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Association nationale des amis du vin • Schweizerische ... - ANAV

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Ami Vin<br />

<strong>du</strong><br />

<strong>Association</strong> <strong>nationale</strong> <strong>des</strong> <strong>amis</strong> <strong>du</strong> <strong>vin</strong> <strong>•</strong> <strong>Schweizerische</strong> Vereinigung der Weinfreunde<br />

Associazione nazionale degli amici del <strong>vin</strong>o <strong>•</strong> Associaziun svizzera dals <strong>amis</strong> dal <strong>vin</strong><br />

1/09


Inhalt/Sommaire/<br />

Sommario<br />

Panorama<br />

Das Mendrisiotto – die Toskana der Schweiz 5<br />

Mendrisiotto – la Toscane de la Suisse 7<br />

Mendrisiotto: la Toscana svizzera 9<br />

Mendrisiotto und Basso Ceresio 11<br />

Mendrisiotto et Basso Ceresio 13<br />

La Vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Final «Coupe <strong>ANAV</strong>» 2009 14<br />

Finale «Coupe <strong>ANAV</strong>» 2009 15<br />

Finale «Coppa <strong>ANAV</strong>» 2009 15<br />

Le billet <strong>du</strong> Président central 16<br />

Der Brief <strong>des</strong> Zentralpräsidenten 16<br />

Il biglietto del Presidente centrale 17<br />

Sektionsnachrichten – Notizie delle<br />

sezioni – Nouvelles <strong>des</strong> sections 17 - 45<br />

Magazin<br />

«Cantine aperte» in Ticino 45<br />

Die letztgeborene Rebstorte<br />

von Agroscope ACW ist getauft: «Mara» 46<br />

Le dernier né <strong>des</strong> cépages<br />

d’Agroscope ACW est babtisé: «Mara» 46<br />

Neuer Stratege <strong>des</strong> Waadtländer Weins 47<br />

1. Chef <strong>des</strong> Clubs der<br />

Weinakademiker in der Schweiz 47<br />

«Et le tonneau fût!»<br />

Après trois ans de recherches et la parution<br />

d’une publication unique en son genre, le deuxième<br />

volet de l’exposition «Les tonneaux entrent<br />

dans l’histoire» est à voir au Musée valaisan<br />

de la Vigne et <strong>du</strong> Vin à Salgesch. jusqu’au 29 no-<br />

Geht’s noch?<br />

Aktuell<br />

vembre 2009. Horaires d’ouverture: mardi-dimanche<br />

14 -17 h. www.museevalaisan<strong>du</strong><strong>vin</strong>.ch<br />

«Holz und Wein»<br />

Nach zwei Jahren Forschungsarbeit und der<br />

Herausgabe einer in ihrer Art einmaligen Publikation<br />

folgt im Walliser Reb- und Weinbaumuseum<br />

Salgesch nun der zweite Teil der Ausstellung<br />

«Die Fässer gehen in die Geschichte ein».<br />

Die Ausstellung ist geöffnet seit dem 4. April<br />

bis zum 29. November 2009, Dienstag bis Sonntag,<br />

14 bis 17 Uhr. www.museevalaisan<strong>du</strong><strong>vin</strong>.ch<br />

Willkommen<br />

in Mendrisio!<br />

Die <strong>ANAV</strong>-Sektion Mendrisiotto feiert dieses<br />

Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Aus diesem<br />

Grund lädt sie auf 23./24. Mai Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde zu einem ereignisreichen<br />

Wochenende ein. Am Samstag findet der Final<br />

der «Coupe <strong>ANAV</strong>» statt, am Sonntag die Delegiertenversammlung<br />

unserer <strong>nationale</strong>n Vereinigung.<br />

(Programm siehe Seite 14)<br />

Impressum/Agenda 47<br />

Wie das Wissenschaftsmagazin «New Scientist»<br />

Ende vergangenen Jahres berichtete, haben<br />

Forscher der Guangzhou-Universität einen<br />

jungen Rotwein unter Strom gesetzt und<br />

ihn auf diese Weise in Minutenschnelle reifen<br />

lassen. Eine Gruppe von Sommeliers habe<br />

Bienvenue<br />

à Mendrisio!<br />

anschliessend bestätigt, dass das Experiment<br />

erfolgreich verlaufen sei – was dies immer<br />

bedeuten möge.<br />

Laut Bericht ist unklar, welche Reaktionen<br />

genau im Wein abgelaufen sind. Die elektri-<br />

La section <strong>ANAV</strong> Mendrisiotto fêtera cette<br />

année ces 50 ans. C’est pour cette raison là,<br />

Amies et Amis <strong>du</strong> <strong>vin</strong> ont la chance de passer le<br />

23/24 mai un weekend superbe dans cette<br />

schen Felder hätten zuverlässig bei einem belle région. Un weekend marqué par la finale<br />

jungen Cabernet Sauvignon gewirkt, der bis de la «Coupe <strong>ANAV</strong>» et l’Assemblée <strong>des</strong> délé-<br />

zu acht Minuten lang unter Strom gesetzt gués de notre Associatoion <strong>nationale</strong>. (voir le<br />

wurde. Eine Analyse habe ergeben, dass zwischen<br />

Säuren und Alkohol Reaktionen stattgefunden<br />

und sich Ester gebildet hatten.<br />

programme à la page 15)<br />

Obwohl noch unklar sei, wie Weissweine auf<br />

diese «Strombehandlung» reagieren, hätten «Gudo in Festa»<br />

Titelbild: Flavio Comolli, «Vendemmia» 1982<br />

offenbar mehrere chinesische Kellereien<br />

schon in das neue Verfahren investiert...<br />

Kurzkommentar: Vorerst ist mir nicht ganz<br />

klar, inwiefern die künstliche Alterung den<br />

Weingenuss steigern könnte. Zudem ist beim<br />

Das kleine Rebbaudorf Gudo im Sopraceneri feiert<br />

vom 21. bis zum 23. August 2009 die 5. Auflage<br />

von «Gudo in Festa». Einmal mehr steht der<br />

Wein im Mittelpunkt der drei fröhlichen Festtage.<br />

Page de couverture:<br />

Wein in der Regel das zu schnelle Altern ein Rund ein Dutzend Keller der örtlichen Winzer la-<br />

Flavio Comolli, «Vendemmia» 1982<br />

Problem und weniger die ewige Jugend. OS<br />

den zur Verkostung der Gewächs ein, die am Son-<br />

In copertina: Flavio Comolli, «Vendemmia» 1982<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 3/98<br />

nenhang zwischen Bellinzona und Locarno reifen.<br />

2<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Eine willkommende Gelegenheit, die Sommerferien<br />

weinfreundlich ausklingen zu lassen.<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

«Mara»<br />

Die von der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil<br />

ACW aus der Kreuzung Gamay<br />

x Reichensteiner gezüchtete Rebsorte «C41»<br />

wurde «Mara» getauft. Aufgrund der positiven<br />

Erfahrungen mit dieser Rebsorte – der gleichen<br />

Linie wie Gamaret und Garanoir – wurde in den<br />

Jahren 2008 und 2009 Standardvermehrungsmaterial<br />

bei Schweizer Rebschulisten zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Cantine Aperte<br />

Sabato 30 e domenica 31 maggio le cantine ticinesi<br />

si aprono agli enoturisti in occasione di Cantine<br />

Aperte, la manifestazione promossa e organizzata<br />

da Ticinowine. 37 saranno le cantine che in<br />

Ticino offriranno la possibilità ai consumatori di<br />

fare un’esperienza di grande interesse culturale e<br />

valore umano. L’elenco delle 37 cantine partecipanti<br />

e gli orari d’apertura si possono consultare<br />

sul sito: www.ticinowine.ch (vedi pag. 45)<br />

Zum Titelbild: «Vendemmia»<br />

von Flavio Comolli<br />

Das Werk von<br />

Flavio Comolli<br />

zeigt eine für<br />

den Beginn<br />

der 80-er Jahre<br />

im Mendrisiotto<br />

typische<br />

Weinlese-Szene.<br />

Die Trauben<br />

wurden in einfachen Holzkästen gesammelt<br />

und darauf zur Kellerei gebracht.<br />

Flavio Comolli, 1944 geboren, ist zutiefst mit<br />

Rebbau und Wein verbunden. Als Künstler ist der<br />

ehemalige Bankangestellte in den letzten Jahren<br />

in der Region zu Berühmtheit gelangt. Bei<br />

Weinfreunden ist er seit dem Gewinn <strong>des</strong> ersten<br />

Preises anlässlich einer Veranstaltung der Grancoppieri<br />

in Bellinzona kein Unbekannter mehr.<br />

Heute ist der «Frührentner» glücklich darüber,<br />

dass er sich ganz der Malerei sowie seinem<br />

Hobby, der Galerie «La Risciada» in Arzo, widmen<br />

kann.<br />

Editorial<br />

Othmar Stäheli, Chefredaktor<br />

Keine Zeit fürs Altern<br />

Gegen das Altern gibt es bekanntlich unzählige<br />

Rezepte und Wundermittel. Das Angebot an<br />

Cremen, Wässerchen und Kuren, mit denen wir<br />

zumin<strong>des</strong>t optisch die Jugend verlängern können,<br />

ist vielfältig. Die Möglichkeiten, das in der<br />

Regel mit Falten, Runzeln und Bresten verbundene<br />

Reifen zu verzögern, sind vielversprechend.<br />

Gegenwerte <strong>des</strong> Alterns, die sprichwörtliche<br />

Weisheit, zum Beispiel, oder die innere<br />

Gelassenheit, wirken oft weniger versöhnlich<br />

als ein jugendliches Outfit.<br />

Es liegt mir fern, hier dieses Verhalten <strong>des</strong><br />

Menschen gegenüber sich selbst und den Mitmenschen<br />

zu beklagen. Auch interessieren an<br />

dieser Stelle Kosmetika oder Badezusätze nur<br />

dann, wenn sie aus Traubenkernen oder Wein<br />

gewonnen wurden. Erlauben Sie mir aber, die<br />

Frage nach unserem Verhältnis zum Altern und<br />

zur Reife eines Weines aufzuwerfen. Den Anlass<br />

dazu liefert nicht etwa das seit Jahren markant<br />

zunehmende Durchschnittsalter der Mitglieder<br />

unserer Vereinigung, sondern die Werbung für<br />

ein Verfahren, das innerhalb von Sekunden einen<br />

Jungwein in ein ausgereiftes Gewächs verwandeln<br />

soll... (siehe Kasten Seite 2)<br />

Meine spontane Reaktion auf das Angebot<br />

lautete, «aber nein, geht’s noch?». Erst nach einigem<br />

Überlegen wurde mir so richtig bewusst,<br />

dass sich darin nichts anderes zeigt als der<br />

Geist unserer Zeit, der bekanntlich keine Zeit<br />

mehr hat. Auch zur Reifung eines Weines in der<br />

Flasche nicht, egal ob er sich dafür eignet, ob<br />

er dazu taugt oder ob er dies verdient.<br />

Zugegeben: Die meisten heute auf dem<br />

Markt angebotenen Weine werden trinkreif auf<br />

Flaschen gefüllt und sind für den relativ raschen<br />

Konsum innerhalb von ein bis zwei Jahren vorgesehen<br />

und entsprechend gekeltert. Aber um<br />

diese geht es nicht, wenn unser Altersbeschleuniger<br />

zum Einsatz kommen soll. Dieser ist vielmehr<br />

dazu bestimmt, die Konsumenten vor<br />

strengen, herben Tanninen zu bewahren und ihnen<br />

zugleich den Eindruck jugendlicher Frische<br />

und Frucht sowie einer gewissen weichen, ausgereiften<br />

Fülle im Gaumen vermitteln. – Man<br />

möge es mir verzeihen: Unvermittelt werde ich<br />

an jenes «Idealbild» von Einsteins Hirn im Kopf<br />

der Schönheitskönigin erinnert.<br />

Wer glaubt, dass bei der Reifung eines<br />

grossen Weins in der Flasche die Zeit keine<br />

Rolle spielt, weil er keine hat, dem sei das Verfahren<br />

empfohlen. Ich halte mich jedoch weiterhin<br />

an die Devise: Je langsamer ein grosser<br />

Wein in der Flasche reift, <strong>des</strong>to subtiler und<br />

komplexer wird die Mischung von Duft- und Geschmacksstoffen.<br />

Und dieses Erlebnis reserviert<br />

der gewöhnlich Sterbliche, der Zeit und Musse<br />

kennt, für aussergewöhnliche Ereignisse.<br />

Sollten Sie, liebe Weinfreundin, lieber<br />

Weinfreund, den Eindruck haben, dem Tropfen<br />

würde etwas «Luft» gut tun, dann schwenken<br />

Sie ihn doch ganz einfach zusätzlich im grossen<br />

Glas. Zum Wohl!<br />

Pas de temps<br />

pour le vieillissement<br />

Contre le vieillissement, il y a comme on le sait<br />

<strong>des</strong> recettes et <strong>des</strong> pro<strong>du</strong>its miracles innombrables.<br />

L’offre <strong>des</strong> crèmes, d’eaux de parfum et<br />

<strong>des</strong> cures, avec lesquelles nous pouvons prolonger<br />

au moins optiquement la jeunesse, est<br />

très variée. Les possibilités de retarder les ri<strong>des</strong><br />

et les sillons liés à l’âge mûr sont très prometteuses.<br />

Les contre-valeurs de l’âge, comme<br />

la sagesse proverbiale ou la sérénité intérieure,<br />

agissent souvent de manière moins conciliante<br />

que l’apparence juvénile.<br />

Loin de moi l’idée de me plaindre sur ce<br />

comportement de l’homme par rapport à luimême<br />

et d’autrui. Ici, les cosmétiques ou les<br />

additifs de bain n’intéressent seulement s’ils<br />

3


sont tirés <strong>des</strong> grains de raisin ou <strong>du</strong> <strong>vin</strong>. Mais<br />

permettez-moi de soulever la question sur le<br />

lien entre l’âge et la maturité d’un <strong>vin</strong>. L’occasion<br />

d’en parler n’est pas la moyenne d’âge<br />

<strong>des</strong> membres de notre association, en forte<br />

augmentation depuis <strong>des</strong> années, mais la publicité<br />

pour un procédé qui permet de transformer<br />

un jeune <strong>vin</strong> en un vieux cru en quelques<br />

secon<strong>des</strong>... (voir encadré page 2)<br />

Ma réaction spontanée au sujet de cette<br />

offre était «mais, ça ne va pas non?». Réflexion<br />

faite, j’ai alors été conscient que cela n’est rien<br />

d’autre que le reflet de notre époque où tout va<br />

trop vite. Plus le temps de rien. Même pas pour<br />

la maturité d’un <strong>vin</strong> en bouteille, peu n’importe<br />

de savoir s’il est apte, s’il convient ou s’il mérite<br />

de vieillir harmonieusement.<br />

Il faut avouer qu’aujourd’hui la plupart <strong>des</strong><br />

<strong>vin</strong>s proposés sur le marché sont mis en bouteille<br />

lorsqu’ils sont prêts à boire et sont prévus<br />

pour une consommation relativement rapide<br />

dans un délai d’un à deux ans et donc pressurés<br />

en conséquence. La question n’est pas de<br />

mettre en action notre accélérateur d’âge. Ce<br />

système sert bien plus à préserver les consommateurs<br />

<strong>des</strong> tanins sévères et amers et de leur<br />

donner l’impression d’une fraîcheur juvénile et<br />

d’un fruité avec en même temps une certaine<br />

abondance douce et mûrie en bouche. Pardonnez-<br />

moi, mais je me rappelle soudainement de<br />

cette «image idéale» <strong>du</strong> cerveau d’Einstein<br />

dans la tête d’une reine de beauté.<br />

4<br />

In copertina: «Vendemmia» di Flavio Comolli<br />

Editorial<br />

Celui qui croit que dans la maturation d’un<br />

grand <strong>vin</strong> en bouteille le temps ne joue pas de<br />

rôle, parce qu’il n’en a pas, que ce procédé lui<br />

soit recommandé. Je m’en tiens toutefois toujours<br />

à la devise: plus un grand <strong>vin</strong> arrive lentement<br />

à maturité en bouteille, plus subtil et plus<br />

complexe sera le mélange <strong>des</strong> saveurs et <strong>des</strong><br />

parfums. Et cette expérience réserve au commun<br />

<strong>des</strong> mortels, qui connaît le temps et les loisirs,<br />

<strong>des</strong> expériences exceptionnelles.<br />

Si chère amie <strong>du</strong> <strong>vin</strong> et cher ami <strong>du</strong> <strong>vin</strong> vous<br />

aviez l’impression qu’un peu «d’air» ferait <strong>du</strong><br />

bien au bon <strong>vin</strong>, faites le tourner tout simplement<br />

dans un grand verre. A votre bonne santé!<br />

Non c’è tempo<br />

per l’invecchiamento<br />

E’ risaputo che contro l’invecchiamento ci sono<br />

ricette e rimedi prodigiosi di ogni genere. L’offerta<br />

di creme, unguenti , acquette e cure con cui<br />

possiamo prolungare almeno otticamente la nostra<br />

gioventù è svariatissima. Le possibilità di<br />

rallentare la maturazione generalmente connessa<br />

a grinze, rughe e acciacchi, sono molto promettenti.<br />

I controvalori dell’invecchiamento,<br />

come ad esempio la proverbiale saggezza o la<br />

tranquillità spirituale, hanno sovente un effetto<br />

meno conciliante di un abbigliamento giovanile.<br />

Ben lungi da me il voler accusare qui il<br />

comportamento dell’essere umano verso se<br />

Il quadro ad olio di Flavio Comolli raffigura una tipica raccolta<br />

dell’uva in un vigneto del Mendrisiotto nel 1982.<br />

Nato il 3 luglio del 1944, dopo aver ottenuto il diploma di impiegato<br />

di commercio, lavora per 37 anni in un grande istituto<br />

bancario svizzero (UBS). In lui è sempre vissuta una grande voglia<br />

di arte in generale. Già da bambino amava dipingere e anche<br />

<strong>du</strong>rante il periodo lavorativo, si dilettava a mettere sulle tele<br />

nature morte o paesaggi tratti da varie fotografie perché il lavoro<br />

non gli permetteva di operare direttamente dal vivo. Ha frequentato<br />

per parecchi anni la scuola dell’artista Gino Macconi e<br />

<strong>du</strong>rante questo periodo ha avuto modo di distinguersi in varie manifestazioni artistiche. Il suo primo<br />

successo personale lo ottiene a Saltrio <strong>vin</strong>cendo il premio di pittura San Giorgio, premiato da un<br />

artista varesino il prof. Domenico De Bernardis. Ottiene vari riconoscimenti nei vari Pittori in piazza,<br />

nelle diverse edizioni di Pittura e Sport, in varie collettive di pittori dilettanti. Vince una edizione<br />

dei pittori in piazza al Mercatino di Mendrisio e ottiene pure un primo premio a Bellinzona <strong>du</strong>rante<br />

una manifestazione dei Grancoppieri del Ticino e parecchi altri riconoscimenti. Ha sempre<br />

puntato i suoi occhi sull’arte in Ticino, frequentando e visitando le mostre ed i Musei ticinesi, puntando<br />

pure alle acquisizioni di opere d’arte.<br />

stesso e i suoi simili. In questo contesto, anche<br />

i prodotti cosmetici o i sali da bagno interessano<br />

solo per quanto essi siano ottenuti da<br />

<strong>vin</strong>accioli o dal <strong>vin</strong>o stesso. Permettetemi tuttavia<br />

di sollevare la questione relativa al nostro<br />

rapporto con l’invecchiamento e la maturazione<br />

di un <strong>vin</strong>o. Lo spunto a tal riguardo non mi è<br />

però fornito dall’età media dei membri della nostra<br />

associazione, da anni in forte aumento,<br />

bensì dalla pubblicità per una proce<strong>du</strong>ra che<br />

nello spazio di qualche secondo dovrebbe permettere<br />

di trasformare un <strong>vin</strong>o giovane in un<br />

prodotto ad alta maturità.... (vedi pagina 2)<br />

La mia reazione spontanea a questa offerta<br />

è stata: «Ci mancherebbe altro!?». Solo dopo<br />

qualche riflessione mi sono effettivamente reso<br />

conto che ciò non fa altro che rispecchiare lo spirito<br />

dei nostri tempi, secondo cui tutto deve evolvere<br />

a un ritmo frenetico. Non c’è più tempo<br />

nemmeno per la maturazione di un <strong>vin</strong>o in bottiglia,<br />

indipendentemente dal fatto che esso si presti<br />

a tale processo, ne sia idoneo o se lo meriti.<br />

Ammetto che oggigiorno la maggior parte<br />

dei <strong>vin</strong>i offerti sul mercato vengono imbottigliati<br />

già pronti per il consumo e sono <strong>des</strong>tinati ad essere<br />

consumati entro un periodo relativamente<br />

breve di uno o <strong>du</strong>e anni, dopo una <strong>vin</strong>ificazione<br />

appropriata. Tuttavia, l’impiego dell’“acceleratore<br />

d’invecchiamento” è tutt’altra cosa. Esso è<br />

piuttosto inteso a preservare i consumatori dai<br />

tannini aspri e aggressivi come pure a conferire<br />

loro in pari tempo un effetto di freschezza e fruttuosità<br />

giovanili nonché di una certa pienezza<br />

morbida e matura che dona piacere al palato. –<br />

Scusatemi se oso affermare che ciò mi fa pensare<br />

a quell’«immagine ideale» del cervello di<br />

Einstein nella testa della reginetta di bellezza.<br />

Tale proce<strong>du</strong>ra è raccomandabile a chi<br />

crede che il tempo non abbia nessun influsso<br />

sulla maturazione di un grande <strong>vin</strong>o in bottiglia,<br />

visto che di tempo non ne ha. Tuttavia, per<br />

quanto mi riguarda continuo a sostenere la tesi<br />

secondo cui quanto più a lungo un gran <strong>vin</strong>o<br />

maturi in bottiglia, tanto più sottile e complessa<br />

è la mescolanza di sostanze profumate e aromatiche.<br />

E il comune mortale, che possiede ancora<br />

il senso del tempo e del diletto, riserverà<br />

questa esperienza per avvenimenti straordinari.<br />

Cari amici e care amiche del <strong>vin</strong>o, se doveste<br />

avere l’impressione che al contenuto del vostro<br />

bicchiere faccia bene un po’ di «aria», agitatelo<br />

un po’ più a lungo del solito nel grande<br />

calice. Alla vostra salute!<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Trotz Merlot-Dominanz enorme Vielfalt im südlichsten Weinanbaugebiet<br />

as Mendrisiotto ist der südlichste Zipfel<br />

der Schweiz und stösst mit rund zwei<br />

Dritteln seiner Grenzen an Italien.<br />

Über ein Drittel der Rebfläche <strong>des</strong> Tessins<br />

befindet sich in der Region, die<br />

charakterisiert ist <strong>du</strong>rch eine enorme<br />

geologische und mikroklimatische<br />

Vielfalt. Ideale Bedingungen für die<br />

Pro<strong>du</strong>ktion komplexer Weine.<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Panorama<br />

Das Mendrisiotto –<br />

die Toskana der Schweiz<br />

Reben im Mendrisiotto<br />

(Foto: Jacques Perler)<br />

Bevor die Magadinoebene landwirtschaftlich<br />

erschlossen wurde, das heisst<br />

bis vor rund zweihundert Jahren, war<br />

das Mendrisiotto die führende Landwirtschaftsregion<br />

<strong>des</strong> Tessins. Hier wurden Getreide und<br />

Gemüse angebaut sowie die Zucht von Maulbeerbäumen<br />

für die Seidenpro<strong>du</strong>ktion gepflegt,<br />

Tabak und natürlich Weintrauben erzeugt.<br />

Das Mendrisiotto war immer eine Region<br />

mit einem hervorragenden weinbaulichen Ruf.<br />

Mit ihren 360 Hektaren Reben umfasst die Region<br />

heute über einen Drittel der kantonalen<br />

Rebfläche. Hier befinden sich die bedeutendsten<br />

Weinbaugemeinden <strong>des</strong> Tessins, unter<br />

diesen seien namentlich Castel San Pietro und<br />

Stabio genannt, die zusammen 10 Prozent der<br />

Rebfläche <strong>des</strong> Kantons auf sich vereinen.<br />

Zypressen und Olivenbäume<br />

Die sanften Hügel <strong>des</strong> Mendrisiotto erinnern an<br />

toskanische Landschaften. Dies dank der Zypressen<br />

und Olivenbäume, die hier von Weinbauern<br />

seit Jahrhunderten mit Hingebung gepflegt werden.<br />

Sie betrieben in der Vergangenheit den aufwändigen<br />

Anbau von Oliven zumeist zusätzlich<br />

zum Rebbau. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben<br />

sich auch hier die Verhältnisse verändert.<br />

Insbesondere im Mendrisiotto ist die Professionalisierung<br />

weit voran gekommen. Die Rebflächen<br />

der einzelnen Pro<strong>du</strong>zenten sind gewachsen.<br />

Die <strong>du</strong>rchschnittliche Anbaufläche pro<br />

Betrieb ist hier mit Abstand die grösste im Vergleich<br />

mit den anderen Tessiner Regionen. Oft<br />

5


wird aber der Rebbau auch hier noch als ergänzende<br />

Aktivität zu anderen hauptberuflichen Beschäftigungen<br />

betrieben.<br />

6<br />

Einmalige Terroirs<br />

Die Alpenfaltung sowie die Arbeit der Flüsse<br />

und Gletscher schafften im Mendrisiotto die<br />

Voraussetzungen für die Bil<strong>du</strong>ng einer extremen<br />

Vielfalt von weinbaulich nutzbarem Grund. Auf<br />

wenigen hundert Metern stösst man auf Böden,<br />

die auf Moränen zurück gehen, tief und reich an<br />

Gesteinen, sowie Lehmgrund. Und dicht nebeneinander<br />

befinden sich saure sowie stark alkalische<br />

Böden.<br />

Geradezu einmalig ist das Klima, welches<br />

beeinflusst ist von der Nähe <strong>des</strong> Sees, von den<br />

Luftströmungen, die sich im Muggiotal und unter<br />

dem Monte Generoso bilden, sowie von den<br />

über der Ebene aufgestauten kalten Luftmassen.<br />

Die geologische Vielfalt, verbunden mit verschiedenen<br />

Mikroklimaten, charakterisiert die<br />

Anbaugebiete <strong>des</strong> Mendrisiotto. Die besonderen<br />

Bedingungen haben die Winzer dazu veranlasst,<br />

in ihren Rebbergen die Sortenwahl anzupassen<br />

und die Bestockung entsprechend zu optimieren.<br />

Sortenvielfalt<br />

Das Mendrisiotto ist das Tessiner Rebbaugebiet<br />

mit der grössten Sortenvielfalt. Und obwohl der<br />

Panorama<br />

«Reben im Mendrisiotto»: Der 1942 in Arzo geborene Piergiorgio Piffaretti ist eine der herausragenden Künstler-Persönlichkeiten <strong>des</strong> Mendrisiotto.<br />

Seine Bilder und Skulpturen schmücken zahlreiche öffentliche Bauten und Plätze vor allem <strong>des</strong> Sottoceneri.<br />

Merlot heute noch zu mehr als 80% dominiert,<br />

findet man in einzelnen Rebbergen über zehn<br />

verschiedene Gewächse.<br />

Die alphabetisch geordnete Sortenliste beginnt<br />

bei den weissen Trauben mit der Ar<strong>vin</strong>e<br />

und endet mit dem Viognier. Die Aufstellung der<br />

roten Gewächse fängt an mit der Ancellota und<br />

schliesst ab mit dem Tannat. Insgesamt werden<br />

67 verschiedene Sorten angebaut.<br />

Die grosse Zahl könnte den Eindruck einer<br />

gewissen rebbaulichen Anarchie vermitteln. Sie<br />

ist aber vielmehr ein Zeichen der Dynamik, von<br />

welcher die Winzer der Region beseelt sind. Sie<br />

sind bestrebt, ihre Pro<strong>du</strong>ktion zu verbessern, indem<br />

sie jene Sorten in ihren Weinbergen pflegen,<br />

welche sich für die besonderen Terroirs am<br />

besten eignen. In vielen Betrieben finden wir<br />

<strong>des</strong>halb Parzellen mit ampelographischen<br />

Sammlungen, die ausschliesslich zu Forschungszwecken<br />

gepflanzt werden.<br />

Grosse Kellereien<br />

und Kleinpro<strong>du</strong>zenten<br />

Im Mendrisiotto ist eine grosse Zahl bedeutender<br />

Kellereien heimisch. Die Stadt Mendrisio ist<br />

so etwas wie Drehscheibe und Angelpunkt der<br />

regionalen Oenologie mit einigen der bedeutendsten<br />

und bekanntesten Tessiner Pro<strong>du</strong>zenten.<br />

Und in den umliegenden Dörfern finden<br />

sich namhafte Weinmacher. Stark zugenommen<br />

hat auch die Bedeutung der selbstkelternden<br />

Winzer. Mit Hingebung und Können verarbeiten<br />

sie Trauben aus den eigenen Rebbergen zu bemerkenswerten<br />

Weinen.<br />

Weintourismus im Trend<br />

Wie in anderen Weingebieten <strong>des</strong> Tessins ist<br />

es auch im Mendrisiotto möglich, Rebgüter und<br />

Kellereien zu besuchen, die auf den Betrieben<br />

erzeugten Pro<strong>du</strong>kte zu verkosten und dabei günstige<br />

Einkäufe für den eigenen Keller zu tätigen.<br />

Es ist ratsam, die Besuche gut zu planen<br />

und mit den Pro<strong>du</strong>zenten abzusprechen. Und<br />

Achtung: Die Fröhlichkeit und Spontaneität der<br />

«Mommo», wie die Bewohner <strong>des</strong> Mendrisiotto<br />

genannt werden, wirkt ansteckend...<br />

Es ist auch möglich, im Mendrisiotto Zeugen<br />

der Weinbaukultur zu besuchen. Die Keller von<br />

Mendrisio sind Jahrhunderte alt und profitieren<br />

von einer natürlichen Klimatisierung: Dank der<br />

Luft, die in den Hügeln <strong>des</strong> Monte Generoso gefiltert<br />

und gekühlt wird, herrscht in den historischen<br />

Gewölben das ganze Jahr eine Temperatur<br />

von 12 bis 14 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit<br />

von 75 bis 85 Prozent. Sie waren früher die<br />

«Kühlschränke» der Bauernfamilien. Heute wird<br />

das eine oder andere als «Grotto» genutzt.<br />

Informationen:<br />

Ufficio di promozione dei prodotti viti<strong>vin</strong>icoli<br />

ticinesi www.ticinowine.ch<br />

Ente turistico del Mendrisiotto e basso Ceresio<br />

www.mendrisiotourism.ch<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Le Mendrisiotto est le point le plus<br />

austral de la Suisse et les deux tiers<br />

de son territoire font frontière avec<br />

l’Italie. Plus d’un tiers <strong>des</strong> vignobles<br />

<strong>du</strong> Tessin se trouve dans cette région<br />

caractérisée par une diversité géologique<br />

et microclimatique exceptionnelle.<br />

Les conditions parfaites pour la pro<strong>du</strong>ction<br />

de <strong>vin</strong>s complexes.<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Panorama<br />

Malgré la dominance <strong>du</strong> Merlot la diversité est énorme dans les vignobles <strong>du</strong> sud<br />

