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Hinter den Kulissen – Nr. 1 – 1994 - APAP – Antifaschistisches ...

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Eine unge-11VöhnlicheUniversitäts·dtBereits zu DDR-Zeiten kamen mehrere der FrankfurterNaziskins wegen faschistischer Aktlvitäten in <strong>den</strong> Knast. Seitder Öffnung der deutsef?.-polnisehen Grenze Im Juni J990 sindbrutale Angriffe und Uberfälle auf polnische und andereosteuropäische Touristinnen zur zeilweiligen Hauptbeschäftigungfür rechte Jugendliehe und organisierte Faschisten inFrankfurt/Oder und anderen Grenzorten gewor<strong>den</strong>.Zu einem ersten Höhepunkt einmal mehr in der Statistik fürrassistischer Angriffe an der Asylbewerberinnen auf, sondernGrenze und im Grenzgebiet kam wer<strong>den</strong> nur noch in deres Anfang April 1991, als die Rubrik "illegale Grenzgän-Visumspflicht für polnische Touri- gerinnen" gezählt.stlnnen aufgehoben wurde. Schon Unterschiedliche faschistiimVorfeld des Abkommens wurde sehe Organisationen undin <strong>den</strong> lokaiEVl und überregiona- Kader, u.a. der inzwischenlen Medien I eine massive Hetz- verstorbene Michael KÜHkampagnegegen die angeblich NEN, kündigten zum Stichdurchdie Grenzöffnung drohende tag der Abschaffung der"Ausländerflut aus dem Osten" Visumspflicht am 8. Aprileingeleitet. Dabei wurde von <strong>den</strong> 1991 Aktionen gegen offe-Medien größtenteils unterschla- ne Grenzen an. Tagelanggen, daß die Aufhebung der versuchten organisierteVisumspflicht für polnische Staats- Nazis aus der gesamtenbürgerinnen nur ein "Trostpfla- BRD gemeinsam mit Hunster"der BRD-Regierung für die derten von rassistischenpolnische Regierung war: Im März Bürgerinnern der Grenz-1991 mußte sich die polnische städte, die deutsch-polni-Regierung nämlich mit dem sog. sehen Grenzübergänge in•Frankfurt/OderFrankfurt/Oder vom Juli 1992wur<strong>den</strong> alleine im Zeitraum vonJuni 1990 bis Juli 1992 82Anklagen gegen 182 Täterinnenim Zusammenhang mit Angriffenauf osteuropäische Tourist! nnenerhoben. Diese Zahl dürfte sich imJahr 1993 noch einmal erheblicherhöht haben.Eine besondere Rolle in <strong>den</strong>rassistischen Hetzkampagnen vonPolitikern und Medien währenddes Sommers in <strong>den</strong> Jahren 1991und 1992 spielten immer wiederBerichte über angebliche Lagermit Tausen<strong>den</strong> von Flüchtlingen -vor allem Roma und Sinti ausRumänien - im polnischen Grenzgebiet,die nachts versuchenwür<strong>den</strong>, die Grenze zur BRDDER KAMPF WIRD HÄRTER ..."Rückübernahmeabkommen" ver- Frankfurt/Oder sowie inpflichten, alle Flüchtlinge unab- Guben und Görlitz zuhängig von ihrer Nationalität, die blockieren. Polnische Tourinachweislichüber Polen in die BRD stlnnen wur<strong>den</strong> mit natioeingereist... DOCH DIE ZEIT IST REIF !sind, wieder aufzuneh- nalistischen und rassisti-men. ln der Praxis bedeutet das, sehen Parolen beschimpftdaß der BGS diese Flüchtlinge sowie mit Knüppeln undEin wichtiger Bestandteil dieser Jugendzeitschriftist sein Antisemitismus ...sofort nach dem Grenzübertritt Steinen angegriffen. Viele polnioderillegal zu überqueren. Obwohl diebeim Versuch, in der BRD sehe und rumänische Touristinnen Existenz dieser Lager nie offizielleinen Asylantrag zu stellen, fest- berichteten von brutalen Mißnimmtbestätigt wurde, eskalierte derund sie wieder nach Polen handJungen in <strong>den</strong> Grenzorten Rassismus der deutschen Bewölke·abschieben kann. Diese Flüchtlin- und auf Autobahnraststätten. Laut rung in <strong>den</strong> Grenzgebieten, undge tauchen inzwischen schon nicht Angaben der StaatsanwGitschaft die Medien hatten wieder neue50 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...Schlagzeilen für ihre Fortsetzungsserie"Die Flüchtlingsflut