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Hinter den Kulissen – Nr. 1 – 1994 - APAP – Antifaschistisches ...

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Skinheadszene statt. Eingela<strong>den</strong>naffe dazu ale 'Direkte- AktionMitteldeutschland/JF - StützpunktHenningsdorf zwei'. Nachdem<strong>den</strong> ganzen Abend faschistischeLieder abgesungen und "HeilHitler"-Grüße gegrölt wur<strong>den</strong>,hielt die Polizei es erst am frühenMorgen für nötig, einzugreifen.Eine Woche später fand wiedereine Party statt, diesmal in NicoleMIERKE's Wohnung. Trotz vehementerProteste von Anwohnerlnnenschritt die Polizei wieder erstam Ende der Party ein. Sie fand nurnoch einige besoffene Nazis vor.Bei einer Durchsuchung kamumfangreiches Propagandamaterialdes 'FMJ' zum Vorschein. DiePolizei erstattete Anzeige wegen"Verwendans von Kennzeichenverfassungswidriger Organisationen".Entweder ist das immerwiederkehrende Auftauchen vonNicole MIERKE eher zufällig, oderdber, und das ist wahrscheinlicher,Nicole MIERKE ist ein wichtigerKader und ihre Wohnung eineAnlaufstelle der Naziszene fürHenningsdorf und Umgebung.Vom 'FMJ' .zum 'UJV' zur'Direkten Aktion MiHeldeutschland/JF'-alterWein in neuen SchläuchenDie spektakulärste Aktion des'FMJ' fand im Sommer 1993 inder Nähe von Kremmen statt. Siewurde vom "Stützpunkt Osthavel"maßgeblich organisiert. Am19. 6. 1993 wurde zu einer "Sonnenwendfeier"in Wustrau-Aitfriesack(Kreis Neuruppin) eingela<strong>den</strong>.Co. 200 Nazis aus derganzen BRD reisten zum Teil in18 Hrnter <strong>den</strong> KuliSsen, ..Uniform, mit Naziemblemen,Floggenund Waffen an.Enno GEHRMANN,der doch angeblichaus dem 'FMJ' ausgeschlossenist, warwieder mit von derPartie. Auch MirkoBRODZ, Schüler desOranienburger Runge-Gymnasium,warbei der Feier: DieÖrtlichkeit in Altfriesock,eine Halbinsel,war generalstabsmäßigabgesichert.Quergestellte Autosversperrten die Zu-PR ESSEM I JJ[IlUIIEBETAirrT: liiNIEIISONHf:NIOCI()fElER OCR >DI REKTEN AKII0.'4 HI ITElDEUTSCILAH>O IR(KIE AI< Tl ON Mlll( lDEUISCHlANO< rUilRIE VOM 18.- 19.DEZEMBER ( JUlHOND) 199)WWOf E I ER DUru: ll.IHNORDEN MITIELOEUISCHlANDS EIN( WINIERSONNEN-OIE JAHRTAUSENDE IN GRAUE VORZEIT lUAIJCKRE ICH(foOC r(I(A DER WINI ERliCHENSOIHHI!tl« IIAA lt.SEIIEH VOlK STETS H()H(R r CSIIAC.IH BEliUSSISEIN DESSEN U.\() ALS ZE ICHEN OES PROTESTES GCCEN DEN SEIT 1945BIS HEU l( ANDAUERNDEN KUl IUAZERfAl lGÄSTE DER OIREklCN AKTION AN OER VERANSIALIUNC TEIL.NAilHEN INSCESMIT 172 HITGliEDER UNDeiセ サ@ einセs@ ALS UNTERBRI NCl.WG UNO NACHTl AGER DIENIE VON DEN EllERN KAHE-AADEN V(RWAL TElE JUGENOHER6ERG(.OIE VERANSTAL TUNC BEINHAL 1( 1( V(RSCHIEDEI\'E VOllTRÄGE l1BER SIHN UND BRAUCHDER WINiERSOIH:h'II('NOrEIER 50111( DES .ll.-/liEII!HACHISrESTES, AUSSERDEH DIEDURCHFUIIRUNC DES WINIERSONNENlitNDAIIUAt.S HIT (IN[H MÄCHTIGEN SONN(NliEJHausdurchsuchungbei STUMPF be- KlAUS-DIETER lUCK kennt, war fühlte Pressemitteilung für die "Wintersonnenwendfeier" vomsich die Polizei erst 18.