Mendrisiotto – la<br />

Toscane de la Suisse<br />

Gole della Breggia (foto: Giovanni Luisoni)<br />

Il y a 200 ans, avant que la plaine de Magadino<br />

devienne le «grenier» <strong>du</strong> canton, le<br />

Mendrisiotto fut la région agricole prédominante<br />

<strong>du</strong> Tessin. Ici, on cultivait les céréales<br />

et les légumes, on se consacrait aux élevages<br />

<strong>des</strong> mûriers noirs pour la pro<strong>du</strong>ction de la soie,<br />

au tabac et bien sûr aux vignes.<br />

Le Mendrisiotto a toujours été une région<br />

avec un renom viticole remarquable. Avec ses<br />

360 hectares de vignes, il représente aujourd’hui<br />

le tiers <strong>des</strong> vignobles <strong>du</strong> canton. C’est ici<br />

que l’on trouve les communes viticoles les plus<br />

importantes <strong>du</strong> Tessin, comme Castel San Pietro<br />

et Stabio qui ensembles constituent le 10%<br />

<strong>des</strong> vignobles <strong>du</strong> canton.<br />

Cyprès et oliviers<br />

Les douces collines <strong>du</strong> Mendrisiotto rappellent<br />

les paysages de la Toscane clairsemées de cy-<br />

près et d’oliviers plantés avec ardeur depuis<br />

<strong>des</strong> siècles par les vignerons. Par le passé, en<br />

plus de la culture de longue haleine <strong>des</strong> oliviers<br />

ils ont mis en place celle <strong>des</strong> vignobles. Au<br />

cours <strong>des</strong> dernières décennies, les conditions<br />

ont également changé. Dans le Mendrisiotto en<br />

particulier, la professionnalisation est bien<br />

avancée. Les superficies <strong>des</strong> vignobles de chaque<br />

pro<strong>du</strong>cteur ont augmenté. La superficie viticole<br />

moyenne par entreprise est largement plus<br />

grande que les autres régions tessinoises. La<br />

culture de la vigne est ici encore souvent une<br />

activité complémentaire au métier principal.<br />

Terroir unique<br />

Le plissement alpin et le travail <strong>des</strong> rivières et<br />

<strong>des</strong> glaciers ont créé dans le Mendrisiotto <strong>des</strong><br />

conditions favorisant la a formation d’une variété<br />

extrême de sol utilisable pour la vigne. Sur<br />

moins d’une centaine de mètres, la terre qui redevient<br />

moraine, est riche en roche et en<br />

glaise. Juste à côté, les sols sont aci<strong>des</strong> et<br />

fortement alcalins.<br />

Mais c’est surtout le climat qui est exceptionnel,<br />

influencé par la proximité <strong>du</strong> lac, les courants<br />

d’air qui se forment dans la vallée de Muggio<br />

et sous le Monte Generoso et par les masses<br />

d’air froi<strong>des</strong> retenues au-<strong>des</strong>sus de la plaine.<br />

La diversité géologique, liée aux divers<br />

microclimats, caractérise les régions viticoles<br />

<strong>du</strong> Mendrisiotto. Les conditions particulières<br />

ont incité les vignerons à adapter les cépages<br />

7


dans leurs vignobles et à optimiser le tallage en<br />

conséquence.<br />

8<br />

Diversité <strong>des</strong> cépages<br />

Le Mendrisiotto symbolise les vignobles tessinois<br />

ayant la plus grande diversité <strong>des</strong> cépages.<br />

Et bien que le Merlot domine aujourd’hui encore<br />

à 80%, on trouve dans quelques vignobles<br />

plus de 10 cépages différents. La liste alphabétique<br />

<strong>des</strong> sortes <strong>des</strong> raisins blancs commence<br />

avec l’Ar<strong>vin</strong>e et se termine avec le Viognier<br />

et celle <strong>des</strong> raisins rouges commence par<br />

Ancellota et se termine par Tannat. On total on<br />

dénombre 67 cépages différents.<br />

Ce chiffre important pourrait donner l’impression<br />

d’une certaine anarchie viticole. Il est<br />

toutefois plutôt un signe de la dynamique, dont<br />

les vignerons de la région se sont inspirés. Ils<br />

se sont efforcés d’améliorer leur pro<strong>du</strong>ction en<br />

veillant dans leurs vignobles à prendre soin de<br />

chaque cépage convenant au mieux aux caractéristiques<br />

<strong>du</strong> terroir. C’est pourquoi dans de<br />

nombreuses entreprises on trouve <strong>des</strong> parcelles<br />

avec <strong>des</strong> collections ampélographiques qui<br />

sont plantées exclusivement à <strong>des</strong> fins de recherche.<br />

«Mendrisiotto» (Piergiorgio Piffaretti, Arzo)<br />

Panorama<br />

Gran<strong>des</strong> caves et petits pro<strong>du</strong>cteurs<br />

Dans le Mendrisiotto, la majorité <strong>des</strong> caves<br />

sont autochtones. La ville de Mendrisio est<br />

pour ainsi dire la plaque tournante et le point<br />

décisif de l’oenologie régionale comptant quelques-uns<br />

<strong>des</strong> pro<strong>du</strong>cteurs tessinois les plus importants<br />

et les plus connus. Et dans les villages<br />

environnants on trouve <strong>des</strong> viticulteurs de renom.<br />

Le nombre <strong>des</strong> vignerons à <strong>vin</strong>ifier euxmêmes<br />

leur <strong>vin</strong> est également en forte augmen-<br />

Vignes dans le Mendrisiotto<br />

(foto: Jacques Perler)<br />

tation. Avec passion et savoir-faire, ils transforment<br />

le raisin de leurs propres vignobles en<br />

<strong>vin</strong>s notables.<br />

Tourisme viticole:<br />

la grande tendance<br />

Comme dans les autres régions viticoles <strong>du</strong><br />

Tessin, il est également possible dans le Mendrisiotto<br />

de visiter les vignobles et les caves, de<br />

déguster les pro<strong>du</strong>its <strong>du</strong> terroir et<strong>des</strong> faire <strong>des</strong><br />

achats bon marché pour sa propre cave.<br />

Il est conseillé de planifier les visites et de<br />

prendre rendez-vous avec les pro<strong>du</strong>cteurs. Et<br />

attention: la gaieté et la spontanéité <strong>des</strong><br />

«Mommo», comme on appelle les habitants <strong>du</strong><br />

Mendrisiotto, sont contagieuses...<br />

Il est également possible de visiter les témoins<br />

de la culture viticole. Les caves de Mendrisio<br />

datent de plusieurs siècles et bénéficient<br />

d’une climatisation naturelle: grâce à l’air, filtré<br />

et refroidi dans les collines <strong>du</strong> Monte Generoso,<br />

la température ne dépasse jamais les<br />

12 à 14° degrés Celsius pour une humidité de<br />

l’air de 75% à 85%. Jadis, ces caves voûtées<br />

historiques servaient de «réfrigérateurs» aux<br />

familles d’agriculteurs. Aujourd’hui quelquesunes<br />

font office de «Grotto».<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Il Mendrisiotto è il lembo più meridionale<br />

della svizzera e confina con l’Italia<br />

per quasi i 2/3 dei suoi confini. La<br />

regione, che copre con i suoi 360 ettari<br />

il 35% dell intera superficie viticola ticinese,<br />

è la zona viticola ticinese con la<br />

maggiore diversificazione varietale e,<br />

anche se il Merlot rappresenta ancora<br />

oltre l’80 % della superficie, troviamo<br />

vigneti coltivati con decine di varietà.<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Panorama<br />

La regione viticola la più meridionale della svizzera è caratterizzata della diversità del terroir<br />

Mendrisiotto:<br />

la Toscana svizzera<br />

Ciclismo nella «Toscana svizzera».<br />

Prima dello sviluppo agricolo del Piano di<br />

Magadino in seguito bonifica iniziata<br />

alla fine del 1800, Il Mendrisiotto era la<br />

regione agricola per eccellenza del Ticino, dove<br />

convivevano cereali, ortaggi, colture di gelsi per<br />

l’allevamento dei bachi sa seta, tabacco e naturalmente..<br />

la vite.<br />

Terra a grande vocazione viticola<br />

Questa regione è da sempre una terra a grande<br />

vocazione viticola e tuttora copre con i suoi 360<br />

ettari il 35% dell’intera superficie cantonale. Vi<br />

si trovano i maggiori comuni viticoli fra i quali<br />

spiccano Castel San Pietro e Stabio, che uniti<br />

coprono quasi il 10 % dell’intera superficie viticola<br />

ticinese.<br />

Le sue colline, che ricordano per la loro dolcezza<br />

e per la presenza di cipressi e ulivi i paesaggi<br />

toscani, sono percorse da filari coltivati<br />

con passione da centurie di appassionati viticoltori,<br />

che svolgono questo bellissimo ma<br />

<strong>du</strong>ro lavoro prevalentemente come attività accessoria.<br />

Infatti, anche se in questa regione vi è<br />

la più alta concentrazione di viticoltori professionisti<br />

e le dimensioni medie dei vigneti sono<br />

decisamente più grandi rispetto al resto del<br />

Cantone, la viticoltura è sovente praticata come<br />

attività complementare ad altre professioni.<br />

Estrema diversificazione<br />

dei terreni viticoli<br />

Terreni molto diversi e microclimi particolari<br />

creano terroirs unici.<br />

I moti tellurici che hanno formato le Alpi e il<br />

lavoro di torrenti e ghiacciai hanno dato origine<br />

in questa regione a una estrema diversificazione<br />

dei terreni viticoli. Si passa infatti in poche<br />

centinaia di metri da terreni di origine<br />

morenica, profondi e ricchi di pietrame, a terreni<br />

argillosi; da terreni acidi a terreni fortemente<br />

alcalini.<br />

9


Particolare è pure il clima, che è influenzato<br />

dalla presenza del lago, dalle correnti d’aria generate<br />

nella valle di Muggio e sul Monte Generoso,<br />

e dai ristagni d’aria fredda sulle pianure.<br />

Queste diversità di terreno, unite ai diversi<br />

microclimi che caratterizzano le zone viticole di<br />

questa regione hanno indotto i viticoltori a cercare<br />

di adattare al meglio la piattaforma varietale<br />

alle caratteristiche dei propri vigneti.<br />

10<br />

Panorama da Rovio (foto: Giovanni Luisoni)<br />

Vigneti coltivati<br />

con decine di varietà<br />

Il Mendrisiotto è infatti la zona viticola ticinese<br />

con la maggiore diversificazione varietale e, anche<br />

se il Merlot rappresenta ancora oltre l’80 %<br />

della superficie, troviamo vigneti coltivati con<br />

decine di varietà. Percorrendo la lista dei vitigni<br />

in ordine alfabetico passiamo dall’Ar<strong>vin</strong>e al Viognier<br />

per i bianchi e dall’Ancelotta al Tannat<br />

per i rossi, per un totale di ben 67 vitigni.<br />

Questo importante numero non deve far<br />

pensare a una certa anarchia viticola, ma al din<strong>amis</strong>mo<br />

dei viticoltori di questa regione, sempre<br />

alla ricerca di migliorare la loro pro<strong>du</strong>zione<br />

trovando il vitigno meglio adattato ai diversi<br />

terroir. – In molti vigneti troviamo infatti delle<br />

notevoli collezioni ampelografiche coltivate esclusivamente<br />

a scopo d ricerca.<br />

Panorama<br />

Cantine importanti<br />

e piccoli pro<strong>du</strong>ttori<br />

La presenza di cantine nel Mendrisiotto è importante,<br />

e la città di Mendrisio è il fulcro regionale<br />

dell’enologia, dove sono presenti molti<br />

fra i maggiori e noti pro<strong>du</strong>ttori ticinesi. Nei vil-<br />

laggi circostanti sono pure presenti importanti<br />

e blasonati <strong>vin</strong>ificatori.<br />

I viticoltori-<strong>vin</strong>ificatori sono una realtà sempre<br />

più presente sul territorio. Con grande passione<br />

e competenza pro<strong>du</strong>cono <strong>vin</strong>i di notevole<br />

livello qualitativo esclusivamente con le uve di<br />

propria pro<strong>du</strong>zione.<br />

Enoturismo sempre più di moda<br />

Nel Mendrisiotto, come nel resto del cantone<br />

Ticino, è possibile visitare vigneti e cantine, degustare<br />

i prodotti del territorio e fare degli ottimi<br />

acquisti per arricchire la propria cantina.<br />

Consigliamo di pianificare le visite per tempo<br />

prendendo appuntamento presso i pro<strong>du</strong>ttori.<br />

L’allegria e la spontaneità dei «momò» (il<br />

soprannome degli abitanti del Mendrisiotto) sapranno<br />

sicuramente contagiarvi.<br />

Informazioni:<br />

Ufficio di promozione dei prodotti viti<strong>vin</strong>icoli<br />

ticinesi www.ticinowine.ch<br />

Ente turistico del Mendrisiotto e basso Ceresio<br />

www.mendrisiotourism.ch<br />

«Mendrisiotto, paese della vite»<br />

(Piergiorgio Piffaretti, Arzo)<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Eine Region zum Entdecken<br />

Die Region Mendrisiotto und Basso Ceresio<br />

ist das Gebiet, das zwischen Lugano<br />

und Chiasso, genauer vom Städtchen<br />

Bissone aus bis zur italienischen<br />

Grenze reicht. Der Hauptort Mendrisio<br />

und die Grenzstadt Chiasso sind die<br />

zwei wichtigsten Ortschaften<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Panorama<br />

Mendrisiotto<br />

und Basso Ceresio<br />

Monte San Giorgio<br />

Die Region Mendrisiotto und Basso Ceresio<br />

ist eine traditionsreiche Gegend.<br />

Sie ist dank der kulturellen Sehenswürdigkeiten<br />

und der grossartigen, fazettenreichen<br />

Landschaft eine international bekannte touristische<br />

Destination. Dank der Gastfreundlichkeit<br />

und der Spontaneität der Einwohner, die stolz<br />

sind auf die naturreinen Pro<strong>du</strong>kte <strong>des</strong> Weinbaus<br />

und der lokalen Landwirtschaft, ist die Region<br />

aber auch ein Geheimtipp für Kenner und<br />

Geniesser.<br />

Monte Generoso<br />

und Monte San Giorgio<br />

Zwei wundervolle Berge umfassen die Region.<br />

Der Monte Generoso und der Monte San Giorgio.<br />

Die Spitze <strong>des</strong> Monte Generoso, gelegen<br />

auf 1709 m.ü.M, ist mit einer Zahnradbahn erreichbar.<br />

Das 360° Panorama, das sich dem Besucher<br />

hier eröffnet, ist atemberaubend. Als<br />

Kontrast zu den tiefblauen Seen im Süden blickt<br />

man im Norden auf die verschneite Alpenkette<br />

mit Matterhorn, Jungfrau und vielen anderen<br />

Gipfeln. Bezaubernd sind auch die herrlichen<br />

Sonnenauf- und Untergänge sowie das Lichtermeer<br />

der Agglomeration Norditaliens während<br />

der Nacht.<br />

Weltberühmt ist – spätestens seit er im<br />

2003 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt wurde<br />

– der Monte San Giorgio, der «Berg der Saurier».<br />

Keine andere Berglandschaft der Schweiz<br />

birgt eine grössere Vielfalt an gut konservierten<br />

Fossilien. Vor 200 Millionen Jahren befand sich<br />

hier im sogenannten Trias ein rund 100 Meter<br />

11


tiefes Meeresbecken, das sich unter subtropischen<br />

Klimabedingungen entwickelt hatte.<br />

In den Schichten <strong>des</strong> Berges sind Tausende<br />

versteinerter Fossilien erhalten geblieben: Fische,<br />

wirbellose Tiere (darunter manche seltene<br />

Insektenarten) und Kriechtiere (meistens<br />

Meereskriechtiere, darunter einige Exemplare<br />

mit einer Länge von bis zu sechs Metern). Im<br />

Fossilienmuseum von Meride kann man einige<br />

der bedeutendsten Funde bewundern.<br />

12<br />

Kunst und Architektur<br />

Eingebettet in die Hügel sind Dörfer, die grossartige<br />

Kunst- und Architekturschätze bewahren.<br />

Beispiele hierfür sind die kantonale Pinakothek<br />

Züst in Rancate, die romanische Kirche der heiligen<br />

Agata in Tremona, das Museo Vela in Ligornetto,<br />

die Casa Allio in Arzo, die Gebäude und<br />

Bauernhäuser in Brusata, Loverciano und Mezzana<br />

sowie eine Vielzahl an barocken Kirchen.<br />

Besondere Erwähnung verdient in Riva San Vitale<br />

die Renaissancekirche von Santa Croce mit<br />

dem Babtisterium aus dem 5. Jahrhundert, dem<br />

ältesten christlichen Bauwerk der Schweiz.<br />

Im Weinland Mendrisiotto<br />

Zu den zahlreichen Perlen der Region, die der<br />

Besucher bewundern kann, zählen die zahlreichen<br />

Weinkeller, drei thematische Wander-<br />

Panorama<br />

wege <strong>du</strong>rch die Weinreben, zwei wunderschöne<br />

Täler (das Muggiotal und das Maratal),<br />

der Park der Breggia-Schluchten (ein GeoPark<br />

von <strong>nationale</strong>r Bedeutung), ein vielfältiges Angebot<br />

an Museen, ein Theater, faszinierende<br />

mittelalterliche Ortschaften und Fischerdörfer<br />

mit erstklassigen Restaurants.<br />

An den Hügeln <strong>des</strong> Montalbano sowie auf<br />

den Erhebungen zwischen Pedrinate, Vacallo,<br />

Morbio und Tremona finden wir nicht nur Wanderpfade<br />

entlang der Rebberge, sondern auch<br />

echte Grotti, die bescheidene aber schmackhafte<br />

Gerichte anbieten, Wirtshäuser und elegante<br />

Restaurants. Auf vielen Hügeln <strong>des</strong> Mendrisiotto<br />

finden wir auch Olivenhaine sowie<br />

Kastanien- und Buchenwälder, die im Sommer<br />

in einem grünen und intensiven Glanz und im<br />

Herbst in leuchtenden Farben erstrahlen.<br />

Schneekeller am Monte Generoso<br />

In der ländlich-bäuerlichen Gesellschaft hat<br />

sich die Lagerung von Lebensmitteln über die<br />

saisonale Verfügbarkeit hinaus seit jeher von<br />

überlebenswichtiger Bedeutung erwiesen. Die<br />

Region Mendrisiotto beherbergt zahlreiche<br />

Zeugen ländlicher Baukunst, die «entdeckt»<br />

werden können: zum Beispiel die Schneekeller<br />

an den Hängen <strong>des</strong> Monte Generoso oder die<br />

verschiedenen Ortschaften mit Kellern am<br />

Fusse <strong>des</strong> Monte S. Giorgio und <strong>des</strong> Monte Generoso.<br />

Gole della Breggia (foto: Giovanni Luisoni)<br />

Die Keller von Mendrisio...<br />

Der wahrscheinlich bedeutendste Komplex sind<br />

die Weinkeller in Mendrisio, die aus Reihen von<br />

perspektivisch ausgerichteten kleinen Häusern<br />

bestehen und am Fusse der hohen Felswand mit<br />

dem Oratorium S. Nicolao erbaut wurden. Die<br />

Ansiedlung, die aufgrund ihres besonderen<br />

Grundrisses zu den interessantesten ihrer Art<br />

im gesamten Kanton zählt, bewahrt noch heute<br />

trotz baulicher Veränderungen einen Grossteil<br />

ihrer aussergewöhnlichen Merkmale: <strong>du</strong>rch<br />

Balkone, Terrassen, Bogengänge, Verzierungen<br />

und Fresken geschmückte kleine Gebäude. –<br />

Der genaue Zeitpunkt ihrer Erbauung ist nicht<br />

bekannt. Allerdings trägt der älteste Stein, der<br />

in die Fassade <strong>des</strong> Kellers der Serviten gemauert<br />

ist, die Jahreszahl 1724.<br />

...und Salorino<br />

Eine weitere sehr charakteristische Gruppe von<br />

Kellern finden wir in der Ortschaft Salorino. Sie<br />

wurden 1848 erbaut. Im Gegensatz zu den Kellern<br />

in Mendrisio, deren Gebäude in unterschiedlichen<br />

Epochen und mit sehr verschiedenen,<br />

je nach Reichtum und Geschmack der<br />

Besitzer mehr oder weniger anspruchsvollen<br />

Stilen erbaut wurden, sind die Keller von Salorino<br />

<strong>du</strong>rch kompakte, gleichmässige Formen gekennzeichnet.<br />

Sie basieren auf einem einheitlichen<br />

Bauplan und sind entlang einer Strasse<br />

mit starkem Gefälle angeordnet.<br />

Die Bauweise dieser Konstruktionen ähnelt<br />

sich stark. In den zweistöckigen Gebäuden beherbergt<br />

das Erdgeschoss den eigentlichen Keller,<br />

der aus zwei Räumen besteht: ein kleiner<br />

Eingangsbereich und an diesen anschliessend<br />

der Lagerraum für Weine und Wurstwaren.<br />

Heutzutage werden diese Gebäude häufig<br />

wiederinstandgesetzt, und auch wenn sie sich<br />

manchmal dazu anbieten, in vergnüglicher Gesellschaft<br />

dort ein paar schöne Stunden zu verbringen,<br />

bewahren sie doch im Allgemeinen<br />

ihre ursprüngliche Bestimmung. – Für Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde ist das Mendrisiotto<br />

auf jeden Fall eine Region zum Entdecken!<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Un petit paradis à découvrir<br />

Le Mendrisiotto et le Basso Ceresio<br />

constituent une petite région à la forme<br />

triangulaire. Elle s’étend au sud<br />

jusqu’à la frontière italosuisse et n’est<br />

qu’à quelques pas de Lugano, Côme et<br />

Varese. Si vous avez l’occasion de visiter<br />

cette région, vous découvrirez un<br />

petit paradis. Le Monte San Giorgio est<br />

situé entre les ramifications méridionales<br />

(Porto Ceresio et Riva San Vitale)<br />

<strong>du</strong> lac de Lugano. De ses 1097 mètres<br />

d’altitude, on bénéficie d’un<br />

panorama magnifique.<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Panorama<br />

Mendrisiotto<br />

et Basso Ceresio<br />

De Brusino, on accède facilement par<br />

téléphérique à la terrasse panoramique<br />

<strong>du</strong> Serpiano (650 mètres d’altitude), où<br />

vous attend le Restaurant Funivia. Situé dans<br />

les environs de Lugano au Tessin,<br />

le Monte San Giorgio<br />

est désormais inscrit au patrimoine mondial de<br />

l’UNESCO. Les découvertes paléontologiques<br />

faites sur ce site ont été déterminantes dans le<br />

choix. La présence de fossiles au Monte San<br />

Giorgio a été découverte au XIXe siècle déjà.<br />

Réalisées depuis 150 ans par les universités de<br />

Zurich et de Milan, <strong>des</strong> recherches ont montré<br />

qu’il s’agissait d’un site d’une richesse tout à<br />

fait exceptionnelle.<br />

La valeur exceptionnelle et universelle <strong>du</strong><br />

Monte San Giorgio est <strong>du</strong>e à ses couches fossilifères.<br />

Qui sont vieilles de 230 à 245 millions<br />

d’années et qui sont issues de l’ère géologique<br />

<strong>du</strong> Trias moyen.<br />

Jusqu’à présent, on y a trouvé plus de<br />

10’000 exemplaires parmi lesquels 30 espèces<br />

de reptiles, 80 espèces de poissons et environ<br />

100 espèces d’invertébrés ainsi que de nombreux<br />

micro fossiles.<br />

Monte Generoso et le sentier<br />

<strong>des</strong> planètes<br />

Sur le mont Generoso, on peut parcourir un trajet<br />

très particulier: le sentier <strong>des</strong> planètes.<br />

Même s’il n’est plus rare de pouvoir observer<br />

<strong>des</strong> cartes et <strong>des</strong> photographies qui repro<strong>du</strong>isent<br />

les corps célestes, il reste difficile de se<br />

faire une idée de leurs dimensions et distances.<br />

C’est pour y remédier qu’a été repro<strong>du</strong>it sur le<br />

mont Generoso à l’échelle 1/10 milliards le système<br />

planétaire, ré<strong>du</strong>it à une ligne rectiligne,<br />

le sentier, d’env. 600 m. Le sentier repro<strong>du</strong>it fidèlement<br />

les grandeurs <strong>des</strong> astres et les tables<br />

préparées sur le tracé fournissent <strong>des</strong> informations<br />

sur les planètes et les étoiles.<br />

Le parcours part de l’esplanade est et de<br />

l’auberge-restaurant Vetta, où a été installée<br />

une maquette <strong>du</strong> soleil en trois dimensions, représentée<br />

par une sphère en métal de 14 cm de<br />

diamètre. La sphère est encastrée dans une table<br />

plastifiée qui reporte, en quatre langues,<br />

<strong>des</strong> données physiques et autres sur l’astre. Sur<br />

le sentier plat, le long de la frontière italosuisse,<br />

on rencontre petit à petit les autres tables<br />

qui repro<strong>du</strong>isent en deux dimensions les<br />

neuf planètes, de Mercure à Pluton, et donnent<br />

les informations les plus significatives.<br />

Cette «promenade parmi les astres» est riche<br />

en enseignements. La disproportion énorme<br />

entre les dimensions (petites) et les distances<br />

(gran<strong>des</strong>) <strong>des</strong> différents corps célestes impressione<br />

tout d’abord, mais on est aussi étonné<br />

d’apprendre que l’étoile la plus proche de la<br />

Terre serait située, si l’on devait la repro<strong>du</strong>ire<br />

sur le sentier à la même échelle, à plus de<br />

4’000 km de distance.<br />

Valle di Muggio (foto: Giovanni Luisoni)<br />

13


Final «Coupe <strong>ANAV</strong>» 2009 und <strong>ANAV</strong>-Delegiertenversammlung<br />

vom 23. und 24 Mai 2009<br />

Herzlich Willkommen<br />

in Mendrisio!<br />

Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde, Finalisten «Coupe <strong>ANAV</strong>» und Delegierte,<br />

die <strong>ANAV</strong>-Sektion Mendrisiotto feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen.<br />

Aus diesem Grund laden wir sie ein, mit uns ein Wochenende in dieser<br />

wunderbaren Region zu erleben. – Im Folgenden das Programm, vorbereitet<br />

<strong>du</strong>rch Antonello Grassi und seine Sektion Mendrisiotto:<br />

Samstag, 23. Mai<br />

14.00 – 17.00: Final «Coupe<br />

<strong>ANAV</strong>» 2009, Kant. Landwirtschaftliches<br />

Institut Mezzana. Die<br />

Finalisten «Coupe <strong>ANAV</strong>» wurden<br />

bereits <strong>du</strong>rch die Kommission eingeladen.<br />

Apero und Gala Abend in der<br />

Mehrzweckhalle Coldrerio. Spaziergang<br />

nach Coldrerio.<br />

20.00: Galadiner in Coldrerio. Als<br />

Anmel<strong>du</strong>ng gilt die Zahlung von Fr.<br />

80.- pro Teilnehmer (Degustation,<br />

Apéro, Galadiner, Mineralwasser,<br />

Weine und Kaffee).<br />

Teilnehmer sind gebeten, den Betrag<br />

bis 1. Mai 2009 der Sektion<br />

Mendrisiotto zu überweisen auf<br />

PCK Nr. 65-433-5 (BANCASTATO –<br />

6501 Bellinzona – Konto Nr.<br />

1955821001000001).<br />

Übernachtungsmöglichkeiten vom<br />

23. auf den 24. Mai:<br />

Mendrisiotto und Basso Ceresio<br />

ist eine gastfreundliche Region.<br />

Für Ihre Reservationen und speziellen<br />

Wünsche:<br />

www.mendrisiottotourism.ch<br />

Sonntag 24. Mai<br />

10.00 – 11.30: Delegiertenversammlung<br />

2009 im Saal der Nunziatur<br />

Balerna (Chiesa Collegiata). Einla<strong>du</strong>ng<br />

<strong>du</strong>rch den Zentralsekretär.<br />

11.30 – 12.30: Aperitiv der Delegierten,<br />

Finalisten «Coupe <strong>ANAV</strong>»<br />

und Gäste und feierliche Preisverleihung<br />

im Pfarreigarten der Nunziatur<br />

Balerna.<br />

13.00: Mittagessen mit den Delegierten,<br />

Finalisten «Coupe <strong>ANAV</strong>»<br />

und Gästen im Garten.<br />

Typisches Tessiner Menu (Preis Fr.<br />

50.-, alles inbegriffen).<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Grotto Eremo San Nicolao<br />

Als Anmel<strong>du</strong>ng gilt die Zahlung<br />

von Fr. 50.- pro Teilnehmer für die<br />

Degustation und für das Galadiner.<br />

Wir bitten Sie den Betrag bis<br />

am 1. Mai 2009 auf dem PCK Nr.<br />

65-433-5 (BANCASTATO – 6501<br />

Bellinzona – Konto Nr.<br />

1955821001000001) der Sektion<br />

Mendrisiotto zu überwiesen.<br />

«Mendrisiotto»<br />

(Piergiorgio Piffaretti, Arzo)<br />

14 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Finale «Coupe <strong>ANAV</strong>» 2009 et Assemblée <strong>des</strong> délégués <strong>ANAV</strong><br />

le 23 et 24 mai 2009<br />

Samedi 23 .05. 2009<br />

14.00 – 17.00: Finale «Coupe<br />

<strong>ANAV</strong>» 2009 à l’Institut Cantonal<br />

Agricole de Mezzana. Les finalistes<br />

«Coupe <strong>ANAV</strong>» ont déjà été<br />

convoqué par la commission<br />

Apéritif de <strong>vin</strong>s et soirée gala<br />

dans la Salle polivalente à Coldrerio.<br />

Promenade à Coldrerio.<br />

20.00: Dîner de gala à Coldrerio.<br />

Le versement de frs. 80.- par personne<br />

tient compte d’inscription<br />

(dégustation, apéro, dîner de gala,<br />

eau minérale, <strong>vin</strong>s et café).<br />

Veuillez svp verser le montant dû<br />

d’ici le 1er mai 2009 sur le ccp<br />

no. 69-433-5 (BANCASTATO –<br />

6501 Bellinzona – compte de la<br />

section Mendrisiotto no.<br />

1955821001000001) .<br />

Réservation de chambres d’hôtel<br />

pour la nuit <strong>du</strong> 23/24 mai:<br />

Le Mendrisiotto et Basso Ceresio<br />

est une région très accueillante.<br />

Veuillez voir pour tous détails et<br />

réservations:<br />

www.mendrisiottotourism.ch<br />

Dimanche 24.05.2009<br />

10.00 – 11.30: Assemblée <strong>des</strong><br />

délégués 2009, Sala della Nunziatura<br />

Balerna (Chiesa Collegiata).<br />

Invitation par le secrétaire central<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Un cordial bienvenue<br />

à Mendrisio!<br />

Chères amies et chers <strong>amis</strong> <strong>du</strong> <strong>vin</strong>, finalistes de la «Coupe <strong>ANAV</strong>» et délégués,<br />

la section <strong>ANAV</strong> Mendrisiotto fêtera cette année ces 50 ans. C’est pour cette raison<br />

là, que nous avons la chance de passer le weekend <strong>du</strong> 23 et 24 mai 2009<br />

dans cette belle région. – Le programme concocté par Antonello Grassi avec<br />

l’aide de sa section Mendrisiotto est le suivant:<br />

11.30 – 12.30: Apéritif <strong>des</strong> délégués,<br />

finalistes coupe <strong>ANAV</strong> et<br />

hôtes, Giardino Parrocchiale Balerna<br />

(Nunziatura).<br />

Remise <strong>des</strong> prix<br />

13.00: Repas avec les délégués,<br />

finalistes «Coupe <strong>ANAV</strong>» et hôtes<br />

dans le jardin.<br />

Menu tessinois (prix frs. 50.- tout<br />

compris).<br />

Le versement de frs. 50.- par personne<br />

tient compte d’inscription<br />

pour la dégustation et le repas de<br />

gala. Veuillez svp verser le montant<br />

dû d’ici le 1er mai 2009 sur le<br />

ccp no. 69-433-5 (BANCASTATO –<br />

6501 Bellinzona – compte no.<br />

1955821001000001) de la section<br />

Mendrisiotto.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Finale «Coppa <strong>ANAV</strong>» 2009 e Assemblea dei delegati <strong>ANAV</strong>,<br />