an <strong>den</strong>Toren der BRD". Bürgerwehrenwur<strong>den</strong> gegründet, die gemein-Christion WORCHsam mit dem BGS Jagd aufFlüchtlinge machten. Eine unbekannteAnzahl von Flüchtlingenertrank bei dem Versvch, die Oderschwimmend zu durchqueren bzw.nachdem sie vom BGS ein zweitesMal schwimmend zurück durchdie Oder geschickt wur<strong>den</strong>.Andere Flüchtlinge zogen sicherhebliche Verletzungen beimVersuch zu, in Frankfurt/Oderhinter der Oderbrücke aus fahren<strong>den</strong>Zügen zu springen. DieBürgerwehren wur<strong>den</strong> im Februar1993 durch einen Erlaß desBundesinnenministeriums quasilegalisiert. Nach <strong>den</strong> Anordnungendes inzwischen zurückgetretenenBundesinnenministers Seiferswird eine offizielle Hilfstruppe fürdas BGS- auch "Freikorps Seiters"genannt - in <strong>den</strong> Grenzgebietenaufgebaut, die eine Stärke von1.600 Personen haben soll undaus der örtlichen Bevölkerungrekrutiert wird.Während einer gemeinsamenAktionswoche der 'NationalenListe' ('Nl') aus Harnburg und der'Deutschen Alternative' ('DA') AnfangNovember 1992, plantenu. a. Christion WORCH ('Nl') undFrank HÜBNER ('DA') einenfaschistischen Großaufmarsch ander Grenze sowie einen Angriff aufein von linken Punks besetztesHaus in Frankfurt/Oder. Ihr Zielwar es, dort die Reichskriegsflaggezu hissen.Die Nazidemonstrationwurde letztendlich vomVerwaltungsgericht Frankfurt/Oderverboten. DieFaschisten versuchtendaraufhin, <strong>den</strong> Aufmarschstattdessen bei Cottbusdurchzuführen und beließenes dann bei einerSaalveranstaltung mit 250Nazis in der Gaststätte"Turbine" in Lübbenau.Zwei Tage vor der geplantenDemonstration wurdeein Brandanschlag auf einStu<strong>den</strong>tenwohnheim derFrankfurter Europa-Universitätverübt. Am7. 11. 1992, dem Demonstrationstag,nahm die Polizei inFrankfurt/Oder und auch Nazisaus Frankfurt/Oder, Schwedt, Gu-Ausgaue <strong>Nr</strong>. zParallel zu <strong>den</strong> Angriffen aufosteuropäische Touristinnen konzentriertesich die zahlenmäßigvon Anfang an große FrankfurterFaschoszene (1993 gab es ca. 50-70 Nazis im harten Kern mit einemUmfeld von ca. 150 Personen)auch auf Angriffe auf die zwei vonlinken Jugendlichen und Antifaschistinnenbesetzten Häuser. Sogriff im Juli 1990 ein deutschnationalerMob von 300 Personen,darunter ca. 50 locker organisierteNazis, das eine besetzte Hausan. Im Sommer 1990 griffenaußerdem 40 organisierte Nazis,u.a. auch aus Fredersdorf im KreisStrausberg, das Haus währendeines Konzerts erneut an. DieFaschoangriffe auf die besetztenHäuser steigerten sich im laufe derZeit von Steinwürfen und Leuchtspurmunitionbis hin zu Molotowcocktails.Im 50.000 Einwohnerinnen zählen<strong>den</strong>Frankfurt/Oder waren undsind mehrere faschistische Organisationenaktiv.Für die meisten Schlagzeilensorgte 1993 sicherlichder sog.· "KameradschaftsbundDeutschland" ('KBD')des Berliner Neonazis SvenRUDA. rセda@ gründeteschon 1991 einen Ablegerder inzwischen verbotenen'Nationalen Alternative'('NA') in Müncheberg beiStrausberg. Für seineGruppe organisierte derBundeswehrreservist RUDAideologische Schulungenund Wehrsportübungen.Angeblich zerfiel die Gruppe,nachdem RUDA 1992nach Frankfurt/Oder umzog.Hier gelang es ihmschnell, erneut eine Gruppevon faschistischen Jugendlichenzu sammeln,die er durch die Gründungeiner sog. "Arier-Schule"schnell integrierte und so-... und es kommen ebenso Berichte über HRockmusik und wohl ゥ、セッャッァゥウ」ィ@ als auchNotionolismus"zum Trogenpraktisch schulte. RUDAsben, Eisenhüttenstadt und Salzwedelfest und räumte ein vonFaschisten besetztes Haus.Schwerpunkt lag dabei eindeutigauf der militärischen Ausbildungder Jungnazis. Sein nächsterH1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 5 1

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