-19. Dezember 93 in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern)im Morgengrauen bemüßigt, ein- Noch diesem erst noch Stun<strong>den</strong>zuschreiten. Natürlich war zu beendeten Spektakel und demdieser frühen Stunde ein Teil der skandalösen Nichteingreifen derFaschisten nicht mehr da oder Polizei bei einer "Privatparty" vonschon viel zu besoffen, um noch ca. 900 Faschisten in Prieros (naheetwas mitzubekommen. So wur- Königs Wusterhousen), geriet der<strong>den</strong> lediglich von neunzig Nazis Bran<strong>den</strong>burger Verfassungsschutzdie Personalien aufgenommen, und die Landesregierung unterdreißig des Platzes verwiesen und Handlungsdruck. Die Verbotsversageund schreibe achtzehn fügung gegen das 'FMJ' warfestgenommen. Als Er- schon ausgearbeitet, und dasgebnis dieser grandiosen Verbot sollte in wenigen TagenHel<strong>den</strong>tat der Polizei, im erfolgen. Um diesem Verbot zuNamen der Demokratie, entgehen, löste sich das 'FMJ'und nach intensivsten kurzerhand selbst om 22. 6. 93ganznächtlichen Ermitt- auf. Dafür zeichnete nun alsIungen, wur<strong>den</strong> anschlie- Vorsitzender ein gänzlich "Unbeßendganze zehn Ermitt- kannter", ein gewisser DOBER-Iungsverfahren eingelei- SCHUTZ. Als Auflösungsgrundtet, wegen Verstoß gegen wurde angeführt, daß es demdas Waffen-, das Ver- ' FMJ' nicht möglich gewesen seisommlungsgesetz, das "die faschistischen Ten<strong>den</strong>zen beiUniformverbot und we- dem Großteil seiner Mitglieder zugen Verwendans von Kennzeichen stoppen bzw. erzieherisch auf dieseverfassungswidriger Organisatio- einzuwirken". Dabei hatten sie esnen. Gefun<strong>den</strong> wurde unter ja so versucht, wie erst wenigeanderem jede Menge Propagon- Tage vorher mit der vom 'FMJ'domateriol, Waffen und Kassetten organisierten Sonnenwendfeier.mit 'S/J\-Musik.Doch das war für olle Mitgliederdes 'FMJ' nicht so tragisch, <strong>den</strong>nmit- der Mitteilung üher_ dieAuflösung wurde gleich eine ersteVerlautbarung eines'Unabhängiger Jugendverband'('UJV')mitgeschickt. Sie wargenauso aufgemachtwie die Auflösungserklärungund wahrscheinlichauf demselben Computer geschriebenwie die letzten'FMJ'-Papiere. Unterzeichnethat eingewisser CHRISTO-PEIT als Sprecher des'UJV's. ln diesem Papierwird auch mitgeteilt,daß der 'UJV' einam 25. 6. vom BezirksgerichtFrankfurt/Oder verbotenes Konzertjetzt in der BerlinerWuhlheide (ausgerechnetam ChristopherStreet Day)durchführen werde.Anmelder für das Konzert,bei dem derfaschistische "Barde"Frank RENNICKE auftrat, war das'FMJ'. Jedoch muß man sich dannanders besonnen haben, <strong>den</strong>nanstelle weiterer Verlautbarungenjenes ominösen ' UJV', nannteman sich wenig später ' DirekteAktion Mitteldeutschland/ JF'.Natürlich sind die Kamera<strong>den</strong> undKameradinnen vom StützpunktOsthavel auch in der 'DirektenAktion Mitteldeutschland/JF' organisiert.Und weil es so simpel ist,wird auch gleich das altbewälirtePostfach 67 in Velten weiterbenutzt.Selbst die Herausgeber des"Angriff" (Zeitung des ' FMJ')hatten mit der Umstellung keinerleiSchwierigkeiten. Wenn ervorher noch vom Vorstand des' FMJ' herausgegeben