23 e 24 maggio 2009<br />

Un cordiale benvenuto<br />

a Mendrisio!<br />

Carissime amiche e carissimi amici del <strong>vin</strong>o, finalisti della «Coppa <strong>ANAV</strong>» e<br />

delegati, la sezione <strong>ANAV</strong> Mendrisiotto festeggerà quest’anno il suo 50° di<br />

fondazione. E`questo un motivo che ci da l’opportunità di passare un fine settimana<br />

in questa bella regione. – Il programma, allestito da Antonello Grassi<br />

in collaborazione con la sua Sezione Mendrisiotto, è il seguente:<br />

Sabato 23 maggio<br />

14.00 – 17.00: Finale «Coppa<br />

<strong>ANAV</strong>» 2009 presso l’Istituto Agrario<br />

Cantonale di Mezzana. I finalisti<br />

della «Coppa <strong>ANAV</strong>» sono gia<br />

stati invitati dalla commissione.<br />

Aperitivo e cena di Gala nella sala<br />

multiuso di Coldrerio. Camminata<br />

fino alla sala della cena.<br />

20.00: Cena di gala a Coldrerio. Il<br />

versamento di fr. 80.- per persona<br />

vale come iscrizione (degustazione,<br />

aperitivo, cena di gala, acqua<br />

minerale, <strong>vin</strong>o e caffee).<br />

Aspettiamo il versamento al più<br />

tardi il 1 maggio 2009 su conto<br />

postale no. 65-433-5 (BANCA-<br />

STATO – 6501 Bellinzona – conto<br />

della sezione Mendrisiotto No.<br />

1955821001000001) .<br />

Domenica 24 maggio<br />

10.00 – 11.30: Assemblea dei delegati<br />

2009, Sala della Nunziatura<br />

Balerna (Chiesa Collegiata). Invito<br />

tramite segretario centrale.<br />

11.30 – 12.30: Aperitivo dei delegati,<br />

finalisti «Coppa <strong>ANAV</strong>» ed<br />

invitati in Giardino Parrocchiale<br />

Balerna.<br />

Premiazione «Coppa <strong>ANAV</strong>».<br />

13.00: Pranzo con i delegati, finalisti<br />

«Coppa <strong>ANAV</strong>» ed invitati in<br />

giardino.<br />

Pranzo ticinese tipico (prezzo fr.<br />

50.00, tutto incluso).<br />

Il versamento di fr. 50.- per persona<br />

vale come iscrizione. Aspettiamo<br />

il versamento al più tardi il<br />

1 maggio 2009 su conto postale<br />

no. 65-433-5 (BANCASTATO –<br />

6501 Bellinzona – conto No.<br />

1955821001000001) della sezione<br />

Mendrisiotto..<br />

Mendrisio, Estival Jazz.<br />

15


Le billet <strong>du</strong> Président central<br />

Finale de la Coupe <strong>ANAV</strong>, assemblée<br />

<strong>des</strong> délégués, deux évènements<br />

qui nous attendent les 23<br />

et 24 mai prochain au Tessin.<br />

C’est donc avec plaisir que nous<br />

nous déplacerons à Mendrisio<br />

pour ce week-end marqué par la<br />

joie de nous retrouver dans une<br />

ambiance cordiale et dédiée aux<br />

<strong>vin</strong>s. Aussi, d’ores et déjà je tiens<br />

à remercier nos <strong>amis</strong> tessinois de<br />

la section Mendrisiotto qui, sous<br />

la houlette de leur dynamique Président,<br />

Antonello Grassi, auront à<br />

cœur de nous accueillir avec la<br />

chaleur bien connue de cette magnifique<br />

région.<br />

Certes, ces moments particuliers<br />

d’amitié et de rencontre ne<br />

doivent pas nous faire oublier les<br />

défis qui attendent notre association,<br />

tout particulièrement l’avenir<br />

de l’Ami <strong>du</strong> Vin. En effet, si les<br />

charges grevant cette publication<br />

sont relativement bien maîtrisées,<br />

et cela grâce aux efforts de notre<br />

rédacteur, Othmar Stäheli, en revanche<br />

la diminution constante <strong>du</strong><br />

nombre de membres dans bien <strong>des</strong><br />

sections fait que l’augmentation<br />

<strong>du</strong> coût par exemplaire lui va croisant.<br />

Face à cette situation, que<br />

seul l’arrivée de nouveaux membres<br />

pourrait contrer, force nous<br />

est de devoir trouver <strong>des</strong> solutions<br />

si nous entendons, tous ensemble,<br />

maintenir l’Ami <strong>du</strong> Vin, organe de<br />

communication entre nous tous<br />

réunis dans nos 36 sections.<br />

Autre objet qui nécessitera une<br />

réflexion approfondie de votre Comité<br />

central et dont certaines pistes<br />

seront évoquées à Mendrisio<br />

lors de nos assises, la composition<br />

<strong>du</strong> comité. Aujourd’hui, avec un<br />

secrétaire central qui, parallèlement,<br />

assume la charge de caissier<br />

central, il sied d’analyser si un<br />

renfort n’est pas nécessaire et ce<br />

de par l’augmentation <strong>des</strong> tâches<br />

liées notamment au site internet.<br />

Oui, qui dit site internet, dit également<br />

nécessité d’une mise à jour<br />

constante afin d’assurer l’attractivité<br />

pour les internautes. Un site<br />

qui n’évolue pas est comme une<br />

branche morte d’un arbre.<br />

Face à ces sujet de réflexion,<br />

exprimons également notre plaisir<br />

de pouvoir en cette année 2009<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

déguster et apprécier un millésime<br />

2008 aux traits racés et relevé<br />

par une acidité qui lui donne<br />

toute sa classe. Oui, chers Amies<br />

et Amis <strong>du</strong> <strong>vin</strong>, en ces temps marqués<br />

par la déconfiture financière<br />

de plus d’une de nos banques, par<br />

une conjoncture qui provoque <strong>des</strong><br />

craintes légitimes sur le marché<br />

de l’emploi, ne nous laissons pas<br />

abattre par une presse qui se vautre<br />

dans le pessimisme. Sachons<br />

garder notre joie de vivre en partageant<br />

<strong>des</strong> moments d’amitié<br />

dans le plaisir <strong>du</strong> <strong>vin</strong> partagé.<br />

C’est sur cette note pleine d’optimisme<br />

que je vous invite à<br />

vous déplacer nombreux à notre<br />

assemblée <strong>des</strong> délégués le 24 mai<br />

prochain à Mendrisio pour, une<br />

nouvelle fois, nous retrouver dans<br />

l’esprit <strong>des</strong> Amis <strong>du</strong> Vin et oublier,<br />

le temps d’un week-end, nos soucis<br />

quotidiens. Tony Stampfli<br />

Der Brief <strong>des</strong> Zentralpräsidenten<br />

Am kommenden 23. und 24. Mai erwarten<br />

uns zwei grosse Ereignisse<br />

im Tessin: der Final <strong>des</strong> <strong>ANAV</strong>-Cup<br />

sowie die Delegiertenversammlung.<br />

Wir freuen uns daher, nach Mendrisio<br />

zu reisen, um ein Wochenende<br />

im Zeichen <strong>des</strong> freundschaftlichen<br />

Wiedersehens zu erleben und in<br />

herzlicher Atmosphäre ein dem<br />

Wein gewidmetes Fest zu feiern.<br />

Schon jetzt möchte ich unseren Tessiner<br />

Freunden der Sektion Mendrisiotto<br />

dafür danken, dass sie sich –<br />

unter der Führung ihres dyn<strong>amis</strong>chen<br />

Präsidenten, Antonello Grassi<br />

– bereit erklärten, uns mit der für<br />

die herrliche Region sprichwörtlichen<br />

Herzlichkeit zu empfangen.<br />

Gewiss dürfen wir angesichts<br />

der guten Stimmung und der<br />

freunschaftlicher Begegnungen<br />

nicht die Augen verschliessen vor<br />

den ernsten Herausforderungen,<br />

mit welchen unsere Vereinigung<br />

konfrontiert ist. Namentlich geht<br />

es um die Zukunft <strong>des</strong> «Ami <strong>du</strong><br />

Vin». Zwar scheint man heute den<br />

Aufwand noch in Griff zu haben –<br />

dies dank den Anstrengungen unseres<br />

Redaktors, Othmar Stäheli.<br />

Im Gegenzug sorgt der fortschreitende<br />

Mitgliederschwund in vielen<br />

Sektionen dafür, dass die Kosten<br />

pro Nummer ständig<br />

zunehmen. Dieser Entwicklung<br />

kann nur mit neuen Mitgliedern<br />

begegnet werden. Angesichts der<br />

Tatsache, dass ein Wachstum der<br />

Mitgliederzahlen nicht sichtbar ist,<br />

sind wir gezwungen, gemeinsam<br />

nach Lösungen zu suchen und Entscheide<br />

zu treffen, um die Herausgabe<br />

<strong>des</strong> Organs, das die Kommunikation<br />

unter den 36 Sektionen<br />

gewährleistet, zu gewährleisten.<br />

Ein weiteres Thema, das Euren<br />

Zentralvorstand in letzter Zeit intensiv<br />

beschäftigte und das auch an der<br />

Delegiertenversammlung in Mendrisio<br />

erörtert werden wird, ist die Zusammensetzung<br />

<strong>des</strong> Führungsgremiums<br />

unserer Vereingung. Heute<br />

ist es so, dass der Zentralsekretär,<br />

parallel zu den Sekretariats-, Verwaltungs-<br />

und organisatorischen<br />

Aufgaben auch noch Zentralkassier<br />

ist. Und dies bei gleichzeitig namentlich<br />

<strong>du</strong>rch den Internet-Auftritt<br />

gewachsenen Anforderungen. Dieser<br />

erfordert bekanntlich eine ununterbrochene<br />

Aktualisierung. Das<br />

Netz muss ständig weiter entwickelt<br />

werden, ansonsten gleicht es einem<br />

toten Ast eines Baums.<br />

Wir werden aber in Mendrisio<br />

nicht nur Probleme wälzen. Vielmehr<br />

wird uns Gelegenheit geboten, den<br />

neuen Schweizer Weine zu verkosten.<br />

Der Jahrgang 2008 ist geprägt<br />

von Rasse und zeichnet sich aus<br />

<strong>du</strong>rch eine frische Säure, die ihm namentlich<br />

im Bereich der Aromatik zu<br />

besonderer Klasse verhilft.<br />

Nein, liebe Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde, gerade in<br />

schwierigen Zeiten wie heute, die<br />

getrübt werden <strong>du</strong>rch Bank-Pleiten<br />

und <strong>du</strong>rch eine konjunkturelle<br />

Entwicklung, die uns namentlich<br />

wegen der Auswirkungen auf den<br />

Arbeitsmarkt ernsthaft beunruhigt,<br />

dürfen wir uns von einer<br />

Presse, die im Pessimismus wühlt,<br />

nicht unterkriegen lassen. Zeigen<br />

wir doch vielmehr, dass wir unsere<br />

Lebensfreude bei freundschaftlichem<br />

Zusammensein und<br />

einem gemeinsamen Glas Wein<br />

bewahren können.<br />

Mit dieser Botschaft voller<br />

Optimismus lade ich alle Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde<br />

dazu sein, am kommenden 24.<br />

Mai zahlreich an unserer Delegiertenversammlung<br />

in Mendrisio<br />

teil zu nehmen. Noch einmal sei<br />

es ausgesprochen: zu einem Wochenende<br />

im Geist der Weinfreundschaft,<br />

das uns helfen wird,<br />

unsere täglichen Sorgen zu vergessen.<br />

Tony Stampfli<br />

16 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Il biglietto del Presidente<br />

Finale della Coppa <strong>ANAV</strong>, Assemblea<br />

dei delegati, <strong>du</strong>e momenti<br />

che ci attendono il 23 e 24 maggio<br />

prossimo in Ticino. E’ con gioia<br />

che scendiamo a Mendrisio per<br />

questo fine settimana segnato dal<br />

piacere di ritrovarci in un ambiente<br />

cordiale e dedicato al <strong>vin</strong>o.<br />

Sin d’ora tengo a ringraziare i nostri<br />

amici ticinesi della Sezione<br />

Mendrisiotto che sotto l’ala del<br />

loro dinamico Presidente Antonello<br />

Grassi ci accolgono con il<br />

noto calore di questa magnifica<br />

regione.<br />

Naturalmente questi momenti<br />

particolari d’amicizia non devono<br />

farci dimenticare le sfide che attendono<br />

la nostra associazione in<br />

modo particolare l’avvenire<br />

dell’Ami <strong>du</strong> <strong>vin</strong>. In effetti, gli oneri<br />

che pesano su questa pubblicazione<br />

sono contenuti grazie agli<br />

sforzi del nostro redattore Othmar<br />

Stäheli ma la costante diminuzione<br />

del numero dei membri in<br />

molte sezioni non fa altro che provocare<br />

l’aumento del costo di ogni<br />

esemplare.<br />

Se vogliamo mantenere l’Ami<br />

<strong>du</strong> Vin, organo di comunicazione<br />

tra noi tutti nelle nostre 36 sezioni,<br />

gioco forza trovare delle soluzioni<br />

di fronte a questa situazione,<br />

che solo l’arrivo di nuovi<br />

membri può contrastare.<br />

Altro oggetto che necessiterà<br />

approfondita riflessione del vostro<br />

Comitato Centrale e sul quale alcune<br />

possibilità saranno valutate<br />

a Mendrisio in occasione delle nostre<br />

assisi, la composizione del<br />

Comitato con un Segretario Centrale<br />

che parallelamente esercita<br />

le mansioni di cassiere. Bisognerà<br />

valutare la possibilità di un rinforzo<br />

in quanto gli incarichi aumentano<br />

segnatamente con il sito<br />

internet; chi dice internet, dice<br />

elemento necessitante di un<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

costante aggiornamento al fine di<br />

assicurare l’interesse degli internauti.<br />

Un sito non deve essere un<br />

ramo morto dell’albero.<br />

A monte dei temi di riflessione<br />

esprimiamo il piacere di poter<br />

quest’anno profittare di un millesimo<br />

2008 dai tratti rilevanti che<br />

una certa acidità gli dà tutta la<br />

sua classe.<br />

Si, care Amiche e cari Amici<br />

del Vino, in questi momenti segnati<br />

dalle difficoltà finanziarie di<br />

più di una delle nostre banche e<br />

da una congiuntura che suscita<br />

<strong>du</strong>bbi sul mercato dell’impiego,<br />

non lasciamoci abbattere da una<br />

stampa che si crogiola nel pessimismo<br />

ma conserviamo la nostra<br />

gioia di vivere condividendo momenti<br />

d’amicizia nel piacere del<br />

<strong>vin</strong>o.<br />

Ed è su questa nota piena<br />

d’ottimismo che vi invito ad essere<br />

numerosi alla nostra Assemblea<br />

del 24 maggio a Mendrisio,<br />

ancora una ritrovarci nello spirito<br />

degli Amici del Vino e dimenticare,<br />

il tempo di un fine settimana,<br />

le nostre preoccupazioni<br />

quotidiane. Tony Stampfli<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Par chance c’est un soir où il n’y a<br />

pas de neige, le ciel est clair. Pour<br />

se mettre en bouche et faire connaissance,<br />

il est proposé de déguster<br />

Chasselas, Aligoté et Viognier.<br />

Le thème proposé: «dégustation<br />

poissons et <strong>vin</strong>s».<br />

Frédéric Clerc, pêcheur professionnel<br />

à Allaman, nous a concocté<br />

selon son savoir faire un repas uniquement<br />

de poissons <strong>du</strong> Lac Léman:<br />

Pour accompagner chaque<br />

plat il sera servi deux <strong>vin</strong>s afin de<br />

pouvoir comparer celui qui va le<br />

mieux aux goûts de chacun.<br />

En apéritif il est servi un<br />

Chasselas <strong>vin</strong>ifié sur lies de Jean-<br />

François Neyroud de Chardonne<br />

avec une mousse de poissons tartiné<br />

sur <strong>du</strong> pain ficelle.<br />

Harmonie<br />

1er plat: l’Aligoté de Charly Walther<br />

de Luins et le Sauvignon de Luc<br />

Massy à Epesses accompagnant le filet<br />

de féra fumée sauce raifort et filet<br />

de truite fumée avec sauce échalotes.<br />

2ème plat: Soupe de poissons<br />

avec les mêmes <strong>vin</strong>s<br />

3ème plat: Dézaley de Jean-<br />

Luc Blondel de Cully, Bénélos de<br />

Rapaz Frères de Bex avec les filets<br />

de truites saumonées sur toasts.<br />

4ème plat: le Viognier de<br />

Jean-François Chevalley de Cully<br />

et la Petite Ar<strong>vin</strong>e de la cave Taillefer<br />

à Charrat en compagnie <strong>des</strong><br />

filets de perches pochés dans<br />

sauce au <strong>vin</strong> blanc avec pomme de<br />

terre nature (pelées par notre<br />

échanson Jean-Claude).<br />

Vaud<br />

Dégustation à Allaman<br />

Poissons et <strong>vin</strong>s<br />

En ce mardi <strong>du</strong> 27 janvier 2009, à la grande salle d’Allaman, le comité de la<br />

section vaudoise de l’<strong>ANAV</strong>, a accueilli pour la 1ère dégustation de l’année 65<br />

membres. – Gilberte Feusi-Pittet rapporte:<br />

Tous bons repas se terminent<br />

par un <strong>des</strong>sert «salade d’orange<br />

orientale» (préparée par notre<br />

chancelière Gilberte) accompagnée<br />

d’un <strong>vin</strong> doux, le Quentus<br />

2006 de la maison Les frères Dubois<br />

SA de Cully.<br />

Les Amis présents ont été ravis<br />

<strong>des</strong> commentaires, sur les <strong>vin</strong>s<br />

dégustés, fait par notre président<br />

Hervé. Comme tout a une fin, chacun<br />

regagne son logis soit en voiture<br />

ou en train. – Il est 23h30<br />

quand nous fermons la porte de la<br />

salle. La soirée a été une réussite<br />

et le comité est heureux de vous<br />

avoir fait plaisir.<br />

Valais<br />

Programme<br />

2009<br />

17 février:<br />

Le <strong>vin</strong> autour <strong>du</strong> bois<br />

3 mars:<br />

Soirée pour les jeunes<br />

7 avril:<br />

Les 3 royaumes de la Syrah<br />

9 mai:<br />

Assemblée générale, Chamoson<br />

23/24 mai:<br />

Finale Coupe <strong>ANAV</strong> et Congrès<br />

<strong>ANAV</strong>, Mendrisio<br />

27-31 août:<br />

Voyage en Sicile<br />

8 novembre:<br />

Foire aux <strong>vin</strong>s sur le Léman.<br />

17


Académie Suisse <strong>du</strong> Vin<br />

Sortie d’automne le 25 et 26 octobre 2008<br />

Découvertes en Haut Valais<br />

Pour une sortie, ce fut une très belle sortie, les samedi et dimanche 25/26 octobre<br />

2008. Imaginez un petit coin de pays niché dans les énormes plissements<br />

<strong>du</strong> massif alpin helvétique. Coincées dans le Haut <strong>du</strong> Valais, voici les<br />

vallées de Viège qui débouchent sur une plus grande encore: celle <strong>du</strong> Rhône.<br />

– Jean-Pierre Abgottspon rapporte:<br />

Le diagramme <strong>du</strong> parcours de la<br />

sortie automnale 2008, en cotes<br />

d’altitude présenta quelque chose<br />

de totalement insensé. Le 25 octobre<br />

à 10.00 heures nous quittons<br />

la halte <strong>des</strong> bus de Viège, alt. 680<br />

mètres. Déjeûner à Staldenried,<br />

alt. 1000 m. Plus tard, passage à la<br />

Kellerei Chanton, alt. 680 m. On<br />

enchaîna avec une visite de la Jodernkellerei,<br />

à Unterstalden, 900<br />

m. Nuitée à l’hôtel Rothorn, Visperterminen,<br />

alt. 1380 m.<br />

Le 26 octobre, de Visperterminen,<br />

<strong>des</strong>cente en plaine, crochet<br />

par le Musée valaisan de la vigne<br />

et <strong>du</strong> <strong>vin</strong>, à Salquenen, alt. 580<br />

mètres, raclette chez Beat Cina au<br />

Clos de Schachtalar, alt. 690 mètres,<br />

coup de l’étrier chez Daniela<br />

Kramberger à Pomona/Viège, alt.<br />

650 mètres. Consultez ce diagramme!<br />

Il se lit comme la table<br />

de la température corporelle d’un<br />

grand malade: deux fortes pous-<br />

Alban Brigger et Jean-Pierre Abgottspon.<br />

sées de fièvre dans la journée <strong>du</strong><br />

samedi, puis un léger mieux le dimanche.<br />

– Par ce qui suit, les étapes<br />

dans l’ordre:<br />

Staldenried<br />

Samedi le 25 octobre, nous sommes<br />

à Staldenried: Le plus mo<strong>des</strong>te<br />

<strong>des</strong> côteaux visités. A «Vers<br />

l’Eglise», au restaurant familial de<br />

Toni, le jeune Président <strong>du</strong> lieu,<br />

Alban Brigger, accueille chaleureusement<br />

notre troupe. Discours<br />

de bienvenue. Ciel bleu. Les participants<br />

sont d’excellente humeur.<br />

On sert à boire sur la terrasse. On<br />

entame la tournée avec un «Bianca»<br />

bien frais de la bourgeoisie,<br />

suivi de quelques bouteilles que<br />

notre aubergiste a sélectionnées<br />

auprès de pro<strong>du</strong>cteurs amateurs<br />

locaux pour l’apéritif. Une solide<br />

polenta avec ragoût d’agneau<br />

mettra les estomacs en place pour<br />

l’après-midi.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Au Clos Schachtalar avec Beat Cina.<br />

Viège<br />

Visite de la Weingalerie de la Kellerei<br />

Chanton à Viège: Nous prenons<br />

en enfilade deux étroites ruelles<br />

de la vieille ville. Les choses<br />

sérieuses commencent. Nous<br />

nous trouvons en face de professionnels.<br />

S’il est un fait à souligner<br />

c’est celui <strong>du</strong> travail de<br />

pionnier réalisé par la famille<br />

Chanton pour maintenir les vieux<br />

cépages valaisans: Gwäss, Resi,<br />

Lafnetscha, Heida, roter Eyholzer.<br />

Le talent <strong>des</strong> dégustateurs a de<br />

quoi s’exercer. C’est musclé. C’est<br />

bon. C’est très bon. Un programme<br />

serré nous contraint à repartir.<br />

Plus loin. Plus haut.<br />

Unterstalden<br />

Ensuite nous visitons la St-Jodern<br />

Kellerei à Unterstalden. Une<br />

grosse coopérative de pro<strong>du</strong>ction<br />

de 500 membres. Là on y est! En<br />

plein dans les parcelles de vignes<br />

les plus hautes d’Europe. Vous y<br />

trouvez <strong>des</strong> ceps pro<strong>du</strong>ctifs à 1100<br />

mètres d’altitude! Un côteau magnifiquement<br />

orienté. Plein sud.<br />

Très pentu. Les murs retiennent<br />

bien la chaleur.<br />

La coopérative loge dans un<br />

grand bâtiment où tout est intégré.<br />

On pro<strong>du</strong>it là <strong>du</strong> <strong>vin</strong>. Là on<br />

boit <strong>du</strong> <strong>vin</strong>. Là on vend <strong>du</strong> <strong>vin</strong>. La<br />

dégustation est con<strong>du</strong>ite de main<br />

de maître par le jeune respons-<br />

able <strong>du</strong> marketing M. N. Heinzmann.<br />

C’est magnifique!<br />

En route pour le Rothorn à Visperterminen.<br />

Une douche, un léger<br />

repos. Dîner de gala. De la<br />

chasse et de très bon <strong>vin</strong>s. Que<br />

peut-on vouloir de meilleur? On<br />

apprécie. On prend son temps.<br />

Chacun a sa chambre à trois pas,<br />

C’est confortable. La nuit sera bienvenue.<br />

«Bianca», Gwäss et...<br />

– Le «Bianca» développé par le<br />

professionnel Hans-Peter Baumann;<br />

il s’agit d’un plan hybride.<br />

– L’Humagne blanc, un parfum<br />

de tilleul.<br />

– Le Gwäss, un blanc <strong>du</strong> tonnerre<br />

de Dieu! A l’attaque d’une<br />

arrogance rare.<br />

– Le Hejda ou Païen, c’est le<br />

<strong>vin</strong> emblématique de Visperterminen.<br />

Dans le dialecte local<br />

«Hejda» signifie de Paganie,<br />

étranger (à la chrétienté),<br />

venant de l’étranger.<br />

La famille Chanton, la St Jodernkellerei,<br />

Beat Cina, Daniela<br />

Kramberger, Hans-Peter Baumann,<br />

tous <strong>des</strong> professionnels<br />

de mérite qui se battent pour<br />

faire valoir et connaître une vigne<br />

qui monte, allée paradisiaque,<br />

jusqu’aux cieux.<br />

18 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Salquenen<br />

Le lendemain, dimanche le 26 octobre.<br />

Le temps au grand beau et<br />

l’air frais dissipent les brumes mentales...<br />

Coup d’oeil sur le majestueux<br />

Bitschhorn. Direction: le musée<br />

valaisan de la vigne et <strong>du</strong> <strong>vin</strong> à Sal-<br />

Daniela Kramberger Vigneronne<br />

quenen. C’était le passage obligé.<br />

Un minuscule groupe de maisons<br />

attestant <strong>du</strong> mo<strong>des</strong>te train de vie<br />

<strong>des</strong> vignerons d’antan. Un tour de<br />

force de présentation sobre et de<br />

bon goût. N’en disons pas plus.<br />

Ah! La joie de découvrir le clos<br />

de Schachtalar où Beat Cina nous<br />

récite son crédo de cultivateur: sa<br />

terre, son clos, ses vignes, son so-<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

leil. Du sommet de cette colline, le<br />

coup d’oeil vers le Haut <strong>du</strong> canton<br />

puis vers le Bas découvre le domaine<br />

viticole de Salquenen: huit<br />

pour cent de la surface <strong>vin</strong>icole <strong>du</strong><br />

Valais. De la charcuterie, une délicieuse<br />

raclette remettent chacun<br />

bien dans son assiette. Il fait une<br />

journée automnale très claire. Un<br />

verre à la main. Le temps qui fuit<br />

nous gratifie de quelques unes de<br />

ces minutes enchanteresses que<br />

la vie nous offre parfois. Trois heures<br />

plus tard. Tous d’aplomb, retour<br />

à Viège.<br />

Pomona<br />

Nous allions l’oublier, dernier arrêt<br />

que nous a réservé Madame Ursula<br />

Murray, le coup de l’étrier. «At’on<br />

conservé le meilleur pour la<br />

fin?» Je ne puis m’empêcher de<br />

rappeler la citation biblique. Nous<br />

voilà chez Mme. Daniela Kramberger.<br />

Une vigneronne passionnée,<br />

formée à l’école d’agriculture de<br />

Châteauneuf. Propriétaire de<br />

10’000 mètres carrés, à Neubrück/Stalden-Saas.<br />

Elle se trouve<br />

journellement, onze mois de l’an, à<br />

travailler dans sa vigne. Voilà une<br />

professionnelle qui s’occupe de<br />

tout de A à Z. Une professionnelle<br />

qui peut et prend le temps de s’essayer<br />

à une pro<strong>du</strong>ction variée. Elle<br />

propose une palette d’une tren-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

La galerie de <strong>vin</strong> de la famille Chanton.<br />

Mr N. Heinzmann nous reçois à la St-Jodern Kellerei.<br />

taine de bouteilles différentes dont<br />

trois eaux-de-vie. Quelle surprise!<br />

Quelles splendi<strong>des</strong> surprises!<br />

La culture en terrasses, à la manière<br />

tessinoise. Technique bien adaptée<br />

aux vignes inclinées. Vous divisez<br />

les parchets en escaliers<br />

suffisament larges pour laisser le<br />

passage à une petite benne-chenillette<br />

qui sert à la récolte, à l’épan-<br />

dage <strong>des</strong> fumures et autres travaux.<br />

Sur le versant pentu de la marche<br />

herbages et insectes locaux ont le<br />

loisir de s’établir. La santé <strong>du</strong> biotope<br />

s’améliore. Les méfaits de<br />

l’érosion sont bien mieux contenus.<br />

Le volume herbeux est ré<strong>du</strong>it de<br />

temps à autre par fauchage.<br />

Devant le Restaurant Riederberg.<br />

19


Spitzenwinzer Raymond Paccot zu Gast in Saanen<br />

Weine aus der La Côte<br />

hl. Die Degustation von Weinen aus der La Côte in Saanen vom 13. Dezember<br />

2008 war wiederum ein echtes Highlight. Im Zentrum <strong>des</strong> Abends im Hotel<br />

Spitzhorn standen die Weine von Raymond Paccot und die kulinarischen<br />

Höhenflüge von Martin Riedi, unseres Mitglieds und Herrn <strong>des</strong> gastgebenden<br />

Hauses. Dieser musste Kochstunden beim bekannten Waadtländer Spitzenkoch<br />

Philippe Rochat nehmen, um das gewünschte Menu im Waadländer Stil<br />

auch wirklich <strong>du</strong>rchziehen zu können. Insgesamt 30 Weinfreunde waren anwesend<br />

und genossen das Dargebotene sehr.<br />

Raymond Paccot<br />

Der Winzer Raymond Paccot war<br />

mit seiner charmanten Gattin Violaine<br />

bei der Präsentation der<br />

Weine seiner Domaine La Colombe<br />

in Féchy persönlich anwesend.<br />

Beide führten uns überaus<br />

eindrücklich <strong>du</strong>rch den Abend und<br />

ihre Weine. (Martin Riedi vertritt<br />

die Weine der beiden im Saanenland<br />

mit seiner Vinoteca Martino.)<br />

Biodyn<strong>amis</strong>cher Weinbau<br />

Es ist das Ziel von Violaine und<br />

Raymond Paccot, dazu beizutragen,<br />

das Potenzial der grossen Waadtländer<br />

Terroirs in ihren Weinen<br />

zum Ausdruck zu bringen. Auf etwas<br />

mehr als 15 Hektar kultivieren<br />

sie rund zehn Rebsorten. Die wichtigsten<br />

sind: Chasselas, Chardonnay,<br />

Pinot Gris, Pinot Noir, Garanoir<br />

und Gamaret. Mit biodyn<strong>amis</strong>chen<br />

Weinbaumethoden versuchen sie,<br />

den Boden lebendig zu erhalten.<br />

Der Keller ist mit Eichenholzfässern<br />

und mit Inoxstahltanks bestückt.<br />

Ziel ist es, bei der Weinbe-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Gstaad-Saanenland Die degustierten Weine von Raymond Paccot<br />

Die Teilnehmer im Hotel Spitzhorn in Saanen.<br />

– Féchy La Colombe 2007, traditionelle Cuvée <strong>des</strong> Weingutes, Selektion<br />

von Chasselas aus verschiedenen Reblagen in Féchy; alle Lagen getrennt<br />

gelesen und <strong>vin</strong>ifiziert; im Frühling vereinigt man die Cuvées zu einem<br />

leichten, von frischen und blumigen Aromen geprägten Wein, der sich<br />

an der Tradition der besten Waadtländer Chasselas orientiert, appetitanregend.<br />

