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freie gewerbe- grund- stücke - Wirtschaftsmagazin econo

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80 Energieeffizienz Energieeffizienz 81<br />

Ambitionierte Ziele<br />

KISS – das steht für die Klima-Initiative der Stadt Speyer, die in der Metropolregion<br />

in Sachen Erneuerbarer Energie und Energieeffizienz vorangeht.<br />

Die Stadt Speyer hat sich ambitionierte<br />

Ziele gesetzt: Bis<br />

2030 ist der Strombedarf zu<br />

100 Prozent aus Erneuerbarer Energie<br />

zu decken. Der Wärmebedarf<br />

soll bis 2040 allein durch Erneuerbare<br />

Energie gesichert werden.<br />

Das hat der Stadtrat bereits 2008<br />

in einer „Klimaschutz- und Energieleitlinie“<br />

beschlossen. Oberbürgermeister<br />

Hansjörg Eger: „Speyer<br />

wird bis 2030 305 Millionen Kilowattstunden<br />

Strom und bis 2040<br />

938 Millionen Kilowattstunden<br />

Wärme auf erneuerbare Energien<br />

umstellen.“ Die Reduktion der<br />

CO 2-Emissionen würde entsprechend<br />

groß ausfallen: 176.000 Tonnen<br />

beim Strom, und 236.000 Tonnen<br />

bei der Wärme.<br />

Auf diesem Weg haben die Stadtwerke<br />

Speyer (SWS) schon einige<br />

Schritte gemacht: Für Wohn- und<br />

Gewerbegebiete wurden zukunftsfähige<br />

Energie-Konzepte entwickelt<br />

und umgesetzt. Es entstanden zahlreiche<br />

Biomasse-, Solarthermie- und<br />

Photovoltaik-Anlagen. Aktuelle Vorhaben<br />

beschäftigen sich mit Windkraftanlagen<br />

in der Westpfalz, dem<br />

Ausbau der Fernwärme in Speyer<br />

und dem ersten Abwasserwärmeprojekt<br />

in Rheinland-Pfalz.<br />

„Wir hatten schon deutlich vor<br />

Fukushima das Gefühl, etwas tun<br />

zu müssen“, sagt Rüdiger Kleemann,<br />

Bereichsleiter für Energie<br />

und Entsorgungsdienstleistungen<br />

bei den Stadtwerken. Deshalb habe<br />

die Stadt die „Klimaschutz- und<br />

Energieleitlinie“ auf den Weg gebracht,<br />

in Abstimmung mit den<br />

Stadtwerken. Um alle Maßnahmen<br />

in die Öffentlichkeit besser darzu-<br />

stellen, wurde eine „Dachmarke“<br />

erfunden, so der Diplom-Ingenieur.<br />

Sie heißt: „Klimaschutz-Initiative<br />

der Stadt Speyer“ (KISS).<br />

„Im Einklang mit der Natur“ soll<br />

der Bürger Strom in Speyer verbrauchen.<br />

So kann er einen vom TÜV<br />

Süd zertifizierten Ökostrom bei den<br />

Stadtwerken ordern, der zu 100<br />

Prozent aus Erneuerbarer Energie<br />

stammt, oder aber einen Aufschlag<br />

von zwei Cent auf seinen normalen<br />

Stromtarif zahlen. Dieses Geld fließt<br />

direkt in den Aufbau von Erzeugungsanlagen,<br />

die mit Erneuerbarer<br />

Energie arbeiten und vor Ort entstehen.<br />

Werfen sie nach einer Amortisationsphase<br />

Gewinne ab, wird dieses<br />

Geld erneut in Erneuerbare<br />

Energie investiert.<br />

„Wir mieten aber auch Dächer<br />

an“, sagt Kleemann über das „Solar-<br />

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dachprogramm“. Dann installiert<br />

sein Unternehmen dort auf eigene<br />

Rechnung eine Photovoltaik-Anlage<br />

– und der Hausbesitzer erhält eine<br />

Mietzahlung, die mit den Stromkosten<br />

verrechnet wird, und nach<br />

20 Jahren auch die Anlage.<br />

Der Wärme-Direktservice ist indes<br />

„eine Alternative zur Eigeninvestition“,<br />

sagt Kleemann. Der Kunde<br />

zahlt einen Investitionszuschuss<br />

von höchstens 2.500 Euro und einen<br />

vertraglich festgelegten Wärmepreis.<br />

Das Leasing läuft zehn Jahre,<br />

nötige Reparaturen übernehmen die<br />

Stadtwerke.<br />

Weil Speyer dem Aktionsprogramm<br />

KISS einiges in Bewegung<br />

setzt, ist sich Hansjörg Eger sicher,<br />

dass seine Stadt „bei der Energiewende<br />

ganz vorne mit dabei sein<br />

wird.“ Ingo Leipner<br />

Strom ohne Atomkraft<br />

Flexible Contracting-Modelle der Stadtwerke Heidelberg machen Blockheizkraftwerke<br />

