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Hinter den Kulissen – Nr. 1 – 1994 - APAP – Antifaschistisches ...

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Schwedt) ist innerhalb eineshalben Jahres insgesamt acht Malüberfallen wor<strong>den</strong>. Der Club istheute eine Ruine.Der ehemals links-alternative"Karthausclub" war auch mehrfachZiel faschistischer Überfälle.Konsequehz: Der "Karthausclub"ist nicht mehr bereit, junge Linkeeigene Konzerte und Partys dortveranstalten zu lassen. Die Vorstandssprecherinbegründete dasdamit, daß es für <strong>den</strong> Club zugefährlich sei, wieder einen linkenRuf zu bekommen. Statt dieNazischlägervor die Tür zu setzen,wer<strong>den</strong> deren Opfer ausgegrenzt!Die 'Nationalistische JugendSchwedt' ('NJS') als 'NF'-Jugendbekam in Verhandlungen zwischender Stadtregierung und <strong>den</strong>'NF'-Kadern aus Schwedt einenRaum in dem Jugendfreizeithaus"HIT" in der Berliner Straße. Hierkonnten regelmäßig Kaderschulungenund Absprachen mitBerliner Nazikadern stattfin<strong>den</strong>.Durch <strong>den</strong> öffentlichen Druck sahsich die Stadt inzwischen gezwungen,<strong>den</strong> Nazikeller zu schließen.Andreas POHL ('NF') hat(te) engeKontakte nach Schwedt, undverkehrte im "HIT-Keller". Die'NJS' wurde sogar offiziell von derStadt als Gesprächspartner akzeptiert.Zu Diskussionen übergemeinsame (!) Jugendarbeit inSchwedt wer<strong>den</strong> die Nazis schriftlichvom Jugendamt eingela<strong>den</strong>.Vertraulich heißt es: "Liebe Jugendfreunde!"(siehe links).Brauner TerrorSchwedt ist Schaltzentrale. Ständigsind Faschistinnen aus Em<strong>den</strong>,Bad Schaumburg, Harnburg undBerlin in der Stadt. Am Briesenseenahe Schwedt fin<strong>den</strong> (z. B. am 1. 5.1993) Wehrsportcamps 、セイ@ Rechtenstatt. Kay-Nando BOCKER,einer der Mörder des AngolanersAmadeu Antonio in Eberswalde,war maßgeblich am Aufbau derSchwedter 'NF' beteiligt und warウャ。ュイィNセュ@in der Wohnung vonWUNSCH und Sven HANSEN zubeobachten. Etliche Angriffe auf<strong>den</strong> "Karthausc/ub" gingen 199158 <strong>Hinter</strong><strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...auf sein Konto. Während seinesHafturlaubs Ende Dezember 1993ging er zunächst zu seinen altenKamera<strong>den</strong> nach Schwedt. Dortbeging er einen schweren Raubüberfall,ehe er sich zu seinerFreundin Karin HAASE nachStuftgart absetzte (sie selbst warbei dem Angriff auf AmadeuAntonio dabei), wo ihn die Polizeidann wieder aufgriff.Praxis holen sich die Kamera<strong>den</strong>bei Aktionen in Schwedt und ganzBran<strong>den</strong>burg.1991 wurde ein Obdachloser vonNazi-Skins zusammengeschlagenundzu Tode getreten. Linkesind stän9.ig Zielfaschistischer Uberfälle.Im Februar 1993wur<strong>den</strong> ein paar Antifesvon einer Hordegut bewaffneter Faschosangegriffen. EinLinker wurde niedergeprügelt,regungslosam Bo<strong>den</strong> liegendweiter getreten undgeschlagen. Er lagfast zwei Wochen imKoma, mußte insge- L_ ____samt 14 Wochen im Krankenhausverbringen. Eine linke Frau wurdeam hellichten Tag von Rechtenzusammengeschlagen, ein Antifamit Molotowcocktails beworfen.Auch eine Party in einer Privatwohnungwurde schon von Nazisangegriffen.Die Büros des linksorientiertenStadtjugendringes CITI e.Y. wur<strong>den</strong>mehrfach demoliert, derClubraum mit Molotowcocktailsniedergebrannt. Der UckermarkKurier berichtete daraufhin: BurkhardFleischmann, Jugendamtsleiterder Schwedter Stadtverwaltung,hätte die Hoffnung zumAusdruck gebracht, daß es sichnicht um einen Anschlag rechterJugendlicher gehandelt habe:"Denn das würde vieles zerstören,was wir in letzter Zeit mit derJugend und für die Jugend inSchwedt versucht haben . . . Wennes sich um einen Anschlag vonrechts handeln sollte, wirkt das dergegenseitigen Verständigung entgegen,die wir anstreben. Ichwürde das sehr bedauern."Innerhalb eines halben Jahressind in Schwedt, Grenzstadt zuPolen, 14 Angriffe auf polnischeBürgerinnen bekannt gewor<strong>den</strong>.1993 wur<strong>den</strong> über 73 Straftatenmit rechtsextremen <strong>Hinter</strong>grundvon