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82 Energieeffizienz Sanieren, Sparen, Umwelt schützen Die „Energiekarawane“ zieht durch die Region, um für energetische Sanierung zu werben Manfred Gerber steht in seiner Hofeinfahrt und zeigt mit der rechten Hand auf die Fassade: „Hier sehen Sie, wie dick die neue Dämmung geworden ist.“ Er hat sein Haus aus dem Jahr 1965 komplett eingepackt – mit 14 Zentimeter dicken Dämmplatten. Deutlich ist zu sehen, wo die alte Fassade aufhört und die neue beginnt. Wichtig waren ihm dabei abgeschrägte „Fensterleibungen“, „damit es keinen Schießscharten-Effekt gibt, und mehr Licht in die Wohnungen kommt“, wie der Viernheimer erklärt. Der Imker wollte schon länger, sein Haus energetisch sanieren. Ausschlaggebend waren 2010 letztlich ein paar Kamele… Gerber sah sie auf einem Plakat in Viernheim: Die Initiative „Energiekarawane“ machte Werbung, um Bürger für die Sanierung ihrer Häuser zu gewinnen. Der Bürgermeister half mit und kündigt die Energiebe- rater an, die dann drei Wochen lang von Haus zu Haus zogen. Einer kam auch in die Luisenstraße, in der Gerber wohnt: „Wir haben verschiedene Dämmvarianten durchgerechnet“, erinnert sich der Hausbesitzer, „es ging auch um Fördermittel“. Unterm Strich soll sich die Sanierungsrate in der Metropolregion verdoppeln – auf zwei Prozent. Dabei setzt die Initiative auf persönliche Ansprache und Nachahmungs- Effekte. Hauseigentümer sollen sich gegenseitig zum Sanieren motivieren. Das Potenzial in der Region ist sehr groß: Der Bestand umfasst 500.000 Wohngebäude mit 1,1 Millionen Wohnungen. Dabei sind die 315.000 Wohnungen in den insgesamt 250.000 Ein- und Zweifamilienhäuser, die zwischen 1949 und 1978 gebaut wurden, im besonderen Fokus der Karawane, hinter der das Cluster-Management „Energie & Umwelt“ der Metropolregion H.Y.B.R.I.D. Liebe Hallenbetreiber, wie buchstabieren Sie das Heizsystem der Zukunft? Bis zu 15 Prozent zusätzliche Einsparung aus Restwärme, bis zu 108 Prozent feuerungstechnischer Wirkungsgrad: mit diesen Zahlen setzt H.Y.B.R.I.D. Zeichen für die wirtschaftliche Beheizung von Hallen. H.Y.B.R.I.D. ist die Summe aus wirkungsgradoptimierten Infrarotheizungen, effizienter Heizungssteuerung und innovativer Restwärmenutzung. Das bislang effizienteste Wärmekonzept von Kübler. Rufen Sie an: +49 621 57000-0. Intelligente Wärme. Erfahren Sie mehr: www.kuebler-hallenheizungen.de Manfred Gerber und seine Wand. Rhein-Neckar GmbH und die EnergieEffizienzAgentur Rhein-Neckar gGmbH stecken. „Für Erneuerbare Energie habe ich mich schon immer interessiert“, erzählt Gerber. So hat der Viernhei- IM INTERNET: MEHR AUS ENERGIE mer bereits 2007 eine Solarthermie- Anlage auf dem Dach installiert. „Sie liefert mir im Frühjahr und Herbst etwa 20 Prozent Heizungsunterstützung“, erläutert der Imker, der auch als Musiker sein Geld verdient. Seine Interessen sind vielfältig: „Das reichte in der Vergangenheit von Schilfkläranlagen über Permakulturen bis zur Landwirtschaft ohne Pflanzenschutzmittel“, erzählt Gerber. Jetzt hat er eine neue Firma gegründet, die Umwelt- und Agrarfachberatung anbietet. Und die „Energiekarawane“? In der zweiten Runde hielt sie in Viernheim an 444 Adressen, beriet 99 Mal und überzeugte 66 Hauseigentümer, die nun energetisch sanieren wollen. Die Karawane zog durch Mannheim und Heidelberg weiter und soll 2012 mit einer Großoffensive in der Region unterwegs sein. Erste Plakate waren im April in Schriesheim zu sehen. IL „Wird Ihr Haus rot vor Scham?