(BHKW) ökologisch und ökonomisch rentabel.<br />

Bis zum Jahr 2017 wollen wir<br />

nur noch Strom ohne Atomkraft<br />

liefern – fünf Jahre vor<br />

dem geplanten Ausstieg der Bundesregierung“,<br />

sagt Rudolf Irmscher,<br />

Geschäftsführer der Stadtwerke<br />

Heidelberg. Das will der Energieversorger<br />

mit verschiedenen Maßnahmen<br />

erreichen: Dazu zählt neben<br />

einem Holz-Heizkraftwerk, dem<br />

Ausbau der Fernwärme sowie der<br />

Tiefen-Geothermie vor allem der<br />

Ausbau kleinerer, dezentraler Anlagen<br />

auf Basis von Kraft-Wärme-<br />

Kopplung (KWK), die mit Gas oder<br />

erneuerbaren Energien betrieben<br />

werden. Diese Anlagen haben ökonomisch<br />

und ökologisch große Vorteile,<br />

im Vergleich zur getrennten<br />

Erzeugung von Wärme und Strom:<br />

Sie senken die CO 2 -Emissionen um<br />

bis zu 50 Prozent, ihr Wirkungsgrad<br />

erreicht bis zu 90 Prozent. Das<br />

KWK-Gesetz fördert Anlagen mit<br />

Kraft-Wärme-Kopplung. Werden sie<br />

mit erneuerbaren Energien betrieben,<br />

erhalten die Nutzer eine Einspeisevergütung<br />

auf Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.<br />

Diese Technologie treibt regional<br />

die „Stadtwerke Heidelberg Umwelt“<br />

voran, ein Unternehmen der<br />

Stadtwerke Heidelberg. Die Gesellschaft<br />

bietet ein breites Spektrum an<br />

RUNDUMSERVICE EINES CONTRACTERS<br />

Die Nachhaltigkeitsziele werden immer ambitionierter, heißt es von<br />

der ECH Heidelberg, die als Partner ihre Kunden bei der kontinuierlichen<br />

Verbesserung Ihrer Aufwendungen für Energie unterstützen.<br />

So müssen die Dienstleister inzwischen den Rundumservice anbieten,<br />

um die Wünsche der Kunden erfüllen zu können.<br />

Energieeffizienzanalysen, ein Energiemanagementsystem nach DIN-<br />

Normen, der CO 2-Zertifikatehandel oder die Handhabung von energiewirtschaftlichen<br />

Regelungen sind nur einige der Themen, die ein<br />

Contracter mittlerweile in seinem Portfolio haben muss.<br />

Dienstleistungen im Bereich Energie<br />

- ihre Kunden sind Kommunen<br />

oder Unternehmen der Wohnungswirtschaft,<br />

sie kommen auch aus<br />

der Industrie oder dem Gewerbe.<br />

Das Unternehmen hat bereits sechs<br />

BHKW gebaut, die mit Klärgas gefeuert<br />

werden; außerdem neun<br />

BHKW, deren Brennstoff Erdgas ist.<br />

darüber hinaus betreiben die Stadtwerke<br />

Heidelberg Umwelt über 150<br />

Anlagen im Contracting, um Wärme<br />

zu erzeugen.<br />

Contracting bedeutet: Das Unternehmen<br />

ist Eigentümerin des<br />

BHKW und finanziert die Investition;<br />

der Kunde bezahlt einen günstigen<br />

Wärmepreis. Es gibt aber auch<br />

ein anderes Modell: Bauen Kommu-<br />

nen selbst ein BHKW, können sie<br />

Zuschüsse erhalten. Dann übernehmen<br />

sie selbst die Investition und<br />

bleiben Eigentümer der Anlage.<br />

„Wir sind nur für den Betrieb und<br />

die Wartung des BHKW zuständig“,<br />

erklärt der Geschäftsführer von<br />

„Stadtwerke Heidelberg Umwelt“,<br />

Peter Erb. Dafür bekommt sein Unternehmen<br />

Geld von der Kommune.<br />

Außerdem kaufen die „Stadtwerke<br />

Heidelberg Umwelt“ den<br />

Brennstoff ein und verkauft die<br />

Wärme - so funktioniert das Geschäftsmodell.<br />

Die Contracting-Modelle<br />

können also ganz unterschiedlich<br />

aussehen: „Mit jedem Kunden<br />

arbeiten wir ein individuelles Vorgehen<br />

aus – so, wie es für ihn am bes-<br />

ten passt“, erklärt Erb. Diplom-Ingenieur<br />

Peter Erb, Geschäftsführer der<br />

„Stadtwerke Heidelberg Umwelt“.<br />

Ein Beispiel: Seit Mai 2005 betreibt<br />

die „Stadtwerke Heidelberg<br />

Umwelt“ ein Klärgas-BHKW; Kunde<br />

ist der „Abwasserverband Untere<br />

Hardt“, der sich für ein Anlagen-<br />

Contracting entschieden hat. Vorher<br />

hatte der Verband Klärschlamm<br />

in Faultürme eingebracht und das<br />

entstehende Klärgas genutzt, um<br />

Klärschlamm zu trocknen. Doch<br />

diese Trocknungsanlage musste ihren<br />

Betrieb einstellen, und für das<br />

Klärgas wurde ein sinnvoller Einsatz<br />

gesucht. Die Lösung: Klärgas ist ein<br />

energetisch hochwertiger Brennstoff,<br />

und Kläranlagen eignen sich<br />

sehr gut für ein BHKW, weil sie einen<br />

entsprechenden Bedarf an<br />

Strom und Wärme haben. Hinzu<br />

kommt: Die Stromeinspeisung aus<br />

Klärgas wird nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz<br />

(EEG) vergütet.<br />

„Der Abwasserverband deckt<br />

mit der Anlage, kombiniert mit einer<br />

Kesselanlage, seinen kompletten<br />

Wärmebedarf – zu sehr günstigen<br />

Kosten“, so Erb. „Und wir finanzieren<br />

unsere Dienstleistungen,<br />

inklusive Bau und Betrieb der Anlage,<br />

zum großen Teil aus der EEG-<br />

Einspeisevergütung.“ Ingo Leipner<br />

Lohnende<br />

EnergieMaßnahmen<br />

Andreas Prusnat,<br />

Leiter Kreditsachbearbeitung<br />

„Mehr Gewinn für alle“

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