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Hinter den Kulissen – Nr. 1 – 1994 - APAP – Antifaschistisches ...

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Unter<strong>den</strong>genderPolizeitotgeschlagenEberswalde Ist ein ca. 60.000 Einwohner zählendes Städtchenund liegt rund 50 Autominuten nordöstlich von Berlln. Diefangezogene Ortschah wirkt wie an der Straße aufgefädelt.Während des Hltlerlaschismus wurde hier eine Papierfabrikerrichtet, ln der das Papier hergestellt wurde, das die Nazis fürdas Fälschen von englischen Banknoten, Dokumenten undPässen benötigten.Bundesweit in die Schlagzeilengeriet Eberswalde, als am 24.November 1990 der erste rassistischeMord in der Ex-DDR verübtwurde. Der Angolaner AntonioAmadeu wurde von einer HordeNazis, die vorher plündernd undgrölend durch die Stadt zogen,unter <strong>den</strong> Augen der Polizeitotgeschlagen.ln dem Prozeß gegen die Mörder,wurde der Gerichtssaal von <strong>den</strong>Faschisten als Bühne für dieDarstellung ihrer Gesinnung benutzt.Die 'Nationalistische Front'('NF') und die ' Deutsche Liga'(' DL') mobilisierten zu einenNaziaufmarsch am 27. 8. 91, andem 150 Rechte teilnahmen.Ursprünglich sollte die Fernsehaufzeichnungeiner antirassistischenVeranstaltung angegriffenwer<strong>den</strong>.Nach dem Prozeß wurde dasdumpfe und rassistische Klimaunter <strong>den</strong> Eberswalder Jugendlichenund die unverhohleneSympathie von Teilen der Bevölkerungimmer deutlicher. Währendder antirassistischen Demo am19. 8. 91 wurde aus einem Wohnzimmerheraus mit einem Luftdruckgewehrauf die Teilnehme-48 H1r1ter <strong>den</strong> KuliSSen ...rinnen geschossen und ein HeinzBRUCK (61) verkündete öffentlichin der Zeitung, daß es richtig war,was die Skins getan haben. DiePolizisten, die während des Mordesuntätig zusahen, weil sie"keinen Einsatzbefehl" hatten sindbis heute im Dienst. Sie wer<strong>den</strong>strafrechtlich nicht belangt.Geschichte und Entwicklungder _rassistischenAngriffe in EberswaldeDen wirtschaftlichen Aufschwungerlebte das verschlafene Städtchen1976, als hier ein modernerSchlachthof hochgezogen wurde.Die Menschen, die durch dieArbeitsplätze angelockt wur<strong>den</strong>,sind in <strong>den</strong> DDR-typischen Plattenbautenuntergebracht. Inzwischenleben in der Betonwüste namensMax-Reimann-Viertel rund 18.000Menschen, rund 1/3 der EberswalderBevölkerung. Damals kamenauch Vertragsarbeiter ausAngola, Mozambique und Algerienin die Stadt. Sie lebten meistabgeschottet von der übrigenBevölkerung in Arbeiterwohnheimen.Eine größere rassistische Ausschreitungwurde 1984 bekannt.Ba mimNach einer Schlägerei zwischenDeutschen und Vertragsarbeiternauf dem Rummel zog ein aufgebrachterund vom Alkohol hochgeputschterMob vor ein Wohnheim.Es wurde versucht dieArbeitsimgrantlnnen zu verprügelnund das Heim anzugreifen.Geeint hat <strong>den</strong> Mob Vorurte ile undAusländerhaß. Das war aber nurdie Spitze des Eisbergs. Alltäglichgab es Beschimpfungen undBedrohungen gegen Polen undSchwarzafrikaner. Letztere mie<strong>den</strong>aus Angst vor Ausschreitungen dieKneipen und Discotheken derDeutschen. Die Wende brachtedann neuen Schwung indeutschtümelnde Stimmung.Organisierte Nazis inEberswaldedieBald nach der Wende hatten Nazisaus dem Westen erkannt, daß dieEx-DDR ein fruchtbarer Bo<strong>den</strong> fürihre Propaganda ist. Sie versuchtenvor allem in <strong>den</strong> JugendclubsFuß zu fassen. So auch inEberswalde, wo sich Axel GRU-Rocco NEUMANN • er sieht nicht nur so ous,er ist auch einer ...NOW ('NF'-Kader aus Berlin)herumtrieb. Schnell hatten sichSympathisanten gefun<strong>den</strong>. TristenDEWITZ gründete, nachdem erzuvor drei Monate in Westdeutsch-'セ[セ]イゥ] ] [セ@ィ エ。 