“ – diese Frage wird dem Besucher auf der Internetseite www.mehr-aus-energie.de gestellt. Eine Frau hält dem Betrachter eine Thermographie-Aufnahme entgegen: Die Fassade des Hauses leuchtet rot – da geht viel Energie verloren. Genau das ist der Ansatzpunkt, den die „Initiative Energieeffizienz Metropolregion Rhein-Neckar“ gewählt hat, um Hausbesitzer für energetische Sanierungen zu gewinnen. Denn zu viele Gebäude in der Region verlieren unnötig Energie. Auf der Website findet jeder Hausbesitzer erste Informationen zu energieeffizienten Maßnahmen, Fördermitteln und einer kompetenten Energieberatung, die das „Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle“ (BAFA) finanziell fördert. Es geht aber auch um konkrete Maßnahmen, die jeder selbst ergreifen kann, zum Beispiel bei der Dämmung des Daches. Weitere Themen: Photovoltaik, Solarthermie und moderne Heiztechnik. Die zweite Zielgruppe sind Unternehmer, den die Seite als Startpunkt für die Fördermittelrecherche dienen kann: „Setzen Sie den Grünstift an“, heißt es auf der Website, „so schonen Sie das Klima und Ihre Finanzen.“ Die Initiative Energieeffizienz hat Informationen aufbereitet, um kleine oder mittlere Unternehmen zu unterstützen. Ein erster Schritt ist eine Energieberatung. So lässt sich eine Liste mit zertifizierten Energieberatern aufrufen, die sich in einem Netzwerk der Initiative zusammengeschlossen haben. Zudem wird interaktiv gezeigt, wo es in einem Produktionsprozess Energieeinsparpotenziale gibt. Geworben wird für eine Teilnahme an Energieeffizienz-Projekten, Stichwort „Lernende Unternehmensnetzwerke“. Genannt werden die Projekte „30 Pilotnetzwerke“ und „Nachhaltiges Wirtschaften MRN“. Die Initiative Energieeffizienz ist eine Kooperation des Clusters „Energie & Umwelt“ und der EnergieEffizienzAgentur E2A GmbH, die zur Metropolregion Rhein-Neckar GmbH gehört. www.mehr-aus-energie.de DAS LIFESTYLE-MAGAZIN DER METROPOLREGION RHEIN-NECKAR Bestens recherchiert, brillant fotografiert, hochwertig in Szene gesetzt. Wir erreichen die Meinungsbilder und Entscheider mit Anspruch. IM HANDEL ODER ONLINE BESTELLEN! www.ubibene.eu
84 Energieeffizienz Energieeffizienz 85 Traumhaft schön, doch manchmal wegen der Generatoren recht laut. Bild: Bilderbox.de Die Zauberformel heißt effektiver Energie-Einsatz. Denn die einfachste Methode, die Umwelt zu schützen, ist Energie zu sparen. Um das zu unterstützen, haben die Technischen Werke Ludwigshafen die Initiative „KlimaAktiv“ ins Leben gerufen, die sich für eine ressourcenschonende Erzeugung und Nutzung von Energie einsetzt. Dass TWL außergewöhnlich gut bei Energiekonzepten, Beratung und Contracting zur Seite steht, hat das rheinland-pfälzische Umweltministerium mehrfach mit dem Gütesiegel „Energie-Effi“ gewürdigt und damit die Unternehmensleitung bestärkt, mit den Investitionen in zukunftsorientierte Technik aufs richtige Pferd gesetzt zu haben. Und so kümmern sich die Experten im Hause TWL um alle energetischen Belange und unterstützen mit dem EnergieCheck kleine und mittlere Unternehmen beim Energie-Management. Um Sparquellen zu entdecken, bietet TWL eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung im Rahmen des TWL-EnergieChecks an. Der