und auf die Kompostierfähigkeit<br />
des Einweggeschirrs achtet,<br />
fährt auf grünem Kurs. Die Spannweite<br />
reicht bis zum umweltfreundlich<br />
hergestellten Mobiliar. Auch<br />
wer weniger Müll produziert und<br />
klimafreundliche Werbemittel verteilt,<br />
klettert auf der Skala nach<br />
oben. Umso besser, wer auf Giveaways<br />
verzichtet und das Geld an<br />
soziale Projekte spendet.<br />
„Es muss nicht gleich jeder dunkelgrün<br />
werden“, betont Torsten<br />
von Borstel. Er sieht sich nicht als<br />
Öko-Papst, sondern als kreativer<br />
Anstifter von künftigen Überzeugungstätern,<br />
die auch bei der Wahl<br />
des Veranstaltungsorts genauer hinschauen<br />
sollen: Kommen regenerative<br />
Energien zum Einsatz und werden<br />
diese auch sparsam dosiert?<br />
Sind LED-Leuchten im Einsatz? Ist<br />
die Halle optimal wärmegedämmt?<br />
In einem Kriterienkatalog hat das<br />
Netzwerk mygreenmeeting.de alle<br />
relevanten Teilbereiche komprimiert,<br />
an denen sich ökologisch sensible<br />
Veranstalter orientieren können.<br />
Lobenswert ist, dass der Leitfaden<br />
klar und verständlich formuliert<br />
ist. Denn nicht jeder spricht<br />
fließend Öko-Chinesisch.<br />
Bewertet werden Veranstaltungen<br />
(Messen, Tagungen, Seminare)<br />
nach einem Punktesystem. Wer<br />
mindestens 160 von maximal 300<br />
Punkten vorweisen kann, wird als<br />
„Green Meeting“ eingestuft. Ab<br />
200 Punkten rückt man in die grasgrüne<br />
B-Kategorie vor. Die dunkelgrüne<br />
A-Klasse beginnt bei 251<br />
Punkten. Bisher wurden über 500<br />
Events in dieser Weise „vermessen“<br />
und vergleichbar. Thomas Tritsch<br />
■ Food: Durch ein Bio-Catering lässt sich der CO 2 -Ausstoß um bis zu<br />
30 Prozent reduzieren. Die Zahl der vom Öko-Anbauverband zertifizierten<br />
Anbieter steigt langsam. Die Herkunft der Lebensmittel muss nachvollziehbar<br />
sein, sonst hat Bio kein Gesicht. Jeder Veranstalter kann festlegen,<br />
dass nur regionale und saisonale, vielleicht sogar fair gehandelte<br />
Produkte auf den Tisch kommen.<br />
■ Mobilität: Sie macht den Löwenanteil der Umweltbelastung aus:<br />
90 Prozent der CO 2 -Emmissionen entstehen durch die An- und Abreise<br />
der Teilnehmer. Der Transfer über die Schiene verbessert den ökologischen<br />
Footprint einer Veranstaltung.<br />
■ Müll: Veranstaltungen produzieren Müll. Auf unnötige Werbemittel<br />
kann verzichtet werden. Beim Geschirr lautet die Formel: Mehrweg statt<br />
Einweg. Abfallarme Produkte verwenden und auf Mülltrennung achten.