– Pinot Gris, Réserve, Domaine La Colombe 2007, reich an Zucker, mit<br />

eher bescheidener Säure, benötigt dieser reine Grauburgunder schwere<br />

und tiefe Böden, um komplexe Aromen und die rassige Struktur entwickeln<br />

zu können. Um die Frische und Reintönigkeit zu bewahren,<br />

wird der Wein ohne biologischen Säureabbau und hauptsächlich im<br />

Tank ausgebaut; präsentiert sich in tiefem Gelb, vereinigt Finesse und<br />

Kraft mit einem langen, würzigen Abgang.<br />

– «Amédée VI.», Domaine La Colombe 2007, Assemblage von Savagnin,<br />

Chardonnay, Doral und Chasselas; im Stahltank und im Eichenholzfass<br />

ausgebaut; nach zwei bis fünf Jahren auf dem Höhepunkt; intensive Nase,<br />

Aromen von Obstkernen, Gras, gedörrten Blumen, frischer Butter,<br />

helles Gelb, langes Finale, sehr fruchtig.<br />

– Gamay, Domaine La Colombe 2007, gibt dem Gamay den wahren<br />

Platz, den eines unkomplizierten Weins; intensive, kräftige und pfeffrige<br />

Nase mit Noten von Johannisbeeren, Cassis und Kirschen; im Gaumen<br />

frischer, leichter Wein, jung zu geniessen.<br />

– La Colombe Rouge 2006, je<strong>des</strong> Jahr eine andere Assemblage, Selektion<br />

aus Lagen mit tiefem Ertrag, spät gelesen, maximale Reife der Frucht,<br />

getrennte Vinifizierung im Holzfass von Pinot Noir, Gamaret, Garanoir<br />

und Gamay; ausdrucksvolle Nase, geprägt von reifen Zwetschgen, Kirschen,<br />

Tabak und Kaffee, füllig im Mund, feine, samtige Tannine, würziger<br />

Abgang, exotischer Wein.<br />

– La Colombe Noir 2006, Trauben von alten Reben, Beeren von Hand selektioniert,<br />

ausschliesslich in Barriques ausgebaut, ohne Filtration, intensives<br />

und delikates Bukett, erinnert an kleine Früchte und Rosenblätter,<br />

rauchige Noten, kräftige und rassige Struktur, braucht Zeit um Tiefe<br />

und Komplexität preiszugeben, kurzer Aufenthalt in Karaffe erlaubt es<br />

dem Wein, sich vor der Degustaton zu öffnen, optimale Harmonie zwischen<br />

reifen Tanninen und üppiger Frucht.<br />

– La Grive Flétrie, Domaine La Colombe 2006, aus Gamaret/Garanoir,<br />

hat den Körper, die Frucht und die Wucht, die ein Likörwein braucht;<br />

traditionelle Kelterung, leichtes Anquetschen der Trauben, mit den Füssen<br />

eingemaischt; Gärung gestoppt <strong>du</strong>rch Beigabe von Weinalkohol; Alkohol,<br />

Zucker und Tannine bilden harmonische Einheit ohne Schwere;<br />

Aromen von schwarzen und roten Früchten.<br />

– Le Marc, Alex Paccot; Frucht enger Zusammenarbeit der Brüder Alex<br />

(international ausgezeichneter Brenner) und Raymond; Marc reift rund<br />

zehn Jahre in französischer Eiche, goldene Farbe abgerundete Aromen;<br />

in die Nase Gemisch von fruchtigen, erdigen Nuancen und Holznoten;<br />

im Gaumen rassig, hält problemlos Jahrzehnte.<br />

reitung die Komplexität der Aromen<br />

zu erhalten. Alle Entschei<strong>du</strong>ngen<br />

bei der Vinifikation stützen<br />

sich auf die Resultate der Degustation,<br />

im grössten Respekt vor der<br />

Persönlichkeit eines jeden Weins.<br />

Kein Jahr ist wie das andere. Auch<br />

der neue Jahrgang nicht: 2007 ist<br />

genau das Gegenteil von 2006!<br />

Grossartige Begleiter<br />

edler Gewächse<br />

Was zu den einzelnen Weinen serviert<br />

wurde, war überragend, ganz<br />

20 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Andrea Maffei, Sommelier <strong>des</strong> Palace Hotels Gstaad und Gastgeber<br />

Martin Riedi.<br />

einfach traumhaft. Wie üblich<br />

wurde der Apéro im Seminarraum<br />

<strong>des</strong> Hotels kredenzt. Es gab<br />

Lauchstrudel, Focaccia und Quiches<br />

zusammen mit dem ausgezeichnete<br />

Féchy La Colombe. Die<br />

nächsten Gänge genossen die<br />

Weinfreundinnen und Weinfreunde<br />

im sehr gut besetzten Restaurant<br />

<strong>des</strong> Hotels Spitzhorn. Die<br />

Stimmung und die Atmosphäre<br />

waren grossartig.<br />

Zu Tomme mit mariniertem<br />

Gemüse aus dem Ofen degustier-<br />

Zum Jahrgang 2007<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

ten wir den Pinot Gris Reserve,<br />

welcher sich <strong>du</strong>rchaus mit den italienischen<br />

Pinot Grigio messen<br />

kann. Darauf folgte ein Kartoffel-<br />

Endivien Gratin mit Wachtelei und<br />

weissem Trüffel zusammen mit<br />

dem «Amédée VI.» Dieser ganz<br />

besondere Wein <strong>des</strong> Hauses vereinigt<br />

vier Rebsorten mit starker<br />

kultureller Identität: Savagnin,<br />

Chardonnay, Doral und Chasselas.<br />

Für den Gratin alleine würde es<br />

sich lohnen, bei Martin Riedi einzukehren.<br />

Nach einer Winterruhe, die <strong>du</strong>rch viel Sonne und fast sommerliche<br />

Temperaturen gestört wurde, haben die Reben ihren Wachstumszyklus<br />

Anfang April mit einem Vorsprung von drei Wochen gegenüber einem<br />

normalen Vegetationsverlauf begonnen. Anschliessend erhöhten die<br />

häufigen Regenfälle im Mai, Juni und Juli das Risiko <strong>des</strong> Mehltaus.<br />

La Colombe konnte diesem Uebel mit schonenden, oft auf pflanzlichen Mitteln<br />

basierenden Spritzungen entkommen, ohne die Prinzipien <strong>des</strong> biodyn<strong>amis</strong>chen<br />

Weinbaus zu verraten.<br />

Während man sich schon auf eine frühe und möglicherweise überstürzte<br />

Lese vorbereitete, wurde das Unerwartete wahr: Ein aussergewöhnlicher<br />

Herbst mit viel Sonne und einer Bise, welche die Trauben trocknete,<br />

übernahm das Zepter. Da<strong>du</strong>rch konnte das Szenario <strong>des</strong> Weinherbstes<br />

2007 komplett geändert werden: Die Ernte wurde um 15 Tage hinausgezögert.<br />

Traumhafte Bedingungen ermöglichten es, ohne Zeitdruck den<br />

für je<strong>des</strong> Terroir und jede Traubensorte optimalen Lesezeitpunkt abzuwarten.<br />

Schliesslich konnte man auf der Domaine goldgelbe und süsse<br />

Trauben einkellern. Darauf begünstigten kühle Temperaturen zum Jahresende<br />

hin eine langsame Gärung.<br />

Das Resultat ist ein im Moment noch diskreter, aber imCharakter gut<br />

ausgebildeter und gediegener Ausdruck <strong>des</strong> Terroirs: Alles deutet darauf<br />

hin, dass sich die 2007er als körperreiche, rassige Weine mit einem schönen<br />

Gleichgewicht zwischen Frucht und Struktur präsentieren werden.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Programm 2009/10<br />

13. März: Portugal/Rotweinrevolution<br />

und Hauptversammlung<br />

im Hotel Le Grand Chalet,<br />

Restaurant Le Grand Cru<br />

24. Mai: Delegiertenversammlung<br />

<strong>Schweizerische</strong> Vereinigung<br />

der Weinfreunde, Mendrisio<br />

27. Juni:Italien/Toskana,<br />

Tenuta di Varr<strong>amis</strong>ta, Montopoli,<br />

Stamm/Degustation, Palace<br />

Hotel Gstaad<br />

19. September: Soirée «Wine<br />

& Dîne», Feines aus Küche<br />

und Keller, Roberth Speth, Restaurant<br />

Chesery Gstaad<br />

5. Dezember: Italien/Abruzzen,<br />

Valle Reale, Montepulciano,<br />

Stamm/Degustation, Hotel/Restaurant<br />

Spitzhorn, Saanen<br />

13. März 2010, Vergleich<br />

Burgunder/andere Pinot Noir<br />

und Hauptversammlung, Hotel<br />

Le Grand Chalet, Restaurant Le<br />

Grand Cru<br />

Als nächstes servierte man Cannelloni<br />

mit Saucissonfüllung und<br />

Lauch, diesmal mit einem puren<br />

Gamay (100 %), der unter Kennern<br />

Die Traktanden der Hauptversammlung<br />

wurden speditiv abgewickelt.<br />

Neu in den Vorstand<br />

wählten die anwesenden 34 Thu-<br />

Thunersee<br />

ein Raunen auslöste, so fein und<br />

blumig war er. Einmal ein Gamay,<br />

den man einfach sofort kaufen<br />

und trinken würde.<br />

Zum Hauptgang erhielten wir<br />

Kalbshaxe auf dem Gemüsebett<br />

und den sehr berühmten Colombe<br />

Rouge, eine Assemblage aus Pinot<br />

Noir, Garanoir, Gamaret und Gamay,<br />

gereift in ausgewählten Lagen<br />

von Féchy, Aubonne, Allaman<br />

und Morges.<br />

Zum Käse aus dem Waadtland<br />

tranken wir La Colombe Noir, einen<br />

reinen Pinot Noir. Zu Sucré et salé<br />

schliesslich, einer Waadtländer<br />

Spezialität, zeigte uns Raymond<br />

Paccot seinen «La Grive Flétrie», einen<br />

Likörwein aus Gamaret und Garanoir,<br />

einen süssen Rotwein also.<br />

Der Digéstiv von Alex Paccot<br />

rundete den ganzen Abend ab. Er<br />

wurde zu Café und friandises aufgetischt.<br />

Nun möchten wir noch<br />

Martin Riedi und seiner Frau,<br />

Herrn und Frau Paccot aus Féchy<br />

sowie den vielen hilfreichen Diensten<br />

<strong>des</strong> Restaurant Spitzhorn in<br />

Saanen herzlich für ihren enormen<br />

Einsatz danken.<br />

Hauptversammlung und spannen<strong>des</strong> Ratespiel in der «Krone» Thun<br />

Wer erkennt sie: Grenache?<br />

Garnacha? Cannonau?<br />

Verdeckt wurden die Weine eingeschenkt, die Präsident Konrad Burkhalter<br />

und sein Vize Peter Willener für die Degustation nach der Hauptversammlung<br />

im Thuner Hotel Restaurant Krone ausgesucht hatten. Die Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde sollten am 27. Februar 2009 herausfinden, in welchem Glas<br />

ein französischer Grenache, ein Garnacha aus spanischen Landen oder ein<br />

Cannonau aus Sardinien war. – Menno Beindorff berichtet:<br />

ner Ursula Baumann. Aus der Versammlungsmitte<br />

wurde einzig da<br />

Wort verlangt zu der vom Zentralverband<br />

ab 2010 oder 2011 in<br />

21


Programm 2009<br />

28. März: Coupe <strong>ANAV</strong> Regionalausschei<strong>du</strong>ng<br />

7. Mai: Perlen der Genfer Weine<br />

11. Juni: Griechenland<br />

4./5. September: Weinreise in<br />

die Region Kaiserstuhl<br />

17. September:<br />

Luzern / Zentralschweiz<br />

6. November:<br />

Bordeaux Cru Bourgeois<br />

26. Februar 2010:<br />

Hauptversammlung mit Degustation<br />

Sangiovese<br />

Aussicht gestellten Beitragserhöhung<br />

und beantragt, schon jetzt<br />

den Beitrag leicht zu erhöhen.<br />

Nach dem präsidialen Hinweis auf<br />

das heute noch unbekannte genaue<br />

Ausmass der Beitragserhöhungen<br />

<strong>des</strong> Zentralverbands,<br />

wurde der Antrag fallen gelassen.<br />

Die Sektion Thunersee zählte<br />

Ende 2008 noch 115 Mitglieder,<br />

drei weniger als ein Jahr zuvor.<br />

Die degustierten Weine<br />

Im Zentrum <strong>des</strong> Abends stand die<br />

Grenache-Rebe. Die beiden Referenten,<br />

welche den auf die HV folgenden<br />

Degustations-Anlass perfekt<br />

vorbereitet hatten, stellten<br />

einleitend die Rebsorte mit ihren<br />

regional unterschiedlichen Merkmalen<br />

vor.<br />

Perfekte kulinarische Begleiter<br />

Zu den Weissweinen reichte die<br />

Kronenküche nach der HV leckeres<br />

sardisches Fladenbrot und Oliven.<br />

Nach einem Süppchen folgte zu<br />

den ersten drei Rotweinen ein<br />

kleiner Tapasteller, danach Kalbs-<br />

Ossobuco mit Safranrisotto zu den<br />

restlichen drei Rotweinen. Abgerundet<br />

wurden die kulinarischen<br />

Genüsse der einmal mehr überzeugenden<br />

Kroneköche von einem<br />

Käseteller zum Dessertwein.<br />

Angeregte Diskussionen<br />

Das Raten über die Herkunftsregionen<br />

der verdeckt eingeschenkten<br />

Weine sorgte für angeregte<br />

Weissweine<br />

– Mas Collet Garnacha 2005, Garnacha blanca, Celler Cooperatiu de<br />

Capcanes, Katalonien (Fr. 15.-, Gomes Weine, Basel)<br />

– El Quinta Bàrbara Forés Barrica 2006, Garnacha blanca, Celler Bàrbara<br />

Forés, Pro<strong>vin</strong>z Tarragona (Fr. 34.-, Do<strong>vin</strong>asol, Zürich)<br />

– La Bernardine 2005, Grenache blanc, Châteauneuf-<strong>du</strong>-Pape AC, M.<br />

Chaputier, Tain, Côtes <strong>du</strong> Rhône méridionale (Fr. 38.90, Gebr. Nauer,<br />

Bremgarten AG)<br />

Rotweine:<br />

– Côtes <strong>du</strong> Rhône 2005, Grenache, Domaine Fond Crozet (Fr. 15.-, Vennerhus,<br />

Grosshöchstetten)<br />

– Cannonau di Sardegna DOC Costera Arigolas 2006 (Fr. 19.-, Coop)<br />

– Cariñena DO 2007, Vina Vadina, Garnacha, Bodegas Manuel Moneva<br />

e Hijos (Fr. 15.50, Do<strong>vin</strong>asol, Zürich)<br />

– Quitina 2005, Vin de Pays de l’Hérault, Grenache, Domaine Armand<br />

Warnery (Fr. 25.-, Weinkeller zur Post, Tschingel)<br />

– JERZU di Sardegna DOC Reserva 2004, Cannonau, Cardedo Riserva,<br />

Viti<strong>vin</strong>icola Alberto Loi, Carde<strong>du</strong>, Sardinien (Fr. 20.-, Vinothek Licari,<br />

Thun)<br />

– Tio Manuel para Dolores Reserva 2001, Garnacha, Bodegas Manuel<br />

Moneva e Hijos (Fr. 17.50, Do<strong>vin</strong>asol, Zürich)<br />

Dessertwein<br />

– Banyuls Rimage 2004, Grenache, Domaine de la Ville d’Amont, Region<br />

Banyuls (Fr. 19.50 (0,5 lit., Weinkeller Riegger, Birrhard)<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Diskussionen. Aber auch die kredenzten<br />

Gewächse als solche boten<br />

Gesprächsstoff. Erstaunen<br />

herrschte beispielsweise darüber,<br />

wie der berühmte Robert Parker<br />

dazu kam, den weissen Grenache<br />

blanc «La Bernardine» mit 90<br />

Punkten zu benoten. Wahrscheinlich<br />

benutze er dazu eine Skala<br />

mit 120 Punkten… Alle Weine<br />

wiesen ansonsten ein gutes Preis-<br />

Leistungsverhältnis auf. Begeistert<br />

waren die Anwesenden zu<br />

Recht vom französischen Dessertwein<br />

aus der Region Banyuls.<br />

Man hat nie ausgelernt<br />

Die anwesenden Profis der Sektion<br />

lagen meistens recht mit ihrer Zuordnung<br />

der Weine nach Gallien,<br />

Iberien oder Sardinien. Weniger<br />

geübte Weingeniesser ordneten ab<br />

und zu einen der Weine Spanien<br />

zu, obwohl er aus Südfrankreich<br />

oder Sardinien stammte. So auch<br />

der Berichterstatter, der Wuchtigkeit<br />

und Opulenz von Grenache-<br />

Garnacha-Cannonau-Weinen eher<br />

mit Spanien als mit La France oder<br />

Bella Sardinia verband. Man hat<br />

eben nie ausgelernt.<br />

Genussvoller Auftakt zum neuen Weinfreunde-Jahr<br />

Vom Massen-<br />

zum Spitzengewächs<br />

Was einem vor 20, 30 Jahren als<br />

Barbera aufgetischt wurde, hat<br />

annähernd nichts mehr mit den<br />

tollen Weinen zu tun, die heute<br />

aus dem Piemont auf dem Markt<br />

sind. Das konstatierte auch<br />

Barbera<br />

Der erste Anlass <strong>des</strong> Jahres der Berner Weinfreunde war traditionsgemäss einer<br />

einzigen Sorte gewidmet. Diesmal galt die Aufmerksamkeit der Barbera. Der<br />

von Pia Rhyn und Philipp Hurni vorbereitete, interessante Abend mit über 80<br />

Teilnehmenden im Hotel Bern fand Gefallen und wurde mit einem leckeren<br />

Essen abgerundet. – Bruno Zürcher hat fotografiert. Auch Fritz Sahli war dabei<br />

und weiss Folgen<strong>des</strong> zu berichten:<br />

Über 80 Teilnehmer im Hotel Bern.<br />

Bern<br />

Philipp Hurni, der <strong>du</strong>rch den<br />

Abend führte. Seine aufwändige<br />

und lehrreiche Präsentation, für<br />

die er mehr als eine Woche Freizeit<br />

opferte, wurde mit grossem<br />

Beifall belohnt. «Die Barbera ist<br />

längst aus dem Schatten anderer<br />

Sorten hervorgetreten», schilderte<br />

22 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Philippe Hurni und Pia Rhyn.<br />

der Referent. «Sie wird an vielen<br />

Orten angebaut. Die schönsten<br />

Weine stammen aber aus dem<br />

Piemont. Deshalb ergibt sich hier<br />

für die Degustation ein Schwerpunkt»,<br />

stellte er in Aussicht und<br />

ergänzte, dass Barbera-Weine anderer<br />

Herkunft auch nicht so einfach<br />

zu erhalten gewesen wären.<br />

Die Degustation<br />

Die Degustation war dann auch so<br />

aufgebaut, dass zuerst recht günstige<br />

Weine präsentiert wurden.<br />

Dann folgte eine dreier Serie mit<br />

im grossen Holzfass ausgebauten<br />

Tropfen, die nicht nur degustativ,<br />

sondern auch preislich ein höheres<br />

Niveau aufzeigten. Auch die drei<br />

«Kraftprotzen» (von einem Alkoholgehalt<br />

über 15 Vol. Prozenten)<br />

aus der Barrique wussten zu gefallen.<br />

Dabei wurde der einzige Kalifornier<br />

von vielen sogar als bester<br />

Tropfen dieser Serie bezeichnet<br />

(Kostenpunkt aber satte Fr. 36.70).<br />

Die letzten drei Weine mit einer<br />

«Spannweite» von 20 bis über<br />

50 Franken bildete den Höhepunkt<br />

<strong>des</strong> Abends. Der Berichterstatter<br />

kam dabei zweimal auf 18.5 und<br />

einmal (für den «Gallina» von La<br />

Spinetta) sogar auf 19 Punkte.<br />

Aber auch der zum hervorragenden<br />

Essen gereichte Wein («Bricco<br />

dei Merli», Cogno, Novello) stand<br />

dem vorangehenden Spitzenwein<br />

sehr nahe und kostete nicht einmal<br />

die Hälfte. Schade war nur,<br />

dass davon kein grosszügigeres<br />

Einschenken (Nachschenken)<br />

möglich war und der run<strong>du</strong>m ge-<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

lungene Abend dann allzubald ein<br />

Ende fand.<br />

Weitverbreitete Barbera<br />

Barbera-Weine gibt es, wie angetönt,<br />

in Italien nicht nur im Piemont,<br />

wo sie aber die am meisten<br />

angebaute Rebsorte ist. Mitte der<br />

80-iger Jahre geriet die Sorte<br />

vorübergehend arg in Verruf, weil<br />

billige Barbera-Weine mit Methanol<br />

versetzt wurden und in der<br />

Folge 30 Menschen starben! Danach<br />

fand, wie die heutigen Qualitäten<br />

zeigen, die dringend nötige<br />

Umbesinnung statt.<br />

Krönung der langjährigen Anstrengungen<br />

für Barbera-Spitzenweine<br />

in der Region Asti und<br />

Monferrato (Superiore) ist ab<br />

Jahrgang 2008 der Aufstieg in die<br />

Qualitätsstufe DOCG. Daneben ist<br />

die Barbera als spät reifende<br />

Sorte mit ihrer beliebten saftigfruchtigen<br />

Säure ebenfalls in der<br />

Lombardei (Oltrepò Pavese) und in<br />

der Emilia Romagna (Colli Piacentini)<br />

zu Hause, kommt aber (oft<br />

zum Verschnitt) auch in anderen<br />

Regionen vor und scheint sich<br />

ebenfalls in Slowenien wohl zu<br />

fühlen. Selbst in der Schweiz gibt<br />

es sie. 2007 allerdings nur gerade<br />

auf einer Fläche von 31 Aren.<br />

Viele Spielarten<br />

Die Sorte mit ihren vielen Spielarten<br />

und Synonymen hat aber<br />

ebenfalls den Weg über die Weltmeere<br />

gefunden und kommt z.B. in<br />

Argentinien, Kalifornien und Australien<br />

in beachtlicher Qualität<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

vor. Das zeigte der verkostete<br />

Wein aus dem Alexander Valley<br />

(Kalifornien), der mit 15.3 Vol. Prozenten<br />

gleichzeitig der alkoholreichste<br />

war.<br />

In Italien ist die Barbera<br />

gemäss wein-plus.de nach dem<br />

Merlot und vor dem Negroamaro<br />

die sechst wichtigste Traubensorte.<br />

Die am meisten angebaute<br />

ist bekanntlich die Sangiovese.<br />

Weil man in Italien nicht darauf<br />

drängt, Statistiken aktuell zu halten,<br />

kann sich die «Rangliste» in<br />

den letzten zwei, drei Jahren bereits<br />

wieder verändert haben.<br />

Wie Philipp Hurni zitierte,<br />

muss es die Barbera im Monferrato<br />

schon im 13. Jahrhundert gegeben<br />

haben. Ein klösterliches Dokument<br />

erwähnt sie zu der Zeit jedenfalls<br />

als «bonus vitibus barbexinis».<br />

Dazu ist sie in einer Ampelographie<br />

von 1798 als «Vitis <strong>vin</strong>ifera<br />

Montisferratensis» aufgeführt. –<br />

Die servierten DOC-Weine<br />

Die Geschichte der im Januar in<br />

Bern thematisierten Rebsorte<br />

weist jedoch auch darauf hin, dass<br />

die Perricone auf Sizilien mit der<br />

Barbera verwandt sein könnte. Dagegen<br />

scheint die Barbera Bianca,<br />

die ebenfalls im Piemont vorkommt,<br />

nicht direkt mit der roten<br />

Sorte verwandt zu sein.<br />

Kommende Anlässe<br />

Am Schluss der Barbera-Präsentation<br />

dankte Vizepräsident Alexander<br />

Koller dem Organisations-<br />

Team für die grosse Arbeit und<br />

wies auf kommende Anlässe hin:<br />

Der traditionelle Sommeranlass<br />

steht am 17. Juni bevor. Und vom<br />

19. bis 23. August laden die Berner<br />

Weinfreunde zu einer Reise<br />

ins Burgenland, Kremstal und in<br />

die Wachau ein. Anmel<strong>du</strong>ngen<br />

dazu nimmt Peter Lüthi, 031 781<br />

00 38, luethi.ott@bluewin.ch, entgegen.<br />

Günstige Linie<br />

Barbera Piemont, 06, Borgovecchio SA Chiasso (Bezug bei Coop)<br />

Barbera d’Asti, Superiore, 05, Tre Vescovi, Ass. di Vinchio-Vaglio<br />

Serra (Enoteca Costantino)<br />

Barbera Piemont, 07, Briccotondo, Fontanafredda (Obrist, Vevey).<br />

Im grossen Holzfass ausgebaut<br />

Barbera d’Asti, 06, Insieme Due, Cascina Fontana Montegrosso (Il Grappolo<br />

Sugiez)<br />

Barbera d’Alba, 07, Az. Agr. Castello di Neive, Santo Stefano (Zweifel<br />

Zürich-Höngg)<br />

Barbera d’Alba, 07, Maggiur, Cascina Luisin/Minuto, Barbaresco (Martel<br />

St. Gallen)<br />

In der Barrique ausgebaut<br />

Barbera d’Asti, 06, La Corte di R., Cusumano (Räber AG, Küssnacht a.R.)<br />

Barbera d’Asti, 04, Gratia Plena, Cantina Pertinace, Treiso (Brancaia Zürich)<br />

Barbera, 06, Alexander Valley CA, Seghesio Family Vineyards Healdsburg<br />

(Zweifel Zürich-Höngg)<br />

Spitzenweine<br />

Barbera d’Asti, 07, Az. Agr. Incisiana, Florian Oelssner (sélection<br />

Schwander)<br />

Barbera d’Alba, 03, Paiagal, Marchesi di Barolo (Enoteca Costanino)<br />

Barbera d’Alba, 06, Gallina, La Spinetta, Castagnole Lanze (Wyhus Belp)<br />

Der zum Essen gereichte Wein<br />

Barbera d’Alba, 05, Bricco dei Merli, Az. Agr. Cogno, Novello (Martel St.<br />

Gallen)<br />

23


Die Präsidentin konnte auf ein bewegtes<br />

Jahr Rückschau halten: Neben<br />

den traditionellen Anlässen<br />

fand eine Vereinsreise ins Neuenburgische<br />

statt. Einen ganz besonderen<br />

Einsatz erforderte vom Vorstand<br />

die Organisation <strong>des</strong><br />

<strong>ANAV</strong>-Kongresses am Bielersee in<br />

Zusammenarbeit mit der Sektion<br />

Biel. Der Aufwand hat sich gelohnt!<br />

Delegierte sowie Begleiterinnen<br />

und Begleiter fanden lobende Worte<br />

für den gelungenen Anlass.<br />

«Mitglieder werben Mitglieder»<br />

Leider musste Susanne Hauswirth<br />

wieder von Austritten berichten: Ältere<br />

Mitglieder starben oder verliessen<br />

den Verein altershalber. Zudem<br />

scheinen sich junge Leute nach oft<br />

kurzer Zeit anders zu orientieren, so<br />

dass der aktuelle Mitgliederbestand<br />

194 Personen beträgt. Die Mitgliederzahl<br />

der seit 1951 als lose Vereinigung<br />

bestehenden Weinfreunde<br />

Bern, die sich 1985 Statuten gab<br />

und damit ein «richtiger» Verein<br />

wurde, hat damit einen Tiefststand<br />

erreicht. Unter dem Motto «Mitglieder<br />

werben Mitglieder» sollen neue<br />

Weinfreundinnen und Weinfreunde<br />

geworben werden. – Während die<br />

von Pia Rhyn vorgelegte Rechnung<br />

08 einen kleinen Vermögensrückgang<br />

brachte, sieht das Budget 09<br />

bei gleichbleibenden Beiträgen einen<br />

ausgeglichenen Abschluss vor.<br />

<strong>ANAV</strong>-Cup<br />

Zum <strong>ANAV</strong>-Cup <strong>des</strong>sen Final an der<br />

<strong>ANAV</strong>-Tagung vom 23./24. März in<br />

Mendrisio stattfindet, startet Bern<br />

mit zwei Dreier-Teams in die Vor-<br />

25. Vereinsversammlung im Hotel Bern<br />

Spannende Blinddegustation<br />

An der Vereinsversammlung vom 12. März im Hotel Bern wurde der bewährte, unter<br />

der Leitung von Präsidentin Susanne Hauswirth arbeitende Vorstand der Berner<br />

Weinfreunde mit grossem Applaus wiedergewählt. Ausserdem wählte die Versammlung<br />