Energiewandel im Ferienparadies Die Wirsol Solar AG hilft auf den Malediven bei der Stromgewinnung Das Thema Energieeffizienz macht an den Grenzen Deutschlands nicht Halt. Dr. Thomas Walter, Leiter des Geschäftsfelds Off-Grid bei der Wirsol Solar AG, forscht seit Jahren an neuen Wegen der kostengünstigen Stromgewinnung und sucht dabei für jede Region die passende Art der Energieerzeugung. Sein neuestes Projekt führt ihn auf die Malediven. Herr Walter, überrascht es Sie, wie an vielen Orten in der Welt noch Energie gewonnen wird? ➤ Thomas Walter: Wir haben festgestellt, dass vielerorts noch Dieselgeneratoren für die Energiegewinnung genutzt werden. Von der Wirtschaftlichkeit her betrachtet ist das überraschend, weil es die teuerste Form der Energieerzeugung Bares Geld sparen mit EnergieCheck Von der 110-jährigen Erfahrung der Technischen Werke Ludwigshafen können jetzt auch kleine und mittelständige Unternehmen profitieren – und ihren Stromverbrauch kostenlos und unverbindlich analysieren lassen Dabei ermittelt der Energieberater die individuelle Energiekennzahl des Unternehmens, die bereits klare Hinweise auf Einsparungen gibt. Wer seinen Betrieb danach energetisch genau unter die Lupe nehmen lassen will, erhält am Ende konkrete Vorschläge, um direkt und langfristig Energie und somit Kosten zu sparen. Im 111. Jahr versorgt TWL Privathaushalte, Kommunen und Industrieunternehmen zuverlässig mit Strom, Erdgas, Wärme, Kälte und Trinkwasser. Die einstigen Stadtwerke haben sich zu einem innovativen Dienstleister entwickelt, der bei seiner marktgerechten Preisgestaltung größten Wert auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit legt. Weil Kontinuität genauso dazu gehört, liegt TWL ein weiterer nachwachsender Rohstoff am Herzen: Mit 40 Auszubildenden setzt die Firma ein Zeichen gegen den Nachwuchskräfte-Mangel. 610 Mitarbeiter zeugen davon, dass der kommunale, leistungsfähige Energieversorger längst zu einem wichtigen Bestandteil der regionalen Wirtschaft geworden ist. überhaupt ist. Und das in Ländern, die eine überdurchschnittliche hohe Sonneneinstrahlung haben. An welche Regionen denken Sie? ➤ Walter: Beispielsweise hier auf den Malediven. Dort bekommt man aus derselben installierten Solarfläche rund 70 Prozent mehr Kilowattstunden Energie heraus als in Deutschland. Gleichzeitig werden in einer Stadt wie Male, der Hauptstadt der Malediven, aber täglich 170.000 Liter Diesel verbrannt. Ist es so viel teurer anstatt des Generators eine Solaranlage zu installieren? ➤ Walter: Eben nicht! Wenn Sie sich überlegen, dass man aus einem Liter Diesel 3,5 Kilowattstunden gewinnt, belaufen sich allein für diese Kilowattstunde die Verbrauchskosten auf umgerechnet 52 US-Cent – Leistungen Anzeige Technische Werke Ludwigshafen AG Angebotsspektrum: Neben der klassischen Energie- und Medienversorgung besticht TWL durch flexible Energiebeschaffungs- und Liefermöglichkeiten, individuelle Energieversorgungskonzepte sowie kompetente Energie-Einspar-Beratung. Sparberater: TWL hilft per EnergieCheck beim Energieoptimieren in der Gastronomie, in Büros, Verwaltungen, bei Friseuren und im Einzelhandel. Engagiert: TWL setzt sich für den Klimaschutz ein und fördert den Jugend- und Breitensport. Kontakt Technische Werke Ludwigshafen AG Energieberatung Industriestraße 3 67063 Ludwigshafen Tel: (0621) 505 - 2950 