Schwedter Nazis begangen.Die Dunkelziffer liegt weitaushöher.Eberswalde, Bad Freienwalde,Bernau, Angermünde uncl"Prenzlausind beliebte Ausflugsziele für___________ ____Jrechte Terrorban<strong>den</strong>, um dortlinke Treffs anzugreifen. DasAntifa-lnfo-Cafe in · Angermünde(20 km von Schwedt) wurde schonin der ersten Woche seinerExistenz von Schwedter Nazisangegriffen.Da es in Schwedt nur einehandvoll Linker gibt, gehen dieNazis verstärkt auf Jagd nachRappern und Ravern•. Gerade beikleinen Rapper-Kids fin<strong>den</strong> sieimmer wieder wehrlose Opfer.Ende 1992 wurde der Rappar-Club "Külz" von Nazis besetzt undist inzwischen einer der wichtigstenrechten Treffs. Die Rapperwur<strong>den</strong> rausgeprügelt. Vom"Külz" aus startete z. 8. der letzteAngriff auf <strong>den</strong> Karthaus-Ciub,der von Schwedter Nazi-Skins und• (Rapper und Raver sind Jugendliche, diesich für Rap - schwarze Musik mitSprechgesang - oder Rave - Technomusik- interessieren.)Holsteiner 'REP's zusammen ausgeführtwurde. Die 'NF'-Führerhatten alles organisiert und beob- NMiAZ][Zpエセ@achteten die Aktion aus sichererEntfernung.Dem liebsten und dümmstenNazischläger der 'NF', MirkoHANNIG sollte im Dezember1993 der Prozeß wegen mehrfacherz. t schwerer Körperverletzungund anderer Delikte gemachtwer<strong>den</strong>. So hatte er u. a. imFebruar 1993 mit noch einemDutzend anderer,ganzbesonderstapferer-Kamera<strong>den</strong>,einenPunk fastzu Todegeprügeltund getreten.Justizund Polizeisind inDas zweite Gesicht des SchwedtMirko H.ob ihrerschlampigen Arbeit in öffentlicheBedrängnis geraten, so daß sieschnell einen Musterprozeß (Parole:"Der Staat geht konsequentgegen militante Rechtsextremistenvor!") gegen Mirko HANNIG ausdem Bo<strong>den</strong> stampfen wollten. Amersten Prozeßtag konnte nichteinmal geklärt wer<strong>den</strong>,ob die Anklagen ....".._.."eigentlich gegen MirkoHANNIG oder gegenMarko HANNIG(der ebenfalls in derSchwedter rechtsradikalenSzene unterwegsist) laufen, undwer nun wer sei. Mitimmer neuen Beweisanträgenschaffte esder Anwalt von MirkoHANNIG, je<strong>den</strong> Prozeßtagkurz nach Beginnplatzen zu lassen.Es wurde endlosvertagt. Die Krönung:Erst am vorerst letztenVerhandlungstag (Ja-nuar 94) gab M. HANSEN, wir freuen uns schonHANNIG vor, von auf das nachste maldem Punk miteiner Pistole bedroht wor<strong>den</strong> zusein und in Notwehr gehandelt zuhaben. Der Punk sei ihm dabeiunglücklich unter die Stiefel gefallen.Tatsächlich hatte die Polizeiam Tatort eine Waffe sichergestellt.Da sie ober auf Anfrage desGerichtes bei der Polizei nichtmehr auffindbar war, wurde derProzeß im Januar <strong>1994</strong> gänzlichabgebrochen, und wird wohl erstin einigen Monaten neuaufgezogen. Bis dahingenug Zeit für MirkoHANNIG,sich neue Versionendes Tathergangsauszu<strong>den</strong>kenundnebenbei mitseinen Freun<strong>den</strong>weiter herumzurandalieren.Die 'NF/SrA':KaderundPropagandaDie Faschistinnen gebenFlugblätter undZeitschriften ("Angriff","Fräch", "Ziffi") in hoherAuflage heraus.Plakate, Aufkleber undSprühereien der 'NF/SrM sind überall zusehen. Die 'NF' schaff-ゥィセエ@ t sic.4 .sounsic4c,.. /te es sogar mit ihrer Zeitschrift"Fräch" als Veranstalter zu einerGymnasiumsparty aufzurufen,ohne daß Schulleitung oderStadtregierung reagierten.Einer der wichtigsten Kader der'NF' bzw. deren Nachfolgeorganisationenin Schwedt ist SvenHANSEN.ImMärz 1991 galtereisKontaktperson für dieAufbaugruppederAulbauaruppe HZ -Schwedtaucht prwlaaUnatta auterhalteneSchrelbm-chlne undguterhaltenen Kopierer (DINA 4). Anaebote entwederachrlftllch ana Sven Hanaen,Werner-Seelenblnder-St.r.5/Haua 4, 0-1330 Schwedt,oder Uber die RufnummerSchwedt./32489 (nach Svenverlanaen>Schwedter 'NF'. Er nahm amNaziaufmarsch 1n Halbe amVolkstrauertag 1991 teil undebenfalls an einer Schulung derfaschistischen 'Deutschen Kulturgemeinschafte. V.' Ende 1991 inBerlin.Mittlerweile ist er in <strong>den</strong> Vorstandder Nachfolgeorganisation der'NF', der 'Sozialrevolutionären<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 59

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