Marianne Bätscher, Wabern, neu in den Vorstand. – Fritz Sahli berichtet:<br />

runde: Mit den Siegern von 2007<br />

Marcel Andrey, Peter Liechti und<br />

Heinz Sommer sowie mit Pia Rhyn,<br />

Barbara Holliger und Beat Adam.<br />

Als Coach steht ihnen Vizepräsident<br />

Alexander Koller zur Seite.<br />

Kommende Anlässe<br />

Das Jahresprogramm 2009 sieht<br />

vom 19. bis 23. August eine Reise<br />

ins Burgenland vor. Das Interesse<br />

ist gross, und es besteht bereits<br />

eine Warteliste.<br />

Der traditionelle Sommeranlass<br />

ist auf den 17. Juni angesagt.<br />

Spannend wird es sicher auch am<br />

Vina Robles-Abend vom 29. September,<br />

an dem kalifornische Spitzenweine<br />

<strong>des</strong> Schweizer Unternehmers<br />

Hans Nef präsentiert werden.<br />

Der Jahresschlussabend ist auf<br />

den 20. November festgesetzt worden,<br />

und die ersten Veranstaltungen<br />

im Jahr 2010 finden am 21. Januar<br />

(Traubensorte) und 18. März (Vereinsversammlung/Blinddegustation)<br />

statt. – Zum Schluss der Versammlung<br />

<strong>du</strong>rfte Susanne Hauswirth von<br />

Vizepräsident Koller Blumen und von<br />

den Anwesenden einen überwältigenden<br />

Applaus entgegennehmen.<br />

Gute Weine blind verkostet<br />

57 engagierte Weinfreundinnen (22)<br />

und Weinfreunde (35) nahmen an<br />

der Blinddegustation teil. Diese hat<br />

im Jahresprogramm der Berner<br />

Weinfreunde ihren festen Platz.<br />

Alexander Koller sowie Marianne<br />

Bätscher und Team hatten dazu<br />

zwölf gute, ja sogar ausgezeichnete<br />

Weine in der preislichen «Spannweite»<br />

von 12 bis 23 Franken ausge-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

sucht und zur Selektion auch noch<br />

einige knifflige Fragen vorbereitet.<br />

Dagegen wurde zu den Weinen eine<br />

weniger grosse Auswahl an möglichen<br />

Antworten vorgegeben.<br />

«Wir haben den Anlass etwas<br />

leichter gestaltet als früher», bemerkte<br />

Alexander Koller. «Da<strong>du</strong>rch<br />

wurde das Erfolgserlebnis<br />

bei weniger versierten Degustatorinnen<br />

und Degustatoren etwas<br />

grösser!» Weiter hielt er fest,<br />

dass die <strong>du</strong>rchschnittliche «Trefferquote»<br />

letztes Jahr bei nur 31<br />

Prozent lag. Diesmal belief sie<br />

sich auf rund 50 Prozent. – Ganz<br />

leicht war die Verkostung aber<br />

nicht: Niemand erreichte von 29<br />

möglichen Punkten das Maximum.<br />

Die Besten kamen aber immerhin<br />

auf 79 Prozent richtige Antworten.<br />

Die ausgeschenkten Weine<br />

Bis auf einen Wein (Nr. 10/St. Joseph,<br />

2006) wurden Provenienzen<br />

<strong>des</strong> Jahrgangs 2007 kredenzt. Die<br />

erste Serie: Sauvignon Blanc (Vins<br />

Keller, Vaumarcus), Chasselas, Ch.<br />

Mont sur Rolle (Fam. Näf, Mont sur<br />

Rolle/Coop Bern) und Petite Ar<strong>vin</strong>e<br />

(Cordonier&Lamon, Flanthey, Vini<br />

Capeletti, Bern).<br />

Die zweite Serie mit einem<br />

Arneis (Terre da Vino, Barolo/Vini<br />

Capeletti), Viognier (Jean Paul et<br />

Michel Dardé, Mèze, Pays<br />

d’Oc/Mövenpick, Bern) und Grüner<br />

Veltliner (Weingut Stadt<br />

Krems/Mövenpick, Bern) war<br />

dann schon nicht mehr so leicht.<br />

Der Schreibende hat sich jedenfalls<br />

hier ganz schön «vertan».<br />

Die erste Rotweinserie mit sehr<br />

klassischen Tropfen schien schon<br />

wieder etwas weniger schwer: Serviert<br />

wurde ein Pinot Noir (Cottinelli,<br />

Malans GR/Zweifel AG), ein<br />

vorzüglicher Gamay (Ass. Vincole<br />

d’Aigle VD/Direktkauf) und ein typischer<br />

Merlot del Ticino (Collivo,<br />

Tenuta Colle degli Ulivi TI/Coop).<br />

Die letzte Runde hatte es<br />

dann wieder mehr in sich: Der Sy-<br />

rah aus St. Joseph (André Perret,<br />

Chavanay/Divo Penthalaz), der jugendliche<br />

Tempranillo (Bodegas<br />

Val<strong>du</strong>ero, Burgos/Fischer Weine<br />

Sursee), und der vorzügliche Barbera<br />

d’Alba (Cascina Luisin, Barbaresco/Martel<br />

St. Gallen) sorgten<br />

nochmals für eine Selektion<br />

unter den Teilnehmenden.<br />

Zum Abschluss <strong>des</strong> Abends<br />

wurde nochmals der Val<strong>du</strong>ero-Tempranillo<br />

serviert und die Hotel Bern-<br />

Küche sorgte mit einem passenden<br />

Mahl (Paella-Teller, garniert mit<br />

Miesmuscheln) bestens für das<br />

leibliche Wohl der Teilnehmenden.<br />

Die Rangliste<br />

Mit 79.3 Prozent richtigen Antworten<br />

und 23 der 29 möglichen<br />

Punkte setzten sich Heinz Sommer,<br />

Murten, und Fritz Sahli, Belp, an<br />

die Spitze der Rangliste. Nur einen<br />

Punkt weniger, also 22, erreichte<br />

Margrith Hofer, Bern. Gute Resultate<br />

erzielten weiter Peter Kienle,<br />

Zollikofen, und Peter Liechti, Belp<br />

(21 P.); Werner Beutler, Hinterkappelen,<br />

und Max Leu, Liebefeld (20<br />

P.); Ueli Landolt, Bern, und Hansruedi<br />

Trösch, Zollikofen (19 P.); Philipp<br />

Hurni, Bern, Daniel Lanthemann,<br />

Hinterkappelen, Dan<br />

Sennhauser, Kallnach, und Christian<br />

Wyss, Laupen (18 P.).<br />

Mit ansprechenden 58.6 Prozent<br />

richtigen Antworten und 17<br />

Punkten waren aber auch Beat<br />

Adam, Münchenbuchsee, Kathrin<br />

Gfeller, Bern, Barbara Holliger,<br />

Münchenbuchsee, Bernhard Scherz,<br />

Gasel, Myriam Studer, Münchenbuchsee,<br />

Paul Ulrich, Schwarzenburg,<br />

und Heidi Wyss, Laupen, noch<br />

gut im «Rennen». – Die übrigen 37<br />

Degustatorinnen und Degustatoren,<br />

die in der Mitte oder zweiten Hälfte<br />

der Rangliste landeten, können sich<br />

damit trösten, dass Mitmachen vor<br />

dem Rang kommt und sie auf jeden<br />

Fall in den Genuss einer interessanten<br />

und abwechslungsreichen Verkostung<br />

kamen.<br />

24 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Tage age der offenen o offenen Weinkeller einkel ller<br />

30-31<br />

M MMAGGIO<br />

MMAGGIO/<br />

AGGIO/<br />

MAI<br />

200 22009<br />

0009<br />

09<br />

Canton<br />

Tici TTicino<br />

icino<br />

no Lombardia<br />

- Lig LLiguria<br />

iguria<br />

uria<br />

9:32:55


Ambassadoren Solothurn<br />

Mitgliederzahl bestätigt anhalten<strong>des</strong> Interesse an den Vereinsaktivitäten<br />

Kontinuität in Solothurn<br />

Die Ambassadoren-Weinfreunde Solothurn blickten an ihrer Generalversammlung<br />

auf ein erfolgreiches Jahr zurück und gehen ruhigen Schrittes in<br />

das nächste Vereinsjahr, das neunundvierzigste. – Urs-Peter Müller war an<br />

der Versammlung dabei:<br />

Mit Wein hat Solothurn einiges zu<br />

tun. Nicht dass die Stadt in einem<br />

Rebgebiet läge, nein, aber die feinen<br />

Weine, welche die Bürgergemeinde<br />

Solothurn am Bieler- und<br />

Neuenburgersee pro<strong>du</strong>ziert, werden<br />

in der Altstadt von Solothurn<br />

in einem uralten Keller gelagert<br />

(und verkauft), der heute teilweise<br />

als Versammlungslokal dient, in<br />

welchem sich die Ambassadoren-<br />

Weinfreunde Jahr für Jahr zu<br />

ihrem Bott, also ihrer Generalversamlung<br />

treffen.<br />

176 Mitglieder<br />

Altgeselle Konrad Rufer stellte<br />

gleich zu Beginn fest, dass die Solothurner<br />

Weinfreunde mit 176<br />

Mitgliedern eine Konstanz vorweisen,<br />

von der andere Sektionen<br />

träumen können. Das liegt sicher<br />

auch am Programm, das abwechslungs-<br />

und lehrreich zugleich ist<br />

und das immer wieder grosse<br />

Scharen von Interessierten anzieht.<br />

Säckelmeisterin Susanne<br />

Rebholz <strong>du</strong>rfte denn auch für das<br />

Vereinsjahr 2008 einen Reingewinn<br />

in der Höhe von über 2’000<br />

Franken ausweisen.<br />

Frauen-Power im Stubenrat<br />

Aus dem Stubenrat ist Renata Ferrari,<br />

Kannenmeisterin und Stubenbuchführerin,<br />

zurückgetreten. An<br />

ihre Stelle werden drei neue Damen<br />

in den Stubenrat gewählt (der<br />

damit wieder seine statutarische<br />

Maximalgrösse erreicht), nämlich<br />

Sylvia Gisiger, Pascale Kury Rohner<br />

und Barbara Schmuckle.<br />

Der Stubenrat setzt sich nun<br />

wie folgt zusammen:<br />

Konrad Rufer, Altgeselle<br />

Hermann Saxenhofer, Junggeselle<br />

Roger Murbach, Stubenmeister<br />

Susanne Rebholz, Säckelmeisterin<br />

Monika Roth, Aktuarin<br />

Vera Hobi, Kannenmeisterin I<br />

Sylvia Gisiger, Kannenmeisterin<br />

Urs Goetschi, Kannenmeister<br />

Pascale Kury Rohner, Kannenmeisterin<br />

& Stubenbuchführerin<br />

Barbara Schmuckle,<br />

Kannenmeisterin<br />

Yolanda Studer, Kannenmeisterin<br />

Aus dem Revisorenteam scheidet<br />

Reto Gantenbein turnusgemäss<br />

aus, nachdem er seinen letzten Revisorenbericht<br />

in origineller Versform<br />

vorgetragen hatte. Das Team<br />

setzt sich neu wie folgt zusammen:<br />

Lili Parli, Urs Lysser, Andrea Genhart<br />

(Ersatzrevisorin).<br />

Ehrungen<br />

Altgeselle Konrad Rufer ehrte die<br />

folgenden treuen Mitglieder: Max<br />

Rütti für 30 Jahre Mitgliedschaft,<br />

Lisa und Peter Jaberg sowie Urs-<br />

Peter Müller für 20 Jahre Mitgliedschaft<br />

und für 10 Jahre Mitgliedschaft<br />

Petra Schwaller,<br />

Monika und Fredy Roth sowie<br />

Heinz Wyss. Das attraktive Jahresprogramm<br />

2009, das er anschliessend<br />

mit berechtigtem Stolz<br />

präsentierte, ist im nebenstehenden<br />

Kästchen nachzulesen.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Die Abwicklung der ordentlichen<br />

Traktanden dauert in der Regel um<br />

eine halbe Stunde. Trotzdem kommen<br />

je<strong>des</strong> Jahr einige Dutzend<br />

Mitglieder <strong>du</strong>rch die kalte Winternacht<br />

ans Bott, denn dieses dient<br />

auch einem weiteren angenehmen<br />

Zweck: Im Anschluss an die Trak-<br />

tanden werden die Weine, die an<br />

Degustationen nicht getrunken<br />

worden sind, nochmals genehmigt.<br />

Dazu haben die Damen <strong>des</strong><br />

Stubenrats einige Rollschinkli gewärmt.<br />

Der Abend konnte damit<br />

bei Speis und Trank in fröhlicher<br />

Geselligkeit ausklingen.<br />

Erfolgreiche Suche nach weissen und roten Perlen<br />

Im Tandem <strong>du</strong>rchs Waadtland<br />

Die Nähe zum Waadtland mag viel dazu beitragen, dass Solothurner Weinliebhaber<br />

auf den Wein <strong>des</strong> zweitgrössten Pro<strong>du</strong>zentenkantons (mit 25% der Gesamtpro<strong>du</strong>ktion)<br />

unseres Lan<strong>des</strong> schwören. So auch der Altgeselle der Ambassadoren-Weinfreunde<br />

Solothurn, Konrad Rufer, der mit seinem Freund Fredy<br />

Roth und den Ehefrauen Jahr für Jahr <strong>du</strong>rch die Kellereien <strong>des</strong> weitläufigen<br />

Kantons zieht und dort auf echte Perlen trifft. Die beiden haben die Funde vom<br />

vergangenen Jahr an einer gut besuchten Degustation den Solothurner Weinfreundinnen<br />

und -freunden vorgestellt. – Urs-Peter Müller hat mitdegustiert.<br />

Waadtländer Wein wird mit Chasselas<br />

gleichgesetzt. In einer Zwölfer-Degustation<br />

«nur» zwei Chasselas-Weine<br />

einzubauen, zeugt<br />

von der Entdeckungsfreude der<br />

beiden enthusiastischen Weinfreunde.<br />

Tatsächlich pro<strong>du</strong>zieren<br />

die 633 Selbstkelterer, die privaten<br />

Kellereien und die 15 Genossenschaften<br />

auf den rund 3’830 ha<br />

Rebland <strong>des</strong> Kantons heute noch<br />

zwei Drittel Chasselas, gefolgt<br />

von Pinot Noir und Gamay.<br />

Einer, der noch die Zeit erlebt<br />

hat, als Chasselas praktisch das<br />

einzige Pro<strong>du</strong>kt <strong>des</strong> Waadtländer<br />

Weinbaus war, ist Max Tschumi,<br />

Programm 2009<br />

6. März:<br />

Degustation Waadtland<br />

15. Mai: Degustation Penedés<br />

19./20. Juni: Weinreise Bodensee<br />

16. August: Sommeranlass<br />

30. Oktober:<br />

Degustation Südtirol<br />

27. November: Chapitre<br />

heute ein rüstiger 92-jähriger<br />

Weinfreund, der an der Degustation<br />

vorab – zum «Anweinen» –<br />

einige Flaschen Calamin von Etienne<br />

Fonjallaz spendierte und Erinnerungen<br />

an seine Besuche (seit<br />

1950!) im damaligen ausschliesslich<br />

vom Chasselas geprägten<br />

Weingebiet zum besten gab.<br />

Vom Chablais ins Lavaux<br />

Mit zwei interessanten Beispielen<br />

begannen Fredy Roth und Konrad<br />

Rufer ihre Auswahl: dem mineralisch<br />

geprägten und mit Limettenaromen<br />

überraschenden Chant<br />

<strong>des</strong> Resses 2007 von der Genossenschaft<br />

Artisans Vignerons<br />

Yvorne (AVY), einem Apérowein<br />

par excellence, und dem fruchtigen<br />

Dézaley Orion 2007 von Jean-<br />

Claude Paley aus Epesses. Hätten<br />

alle Winzer <strong>des</strong> Kantons dieses<br />

Niveau, müsste man sich keine<br />

Sorgen für die Zukunft <strong>des</strong> Waadtländer<br />

Weinbaus machen!<br />

Der Drang nach Innovation<br />

bringt auch die Waadtländer Winzer<br />

dazu, andere Rebsorten anzu-<br />

26 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


auen und neue Kreuzungen auszuprobieren.<br />

Der bewährte Weinbauer<br />

Olivier Ducret aus Chardonne<br />

pro<strong>du</strong>ziert einen Charmont,<br />

eine süffige Kreuzung zwischen<br />

Chasselas und Chardonnay, <strong>des</strong>sen<br />

Jahrgang 2007 die Solothurner<br />

überzeugte.<br />

Innovative La Côte<br />

Das vielseitige Rebgut Parfum de<br />

Vigne von Jean-Jacques Steiner in<br />

Dully in der La Côte war mit einem<br />

milden Pinot Blanc 2007 aus Bursinel<br />

vertreten, der aber vom Clair<br />

Ambre 2007 aus dem gleichen Keller,<br />

einer fruchtig-kantigen Assemblage<br />

aus Pinot Gris, Pinot<br />

Blanc, Doral, Chasselas und Gewürztraminer<br />

etwas an den Schatten<br />

gestellt wurde. Mit dem Carillon<br />

Blanc 2006 von Olivier Ducret<br />

führten die beiden Degustationsleiter<br />

ihre Weissweinserie zu einem<br />

Höhepunkt, einer weichen,<br />

fruchtigen und langanhaltenden<br />

Assemblage aus Pinot Gris, Sylvaner,<br />

Charmont und Chasselas.<br />

Mit zwei reinsortigen Weiss -<br />

weinen, die zu Recht weit herum<br />

Anerkennung geniessen, aus der<br />

Domaine La Colombe von Violaine<br />

und Raymond Paccot in Féchy<br />

schlossen die beiden Solothurner<br />

Waadtland-Freunde Roth und Rufer<br />

(als Rebbauern verkleidet:<br />

Rouge et Gueleur) ihre Weissweinserie.<br />

Der beeindruckende<br />

Pinot Gris Réserve 2006 überzeugt<br />

<strong>du</strong>rch den Verzicht auf den biologischen<br />

Säureabbau, was ein<br />

herrliches Frucht/Säure-Gleichgewicht<br />

zur Folge hat: ein toller<br />

Wein! Auch der Sauvignon Blanc<br />

Réserve 2006, zeigt eine schöne<br />

Struktur und einen intensiven Cassis-Geschmack.<br />

Rotwein-Überraschungen<br />

Die Rotwein-Serie begann – wie<br />

konnte es anders sein – mit einem<br />

Gamay 2007, dem ehrlichen und<br />

süffigen aus der Genossenschaft<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

AVY von Yvorne, und ging dann mit<br />

der eigentlichen Überraschung <strong>des</strong><br />

Abends weiter, dem Pinot Noir 2006<br />

aus dem Gut Parfum de Vigne in<br />

Dully, einem schönen, beerigen,<br />

fast burgundischen Wein aus der<br />

Magnum-Flasche. Noch zwei Rotweine<br />

schlossen den Waadtländer<br />

Reigen ab, der komplexe, animalische<br />

Gamaret 2006 von Jean-<br />

Claude Paley aus Epesses und die<br />

aussergewöhnliche Colombe Rouge<br />

2006, eine Assemblage aus Gamaret,<br />

Garanoir, Pinot Noir und Syrah.<br />

Die beiden Degustationsleiter<br />

Konrad Rufer und Fredy Roth sind<br />

Der Bielersee liegt auf 430 Metern<br />

über Meer und ist neben dem<br />

Neuenburger und dem Murtensee<br />

einer der drei berühmten Seen<br />

<strong>des</strong> Jurasüdfusses. Steile Hänge<br />

bilden sein rechtes Ufer, wo sich<br />

malerische Dörfer in die mit Rebbergen<br />

besetzten Hügel drapieren<br />

und sehr viel Tradition und Behäbigkeit<br />

ausstrahlen. Die Weinbauregion<br />

Bielersee ist aber auch der<br />

fliessende Übergang der Romandie<br />

in die Deutschschweiz, die mit<br />

ihren Kulturen und Lebensstilen<br />

hier ineinander verschmelzen.<br />

Idealste Bedingungen<br />

für Gutedel und Blauburgunder<br />

Eine Vielfalt von Weinen und Rebsorten<br />

sind auf den beiden AOC-<br />

Rebgebieten zu finden. Das linke<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

St. Martin zu Zofingen<br />

nicht nur zusammen mit ihren Ehefrauen<br />

(jemand muss ja nachher<br />

Auto fahren…) Freunde <strong>des</strong><br />

Waadtländer Weins; sie haben<br />

ihre Begeisterung im vergangenen<br />

Frühjahr auch dem gesamten Vorstand<br />

der Solothurner Weinfreunde<br />

auf einer Stubenratsreise übertragen.<br />

Die Degustation, die von einem<br />

ausgezeichneten Nachtessen<br />

aus der bewährten «Krone»-Küche<br />

in Solothurn abgeschlossen wurde,<br />

wird dazu beitragen, letzte Vorurteile<br />

abzubauen und die Beziehungen<br />

zwischen dem Waadtländer<br />

Wein und Solothurn zu festigen.<br />

Die Frage, «Bielersee oder Lac de Bienne?», ist vom Tisch<br />

Die Weine vom Jurasüdfuss begeisterten<br />

Die Weinbruderschaft St. Martin zu Zofingen feiert dieses Jahr das 50-jährige Bestehen<br />

und hat an ihrer ersten Veranstaltung einen hochkarätigen Einblick in<br />

die faszinierende Region Bielersee erhalten. – Marianne Breitenstein berichtet:<br />

Seeufer ist von Kalk- und Lehmböden<br />

geprägt, während das rechte<br />

Seeufer eher mit Lehm- und Sandsteinböden<br />

aufwartet und entsprechend<br />

schwerere Weine pro<strong>du</strong>ziert.<br />

Im Kanton Bern dürfen nach<br />

heutigem Weingesetz rund 40 ver-<br />

Willi Spürgin und Peter Schott (re.)<br />

schiedene Rebsorten angepflanzt<br />

werden. Am Bielersee sind jedoch<br />

die Hauptsorten Gutedel (Chasselas)<br />

mit 44% (vor 30 Jahren waren<br />

es noch 80%!), gefolgt vom Blauburgunder<br />

(Pinot Noir) mit 37%.<br />

Die Spezialitäten im Grössenbereich<br />

von je 2 bis 4% sind Chardonnay,<br />

Grauburgunder (Pinot<br />

Gris), Sauvignon Blanc und Riesling-Silvaner,<br />

andere meist interspezifische<br />

Sorten bilden weniger<br />

als 1% <strong>des</strong> Anbaus. – Dass die<br />

Sorten Gutedel und Blauburgunder<br />

sich hier so wohl fühlen, ist<br />

auf das milde Klima und die ideale<br />

Lage für mittelfrühe Rebsorten<br />

zurückzuführen, die Lagen von 440<br />

– 550 m.ü.M bevorzugen.<br />

Auf Kirche und Klöster<br />

folgten Staat und Stadt Bern<br />

Wahrscheinlich waren schon die<br />

Römer die ersten Rebbauern der<br />

Region Bielersee. Sicherlich wurden<br />

aber seit 866 am Bielersee Reben<br />

angebaut, wie ein päpstliches<br />

Schreiben an das Kloster Moutier<br />

belegt. Durch Bestrebungen Karls<br />

<strong>des</strong> Grossen den Weinanbau allgemein<br />

zu fördern, wurden insbesondere<br />

aber auch im Mittelalter<br />

vor allem von Abteien und Klostergemeinschaften<br />

über Jahrhunderte<br />

Weingüter unterhalten.<br />

Nach der Säkularisierung der<br />

Klöster in der Reformationszeit<br />

(1528) übernahmen der Kanton<br />

Bern, die Stadt Bern, Berner Patrizi-<br />

27


erfamilien und das Berner Burgerspital<br />

die Güter und liessen auch<br />

weiterhin die Reben rund um den<br />

Bielersee pflegen, denn sie erkannten<br />

die Vorzüge der wunderschönen<br />

Landschaft und die bekömmlichen<br />

Weine. Doch geistliche Herren und<br />

Berner Patrizier sind heute Geschichte.<br />

Als nämlich der aus Amerika<br />

eingeschleppte Mehltau und<br />

die Reblaus ihr Unwesen trieben<br />

und dazu noch finanzielle Schwierigkeiten<br />

auftauchten, behielt die<br />

Stadt Bern 22 ha, der Rest wurde<br />

an Rebbauern verkauft.<br />

220 Hektaren Reben<br />

Heute stehen am Bielersee gut<br />

220 ha Reben. Die Winzer sind eigenständige,<br />

mit ihrer Region<br />

stark verbundene Fachleute und<br />

Weinbauernfamilien, die sich für<br />

die nicht sehr einfache Pflege ihrer<br />

Reben viel Zeit nehmen. Der<br />

Rebschnitt, die Pflege der Reben,<br />

die sorgfältige Lese in den Steilhängen<br />

und die Kelterung und Kellerpflege,<br />

dies alles bedeutet<br />

grosse Arbeit und Hingabe zum<br />

Wein. Die meisten Rebsorten werden<br />

sortenrein gekeltert, und jeder<br />

Familienbetrieb hat seine<br />

Weine mit Charakter.<br />

Kein geringerer als der ausgewiesene<br />

Fachmann, Weinbauer<br />

Peter Schott-Tranchant aus<br />

Twann, präsentierte den 64 interessierten<br />

Anwesenden die wunderschöne<br />

Landschaft in einer<br />

Peter Schott-Tranchant<br />

Dia-Show, untermalt mit den<br />

wichtigsten Informationen über<br />

die Region, die Rebsorten und<br />

seine Weine. Die Schotts pflegen<br />

rund 3 ha Rebberg an schönster<br />

Lage. Sie bauen hier fünf verschiedene<br />

Sorten an, aus welchen<br />

sie neun Weine keltern.<br />

Eindrückliche Palette<br />

Als erstes zeigte er den Gutedel<br />

und den Gutedel Sélection Schott,<br />

helle klare Weine mit feiner blumiger<br />

Nase und wunderschönem<br />

rassigen Körper mit Eleganz. Der<br />

Oeil de Perdrix zeigte sich in heller<br />

lachsfarbener Robe, feiner Nase<br />

und herrlichem Abgang.<br />

Die zweite Serie stand im Zeichen<br />

der Spezialitäten: Der Sauvignon<br />

Blanc bestach <strong>du</strong>rch helles<br />

Grünlich-Gelb, seine eindrückliche<br />

Aromatik, <strong>du</strong>rch Eleganz und zugleich<br />

bestechende Säurestruktur.<br />

Kurz: <strong>du</strong>rch vollendete Harmonie.<br />

Das Mikroklima der Schottschen<br />

Reblagen bekommt auch<br />

ihrem Pinot Gris sehr gut. Rasse,<br />

kräftige Aromatik und Harmonie –<br />

er liesse sich spielend mit «Bleu»<br />

vermählen.<br />

Chardonnay ist eine Rebsorte, die<br />

allgemein Hitze schlecht verträgt.<br />

Das milde Klima am Bielersee bekommt<br />

ihr sehr wohl und die sechs<br />

Monate Ausbau in der Barrique<br />

sorgen für einen betörenden «Finish».<br />

Alle diese Weine haben<br />

Jahrgang 2007. Der Pinot Noir und<br />

der Pinot Noir Réserve, beide Jahrgang<br />

2006, beeindruckten <strong>du</strong>rch<br />

funkeln<strong>des</strong> Rot, <strong>du</strong>ftige Nase, ein<br />

wunderschönes Bouquet und einen<br />

«beerig-nussigen» Abgang.<br />

Begeisterung<br />

Peter Schott hat uns mehr als nur<br />

eine Weinbauregion näher gebracht.<br />

Seine überaus sympathische<br />

Art, seine Ruhe ausstrahlende<br />

Professionalität und seine<br />

Ausführungen über seine Weine<br />

haben uns nicht nur tief beein-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

druckt. Die Region Bielersee hat<br />

unsere Herzen im Nu erobert! Es<br />

war ein echt tolles Erlebnis!<br />

Die Frage «Bielersee oder Lac<br />

de Bienne?» wird künftig nicht<br />

Grosse Verwunderung herrschte<br />

gleich zu Beginn der Degustation<br />

ob der Verkostungs-Abfolge, welche<br />

der persönlich anwesende Besitzer<br />

<strong>des</strong> Château Villars, Monsieur<br />

Thierry Gaudrie, wünschte.<br />

Der eigens zu dieser Veranstaltung<br />

aus dem Bordelais angereiste<br />

Propriétaire erklärte, dass die<br />

Weine nicht in der gewohnten<br />

Reihenfolge resp. jung vor alt,<br />

sondern umgekehrt, vom ältesten<br />

hin zum jüngsten Jahrgang probiert<br />

werden sollen.<br />

Der Wahrnehmung<br />

feiner Noten zuliebe<br />

Der Grund läge darin, erläuterte<br />

Degustationsleiter Lukas Anliker<br />

vom Weinhaus Riegger, dass die<br />

sensiblen, fein entwickelten und<br />

reifen Noten in ihrem ganzen<br />

Spektrum intensiv, unbeeinträchtigt<br />

und so besser wahrgenommen<br />

können, als wenn zuvor die<br />

jüngeren, noch nicht voll ausgereiften<br />

Weine mit zum Teil noch<br />

stark säure- und gerbstoffbetonten<br />

Noten Zunge und Gaumen beanspruchen<br />

würden. Ein Vorgehen,<br />

von dem man sich gerne<br />

Vertikaldegustation im Hotel Zofingen<br />

mehr gestellt. Eines unser nächsten<br />

Ausflugsziele führt in die Region<br />

der Seen am Jurasüdfuss!<br />

Seit dem <strong>ANAV</strong>-Kongress 2008<br />

kennen wir den Weg!<br />

Zehn Jahrgänge<br />

Château Villars AC Fronsac<br />

50 Besucher harrten im festlichen Stucksaal <strong>des</strong> Hotel Zofingen gespannt der<br />

Dinge, die da kommen sollten. Zehn Weine <strong>des</strong> gleichen Schlosses standen<br />

zur Verkostung bereit. Zehn Weine aufeinanderfolgender Jahrgänge, aber<br />

eben doch Weine aus den gleichen Reblagen, aus dem gleichen Keller. Wo soll<br />

denn da der Reiz zu finden sein? fragte sich sicher mancher Teilnehmer vor<br />

dem Abend. Und um es vorweg zu nehmen, die Frage sollte beantwortet werden<br />

und zwar auf ganz eindrückliche Weise. – Willi Spürgin berichtet:<br />

überzeugen liess. Sicher wird es<br />

auch bei anderen Gelegenheiten<br />

angebracht und von Vorteil sein.<br />

Jeder Jahrgang eine<br />

selbständige Persönlichkeit<br />

Begonnen wurde also mit einem<br />

Wein <strong>des</strong> Jahrgangs 1996. Darauf<br />

folgten in Zweier- oder Dreier-Serien,<br />

neun Jahrgänge in aufsteigender<br />

Reihenfolge bis 2005. Dabei<br />

zeigte sich, dass die Weine<br />

aus dem gleichen Keller eben<br />

doch nicht Jahr für Jahr gleich<br />

sind. Im Gegenteil: es konnten da<br />

und dort markante Unterschiede<br />

festgestellt werden.<br />

Worauf sind diese Differenzen<br />

zurückzuführen? Vorerst auf<br />

die je nach Jahrgang unterschiedlichen<br />

Bedingungen im Rebberg,<br />

auf das Klima, die Vegetation und<br />

die Reifezeit der Beeren einerseits,<br />

und andererseits auf die unterschiedlichen<br />

Massnahmen, die<br />

im Rebberg und im Keller jeweils<br />

ergriffen werden müssen. Ein<br />

weiterer Grund für Abweichungen<br />

von der «Norm» ist der unterschiedliche<br />

Anteil der drei Rebsorten<br />

Merlot noir, Cabernet Franc<br />

28 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


und Cabernet Sauvignon am Endpro<strong>du</strong>kt,<br />

bedingt <strong>du</strong>rch Reife-Differenzen<br />

der einzelnen Gewächse.<br />

Zudem fallen die Dauer der Maischegärung,<br />

die Thermoregulierung<br />

während <strong>des</strong> Gärverlaufs und<br />

schliesslich der unterschiedlich<br />

lange Ausbau im Barrique ins Gewicht,<br />

wobei bei letzterem auch<br />

noch der Anteil von Neuholz variieren<br />

kann.<br />

Aus all diesen einflussreichen<br />

Faktoren, die für jeden Jahrgang<br />

geeignete und optimale Auswahl<br />

zu treffen – man kann das mit<br />

«moderner, zweckorientierter Oenologie»<br />

umschreiben – liegt voll<br />

und ganz in der Kompetenz und in<br />

der Verantwortung <strong>des</strong> jeweiligen<br />

Regisseurs – in unserem Falle von<br />

Thierry Gaudier.<br />

Informationen aus erster Hand<br />

Der Referent <strong>des</strong> Abends, Lukas<br />

Anliker, verstand es gekonnt, auf<br />

geradezu packende Weise uns<br />

alle zehn Weine in ihrer eigenständigen<br />

Art näher zu bringen<br />

und die differenten Eigenheiten<br />

je<strong>des</strong> Jahrganges für alle nachvollziehbar<br />

darzulegen - und es<br />

waren ohne Ausnahme sehr<br />

schöne Weine. Seine Ausführungen<br />

wurden von Monsieur Gaudier<br />

mit treffenden Anmerkungen zu<br />

den einzelnen Jahrgängen ergänzt<br />

und von Max und Evelyne Gloor,<br />

auf deren Initiative der Anlass<br />

überhaupt zu Stande gekommen<br />

war, übersetzt.<br />

Wir erfuhren so, dass z.B.<br />

2003 die Handlese bereits am 23.<br />

September abgeschlossen war.<br />

Diese seit Menschengedenken<br />

einmaligen Umstände sollten sich<br />

nicht nur auf den Wein auswirken:<br />

Monsieur Gaudier, bis anhin gewohnt,<br />

sich Ende September/Anfang<br />

Oktober mit der Traubenernte<br />

abzumühen, konnte statt<strong>des</strong>sen zu<br />

dieser Zeit bereits Ferien machen<br />

und im Atlantik dem Badevergnügen<br />

frönen.<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Eine Fassprobe <strong>des</strong> 2007<br />