energieberatung@twl.de www.twl.de nur für den Treibstoff. Da ist die Solarenergie bereits heute wirtschaftlicher als konventionelle Energieerzeugung. Ich war gerade auf einer der Inseln. Dort laufen Tag und Nacht Dieselgeneratoren. Allein durch die eingesparten Treibstoffkosten würde sich das Investment in kürzester Zeit refinanzieren. Wie überzeugen Sie die Malediver von der Solartechnik? ➤ Walter: Weil die Energie hier so unheimlich teuer ist, lohnt es sich, sie zu sparen. Hier werden fast überall Klimaanlagen verwendet, die viel Energie verbrauchen. Da war die Überzeugungsarbeit nicht schwer. Wir stehen eher bei der geografischen Struktur des Landes vor logistischen Herausforderungen und langen Transportwegen. Weil es Insel-Netzwerke im wahrsten Sinne des Wortes sind? ➤ Walter: Richtig. Wir arbeiten gerade am Lastenmanagement, schauen also, welche Energieverbräuche man so verlagern kann, damit die Stromnetze entlastet werden. Wenn ich hier erzähle, dass wir im Durch- Senken Sie Ihre Energiekosten und steigern Sie Ihren Gewinn! Alle Infos zum Energiesparen und zu den Förderprogrammen fi nden Sie hier: www.mehr-aus-energie.de Jetzt mitmachen und aktiv werden: www.mehr-aus-energie.de DER EXPERTE UND DAS VORHABEN Dr. Thomas Walter ist Leiter des Geschäftsfeld Off Grid bei der Wirsol Solar AG. Das Unternehmen hat auf den Malediven vor vier Jahren ein 50:50-Joint-Venture mit einem regionalen Partner gegründet, um erneuerbare Energie dort aufzubauen. Zehn Mitarbeiter des maledivischen Unternehmens arbeiten vor Ort, einige Kollegen in der Wirsol-Zentrale in Waghäusel beschäftigen sich mit diesem Thema. schnitt in Deutschland 15 Minuten Stromausfall im Jahr pro Person haben, schauen mich die Einheimischen staunend an. Hier hatten wir allein an einem Tag über mehrere Stunden keinen Strom. Dafür haben Sie die Lösung? ➤ Walter: Wir haben Sie nicht auf Lager – aber wir haben die Technologien. In Deutschland haben wir, was die Netzsicherheit angeht, ganz andere Voraussetzungen. Wir entwickeln nicht nur Anlagen, um die Dieselgeneratoren optimal zu nutzen, sondern wir schalten nachts die Generatoren auch ab, machen eine Bedarfsanalyse, setzen auf Prioritätsmanagement und nutzen unterschiedlicheStrompreisstrukturen. Wir versuchen das weitgehend automatisch zu lösen, damit es nicht zu Komfortverlust auf irgendeiner Ferieninsel kommt. Denn wer 200 Dollar für die Übernachtung zahlt, will auch maximalen Komfort haben – und soll den auch bekommen. Man kann auf<strong>grund</strong> der vielen Sonnenzeit hier mit relativ einfachen Technologien Energieeffizienz erreichen. Ist diese Entwicklung eine auf die Malediven beschränkte? ➤ Walter: Die wenigsten Lösungen sind eins zu eins übertragbar. Aber eine effiziente Klimatechnik wird man auch in Deutschland in ein paar Jahren benötigen. Da die Solarmodule in der Herstellung immer günstiger, aber auch leistungsfähiger werden, wird sich deren Einsatz viel mehr lohnen – und dann haben wir bereits das Know-how. Bis dahin nutzt man es beispielsweise auf den Malediven gern... ➤ Walter: Der deutsche Ingenieur hat einen tadellosen Ruf in der Welt. Man vertraut uns – und legt schließlich die Stromversorgung einer ganzen Region in unsere Hände. Wir wissen, welche große Ehre uns zuteil wird. Gespräch: Sebastian Helbing
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