wurde, geschahdies danach vom 'KameradschaftsbundMitteldeutschland'und nun von der 'DirektenAktion Mitteldeutschland/JF'. lneinem Schreiben des ehemaligenVorstandes an alle Mitglieder undFreunde schrieben s1e: "Diepolitische Arbeit geht selbstverständlichキ・ゥエ・ゥ セ@ machen unsdabei von keinem Nomen abhängig."Es ist nur erstaunlich daß diePolizei von alledem angeblichnichts ahnt.Von der Spree bisan die Memel -Kontakte ins AuslandSeit längerem hält und pflegt die'JF' und vorher das 'FMJ' Kontaktzu Deutschstämmigen in Polen. ImJuli 1993 fuhr eine Gruppe der"Ortsgruppe Osthavel" zum drittenMal, diesmal mit KameradMichael BARTH aus luckenwalde,nach Oberschlesien um die ach soarmen vom "polnischen Joch"geknechteten deutschen Blutsbrüderund -schwestern mit einemBesuch zu beglücken. Ihr Ziel warder Ort Glogowcc: " ... Entlang deralten Autobahnlinie Cottbus, Liegnitz,Breslau und Oppeln nochOberglagau, ein kleines Städtchen,das die Polonisierung bis aufdas seltsame Ortsschild "Glogowcc"weitgehend überstand .. "Was sie auch immer mit demBegriff "Polonisierung" verbin<strong>den</strong>,es wir:Q_voll VerzQ.ckung weitergeschildert: "... Oberglogau isteine deutsche Ortschaft geblieben..." und man schwärmt überdie typisch deutschen Äcker,Häuser und Vorgärten. So richtigin Fahrt kommt man dann bei derSchilderung der vielen schönenKrieger<strong>den</strong>kmale, " ... mit so herrlichenMotiven wie Reichsadler,Stahlhelm und Eisernem Kreuz ... ",die ihre Herzen höher schlagenließen.Doch mußten die 'JF'-Reisekoderfeststellen (und beklagen), · daßviele der von ihnen so verehrtendeutschstämmigen Bürgerinnen inPolen, keine Lust auf die Rolle, mitder die Faschisten sie bedachthaben; nämlich in Polen zubleiben und dort eine Bastion des"Deutschtums" abzugeben.So wurde mit <strong>den</strong> 'JF'Iern undwohlgesonnenen Schlesiern (einervon ihnen wird wohl ihr GastgeberGerhard, Jahrgang 28, sein)"... eine Zeitungsbrücke mit prodeutschenZeitungen (...) organisiert,um wenigstens ein kleinesGegengewicht zur Systempresse zuschoflen ..." (mit System presse sinddie. Erzeugnisse der BRD-Pressegemeint; Anm. d. Aut.)WehrsportübungenIm Sommer 1993 machten die 'JF-Stützpunkte Omnienburg undKremmen' eine gemeinsamezweitägige Wehrsportübung. Mankann sich die Möchtegern-Landserso richtig vorstellen " ... GegenAbend schlugen wir das Lager auf,welches natürlich nach ollen Regelnder Militärkunst gegen Fein<strong>den</strong>tdeckungabgetarnt wurde ... ",Und wie sie a ls Rambo-Verschnittstun<strong>den</strong>lang durch <strong>den</strong> Dreck derOmnienburger Wälder krabbeln:" ... Am nächsten Tag unterquertenwir die Autobahn, in dem wir einenAbwasserkanal nutzten ... ". Jedochwurde der " ... 4tägige Wehrmarsch... " schon nach zwei Tagenbeendet, " ... da durch <strong>den</strong> anholten<strong>den</strong>strömen<strong>den</strong> Regen dieErfüllung der Ausbildungsziele ...nicht mehr weiter garantiert wer-H1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> .. 1 9

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