zum Finale<br />

Ein besonderes Bonbon hatte sich<br />

Thierry Gaudier für den Schluss<br />

aufgehoben. Er präsentierte uns<br />

voller Stolz eine Fassprobe <strong>des</strong><br />

Jahrganges 2007. Die Flaschen<br />

hatte er als Handgepäck im Flugzeug<br />

mitgebracht. – Es sei hier darauf<br />

hingewiesen, dass es recht<br />

schwierig und für die meisten von<br />

uns ein nicht alltägliches Unterfangen<br />

ist, einen so jungen Wein zu<br />

degustieren und einzuschätzen.<br />

Aber der Jungwein überstand diese<br />

Hürde und die meisten Teilnehmer<br />

konnten folgender Beurteilung <strong>des</strong><br />

Bordeaux-Spezialisten Rolf Bichsel<br />

nach einer Primeurdegustation von<br />

Bordeaux 2007 zustimmen:<br />

«Nachdem wir den Wein verkostet<br />

hatten, glaubten wir zuerst<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

an eine Falle, die uns der Weinmacher<br />

Thierry Gaudier gestellt hatte,<br />

griffen zum Handy und liessen ihn<br />

auf das Haupt seiner Gross mutter<br />

schwören, dass es sich dabei wirklich<br />

um Villars handle. Und mussten<br />

uns ge<strong>du</strong>ldig anhören, was alles<br />

diese tolle Resultat möglich<br />

gemacht hat – strenge Selektion,<br />

optimal reifer Cabernet Franc,<br />

neuer Söndertisch und anderes<br />

mehr. Das Resultat ist nicht nur<br />

verblüffend, sondern auch verblüffend<br />

gut. Umwerfende Fruchtigkeit<br />

und Würze, Fülle und Rasse, Tannine<br />

von schon unglaublicher Qualität,<br />

dichtes und langes Finale.»<br />

Die zufriedenen Mienen und<br />

der lange anhaltende Applaus<br />

zeigten, dass der Abend für alle<br />

Teilnehmer eine echte Bereicherung<br />

war.<br />

Jubiläumsdegustation der Weinbruderschaft St. Martin zu Zofingen<br />

Ein grosser Bordeaux-Jahrgang<br />

mit viel Satire kredenzt<br />

Es ist nicht ganz klar, ob es am Weinbaugebiet, am Bordeaux-Jahrgang 2000,<br />

am übrzeugenden Referenten Edi Meyer oder an den satirischen Texten von<br />

Dr. Karl Gautschi lag. Aber eines ist sicher: Die Jubiläums-Degustation mit<br />

der Lesung rund um das Thema «Im Wein liegt Wahrheit» war ein Volltreffer!<br />

– Marianne Breitenstein berichtet:<br />

Gross war der Aufmarsch der Zofinger<br />

Weinfreundinnen und<br />

Weinfreunde im Hotel Zofingen,<br />

die der Stubenmeister Willi Spürgin<br />

begrüssen konnte. Alle waren<br />

mit hohen Erwartungen erschienen,<br />

setzten sich in die etwas engen<br />

Stuhl-Reihen und harrten der<br />

Dinge, die da kommen sollten.<br />

Schier andächtig lasen sie die<br />

Ausführungen zu den einzelnen<br />

Bordeaux-Weinen von den Lippen<br />

<strong>des</strong> Kannenmeisters und Magisters<br />

Edi Meyer, seines Zeichens<br />

Weinfachmann. Und kopfnickend,<br />

schmunzelnd bis lauthals lachend<br />

folgten sie den Lesungen <strong>des</strong> bekannten<br />

Aargauer Schriftstellers<br />

und Satirikers, Dr. Karl Gautschi<br />

Referent Karl Gautschi<br />

aus Menziken. - Doch alles schön<br />

der Reihe nach.<br />

Nobler Auftakt<br />

Den Reigen der Weine aus dem<br />

Bordeaux <strong>des</strong> aussergewöhnlichen<br />

Super-Jahrgangs 2000 eröffnete<br />

ein Domaine de Chevalier, Grand<br />

Cru classé, Pessac-Léognan blanc,<br />

der sich umgehend mit seinem hellen<br />

grünlich-gelben Schimmer, der<br />

fruchtigen nach Melonen und Vanille<br />

<strong>du</strong>ftenden Nase und dem<br />

charmanten, harmonischen Gaumen<br />

mit seiner rassigen Säure, vielen<br />

Teilnehmern direkt eine neue<br />

Dimension eröffnete. Und da waren<br />

wir schon, am Punkt, wo die<br />

Weinsprache auch neue Aspekte<br />

eröffnete…<br />

Hat vergeblich<br />

die «Nase» gesucht<br />

Karl Gautschi erzählte, wie er zum<br />

ersten Mal, auf Drängen eines damaligen<br />

Schulpflegers aus Menziken<br />

notabene, in den Siebzigerjahren<br />

an einer Degustation der<br />

Weinbruderschaft St. Martin zu<br />

Zofingen teilnahm. Er las die ganz<br />

speziell für Weinfreunde so spannende<br />

Geschichte «Weindegustation»<br />

aus seinen Satiren «Der Musteraargauer»<br />

vor. Und genau<br />

diese Lesung brachte zutage, dass<br />

er damals ebenfalls voller Erwartungen<br />

an einer solchen Degustation<br />

teilgenommen hatte. Dabei<br />

hätte er nur schlückchenweise etwas<br />

Wein abbekommen - er<br />

glaubte, dass die Tropfen gar mit<br />

der Pipette abgezählt wurden, sei<br />

den blumigen Worte <strong>des</strong> Referenten<br />

gefolgt, hätte die «Nase» gesucht,<br />

die Weine schriftlich auf<br />

dem vorliegenden Blatt beurteilt<br />

und beim ersten kurz und bündig<br />

«Weisswein» notiert. Ein schielender<br />

Blick auf das Blatt <strong>des</strong><br />

Nachbarn zu seiner Rechten hätte<br />

ihn jedoch verunsichert: «St. Saphorin,<br />

Domaine … Jahrgang<br />

….». Der Nachbar links hätte<br />

29


ebenso viele Bezeichnungen eines<br />

andern Rebgutes gefunden.<br />

Das erlösende Bier<br />

im «Hirschen»<br />

Bei ihm sei leise Enttäuschung aufgekommen<br />

– es wurde der nächste<br />

Wein kredenzt, das Prozedere hätte<br />

sich x-mal wiederholt – und nach<br />

dem zehnten Wein sei er sehr froh<br />

gewesen, dass diese Veranstaltung<br />

doch noch ein Ende fand und er sich<br />

endlich zu einem kühlen Bier in den<br />

«Hirschen» begeben konnte! –<br />

Schallen<strong>des</strong> Gelächter und lang anhaltender<br />

Applaus quittierten die<br />

herrliche Lesung!<br />

St. Estèphe, Moulis<br />

und St. Julien<br />

Gewiefte Stubenräte und Stubenmägde<br />

zwängten sich mühsam<br />

<strong>du</strong>rch die Stuhlreihen, um die drei<br />

Gläser eines jeden Besuchers<br />

«fingerbreit» zu füllen! Die erste<br />

Serie wurde kredenzt: Château<br />

Tronquoy-Lalande, Cru Bourgeois,<br />

St. Estèphe, in hellem Violett<br />

glänzend, mit frischer Frucht, elegant<br />

und vollmundig, nach Brombeeren<br />

und Nüssen schmeckend,<br />

stoffig, aromatisch reich, weich<br />

und harmonisch im Abgang. Dann<br />

Château Poujeaux, cru bourgeois<br />

exceptionel, Moulis, <strong>du</strong>nkelrote<br />

Farbe, nach Waldbeeren <strong>du</strong>ftend,<br />

elegant und harmonisch, weich<br />

und edel im Abgang, die Tannine<br />

schön verpackt. Und schliesslich<br />

Clos <strong>du</strong> Marquis, 2è <strong>vin</strong> <strong>du</strong> Château<br />

Léoville-las-Cases, deuxième<br />

Grand Cru Classé St. Julien, tiefes<br />

Dunkelrot, reife Beerendüfte, Kaffeeröstnoten<br />

und Vanille, sehr gut<br />

gebaut, elegant und subtil.<br />

Separate Kelterung<br />

der verschiedenen Rebsorten<br />

Das Rebgebiet Bordeaux hat sehr<br />

vielfältige, reich nuancierte Weine,<br />

die von verschiedensten Terroirs<br />

und Bodenbeschaffenheiten (Kalk,<br />

Lehm und Kies) geprägt werden. Zu-<br />

dem ist das Klima hervorragend geeignet,<br />

um in diesem Rebgebiet die<br />

berühmtesten und teuersten Weine<br />

der Welt entstehen zu lassen! Alle<br />

grossen Bordeaux sind Assemblages.<br />

Die Trauben der verschiedenen<br />

Rebsorten werden separat gekeltert<br />

und die Weine einzeln im Stahltank,<br />

Holzfass oder neuen Barriques ausgebaut,<br />

um dann miteinander «vermählt»<br />

zu werden.<br />

Merlot dominiert<br />

Bei den roten Sorten dominiert<br />

Merlot mit rund 60% der Anbaufläche.<br />

Sie ist frühreif, liebt kühle,<br />

feuchte Böden und bringt dem<br />

Wein Geschmeidigkeit. Cabernet<br />

Sauvignon liebt warme, trockene<br />

Kiesböden und hat regelmässige<br />

Erträge. Der Saft der Cabernet-Sauvignon-Traube<br />

ist <strong>du</strong>nkelrot; Tannin<br />

und Säure garantieren grosse Lagerfähigkeit.<br />

Der Cabernet Franc<br />

kommt vorwiegend im Libournais<br />

vor, hat weichere Tannine und gibt<br />

Kräuter-Aromen ab. Petit Verdot ist<br />

eine alte Rebsorte mit später Reife,<br />

<strong>du</strong>nkler Farbe und Finesse. Der<br />

Malbec, die fünfte Sorte im Bunde,<br />

ist im Bordeaux-Gebiet eher am<br />

Verschwinden.<br />

Die weissen Sorten im Bordeaux<br />

sind Sauvignon (mit einem hohen<br />

Potential an Aromen), Semillon<br />

(mit goldgelber Farbe und vor allem<br />

bei der Herstellung <strong>des</strong> Sauternes<br />

federführend, da sie sehr empfänglich<br />

für Edelfäule ist) und die etwas<br />

heikle Muscadelle, die sehr aromenreich,<br />

doch unbequem im Anbau ist.<br />

Die 2000-er sind «Langläufer»<br />

Der Jahrgang 2000 ist ein ganz<br />

besonderer. Nicht nur, dass er an<br />

der Jahrtausendwende «geboren»<br />

wurde. Je nach Terroir hat er in<br />

der Tat auf besten Böden insbesondere<br />

im Medoc ganz ausserordentliche<br />

Weine hervorgebracht!<br />

Weine, die «Langläufer» werden<br />

sollen und welche von Fachleuten<br />

mit einer Lebensdauer von 30 bis<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

50 Jahren bedacht werden (in der<br />

Doppelmagnum notabene!!).<br />

Margaux, Pauillac<br />

und Pessac-Léognan<br />

Die zweite Dreierserie bestand erstens<br />

aus dem Château Gurgue,<br />

Cru Bourgeois, Margaux, der sich<br />

in <strong>du</strong>nkelroter Robe zeigte, eine<br />

feine Nase, im Gaumen Cassis und<br />

eine seidige Fülle und Charme im<br />

Abgang aufwies. Auf dem 10 ha<br />

grossen Rebgut bringen die 25jährigen<br />

Reben wunderschöne<br />

Weine mit Charakter hervor. Zweitens<br />

aus dem Carrua<strong>des</strong> de Lafite,<br />

2è <strong>vin</strong> <strong>du</strong> Château Lafite 1e GCC,<br />

Pauillac. Er zeigt sich in hellerem<br />

Rot, bringt Noten von Zedernholz in<br />

die Nase, ist vielschichtig in Gaumen<br />

und Abgang. Und drittens aus<br />

dem Château Rochemorin, Pessac-<br />

Léognan rouge, Graves. Dieser präsentiert<br />

sich in tiefem Rot, ist würzig<br />

in der Nase mit Zimtnoten,<br />

zeugt mit Zwetschgen-Tönen von<br />

reifer Frucht und verabschiedet<br />

sich mit Schmelz im Abgang. Er<br />

wächst auf tiefgründigem kiesigem<br />

Boden (60% CS /40% Merlot). –<br />

Diese Serie begeisterte sehr.<br />

Nicht nur der Boden, auch der<br />

Humor kann tiefgründig sein<br />

Mit feingezeichnetem, tiefgründigem<br />

Humor folgte die zweite Lesung<br />

<strong>des</strong> Abends zum Thema «Im<br />

Wein liegt Wahrheit» von und mit<br />

Dr. Karl Gautschi. Schmunzelnd und<br />

lachend, fröhliche und zufriedene<br />

Gesichter allseits in der Runde. Ja,<br />

eigentlich passen Wein und Satire<br />

ganz ausserordentlich gut zusammen,<br />

insbesondere wenn zwei<br />

Fachleute eines jeden Gebietes<br />

«Hof halten» und das Publikum sich<br />

nicht nur amüsieren kann, sondern<br />

auch geistig etwas gefordert wird!<br />

Nördlich der Dordogne<br />

Die dritte Dreierserie der Wein-<br />

Degustation bestand einerseits<br />

aus Château Belair St-Georges,<br />

Referent Edi Meyer<br />

St-Georges St-Emilion, welcher<br />

ein funkeln<strong>des</strong> Rot, eine feine<br />

Nase mit Minze- und Kamillen<strong>du</strong>ft,<br />

einen sehr komplexen Gaumen<br />

und reichen Abgang zeigte.<br />

Sehr gefällig und elegant! Und<br />

Château Grand-Mayne, Grand Cru<br />

classé, St-Emilion, der auf Lehm<br />

und Kalkstein wächst. Er präsentierte<br />

sich in <strong>du</strong>nkler Farbe, kam<br />

opulent, rassig und gehaltvoll daher.<br />

Pomerol Clos <strong>du</strong> Clocher beendete<br />

den Reigen und zeigte mit<br />

Charme sein seidiges <strong>du</strong>nkelrotes<br />

Gewand. Die Struktur wohlgefällig<br />

und lang anhaltend im Abgang.<br />

Önologische und satirische<br />

Kompetenz: eine gute Paarung!<br />

Run<strong>du</strong>m ein reines Vergnügen war<br />

diese Veranstaltung, bestechend<br />

einerseits <strong>du</strong>rch die fachliche Kompetenz<br />

in der Präsentation der<br />

Weine, untermalt mit wunderschönen<br />

Bildern und Texten über das<br />

Rebgebiet, andererseits aber auch<br />

<strong>du</strong>rch die satirische Kompetenz.<br />

Die Degustation, Degustatoren und<br />

die blumige Sprache der Weinliebhaber<br />

wurden aus guter Distanz<br />

betrachtet, feinfühlig befragt und<br />

humorvoll kommentiert! – Ganz<br />

herzlichen Dank an die beiden<br />

Fachleute! Herzlichen Dank aber<br />

auch den Organisatoren <strong>des</strong> hervorragenden<br />

Jubiläums-Anlasses.<br />

30 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Verona, das ist nicht nur die Stadt<br />

von Romeo und Julia und der sommerlichen<br />

Opernfestspiele in der<br />

antiken Arena, sondern auch die<br />

Heimat eines berühmten Weines.<br />

Nordwestlich der Stadt liegt die<br />

Anbauzone <strong>des</strong> Valpolicella, dort<br />

wo sich die Etsch nach Osten<br />

<strong>du</strong>rch Verona wendet. Trocken,<br />

fein, in der Nase weinige, runde,<br />

gehalt- und kraftvolle Weine aus<br />

dem traditionellen Kerngebiet dürfen<br />

den Zusatz Classico tragen.<br />

Aus Sant’Ambrogio, Fumane, San<br />

Pietro Incariano, Negrar und Marano<br />

kommen die besten ihrer Art.<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Degustation im Aarhof zu Kleindöttingen<br />

Entdeckungen im Valpolicella<br />

50 Weinfreundinnen und Weinfreunde, so viele wie noch nie zuvor an einer<br />

Degustation, fanden sich im Aarhof zu Kleindöttingen ein, um vom Referenten<br />

Heinz Hugi aus Seuzach mehr über das Valpolicella und seine Weine zu<br />

erfahren. – Erwin Evers berichtet:<br />

Die kredenzten Weine<br />

Zurzibiet<br />

Was ist Valpolicella?<br />

Es ist keine Rebsorte, sondern in<br />

der Regel eine Kombination von<br />

Cor<strong>vin</strong>a, auch Cor<strong>vin</strong>a veronese<br />

genannt, Rondinella und Molinara.<br />

Die Cor<strong>vin</strong>a dominiert mit<br />

einem Anteil von bis zu 70% die<br />

Assemblage. Die ertragreiche,<br />

aber nur wenig ausdrucksstarke<br />

Rondinella ergänzt diese. Wichtiger<br />

ist die Dritte im Bunde, die<br />

Molinara. Sie ist der Lieferant erwünschter<br />

kräftiger Säure. Hin<br />

und wieder gesellt sich auch die<br />

Croatina/Bonara-Traube zu den<br />

dreien.<br />

Valpolicella und Ripasso:<br />

– Valpolicella DOC Superiore 2005, Nicolis Angelo & Figli, San Pietro in<br />

Cariano (60% Cor<strong>vin</strong>a, 20% Rondinella, 5% Molinara, 15% Sangiovese)<br />

– Valpolicella DOC Classico Superiore 2005 Ripasso Seccal, Nicolis Angelo<br />

& Figli (70% Cor<strong>vin</strong>a, 20% Rondinella, 5% Molinara, 5% Croatina)<br />

– Valpolicella DOC Superiore Ripasso Monteré 2006, Tinazzi Eugenio &<br />

Figli, Lazise (60% Cor<strong>vin</strong>a, je 20% Rondinella und Molinara)<br />

Spezialitäten aus getrockneten Trauben (Apassito):<br />

– Valpolicella Classico Superiore C. Zardini 2006, Giuseppe Campagnola,<br />

Marano (70% Cor<strong>vin</strong>a, 30% Rondinella)<br />

– Testal IGT 2004, Nicolis Angelo & Figli (94% Cor<strong>vin</strong>a, 3% Merlot, 3%<br />

Cabernet Sauvignon)<br />

– Tigiolo IGT 2004, Begali Lorenzo, Negarine San Pietro in Cariano<br />

(40% Cor<strong>vin</strong>a, 30% CS, 20% Rondinella, 10% Merlot)<br />

Amarone:<br />

– Amarone della Valpolicella DOC Classico 2004, Begali Lorenzo (60% Cor<strong>vin</strong>a,<br />

30% Rondinella, 5% Molinara, 5% andere)<br />

– Amarone della Valpolicella Classico Rosson 2004, Terre di Pietra Laura<br />

Albertini (70% Cor<strong>vin</strong>a, 20% Rondinella, 10% Croatina)<br />

– Amarone della Valpolicella DOC Classico 2004, Corte Lenguin, S. Pietro<br />

in Cariano (70% Cor<strong>vin</strong>a und Cor<strong>vin</strong>one, 30% Rondinella)<br />

(Preisspektrum CHF 18.90 bis CHF 66.—)<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Blick über das Anbaugebiet von Valpolicella Superiore im Hinterland<br />

von Sant’Ambrogio. (Aufnahme: Othmar Stäheli)<br />

Die schwersten Weine <strong>des</strong> Veneto<br />

werden nach griechischer Art aus<br />

halbgetrockneten Trauben gewonnen,<br />

stark und süss als Recioto oder<br />

voll <strong>du</strong>rchgegoren als Amarone, bei<br />

dem sich zum kraftvollen Alkoholgehalt<br />

von bis zu 17% eine charakteristische<br />

Bitternote gesellt. Das sogenannte<br />

Ripasso-Verfahren, bei dem<br />

die alkohol-, zucker- und extraktreichen<br />

Amarone- und Recioto-Trester<br />

zusätzlich mit jungem Valpolicella<br />

aufgegossen werden, ist bereits verbreitete<br />

Praxis. (Mehr dazu lese man<br />

in der Zeitschrift MERUM, Nr. 1/07,<br />

Ausgabe März/April).<br />

Weingenuss und Speisen<br />

Weine dieser Spielarten wurden<br />

den Zurzibieter Weinfreunden von<br />

einem intimen Kenner der Region<br />

zugänglich gemacht. Heinz Hugi<br />

hatte sich mit der Organisatorin<br />

<strong>des</strong> Abends, Rosemarie Bürgin,<br />

auf die Vorstellung 12 verschiedener<br />

Weine geeinigt, die als typisch<br />

für Valpolicella Classico, Recioto<br />

und Amarone gelten<br />

konnten. Dazu gehörte natürlich<br />

kräftige Speisen: Das hervorragende<br />

Menu, bereitgestellt von<br />

der Küche <strong>des</strong> Restaurants Aarhof,<br />

erfüllte höchste Ansprüche.<br />

Präsident Peter Wicki war vom<br />

Gehörten und Genossenen ebenso<br />

begeistert wie die Teilnehmer <strong>des</strong><br />

Abends. Dem Referenten dankte<br />

er mit einem Gebinde Wein aus<br />

dem Aargau. Ein verdientes Kränzchen<br />

wand er auch der Organisatorin,<br />

der Küche und den Helfern,<br />

die mit zum Gelingen der Veranstaltung<br />

beigetragen hatten. –<br />

Nächster Anlass: Rioja-Degustation<br />

mit Markus Utiger am 2. Mai.<br />

Aarau<br />

Programm<br />

2009<br />

13. März:<br />

Burgunderweine<br />

14. Mai:<br />

Barbera aus dem Piemont<br />

19. August:<br />

Weine vom Bielersee<br />

19. September:<br />

Reise an den Bielersee<br />

13. Oktober:<br />

Lieblingsweine der Weinfreunde<br />

14. November: Martinimahl<br />

27. Januar 2010:<br />

Hauptversammlung<br />

Der Stubenrat<br />

Stubenmeister: Rudol Kollbrunner<br />

Kanzlerin: Margrit Schärer<br />

Münzmeister: Daniel Mutz<br />

Zapfenmeister: Claus Parschalk<br />

31


Nachdem allen Weinfreundinnen<br />

<strong>du</strong>rch das Präsidentenpaar Hedy<br />

und Markus Aellen ein charmanter<br />

blumiger Valentinsgruss überreicht<br />

worden war und nach der<br />

herzlichen Begrüssung mit einem<br />

Gedicht <strong>du</strong>rch unseren Präsidenten<br />

übernahm Max Gerstl, Gründer<br />

von Gerstl Weinselektionen<br />

und Degustator <strong>des</strong> ersten Wine<br />

& Dine im 2009, das Wort.<br />

Liebeserklärungen<br />

Ob es am Valentinstag lag oder an<br />

den Weinen, die uns Max Gerstl<br />

vorstellte, lässt sich schwer feststellen:<br />

Auf jeden Fall haben sich<br />

die Beschreibungen der Weine, die<br />

Erzählungen über das Engagement<br />

und den Enthusiasmus der Weinbauern<br />

und die beim Geniessen<br />

verbundenen Wahrnehmungen wie<br />

eine Liebeserklärung angehört.<br />

Freiamt<br />

Wine & Dine zum Valentinstag!<br />

Mosel, Rheingau, Pfalz,<br />

Rheinhessen und Bordeaux<br />

Wiederum <strong>du</strong>rften gut 70 Freiämter Weinfreunde am diesjährigen Valentinstag<br />

ein Wine & Dine geniessen, das Lust auf noch viel mehr macht! Der Degustator,<br />

Max Gerstl, das Delphin-Team und unser Präsident Dr. Markus Aellen<br />

haben aus dem Vollen geschöpft und alle anwesenden Weinfreundinnen und<br />

Weinfreunde begeistert. – Claudia Hoffmann-Burkart berichtet:<br />

Max Gerstl, der namhafte Kenner<br />

von französischen und deutschen<br />

Weinen, brachte uns die Spitzenvertreter<br />

der beiden «alten Weinländer»<br />

näher: Deutscher Weisswein<br />

und französischer Rotwein.<br />

Max verstand es hervorragend,<br />

seine Erlebnisse und Eindrücke<br />

über Länder und Weine voller Leidenschaft<br />

zu vermitteln.<br />

Spitzenweine von Mosel<br />

und Rhein...<br />

Wir konnten in eindrücklicher<br />

Weise die Spitzenpro<strong>du</strong>kte der<br />

deutschen Weissweine aus den<br />

Regionen Mosel, Rheingau, Pfalz<br />

und Rheinhessen kennen lernen.<br />

Top-Winzer beweisen, dass<br />

Deutschland heute besonders edle<br />

Weine hervorbringt und vor allem<br />

den Riesling bis zur Perfektion beherrscht<br />

– und dies nahe <strong>des</strong> 51.<br />

Der Referent Max Gerstl (li.) mit Präsident Markus Aellen.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Breitengra<strong>des</strong>, der als äusserste<br />

Klimagrenze für den Rebanbau gilt.<br />

Aus Sicht von Max Gerstl passt<br />

Riesling nicht nur zu einem guten<br />

Essen. Seine Beschreibung einer<br />

Bergwanderung mit beschwerlichem<br />

Anstieg zum Gipfel, verbunden<br />

mit der Vorfreude auf den sinnlichen,<br />

fruchtigen und beschwingten<br />

Riesling im Rucksack, der darauf<br />

wartet, auf dem Gipfel getrunken zu<br />

werden, hat jeden Wandermuffel<br />

davon überzeugt, dass es wohl<br />

nichts Schöneres geben kann.<br />

...und aus dem Bordelais<br />

Seinen Ruf als Land, aus dem Spitzenweine<br />

kommen, verdankt Frankreich<br />

vor allem der Region Bordeaux.<br />

Bordeaux bildet das mit<br />

Abstand grösste AOC-Gebiet Frankreichs<br />

von rund 110’000 Hektar Reben,<br />

fast genau so viel, wie die gesamte<br />

Rebfläche Deutschlands.<br />

Max Gerstl hat zum Hauptgang drei<br />

edle Bordeaux aus den Appellationen<br />

Haut-Médoc, St. Emilion und<br />

Bordeaux-Supérieur ausgewählt.<br />

Wenn Weinenthusiast Max<br />

Gerstl sich für diese drei Vertreter<br />

<strong>des</strong> Bordeaux aus einer riesigen<br />

Auswahl entscheidet, dann <strong>du</strong>rften<br />

wir sehr gespannt sein. Und<br />

die Vorfreude hat sich gelohnt.<br />

Wir hatten drei wunderbare und<br />

zugleich erschwingliche Weine in<br />

den Gläsern, die <strong>du</strong>rch Qualität<br />

und Klasse bewiesen haben, dass<br />

gute Bordeaux alles andere als<br />

teuer sein müssen.<br />

Perfekt abgestimmtes Menü<br />

Nebst den vielfältigen Weinen hat<br />

es die Gastgeberfamilie Fischer<br />

<strong>des</strong> Seehotels Delphin in Meisterschwanden<br />

vorzüglich verstanden,<br />

ein perfekt abgestimmtes Menü zu<br />

servieren und die Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde zu begeistern.<br />

Der Präsident bedankte sich beim<br />

ganzen Delphin-Team für die grossartige<br />

Leistung, sowie bei Peter<br />

Schürmann und Claudia Hoffmann-<br />

Burkart, die diesen Anlass wiederum<br />

perfekt vorbereitet haben.<br />

Ein herzliches Dankeschön<br />

ging auch an Herrn Max Gerstl und<br />

seine charmante Gattin Ruth, welche<br />

diesen Abend zu einem unvergesslichen<br />

Weinerlebnis gemacht<br />

haben. Bei der nächsten Wanderung<br />

werden bestimmt alle Weinfreunde<br />

einen «sinnlichen und<br />

fruchtigen» Riesling in den Rucksack<br />

stecken und beschwingt den<br />

Gipfel erstürmen. – Dann <strong>du</strong>rfte<br />

das schon fast legendäre «zum<br />

Schluss noch dies» unseres Präsidenten<br />

nicht fehlen. Diesmal ein<br />

Ausspruch von Marc Aurel: «Es soll<br />

keiner so wenig Wein trinken, dass<br />

er seiner Gesundheit schadet.»<br />

DNA-Analyse beweist: Klone gleicher Art<br />

Primitivo und Zinfandel<br />

Das Wine & Dine-Soirée der Freiämter Weinfreunde zum Thema<br />

Primitivo/Zinfandel fand am 4. April 2009 im Hotel Brasserie Terrasse Heinrüti-Rank,<br />