LN@land (Ruhrgebiet) war, seine lokale Mittlerweile haben sich in Eberswaldemehrere Nazis zusammen-1993 verteilten sie Flugblätter undKommunalwahlen im DezemberOrganisation, <strong>den</strong> 'Deutsch-NationalenVö lkischen Bund'. Er gefun<strong>den</strong>, die sich innerhalb der die 'FAP'-Gruppe aus dem benachbartenbetrieb hauptsächlich ' NF'-Propaganda.' Direkten Aktion Mitteldeutsch-Zepernick wollte sichMitglieder aus der OE- land/JF' organisieren. Angeblich zur Wahl stellen. Bei diesemWITZ-Gruppe waren an der wur<strong>den</strong> bereitsAnsinnen wur<strong>den</strong> sieErmordung des Angolaners AntonioFlugblätter ver-von dem BerlinerAmadeu beteiligt, u. a. der teilt und die' FAP'-Vorsitzen<strong>den</strong>・エァ。ャォ・ァョ。エーオセh@Kay-Nando neusten AufkleberLars BURMEISTER un-BOCKERund sein Bruder Sven. Sievon Anterstützt.Auch die 'Re-saßen gemeinsam im Jugendgefängnisdreas POHL,publikaner' sind mitSchwarze Pumpe ihre "EG - NeinJörg-Dieter VENNENStrafe ab. Dort gehörten sie zu <strong>den</strong> Danke" mitin Eberswalde präsent.führen<strong>den</strong> Nazis, die im Knast Postfach 1neine Nazi-Szene aufgebaut und Potsdam, geklebt.Derzeitvorangetrieben haben. Im Deze.!'TlberÜbergriffe1993 bekam Kay-NandoBOCKER Hafturlaub, obwohl diesnach so kurzer Zeit der Haftverbüaufder Suchenach geeignetensind sie nochln Eberswalde ist dierechte Szene tief mitder Heavy-Metaii-Sze-Bung außeror<strong>den</strong>tlich ungewöhnlichRäumen.ne verwoben. Ausist. BOCKER nutzte die Seit Mitte Dezember1993kommt es immer wie-Triston DEWITZdiesem Kreis herausGelegenheit um in Schwedt einenÜberfall zu begehen und dann beiseiner Freundin in Stuftgart unterzutauchen.tauchen Aufkleber der illegalen' NSDAP/AO' auf. ln letzter Zeitder zu gewalttätigen Angriffen.Das schlimmste Ereignis war derDort wurde er von der versucht sich auch die 'FAP' in Mord an Antonio Amadeu. AmPolizei festgenommen. Seitdem Eberswalde festzusetzen. Vor <strong>den</strong> Rande des Prozesses wurde durchsitzt er im Bran<strong>den</strong>burgarKnast.fentliche Interesse diedas zunehmende öf-Ein weiterer Nazi-BedrohungssituationSchläger in Eberswaldevon Ausländerinnenist Rocco NEU-starkt verdeutlicht.MANN. Zusammen Stutzpunkt Osthawol [S lre ... en Nachdem einige derPSF 67mit Matthias ADLER,velten-1'20 Nazianführer verhaf-・、ャ・エゥhオセウ」DEWITZ und FRIED-tet wur<strong>den</strong>, beruhigteBERG suchte er öfterssich die Lage. ln<strong>den</strong> Stadtjugendclubauf. Am 25. 1. 94 wurdeer wegen räuberischerErpressung undlaatera<strong>den</strong> der lucradsc.haft Ebers-.;alde! [r-•n <strong>den</strong> 20 .06.92jüngster Zeit kommtes wieder öfter zuKörperverletzung zuvier Jahren Gefängnisverurteilt. <strong>Hinter</strong>grundsind die Geschehnissevon pfingsten 92. Damalstrafen sichRechtsradikale ausdem ganzen Bundesgebiet,um hier ein"Piingstlager" abzuhalten.NEUMANNversuchte vom Wirteiner nahegelegenenKneipe Freibier zuerpressen, andernfallswürde er "aus derBude Kleinholz machen".Wlr ulan•n fur HJ. ttwoch , de.a 26.08. eine Ceaenweran.staltuz:aa. zur (undgebung des Ant i -。ョィイセLNセ」MNLセL@ und aon.stiaer linker Zec.ken 11'1 Euerer Stadt.Das ャH。ョセ・@ soll ao ae&en 19.00 .t.ltlr atattlin<strong>den</strong>. . セ@Die WKennranstaltu.na wi.rd &a..-.n ait l&DI!raclen der Md・オエF」Nィセョ@ Liga· f u.t Volk undt:le&.•L" durch&eCuhrt.tlu atro-ch. &oYiel Leute wie .Salic:h fijr

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