Widen, statt. In sehr gepflegter Ambiance. Die Beteiligung war einmal<br />

mehr hervorragend. 84 Weinfreunde, darunter auch mehrere junge Damen<br />

und Herren, haben die sorgfältig abgestimmte Kombination von Weinen<br />

und Diner wie auch die Geselligkeit genossen.<br />

Der Oenologe Thomas Kretz überzeugte<br />

mit fachkundigen Kommentaren<br />

zu den Weinen, die er<br />

mit einer prägnanten Power Point<br />

Präsentation unterstützte. Für Diskussionsstoff<br />

war gesorgt: Lange<br />

32 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Gastreferent Thomas Kretz und Präsident Markus Aellen werden<br />

umrahmt von den beiden Organisatoren Louis Bucher (links)<br />

und Bruno Schmid (rechts).<br />

Programm 2009<br />

4. April:<br />

Primitivo/Zinfandel<br />

6. Juni:<br />

Argentinien (Bioweine)<br />

28. August: Veneto<br />

27. – 30. September:<br />

Wein- und Kulturreise Piemont<br />

21. November:<br />

GV, Toro / Ribera del Duero<br />

Zeit waren sich die Weinexperten<br />

nämlich nicht einig, ob die beiden<br />

Rebsorten verwandt oder gar<br />

identisch sind.<br />

Um 1960 hat der amerikanische<br />

Pflanzenpathologe Austin Goheen<br />

von einer Italienreise Proben der<br />

Rebsorte Primitivo nach Amerika<br />

mitgenommen und mit der amerikanischen<br />

Rebsorte Zinfandel verglichen.<br />

Er vermutete, dass die<br />

beiden Rebsorten identisch sind,<br />

konnte aber den Beweis nicht erbringen.<br />

1999 gelang es Prof. Carole<br />

Meredith, Dozentin an der<br />

Universität Davis, mittels DNA-<br />

Analyse zu beweisen, dass sie<br />

nicht völlig gleich aber Klone gleicher<br />

Art sind.<br />

Der wahre Ursprung der Rebe<br />

ist bis heute unbekannt geblieben.<br />

Tatsache ist aber, dass die Rebsorten<br />

Primitivo / Zinfandel in den<br />

meisten Weinregionen der Erde<br />

angebaut und daraus häufig alkoholreiche<br />

und würzige Weine ge-<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

keltert werden. Die Hauptanbaugebiete<br />

sind Italien und Kalifornien.<br />

Der Präsident Markus Aellen<br />

dankte und lobte das Team in<br />

Küche und Service. Sandra Laeri-<br />

Schaerz, führt seit Januar 2009 in<br />

dritter Generation das komplett<br />

umgebaute Hotel. Sie und ihr junges<br />

Team haben die zahlreichen<br />

Gäste kulinarisch und mit aufmerksamem<br />

Service verwöhnt.<br />

Weitere Informationen betreffend<br />

Verein «Freiämter Weinfreunde»<br />

sind zu finden unter:<br />

www.weinfreunde-freiamt.ch<br />

Lenzburg -<br />

Seetal<br />

Programm<br />

2009<br />

26. Februar:<br />

Walliser-Weine<br />

30. April:<br />

Weine aus dem Madiran<br />

(u.a. Alain Brumont)<br />

19. /20. Juni:<br />

2-Tageausflug ins Markgräflerland<br />

sowie Kaiserstuhl<br />

24. September:<br />

Bordeaux-Degustation<br />

«aus dem eigenen Keller»<br />

14. November:<br />

GV/Dîner (Piemont)<br />

(allfällige Änderungen vorbehalten)<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Weinmeister Roland Enz rief zuerst<br />

in Erinnerung, was die italienischen<br />

Qualitätsbezeichnungen<br />

beinhalten:<br />

– 40% werden als VdT «Vino da<br />

Tavola» verkauft, bei denen auf<br />

der Etikette weder Region noch<br />

Rebsorte oder Jahrgang verzeichnet<br />

werden muss/darf.<br />

– Seit 1992 gibt es die IGT «Indicazione<br />

Geografica Tipica» mit kontrollierter<br />

Ursprungsbezeichnung.<br />

– Am bekanntesten ist die 3. Stufe<br />

DOC «Denominazione di Origine<br />

Controllata», wo Region, Sorte und<br />

Jahrgang ausgewiesen sein müssen.<br />

– Die 5% der obersten Stufe<br />

DOCG «Denominazione di Origine<br />

Controllata e Garantita» müssen<br />

ausserdem in der Ursprungsregion<br />

abgefüllt sein und eine Geschmacksprüfung<br />

bestanden haben.<br />

Weissweine noch<br />

wenig bekannt<br />

In Italien, dem zweitgrössten<br />

Weinpro<strong>du</strong>zenten der Welt, gibt<br />

es über 300 anerkannte Weinzonen<br />

und 2 Millionen Weinerzeuger,<br />

die sich über alle Regionen<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> verteilen. Der Süden<br />

wurde schon von den Phöniziern<br />

und Griechen mit Reben bepflanzt.<br />

Es hat sich eine grosse Zahl autochthoner<br />

Sorten entwickelt, von<br />

denen bei uns vor allem die roten<br />

Reblüten Luzern<br />

Gut besuchte Weinprobe vom 19. Januar 2009<br />

Süditalien: Altes Weinland –<br />

Moderne Kellereien<br />

Der Gedake an eine warme Gegend und der zunehmende Bekanntheitsgrad<br />

der Weine aus Apulien und Sizilien lockten ein recht grosses Publikum an.<br />

Dank der Vielfalt an einheimischen Sorten, auch bei den Weissweinen, gibt es<br />

eine reiche Palette an Aromen zu entdecken. – Ruth Graber berichtet:<br />

bekannt sind. Dabei machen in Sizilien<br />

die Weissweine 75% der<br />

Ernte aus. – Es gäbe in Süditalien,<br />

von Kampanien bis auf die Inseln,<br />

noch viele spannende Weissweine<br />

zu entdecken. Je nach Gegend<br />

beispielsweise Greco, Fiano,<br />

Falangina, Coda di volpe, Catarratto,<br />

Inzolia, Carricante, Grecanico,<br />

Grillo, Zibibbo.<br />

Greco di Tuffo, Grillo...<br />

Den Auftakt der Degustation<br />

machte ein Weisser aus Kampanien,<br />

der Novaserra Greco di Tufo<br />

(100%) DOCG 07 von Mastroberardino.<br />

Seine reichen Aromen mit mineralischer<br />

Note im Gaumen und<br />

Birnen, Mandeln und Kräutern in<br />

der Nase überzeugten. Es erstaunte<br />

nicht, dass er die Auszeichnung<br />

«Tre Bicchieri» erhalten hatte.<br />

Die Kellerei Fondo Antico, bei<br />

Trapani, wurde 1995 gegründet. Ihr<br />

Grillo Parlante Sicilia bianco IGT 07<br />

riecht nach exotischen Früchten<br />

und zeigt im Abgang knackige<br />

Säure.<br />

...und eine weisse Assemblage<br />

Diesen beiden im Stahltank <strong>vin</strong>ifizierten<br />

Weissweinen wurde einer<br />

mit 5 Monaten Barrique-Ausbau<br />

gegenübergestellt: der Quater Sicilia<br />

bianco IGT 06 der bekannten<br />

Kellerei Firriato. Er setzt sich aus<br />

Grillo, Catarratto, Carricante und<br />

Zibibbo zusammen, erinnert an Zi-<br />

33


trusfrüchte und Pfirsich und ist der<br />

eleganteste der drei.<br />

Rote Gewächse<br />

von Meeresstränden...<br />

Unter den roten Gewächsen aus<br />

Apulien ist vor allem der Primitivo<br />

bekannt, der oft dem Zinfandel<br />

gleichgesetzt, nach Roland Enz<br />

aber nicht unbedingt mit diesem<br />

identisch ist. Für Sizilien typisch<br />

ist der Nero d’Avola, doch gibt es<br />

auch hier eine viel reichere Palette<br />

zu entdecken.<br />

Der erste Rote stammte aus<br />

Apulien, dem niederschlagsarmen<br />

Land zwischen Adria und dem Ionischen<br />

Meer. Der Salice Salentino<br />

DOC, Feudi di San Marzano<br />

07, ist ein würziger und gut strukturierter<br />

Wein aus Negroamaro<br />

und Malvasia, der an Kirschen und<br />

Pflaumen erinnert, mit leichten<br />

Bittertönen im Abgang.<br />

Beim darauf folgenden Primitivo<br />

hat der Referent bewusst einen<br />

archaischen Betrieb ausgewählt,<br />

der die Buscherziehung<br />

pflegt und den Wein in Amphoren<br />

lagert: die Vinicola Savese. Ihr Primitivo<br />

del Tarantino IGT, Le Petrose<br />

06, der 4 Monate in Holz lag,<br />

nach Feigen und süssen Gewürzen<br />

<strong>du</strong>ftet und gut eingebettete Tannine<br />

aufweist, schmeckte der<br />

Schreibenden sehr, gefiel aber<br />

nicht allen!<br />

...und aus den Bergen<br />

Die meisten zogen den folgenden<br />

Wein aus Montepulciano und Aglianico<br />

vor, der aus der kleinen Region<br />

Molise stammt: den «Gironia<br />

Biferno Rosso DOC 03» von Borgo<br />

di Colleredo, der vollmundig, trinkreif<br />

und an Zwetschgenkompott<br />

erinnernd ein idealer Begleiter zu<br />

Fleisch und Käse ist und mit Due<br />

Bicchieri ausgezeichnet wurde. Er<br />

wurde auch als Pausenwein zu<br />

den Orecchiette mit Auberginen<br />

und Ricotta serviert – ein Gericht,<br />

das allen mundete.<br />

Komplexe Rote<br />

aus Kalabrien und Apulien<br />

Weiter ging es nach der Pause mit<br />

dem Ar<strong>vin</strong>o Calabria rosso IGT 05<br />

der Cantine Statti aus Kalabrien, wo<br />

früher vor allem Cirò als Verschnittwein<br />

pro<strong>du</strong>ziert wurde. Heute findet<br />

man dort beachtliche Weine wie<br />

den vorliegenden, aus 60% Gaglioppo<br />

und 40% Cabernet Sauvignon<br />

(4 Monate Eiche), der in der<br />

Nase an Johannis- und Brombeeren<br />

denken lässt und im Gaumen breit<br />

und komplex daherkommt.<br />

Nicht fehlen <strong>du</strong>rfte natürlich<br />

ein Castel del Monte. Der Cappellaccio<br />

Aglianico (100%) DOC Riserva<br />

03 der Azienda Rivera<br />

schmeckt nach schwarzen Beeren<br />

und <strong>du</strong>nkler Schokolade, erinnert in<br />

der Nase an Nebbiolo und hat noch<br />

5 bis 6 Jahre Lagerungspotential.<br />

Ausklang auf Sizilianisch<br />

Das grosse Finale, der Rebeca Sicilia<br />

rosso IGT 05 aus 60% Nero<br />

d’Avola und 40% Perricone (15%<br />

Alkohol, 10 Monate in amerikanischer<br />

und französischer Eiche ausgebaut),<br />

stammte noch einmal aus<br />

dem Hause Firriato, das als «Italienische<br />

Weinkellerei <strong>des</strong> Jahres<br />

07» ausgezeichnet worden war. –<br />

Den süssen Abschluss machte der<br />

Baccadoro Sicilia IGT 07 von<br />

Fondo Antico, eine Spätlese mit<br />

Restsüsse aber auch leichter<br />

Säure aus Moscato und Grillo.<br />

Man glaubte Roland Enz, der<br />

erklärte, es sei schwierig gewesen,<br />

sich bei der Fülle von Möglichkeiten<br />

auf 10 Weine zu beschränken<br />

und bedankte sich bei<br />

ihm mit viel Beifall für seine interessanten<br />

Ausführungen.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Das neue Vereinsjahr begann mit<br />

einem sensationellen Rekord:<br />

Präsident Rudolf Wey <strong>du</strong>rfte sage<br />

und schreibe 53 Mitglieder zum<br />

Anlass begrüssen! Da bei der GV<br />

aber keine speziellen Traktanden<br />

auf dem Programm standen, äusserte<br />

er die Vermutung, dass das<br />

grosse Interesse vielmehr auf die<br />

beiden eingeladenen Winzerinnen<br />

zurückzuführen sei. Um <strong>des</strong>halb<br />

den offiziellen Teil möglichst kurz<br />

zu halten, führte Rudolf Wey in<br />

gewohnt effizienter Art und Weise<br />

<strong>du</strong>rch die Traktandenliste. Nach<br />

Limmattal - Baden<br />

Generalversammlung 2009 im Hotel Linde, Baden<br />

Frauen-Power aus der<br />

Bündner Herrschaft zu Gast<br />

Traditionsgemäss starteten die Weinfreundinnen und Weinfreunde der Sektion<br />

Limmattal Baden ihr Vereinsjahr mit der Generalversammlung. Im<br />

daran anschliessenden geselligen Teil zeigten zwei charmante Winzerinnen<br />

aus der Bündner Herrschaft, dass Frauen ein gewichtiges Wort im Bündner<br />

Weinbau mitreden. - Franco Hunziker berichtet:<br />

einer guten halben Stunde war die<br />

Pflicht erledigt und der Abend<br />

konnte mit der Kür weitergehen.<br />

Frauen-Duo aus Jenins<br />

Dazu begrüsste Rudolf Wey Annatina<br />

Pelizzatti und Francisca Obrecht,<br />

bei<strong>des</strong> Winzerinnen aus Jenins.<br />

Dass gerade zwei Winzerinnen<br />

uns an diesem Abend ihre Weine<br />

aus der Bündner Herrschaft vorstellten,<br />

ist eigentlich kein Zufall.<br />

Der Anteil von Frauen, die im<br />

Weinbau tätig sind, scheint nämlich<br />

in Jenins über<strong>du</strong>rchschnittlich<br />

Das Frauen-Duo aus Jenins: Annatina Pelizzatti und Francisca Obrecht.<br />

34 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


hoch zu sein, wenn man an weitere<br />

Namen wie Dorothea von Sprecher<br />

oder Irene Grünenfelder denkt.<br />

Annatina Pelizzatti bewirtschaftet<br />

3 ha Reben in Jenins und<br />

Malans, bestockt zur Hauptsache<br />

mit Blauburgunder und den weissen<br />

Spezialitäten Weissburgunder<br />

und Chardonnay. Obwohl sie seit<br />

1997 Wein keltert, ist sie der Meinung,<br />

immer noch «im Anfangsstadium»<br />

zu stecken.<br />

Francisca Obrecht leitet im<br />

Teamwork mit ihrem Mann Christian<br />

in der 2. Generation seit 2006<br />

das Weingut zur Sonne. Bearbeitet<br />

werden 6 ha Reben in den Gemeinden<br />

Jenins und Malans. Rund 80%<br />

davon sind mit Blauburgunder bestockt.<br />

Der Rest verteilt sich auf<br />

Riesling Sylvaner, Pinot Gris, Chardonnay<br />

und Gewürztraminer.<br />

Bündner Köstlichkeiten<br />

aus Küche und Rebberg<br />

Einmal mehr hat das Team <strong>des</strong> Hotels<br />

Linde in Baden ein zu den<br />

Bündner Weinen passen<strong>des</strong> Menu<br />

kreiert. Als Auftakt wurden «Grischuns»<br />

serviert. Warmer Blätterteig<br />

umhüllte eine Füllung aus<br />

Schinken, Käse und Gemüse. Dazu<br />

degustierten wir einen Riesling-<br />

Silvaner 2007 vom Weingut zur<br />

Sonne und einen Schiller 2007 von<br />

Annatina Pelizzatti.<br />

Beim Schiller handelt es sich<br />

um eine typische Wein-Spezialität<br />

aus der Herrschaft. Der Name hat<br />

nichts mit dem deutschen Dichter<br />

gleichen Namens zu tun, sondern<br />

vielmehr mit dem altdeutschen<br />

Wort «schilhen», was «in mehreren<br />

Farben schillern» bedeutet.<br />

Und tatsächlich funkelte ein helles<br />

Rot im Glas. – Beim Schiller<br />

handelt es sich um einen Rosé,<br />

der aus gemischten roten und<br />

weissen Trauben <strong>des</strong> gleichen<br />

Rebbergs, die auch gleichzeitig<br />

gelesen werden, gekeltert wird.<br />

Der Schiller ist eigentlich ein<br />

Überbleibsel aus alten Zeiten, als<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

rote und weisse Trauben noch<br />

häufig gemischt im gleichen Rebberg<br />

angepflanzt wurden.<br />

In Nase und Gaumen zeigte der<br />

Schiller von Annatina Pelizzatti, der<br />

aus 80% Blauburgunder und 20%<br />

Weissburgunder gekeltert wird,<br />

eine intensive Fruchtigkeit (Erdbeeren),<br />

die dank der Säure jugendlich<br />

frisch wirkte. Der Riesling-Silvaner<br />

überraschte im Gaumen mit einer<br />

angenehmen Restsüsse, gemäss<br />

Francisca Obrecht in Anlehnung an<br />

die deutschen Rieslinge.<br />

Weissburgunder und<br />

Chardonnay zur Gerstensuppe<br />

Die folgende Bündner Gerstensuppe<br />

wurde von zwei Weissweinen<br />

begleitet. Zum einen vom Jeninser<br />

Weissburgunder 2007<br />

(Annatina Pelizzatti) und zum anderen<br />

vom Chardonnay 2006<br />

(Weingut zur Sonne). Der Jeninser<br />

Weissburgunder 2007 wird im<br />

Stahltank ausgebaut, wobei der<br />

Säureabbau nur zum Teil erfolgt.<br />

Da<strong>du</strong>rch behält der Wein seine<br />

Frische. In der Nase zeigten sich<br />

Aromen von Zitrusfrüchten.<br />

Um einiges gehaltvoller präsentierte<br />

sich der Chardonnay. Er<br />

macht eine Maischengärung von 4<br />

bis 6 Tagen <strong>du</strong>rch und wird zum<br />

Teil im kleinen Holzfass ausge-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Harmonie von Bündner Wein und Bündner Speisen.<br />

baut. Dies zeigte sich vor allem in<br />

der Nase mit einem deutlichen Vanilletouch.<br />

Im Gaumen hingegen<br />

war das Holz dezent eingebunden,<br />

und eine elegante Säure verlieh<br />

dem Wein Körper.<br />

Blauburgunder – die<br />

Bündner Para<strong>des</strong>orte<br />

Zum Teller mit verschiedenen<br />

Bündner Spezialitäten und dem<br />

anschliessenden Rindsbraten an<br />

Rotweinsauce war die Bühne frei<br />

für die Bündner Para<strong>des</strong>orte, den<br />

Blauburgunder. Zuerst wurden<br />

zwei Blauburgunder von Annatina<br />

Pelizzatti ausgeschenkt. Der Jeninser<br />

Blauburgunder 2007, ein<br />

fruchtiger, traditioneller Blauburgunder,<br />

ausgebaut im grossen Holzfass.<br />

Der Jeninser Pinot Noir Barrique<br />

2006, während 12 Monaten<br />

in französischer Eiche mittlerer<br />

Röstung ausgebaut, zeigte angenehme<br />

Röstnoten in der Nase und<br />

im Gaumen eine schöne Balance<br />

zwischen fruchtigen und würzigen<br />

Noten. Ein eleganter, aber doch<br />

kräftiger Blauburgunder.<br />

Das Pendant vom Weingut zur<br />

Sonne war der Jeninser Pinot Noir<br />

2007 und der Trocla Nera (Romanisch<br />

für schwarze Beere). Ersterer<br />

wird aus eher jungen Reben<br />

mit einem Ertrag von ca. 900g/m2<br />

gekeltert und im grossen Holzfass<br />

ausgebaut. Entsprechend war der<br />

Wein fruchtig-elegant. Der zweite<br />

war die konzentrierte Version <strong>des</strong><br />

ersteren, ein Blauburgunder von<br />

kräftiger Statur, erzeugt aus alten<br />

Rebstöcken in den besten Lagen<br />

mit einem beschränkten Ertrag<br />

von 600g/m 2 .<br />

Das Streben nach Perfektion<br />

Eines kam an diesem gemütlichen<br />

Abend deutlich zum Ausdruck:<br />

Trotz jahrelanger Erfahrung im<br />

Weinbau geben sich Annatina Pelizzatti<br />

und Francisca Obrecht nicht<br />

zufrieden mit dem Erreichten, sondern<br />

sind ständig bestrebt, ihre<br />

Weine weiter zu verbessern. Diese<br />

Entwicklung erfolgt aber immer in<br />

Respekt vor der Leistung vorangegangener<br />

Generationen und im<br />

Einklang mit der Natur. Daraus<br />

entstehen dann Weine der Spitzenklasse,<br />

wie wir sie an diesem<br />

Abend geniessen <strong>du</strong>rften.<br />

«Team-Arbeit»<br />

Solche Spitzenpro<strong>du</strong>kte sind aber<br />

nicht mehr unbedingt die Einzelleistung<br />

von einigen wenigen Winzerinnen<br />

und Winzern in der Bündner<br />

Herrschaft, sondern je länger<br />

je mehr das Ergebnis einer «Team-<br />

Arbeit». In der Bündner Herrschaft<br />

herrscht zurzeit nämlich ein<br />

grosse Dynamik und positive Energie.<br />

Diese bewirkt, dass sich die<br />

zahlreichen Selbstkelterer nicht<br />

mehr nur als Konkurrenten ansehen,<br />

sondern sich zusammenschliessen<br />

und austauschen, damit<br />

sie mit ihren Weinen auch in einer<br />

globalisierten Weinwelt bestehen<br />

können. Und die Kostproben haben<br />

bewiesen, dass die Chancen<br />

dazu äusserst gut stehen.<br />

Mit einem grossen Applaus<br />

wurden die beiden sympathischen<br />

Winzerinnen verabschiedet. Ihnen<br />

ist es gelungen, nach dem langen<br />

Winter mit ihren Weinen Sonne in<br />

unsere Herzen zu bringen.<br />

35


Trotz gewichtiger Traktanden steht<br />

jeweils der kulinarisch-önologische<br />

Teil im Zentrum <strong>des</strong> GV-<br />

Abends der Sektion Zürich, die<br />

sich damit wenig zwinglianisch<br />

gibt. Dem war auch dieses Jahr<br />

so, obwohl ein neuer Präsident erkoren<br />

wurde. Das Veltlin war die<br />

Hauptperson. Der abtretende<br />

Präsi, Urs Nägeli, und sein Nachfolger,<br />

Marco Streit, werden es<br />

dem «Ehrengast» nicht nachtragen.<br />

Denn das, was der Referent<br />

<strong>des</strong> Abends, der sympathische Loris<br />

Zanolari, aus der Valtellina an<br />

die Limmat gebracht hatte, war<br />

schlichtweg grossartig.<br />

Den Auftakt hatte noch vor<br />

der GV der Triacca Brut gemacht,<br />

gekeltert aus der Pignola, einer<br />

autochthonen Weissweintraube<br />

im Veltlin. Ein sehr schönes Beispiel<br />

dafür, dass die Schaumweinbereitung<br />

im einstmals eidgenössischen<br />

Tal in wenigen<br />

Zürich<br />

Generalversammlung in der Wirtschaft Neumarkt, Zürich<br />

Neuer Präsident und grosse<br />

Weine aus dem Veltlin<br />

Zügig, wie immer, wurden die einzelnen Geschäfte der GV 2009 erledigt.<br />

Wichtigstes Traktan<strong>du</strong>m war die Wahl eines neuen Präsidenten. Mit<br />

grossem Applaus wurde Marco Streit, bisher Vorstandsmitglied der<br />

Weinfreunde Zürich, einstimmig, in dieses Amt gewählt. Eine besondere<br />

Ehrung konnte Hanspeter Spillmann entgegen nehmen, der seit 40 Jahren<br />

Mitglied der Sektion Zürich ist. – Annemarie Schröter berichtet:<br />

Jahren ein erstaunlich hohes Niveau<br />

erreicht hat.<br />

Enormer Arbeitsaufwand<br />

im Rebberg<br />

Ein kurzer Dokumentarfilm vermittelte<br />

uns nach der GV die wichtigsten<br />

Daten <strong>des</strong> Veltliner Weinbaus.<br />

So nahmen wir staunend zur<br />

Kenntnis, dass wegen der Steillagen<br />

90% der Verrichtungen in den<br />

Rebbergen in Handarbeit erfolgen.<br />

Der Aufwand pro Jahr ist enorm,<br />

im Vergleich zum Wallis, das 600<br />

Stunden und Kalifornien gar nur<br />

40 Stunden pro ha aufwendet,<br />

werden im Veltlin für die gleiche<br />

Rebfläche, 1200 Stunden benötig!<br />

Entsprechend schwierig ist es,<br />

den fortschreitenden Rückgang<br />

der Rebfläche zu stoppen. Seit deren<br />

grössten Ausdehnung im Jahr<br />

1845, beträgt diese heute nur<br />

noch knapp 2000 ha. Es sind vor<br />

allem die vielen kleinen Rebbau-<br />

Generalversammlung im Zunftsaal der Wirtschaft Neumarkt.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Marco Streit, der neue Präsident<br />

der Sektion Zürich.<br />

ern, die sich meist im Nebenerwerb<br />

um die Pflege der Reben<br />

kümmern. Die wenigsten <strong>vin</strong>ifizieren<br />

und vermarkten ihre Trauben<br />

selber. Genossenschaften und<br />

Weinhäuser, welche die Trauben<br />

aufkaufen, übernehmen die Verarbeitung<br />

und den Verkauf der<br />

Weine. – Nach diesem informationsgeladenen<br />

Exkurs stellte Loris<br />

Zanolari, jüngster Spross aus dem<br />

Weinhaus Plozza, die einzelnen<br />

Weine aus dem Familienbetrieb,<br />

wie auch jene der Firma Triacca<br />

vor, welche die typischen Veltliner<br />

Gerichte begleiteten.<br />

Weisse Überraschungen<br />

Im Veltlin beschränkt man sich<br />

nicht mehr allein auf die Pro<strong>du</strong>ktion<br />

von Rotweinen aus der Nebbiolo<br />

Traube, hier Chiavennasca genannt.<br />

Vielmehr wird Neues ausprobiert.<br />

Und dies mit beachtlichem Erfolg,<br />

wie die beiden zur Terrine mit<br />

geräucherter Forelle kredenzten<br />

Weissweine zeigten. Triacca wagte<br />

den Versuch und pflanzte Sauvignon<br />

blanc an. Die Trauben wurden<br />

leicht überreif gelesen, zur Hälfte<br />

im Stahl und in kleinen Eichenfässern<br />

ausgebaut. Etwas eleganter<br />

zeigte sich der in der Barrique ausgebaute<br />

Chardonnay von Plozza.<br />

Beide Weine dürften mit dem Alter<br />

der Reben noch etwas an Komplexität<br />

gewinnen, empfahlen sich<br />

aber schon heute als hervorragende<br />

Begleiter zu Fisch.<br />

Wahre Perlen in Rot<br />

Darauf widmeten wir uns den Rotweinen,<br />

und da kamen wahre Perlen<br />

ins Glas! Nichts erinnerte<br />

mehr an den einstigen «Pfiff» im<br />

dicken Veltliner Glas, mit rauen<br />

Tanninen. So etwa fiel besonders<br />

der Riserva La Gatta 2003 <strong>du</strong>rch<br />

seine Fruchtigkeit, gepaart mit einer<br />

angenehmen Säure auf. Und<br />

der Se<strong>du</strong>zione 2003, der nur in<br />

den besten Jahren gekeltert wird,<br />

wurde seinem Namen mehr als<br />

gerecht. Er verführte ebenso <strong>du</strong>rch<br />

seine Ausgewogenheit wie auch<br />

<strong>du</strong>rch eine sehr dezente Holznote.<br />

– Zu den Pizzocheri wurden gleich<br />

zwei Sforzati gereicht: Der San<br />

Hanspeter Spillmann wurde für<br />

40-jährige Mitgliedschaft geehrt.<br />

Domenico gefiel <strong>du</strong>rch seine Eleganz,<br />

wogegen der Vin da Cà,<br />

<strong>du</strong>rch Kraft und Tiefe überzeugte.<br />

Grosse Weine!<br />

Den Hauptgang begleiteten gleich<br />

drei bemerkenswerte Weine: Der<br />

Prestigio 2004, <strong>des</strong>sen Trauben,<br />

nachdem die Ruten vom Rebstock<br />

abgetrennt wurden, im Rebberg<br />

leicht eintrockneten. Der Passione<br />

2004 mit seinen kräftigen Aromen<br />

von reifen Pflaumen und einer gut<br />

eingebauten Holznote. Und der Intrigo<br />

2007, mit dem das Haus Plozza<br />

das vor 200 Jahren an Italien<br />

verloren gegangene Gebiet in der<br />

Flasche wieder mit dem Kanton<br />

Graubünden vereinigte. Eine As-<br />

36 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Loris Zanolari, begeisternder Botschafter<br />

der Valtellina.<br />

semblage von 60% Nebbiolo und<br />

40% Pinot Noir aus der Bündner<br />

Herrschaft. Das Resultat: ein spannender,<br />

moderner Wein mit einer<br />

deutlichen Pinot Noir Aromatik.<br />

Den Veltliner Käse schliesslich<br />

begleitete der Numero Uno<br />

2004, gekeltert aus den Trauben<br />

der ältesten Rebstöcke. Seine herben,<br />

jedoch sehr reifen Tannine<br />

und der lange, nachhaltige Abgang<br />

im Gaumen zeugen von einem<br />

«grossen Wein» mit langer<br />

Lagerfähigkeit!<br />

Hochgrädiger Ausklang<br />

Ein spannender Abend mit vielen<br />

neuen und überraschenden Eindrücken<br />

aus einem für uns völlig<br />

neuen Veltlin klang aus mit einer<br />

Kostprobe <strong>des</strong> «Grappa Passione»<br />

und «Numero Uno», aus dem Haus<br />

Plozza. auf das Hochkarätige folgte<br />

also noch das Hochgrädige. – Niemanden<br />

erstaunt es, dass nach einer<br />

Wein-Parade dieser Klasse, begleitet<br />

von hervorragenden<br />

Gerichten aus der Veltliner Küche,<br />

ganz einfach Freude herrschte.<br />

Einen besonderen Dank verdient<br />

Loris Zanolari vom Hause Plozza,<br />

der die eigenen Weine ebenso<br />

wie jene aus dem Hause Triacca<br />

zugleich mit viel Fachwissen und<br />

nobler Zurückhaltung beispielhaft<br />

kommentierte. Ein echter Botschafter<br />

der grossen Gewächse<br />

aus der Valtellina!<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Vorgängig zur Verkostung und der<br />

Präsentation <strong>des</strong> Gastbetriebs orientierte<br />

Präsident Stephan Wälti<br />

über die Vorstandstätigkeit, die Finanzen<br />

und die Anlässe <strong>des</strong> vergangenen<br />

Jahres. Schwerpunkte<br />

im 2009 bilden die traditionelle<br />

Jungweindegustation, Weine aus<br />

Südtirol, vom Genfersee und aus<br />

Österreich. Michael Rück ergänzt<br />

den Vorstand als neues Mitglied.<br />

Weingut Karin und<br />

Roland Lenz in Iselisberg<br />

Karin und Roland Lenz in Iselisberg<br />

bei Uesslingen im Kanton Thurgau<br />

bezeichnen ihren Betrieb selbst als<br />

das Weingut «mit dem Ozean dazwischen».<br />

Die Kombination von<br />

einem kleinen Weingut, das in der<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Zürcher Weinland<br />

Winzerportrait und Jahresversammlung<br />

Das Weingut<br />

«mit dem Ozean dazwischen»<br />

Ein keineswegs alltägliches Weingut war Ehrengast am Abend der Jahresversammlung<br />

der Weinfreunde Sektion Weinland: das Weingut Karin und Roland<br />

Lenz in Iselisberg. Weshalb der Betrieb als das Weingut «mit dem Ozean<br />

dazwischen» bezeichnet wird, erfuhren die interessierten Mitglieder im Rahmen<br />

der Degustation. – Agi Winter berichtet:<br />

Schweiz und in Chile pro<strong>du</strong>ziert,<br />

ist nicht alltäglich. Und das kam<br />

so: Ende 1993 nutzten Karin und<br />

Roland Lenz die Gelegenheit, 8<br />

Hektaren Reben am Iselisberg im<br />

Kanton Thurgau zu kaufen. Bereits<br />

sechs Jahre später wurde, als<br />

zweites Standbein, mit dem Aufbau<br />

<strong>des</strong> Weingutes Viña Chillan in<br />

Chile begonnen, das heute 30 Hektaren<br />

sowie einen Gastronomie-<br />

Betrieb mit Gästehaus umfasst.<br />

Seit dem Kauf Ende 1993 hat<br />

sich das Weingut in Iselisberg vom<br />

Traubenpro<strong>du</strong>zenten zum Selbstkelterer<br />

entwickelt. Zu diesem Zweck<br />

wurde 1998 der Bau <strong>des</strong> Kelterungs-Gebäu<strong>des</strong><br />

erstellt. Nun konnten<br />

die Trauben unter dem eigenen<br />

Dach <strong>vin</strong>ifiziert und der Verkauf di-<br />

Präsident Stephan Wälti, Organisator/Kellermeister Jürg Naef und<br />

Hausherr Roland Lenz beim Begutachten der Qualitätsweine auf dem<br />

Weingut Lenz in Iselisberg.<br />

rekt ab Weingut gestartet werden.<br />

Auf die Ernte 2001 realisierte das<br />

Weingut den Barrique-Kelleranbau.<br />

Ein weiterer Meilenstein folgte mit<br />

dem Ausbau 2005 <strong>des</strong> Degustationsraums<br />

und <strong>des</strong> Flaschenlagers.<br />

11 Hektaren Reben<br />

in Iselisberg<br />

Heute wird am Iselisberg eine<br />

Rebfläche von rund 11 Hektaren<br />

mit drei Festangestellten bewirtschaftet.<br />

Auf dieser Fläche werden<br />

zwei Hauptsorten, Müller-<br />

Thurgau und Pinot Noir, sowie 12<br />

Spezialitäten wie Sauvignon<br />

Blanc, Pinot Gris, GF 48-12, Zweigelt,<br />

Regent, Garanoir, Rhein-<br />

Riesling, Viognier, Gewürztraminer,<br />

Dornfelder, Solaris und Léon<br />

Millot angebaut, welche die<br />

Grundlage für ein vielfältiges<br />

Wein-Sortiment bilden. Die Jahrespro<strong>du</strong>ktion<br />

dieses «handwerklichen»<br />

Weingutes beträgt rund<br />

70’000 Flaschen pro Jahr.<br />

Weine aus Iselisberg und Chile<br />

Auf dem Weingut in Iselisberg werden<br />

rund 45 verschiedene Weine<br />

aus eigener Pro<strong>du</strong>ktion in der<br />

Schweiz oder aus der Region Bio-<br />

Bio in Chile kreiert und verkauft.<br />

Regelmässig wird an grossen,<br />

<strong>nationale</strong>n und inter<strong>nationale</strong>n<br />

Wein-Verkostungen teilgenommen,<br />

um sich mit anderen «Marktteilnehmern»<br />

zu messen und den eigenen<br />

Standort zu bestimmen. An der<br />

grössten Weinfachmesse der Welt<br />

mit 2740 Ausstellern, der ProWein<br />

in Düsseldorf, wurden zwei Weine<br />

aus eigener Pro<strong>du</strong>ktion als Gewinner<br />

in ihren Preisklassen prämiert:<br />

Der Iselisberger Pinot Noir Barrique<br />

und die Uva Pais Reserva aus Chile.<br />

Dieses Resultat bestätigt, dass<br />

das Weingut Lenz im Thurgau<br />

ebenso wie in Chile auf inter<strong>nationale</strong>r<br />

Ebene qualitativ hoch stehende<br />

Weine pro<strong>du</strong>ziert, die auch<br />

vom Preisniveau her realistisch<br />

sind.<br />

37


Ehepaar Karin und Roland Lenz vom «Weingut mit dem Ozean dazwischen».<br />

IP-Betriebe<br />

Auf ihrem Weinbaubetrieb spielt<br />

die Natürlichkeit und Nachhaltigkeit,<br />

der bewusste Umgang mit<br />

Ressourcen, aber auch die soziale<br />

Verantwortung als Arbeitgeber eine<br />

grosse Rolle. Die Bewirtschaftung<br />

der Rebberge erfolgt nach den<br />

Richtlinien der «integrierten Pro<strong>du</strong>ktion»,<br />

die sehr extensiv und naturnah<br />

ist. So werden nur Weinsorten<br />

angepflanzt, die in unserem Mikroklima<br />

voll ausreifen können, damit<br />

nur optimales reifes und gesun<strong>des</strong><br />

Traubengut geerntet und verarbeitet<br />

werden kann. Mit dem Einsatz eines<br />

speziellen Unterstock-Mulchgerätes<br />

und einer Scheibenegge<br />

erübrigt sich der Herbizid-Einsatz<br />

zur Bekämpfung von Unkraut in den<br />

Reblagen. Auch bei der Traubenpro<strong>du</strong>ktion<br />

der interspezifischen (pilzresistenten)<br />

Rebsorten Regent und GF<br />

48-12 kann meistens auf den Einsatz<br />

von Pflanzenschutzmitteln verzichtet<br />

werden. Positiv respektiert<br />

und unterstützt wird die indivi<strong>du</strong>elle<br />

Entwicklung je<strong>des</strong> Weines im Keller,<br />

wobei je nach Bedarf Holzfässer<br />

und Barriques benützt werden, um<br />

die Reife <strong>des</strong> Weins zu fördern und<br />

seine Haltbarkeit zu verbessern.<br />

Attraktives Verkostungsangebot<br />

Zum Apéro wurde ein lebendiger,<br />

fruchtiger, galanter «Cuvée weiss<br />

2008» aus 50% Müller-Thurgau<br />

und 50% GF 48-12 (pilzresistente<br />

Kreuzung aus Villard blanc x Bac-<br />

cus) gereicht, der dem Gaumen<br />

«sweet and sour» schmeichelt.<br />

Als erste Weisser wurde ein<br />

trockener, goldiger Rhein-Riesling<br />

2007, der mit mineralischen Noten<br />

und dezenter Süsse aufwartete,<br />

degustiert. Der leuchtend<br />

gelbe «Quarteto» weiss 2007 ist<br />

eine Assemblage aus Sauvignon<br />

blanc, Müller-Thurgau, GF 48-12<br />

und Pinot Gris und besticht <strong>du</strong>rch<br />

seine exotischen, vielschichtigen<br />

Duftnoten. Birnen- und etwas Honig-Noten<br />

prägen den fülligen Pinot<br />

Gris Barriques 2007.<br />

Bei den Roten wurde ein Tankmuster,<br />

ein saftiger Zweigelt 2007,<br />

mit violetten Reflexen, mit Waldbeeren-Aroma<br />

und im Abgang mit<br />

kräftigem Tannin degustiert. «Lenz<br />

Sélection» rot 2007 besteht aus einer<br />

Assemblage von Pinot Noir,<br />

Zweigelt und Garanoir Trauben,<br />

wobei nach der getrennten Maischengärung<br />

der Ausbau gemeinsam<br />

während 11 Monaten in älteren<br />

Eichenfässern erfolgt. Ein tief<br />

<strong>du</strong>nkles Rot zeichnet den gut ausbalancierten<br />

Pinot Noir Barrique<br />

2007 aus, der ein Bukett von Waldbeeren<br />

aufweist und mit dezentem<br />

Tannin im Abgang aufwartet.<br />

Aus dem Weingut Viña Chillan<br />

aus Chile stammt der <strong>du</strong>nkelfarbige<br />

Malbec 2007, der süsslich<br />

nach schwarzen Beeren <strong>du</strong>ftend<br />

sich ausgewogen präsentiert.<br />

Ebenfalls aus Chile kommt der<br />

runde, harmonische Carmenère<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Reserva 2006 mit intensiven Terroirdüften,<br />

u.a. Kräuter, Heu, Eukalyptus<br />

sowie schwarze Beeren.<br />

Den krönenden Abschluss bildete<br />

der violette Dessertwein «Dolce<br />

Vita» rot 2007 aus 100% Pinot Noir<br />

Trauben mit Noten von reifen Zwetschgen,<br />

Pflaumen und Konfitüre.<br />

Zu Beginn wurde ein ausgezeichnet<br />

zubereitetes, herbstliches Essen<br />

serviert, das allgemein grossen Anklang<br />

fand. Dazu wurde Eisenhalder<br />

Blauburgunder gereicht.<br />

Nun begrüsste der Präsident<br />

die Weinfreundinnen und Weinfreunde<br />

und erkläre kurz die Auswahl<br />

der Weine. Diesen Herbst<br />

waren die Weine quer <strong>du</strong>rch die<br />

«Schaffhauser Weinlandschaft»,<br />

ungefähr nach Grösse und Bedeu-<br />

Schaffhausen<br />

Jürg Naef, Organisator <strong>des</strong> Anlasses,<br />

stellte mit dem Weingut Karin<br />

und Roland Lenz in Iselisberg<br />

ein junges, innovatives, kreatives<br />

und kommunikatives Winzerpaar<br />

vor, das den Spagat Chile -<br />

Schweiz auf seine Weise «handwerklich»<br />

meistert.<br />

Grossaufmarsch im Bistro La Résidence<br />

Herbstdegustation<br />

Für die traditionelle Herbstdegustation hatte der Vorstand dieses Jahr das Bistro<br />

La Résidence ausgewählt. Mit 96 TeilnehmerInnen war der gemütlich<br />

Saal bald bis auf den letzten Platz gefüllt. – Unter ihnen sass auch die Berichterstatterin<br />

Ursula Oertle:<br />

tung der einzelnen Orte, ausgewählt<br />

worden. Es resultierte daraus<br />

eine Palette von 14 Weinen,<br />

welche nun zur Degustation ausgeschenkt<br />

wurde.<br />

Prominenter Jungwinzer<br />

kommentierte<br />

Männiglich freute sich die Präsentation<br />

der Weine <strong>du</strong>rch den jungen<br />

Winzer und Oenologen Stefan Gysel,<br />

als Schaffhauser Weinfreunde<br />

Zwei Spezialisten, welche die Materie im Griff hatten: Degustationsleiter<br />

Stefan Gysel und …<br />

38 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


… Ruedi Bolli, «Herr über die 112 Degustationsflaschen».<br />

einer «aus den eigenen Reihen»,<br />

der sich in den letzten Jahren einen<br />

guten Namen gemacht hat.<br />

Stefan Gysel kommentierte nun jeden<br />

einzelnen Wein und gab parallel<br />

zur Degustation die treffenden<br />

Degustationsnotizen ab.<br />

Dazwischen informierte er<br />

über den Ablauf <strong>des</strong> Rebjahres<br />

2008. Der ehe trübe Sommer war<br />

wider Erwarten nicht schlecht für<br />

die Rebe, da er relativ warm war.<br />

Im kühlen September wurde eventuell<br />

drohende Fäulnis zurückgehalten<br />

und die schwankenden<br />

Temperaturen erwiesen sich als<br />

günstig für die Weissweintrauben,<br />

die in der Folge gesund geerntet<br />

werden konnten.<br />

Was den Pinot Noir anbelangte,<br />

so wurde <strong>du</strong>rch den kalten<br />

September der Säureabbau gebremst<br />

und damit die ohnehin<br />

lange Reifezeit <strong>des</strong> Pinot verlängert,<br />

was die Weinlese verzögerte.<br />

Wer als Winzer genug Ge<strong>du</strong>ld<br />

aufbrachte, der wurde<br />

belohnt – die Säure ging schliesslich<br />

zurück, allerdings musste teilweise<br />

bis knapp Mitte November<br />

mit der Lese zugewartet werden.<br />

Bei der Pinot-Ernte resultierte im<br />

Klettgau ein Gehalt von 90 – 94<br />

Grad Oechsle, also erfreuliche<br />

Aussichten für das Potenzial <strong>des</strong><br />

künftigen Weins!<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Grosse Vielfalt<br />

Vorerst überzeugte uns das breite<br />

Angebot an verschiedenen Rebsorten<br />

in Varietät und Qualität –<br />

unter den 14 degustierten Weinen<br />

konnte nun jeder seinen persönlichen<br />

Favoriten erküren und aus<br />

den angebrochenen Flaschen<br />

nachschenken. – Die fachkundige<br />

und sehr sympathische Degustationsleitung<br />

<strong>du</strong>rch Stefan Gysel<br />

wurde vom Präsidenten verdankt<br />

und von den Weinfreunden mit<br />

anhaltendem Applaus bestätigt.<br />

Wer den Abend noch mit einem<br />

Dessert abrunden wollte,<br />

konnte sich mit Kaffee und Kuchen<br />

am Buffet bedienen und den<br />

Abend im Austausch mit anderen<br />

Weinfreunden ausklingen lassen.<br />

Alles in Allem: Eine sehr gelungene<br />

Herbstdegustation 2008.<br />

Die degustierten Weine<br />

- Riesling x Sylvaner 2007, Buchberg,<br />

Fam. Sigrist, Weinbau Murkathof,<br />

Buchberg<br />

- Riesling-Silvaner Graf von Spiegelberg<br />

2007, Hallau, Weinkellerei<br />

Rahm, Hallau<br />

- Pinot Blanc Terra Florales 2007,<br />

Hallau, Hans Schlatter Weinbau u.<br />

Kellerei, Hallau<br />

- Heerenberger Pinot Blanc 2007,<br />

Schaffhausen, Keller’s Chloster<br />

Wy, Marlies Keller, Schaffhausen<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

- Seyval Blanc 2007, Löhningen,<br />

Weinbaugenossenschaft Löhningen<br />

- Chardonnay Classique 2006,<br />

Oberhallau, Baumann Weingut,<br />

Oberhallau<br />

- Barrique Regent 2006, Hallau, F. +<br />

R. Gianini-Walter, Weinbau, Hallau<br />

- Regent im Holz 2006, Osterfingen,<br />

Arnold Deuber, Weinbau z.<br />

Ochsen, Osterfingen<br />

- Cabernet-Dorsa 2006, Altdorf,<br />

Familie Albert Fehr, Weingärtlihof,<br />

Altdorf<br />

- CABADOR Wunderstaa 2007,<br />

Der Präsident begrüsste das Winzerehepaar,<br />

das bereits zum 3.<br />

Mal für uns Schaffhauser Weinfreunde<br />

Thema einer Veranstaltung<br />

war – das erste Mal 1992 unter<br />

dem Titel «Tasmanien, ein<br />

Weingebiet im Entstehen», das<br />

zweite Mal eine Degustation bei<br />

welcher die Ausstellung von tas-<br />

Hallau, Ernst & Esther Gasser-Bircher,<br />

Weinbau Hallau<br />

- Osterfinger Badwy 2007, Osterfingen,<br />

Weingut Bad Osterfingen,<br />

Fam. Meyer, Osterfingen<br />

- Pinot HWG Auslese 2007, Wilchingen,<br />

HWG-Weine, H. W. Gysel,<br />

Wilchingen<br />

- Leibachers Cuvée E & E 2005,<br />

Stein am Rhein, Elsbeth und Erwin<br />

Leibacher-Alder, Hemishofen<br />

- Stamm Pinot Merlot 2006,<br />

Thayngen, Thomas & Mariann<br />

Stamm-Ermond, Thayngen<br />

Weiterbil<strong>du</strong>ngsabend im Hombergerhaus<br />

Weine aus Tasmanien<br />

Die Chance, Ruth und Hans-Peter Althaus während ihrer Schweizer Degustations-Tournee<br />

auch in Schaffhausen empfangen zu dürfen, wollte sich der<br />

Vorstand nicht entgehen lassen, zumal sich das Thema «Weine aus Tasmanien»<br />

hervorragend für den Weiterbil<strong>du</strong>ngsabend eignete. Fast 60 interessierte<br />

Weinfreunde hatten sich zur Degustation mit Imbiss im Hombergerhaus<br />

angemeldet, unter ihnen auch Ursula Oertle, welche berichtet:<br />

manischem Kunsthandwerk sowie<br />

Didgeridoo-Live-Musik einen besonderen<br />

Rahmen bildeten und<br />

eben heute mit dem Weiterbil<strong>du</strong>ngsabend.<br />

Nun las er einen<br />

Auszug aus einem Brief aus dem<br />

Jahr 1990 vor, in dem Hans-Peter<br />

Althaus, als ehemaliger Zentralpräsident<br />

<strong>ANAV</strong>, von seinen ersten<br />

Hans-Peter Althaus (stehend im Hintergrund) zog mit seinen interessanten<br />

Informationen die Schaffhauser Weinfreunde in seine Banne.<br />

39


Hatten nach der Degustation allen Grund für zufriedene Gesichter: Ruth und<br />

Hans-Peter Althaus mit Präsident Cornel Oertle. (von links nach rechts)<br />

Erfahrungen im Rebbau in Tasmanien<br />

berichtet hatte und entlockte<br />

damit dem Winzer ein Schmunzeln.<br />

Nur zu gut erinnerte er sich<br />

an diese Zeit, meinte Hans-Peter<br />

Althaus, als er das Wort ergriff,<br />

um seinen Betrieb vorzustellen.<br />

Stoney Vineyards<br />

und Domaine A<br />

Anhand einer Karte erläuterte er<br />

dann einerseits die Lage <strong>des</strong> kleinen<br />

zu Australien gehörigen Inselstaats<br />

Tasmanien mit seinen rund<br />

500’000 Einwohnern, wie auch<br />

den genauen Standort <strong>des</strong> Stoney<br />

Vineyards und Domaine A. Dieser<br />

weist ideale, klimatische Verhältnisse<br />

auf, profitiert von mediterranem<br />

Klima und bleibt <strong>du</strong>rch Gebirgsketten<br />

vor Winden aus<br />

Südwesten geschützt.<br />

Die jährliche Niederschlagsmenge<br />

entspricht mit ca 480mm<br />

etwa derjenigen <strong>des</strong> Oberwallis.<br />

Allfällig fehlende Feuchtigkeit<br />

kann mit dem Tropfenbewässerungssystem<br />

ergänzt werden.<br />

Lange sonnige Tage prägen die<br />

Vegetationsperiode und schliessen<br />

Botrytis-Befall aus, wie die<br />

letzten 18 Jahre gezeigt haben.<br />

Die Reifezeit der Trauben erfolgt<br />

über längere Zeit und wird im<br />

Herbst <strong>du</strong>rch trockene, warme,<br />

föhnartige Nordwinde unterstützt.<br />

Die hohe UV-Einstrahlung hat<br />

Einfuss auf die kräftige Farbe und<br />

ergibt mehr Extrakt in den Traubenhäuten.<br />

Die Reben sind alle<br />

wurzelecht, da Tasmanien nicht<br />

von der Reblaus betroffen war.<br />

Angepflanzt werden in Stoney Vineyard<br />

und Domaine A Merlot,<br />

Cabernet Sauvignon, Cabernet<br />

Franc und Petit Verdot sowie eine<br />

kleinere Menge Sauvignon Blanc.<br />

Beim Cabernet Sauvignon<br />

bleiben ca. 8-10 Augen pro Stock,<br />

was etwa eine Flasche Wein pro<br />

Stock ergibt. Der Cabernet Sauvignon<br />

Domaine A bleibt ca. 24<br />

Monate im Holz und wird in dieser<br />

Zeit 4 – 8 x umgezogen, beim Cabernet<br />

Sauvignon Stoney Vineyard<br />

sind es rund 18 Monate im Fass. –<br />

Eine Reihe von Bildern (Dias) von<br />

Keller und Weinbergen veranschaulichten<br />

den Vortrag und<br />

machten neugierig auf die zu degustierenden<br />

Weine.<br />

Die degustierten Weine<br />

Stoney Vineyard: Sauvignon Blanc<br />

2004, Pinot Noir Reserve 2004,<br />

Cabernet Sauvignon 1999 und<br />

2003,<br />

Domaine A: Lady A, Fumé<br />

Blanc 2004, Pinot Noir 2003, Cabernet<br />

Sauvignon 1997, 1999 und<br />

2000<br />

Rege Diskussionen<br />

Bereits nach zwei ersten Weiss -<br />

weinen war die Diskussion lanciert.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Die meisten Weinfreunde empfanden<br />

den Sauvignon Blanc als nicht<br />

typisch in Nase und Gaumen – eine<br />

interessante Erfahrung, welchen<br />

Einfluss einerseits Klima wie auch<br />

unterschiedlicher Ausbau und das<br />

Auftreten von Tertiäraromen auf<br />

eine vermeintlich bekannte Traubensorte<br />

haben können.<br />

Zu den Rotweinen wurde nun<br />

ein reichhaltiger Teller mit<br />

Trockenfleisch und Käse serviert.<br />

Mit den ausdrucksstarken Rotweinen<br />

im Bordeaux-Style geniesst<br />

Hans-Peter Althaus weltweit<br />

grosse Anerkennung, und Anhänger<br />

dieser besonderen Weine,<br />

teilweise mit dem so genannten<br />

Bret-Ton, gab es auch in den Reihen<br />

der Weinfreunde. Eine tolle<br />

Gelegenheit, Weine kosten zu<br />

können, die sich doch deutlich von<br />

unseren Blauburgundern unterscheiden<br />

– sowohl in Bouquet und<br />

Gaumen als auch in den deutlich<br />

höheren Preisen, die einerseits<br />

von der aufwändigen Herstellung<br />

als auch von der begrenzten<br />

Menge herrühren.<br />

Im Schlusswort <strong>des</strong> Präsidenten<br />

wurde die interessante Präsentation<br />

und Degustationsführung<br />

von Hans-Peter Althaus<br />

herzlich verdankt, mit den besten<br />

Wünschen für eine weiterhin erfolgreiche<br />

Zukunft in Tasmanien.<br />

Generalversammlung im Schützenhaussaal<br />

Mit kleinem Einblick in die<br />

grosse Weinwelt Spaniens<br />

Auch dieses Jahr strömten die Schaffhauser Weinfreunde frühzeitig in den<br />

Schützenhaussaal zum «verre d’amitié», das wir vor einigen Jahren von unseren<br />

Westschweizer Weinfreunden «kopiert» hatten. Empfangen wurden die<br />

Teilnehmer mit Tapashäppchen und einem Glas fruchtigen Trascampanas<br />

Verdejo Blanco 2007, der wunderbar auf den spanischen Abend einstimmte. –<br />

Ursula Oertle berichtet:<br />

Zuerst stand der geschäftliche<br />

Teil, die Generalversammlung, auf<br />

dem Programm. Diese wurde ordnungsgemäss<br />

und problemlos abgewickelt.<br />

Es galt unter Anderem<br />

zwei neue Vorstandsmitglieder zu<br />

wählen und deren Vorgänger zu<br />

verabschieden.<br />

Einerseits trat unser zuverlässiger<br />

Kassier Herbert Häni zurück,<br />

seine Dienste wurden entsprechend<br />

verdankt. Andererseits zog<br />

sich nun auch unsere frühere Präsidentin<br />

Marcelle Bader aus der Vorstandsarbeit<br />

zurück, nachdem sie<br />

das Präsidium bereits vor 8 Jahren<br />

abgegeben hatte. Ihre Arbeit<br />

wurde mit einem Blumengeschenk<br />

und grossem Beifall gewürdigt –<br />

ihre grosse Erfahrung und ihre<br />

charmante Art wird man im Vorstand<br />

vermissen. – Die zwei neuen<br />

Vorstandsmitglieder Armin Külling<br />

und Ruedi Werner wurden mit Applaus<br />

gewählt; sie werden den Vorstand<br />

bestimmt gut ergänzen.<br />

Die eindrucksvollen Augen<br />

<strong>des</strong> Ex-Mister Schweiz?<br />

Nun folgte der genussvolle Teil,<br />

die Degustation mit darin eingebettetem<br />

Aben<strong>des</strong>sen. Weshalb<br />

ein Ex-Mister Schweiz unsere Spanien-Degustation<br />

präsentierte:<br />

Im Jahr 2006 wurden wir am<br />

Dia del Vino in Zürich auf den Stand<br />

der noch jungen PAMISA aus dem<br />

freiburgischen Grolley aufmerksam.<br />

40 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Vater Juan Miguel San Juan und<br />

seine beiden Söhne Patrick und Miguel<br />

präsentierten damals ihre<br />

Weine. Wer nun glaubt, die Schreiberin<br />

sei den eindrucksvollen Augen<br />

<strong>des</strong> Juniors Miguel San Juan –<br />

späterer Mister Schweiz 2006 – erlegen,<br />

irrt gewaltig.<br />

Der Präsident war es, der an<br />

einem der gekosteten Rioja-<br />

Weine besonderen Gefallen fand.<br />

Daraus resultierte später die Inspiration<br />

zu einer privaten Reise<br />

<strong>du</strong>rch Rioja und Ribera del Duero.<br />

Unter anderem besuchten wir<br />

auch zwei Pro<strong>du</strong>zenten, deren<br />

Wein an besagtem Stand der PA-<br />

MISA Anklang gefunden hatte.<br />

Mit reich- und nachhaltigen<br />

Eindrücken kehrten wir aus Spanien<br />

zurück. Die Idee reifte, dass<br />

ein Querschnitt <strong>du</strong>rch Spaniens<br />

Weinwelt das ideale Thema für die<br />

Degustation im Anschluss an unsere<br />

Generalversammlung wäre.<br />

Dabei war für uns die Firma PA-<br />

MISA mit ihrem grossen Beziehungsnetz<br />

und den direkten, persönlichen<br />

Kontakten zu ihren<br />

Pro<strong>du</strong>zenten der ideale Vertreter<br />

für die spanischen Weine. So<br />

<strong>du</strong>rfte der Präsident nun Miguel<br />

San Juan zur Präsentation eines<br />

kleinen Einblicks in die grosse<br />

Weinwelt Spaniens begrüssen.<br />

Blick auf die grosse<br />

Weinwelt Spaniens<br />

Auf einer Übersichtskarte am<br />

Laptop zeigte Miguel San Juan<br />

vorerst die geografische Lage der<br />

verschiedenen Weinregionen Spaniens<br />

auf, aus welchen wir Wein<br />

kosten würden, nämlich: Rueda,<br />

Rioja, Ribera del Duero, Priorat, Pene<strong>des</strong>,<br />

Bierzo, Valles de Sadacia,<br />

Castilla und Alicante. Per Google-<br />

Im Schützenhaussaal genossen an der Generalversammlung über 80<br />

WeinfreundInnen die überzeugende Weinauswahl von Miguel San Juan.<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Weinfreundin Margret Tschopp, nicht nur begeistert von den spanischen Weinen, packte die Gelegenheit und<br />

die Gebrüder San Juan (Miguel links und Patrick rechts) beim Schopf.<br />

Earth wurde jeweils das betreffende<br />

Gebiet bis zum Weingut parallel<br />

zur Degustation <strong>des</strong> Weines<br />

herangezoomt. Eine detaillierte Liste<br />

mit Beschreibung und Degustationsnotizen<br />

zum betreffenden<br />

Wein vervollständigte das Ganze.<br />

Ein ausgezeichnet zubereitetes<br />

spanisch inspiriertes Menu aus der<br />

Schützenhausküche von Roland<br />

Reutimann vervollständigte den Genuss.<br />

Miguel San Juan hatte eine<br />

sehr interessante und abwechslungsreiche<br />

Auswahl zusammengestellt.<br />

Nebst gängigen Rebsorten<br />

gab’s auch eher unbekannte, autochtone<br />

Sorten wie zum Beispiel<br />

Mencía oder Monastrell. Die einerseits<br />

ausdrucksvollen und doch geschmeidigen<br />

Weine überzeugten sowohl<br />

in Nase als auch im Gaumen.<br />

Die degustierten Weine<br />

- Trascampanas Verdejo Blanco,<br />

2007, María Jesús de la Hoz Monsalve,<br />

D. O. Rueda<br />

- Val de Paxariñas Capricho Blanco,<br />

2007, Gancedo, D. O. Bierzo ( Favorit<br />

<strong>des</strong> Präsidenten unter den Weissen)<br />

- Pardas Xarel-Lo, 2007, Pardas, D.<br />

O. Penedès<br />

- Ontañón Crianza, 2005, Ontañón,<br />

D. O. Ca Rioja<br />

- Capilla del Fraile, 2005, Capilla<br />

del Fraile, V. T. Castilla<br />

- Casa Balaguer, 2006, Bernabé<br />

Navarro, D. O. Alicante<br />

- Lo Piot, 2002, Cesca Vicent, D. O.<br />

Ca Priorato<br />

- Xestal, 2005, Gancedo, D. O.<br />

Bierzo<br />

- Lynus Crianza, 2005, Pagos del<br />

Infante, D. O. Ribera del Duero<br />

- Marco Fabio Dulce Blanco, 2007,<br />

Peñuela-Ontañón, V. T. Valles de<br />

Sadacia<br />

Die interessante Präsentation<br />

<strong>du</strong>rch Miguel San Juan und die<br />

Unterstützung <strong>du</strong>rch <strong>des</strong>sen Bruder<br />

Patrick wurde mit grossem<br />

Applaus verdankt. Danach war<br />

noch Gelegenheit, sich mit Fragen<br />

an die Familienmitglieder der PA-<br />

MISA zu wenden, den einen oder<br />

anderen Wein nachzukosten und<br />

damit einen grossartigen, spanischen<br />

Abend ausklingen zu lassen.<br />

41


Den geschäftlichen Teil erledigte<br />

Präsident Freddy Wüest zügig. Im<br />

Vorstand ergaben sich einige Änderungen:<br />

Für den zurücktretenden<br />

Beisitzer Christoph Hug wurden<br />

gleich zwei neue Mitglieder gewählt.<br />

Der neue Vorstand setzt sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

Freddy Wüest, Präsident<br />

Martin Wiederkehr und<br />

Daniel Pulver, Weinmagister<br />

Heidi Büchler, Kassierin<br />

Edith Hensler und<br />

Toni Friberg, neue Beisitzer<br />

Christiane Keller, Aktuarin<br />

Beim anschliessenden guten<br />

Nachtessen blieb viel Zeit, um<br />

Freundschaften zu vertiefen und<br />

neue Weinfreunde kennen zu lernen.<br />

Ufnau<br />

Gut besuchte Generalversammlung der Sektion Ufnau<br />

GV erweitert Vorstand<br />

Wie je<strong>des</strong> Jahr war die Generalversammlung der Sektion Ufnau sehr gut besucht,<br />

obwohl keine Degustation stattfand. Christiane Keller berichtet:<br />

Programm 2009<br />

27. März: «Was kostet Qualität?»Blind-Vergleichsdegustation<br />

sortengleicher oder regionaler<br />

Weine aus dem<br />

Preissegment von Fr. 4.00 bis<br />

30.00. Zusammengestellt und<br />

moderiert von Hansjürg Keller<br />

5. Juni: Besuch bei der Weinbauernfamilie<br />

Hohl in Stäfa<br />

29./30. August:<br />

2-tägige Reise ins Lavaux<br />

23. Oktober:<br />

Unbekannte Weissweine aus dem<br />

Norden von Spanien, mit Weinmagister<br />

Martin Wiederkehr<br />

20. November:<br />

Marroni- und Käse-Essen<br />

29. Januar 2010:<br />

32. Generalversammlung<br />

Der neue Vorstand der Sektion Ufnau (von links): Daniel Pulver,<br />

Freddy Wüest, Heidi Büchler, Toni Friberg (neu), Christiane Keller,<br />

Martin Wiederkehr und Edith Hensler (neu).<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

«Schloss Weinfelden auf dem Ottenberg» (Foto: A. Bärtsch, Warth)<br />

Präsident Erich Müller konnte die<br />

stattliche Zahl von 30 Mitgliedern<br />

zum ersten Anlass im Jahre 2009<br />

herzlich begrüssen. Er dankte allen<br />

für das Erscheinen und stellte die<br />

drei Präsentatoren (Pro<strong>du</strong>zenten)<br />

kurz vor. Der Ablauf <strong>des</strong> Abends<br />

fand dieses Mal in einem etwas<br />

ungewohnten Rahmen statt. Es<br />

gab keine reine Weindegustation,<br />

sondern eine in ein Viergangmenu<br />

eingebettete, gemeinsame Degustation<br />

von Käse, Brot und Wein.<br />

Zum Apéro wurde uns ein<br />

«Chlöpfwy» von Benno Forster,<br />

Weinfelden, gereicht, begleitet<br />

von zwei unterschiedlich alten Hobelkäsen<br />

aus Grindelwald und<br />

zwei verschiedenen Brotsorten.<br />

Thurgau<br />

Präsentation im Gasthof Trauben, Weinfelden<br />

Käse - Brot - Wein<br />

Der Organisator <strong>des</strong> Abends konnte am 20. Februar drei Pro<strong>du</strong>zenten aus der<br />

Region Weinfelden, im Mittelthurgau gelegen, zur Präsentation ihrer Betriebe<br />

gewinnen, Johann Steinmann, Käsespezialist, Inhaber der Firma Chäs Renz<br />

GmbH, Weinfelden, Andreas Lehmann Senior, Lehmann Holzofenbeck AG,<br />

Lanterswil, und Michael Broger, Weinbauer in Ottoberg. Olivia und Jürg Langer<br />

vom Gasthaus zum Trauben in Weinfelden haben es einmal mehr verstanden,<br />

Weinfreundinnen und Weinfreunde mit ihrer ideenreichen Kochkunst<br />

zu einem nicht ganz einfachen Thema zu überzeugen und zu<br />

verwöhnen. – Jürg Götsch berichtet:<br />

Zum «Bonaparte»<br />

Müller-Thurgau<br />

und Weissherbst<br />

Zur Vorspeise, überbackener Bonaparte,<br />

ein Weichkäse der Firma<br />

Strähl aus Siegershausen, auf einer<br />

gebratenen Apfelscheibe mit weiteren<br />

Brotsorten von Lehmann, servierte<br />

uns Michael Broger seinen<br />

Müller-Thurgau 2007 sowie seinen<br />

Weissherbst 2007. Bei beiden Weinen<br />

wurde kein Säureabbau <strong>du</strong>rchgeführt.<br />

Der Weissherbst, aus dem<br />

Ablaufsaft der Blauburgundertrauben<br />

gewonnen, wurde in gebrauchten<br />

Barriques ausgebaut. Die säurebe-tonten<br />

Weine vertrugen sich<br />

ausgezeichnet mit der Apfel-Käse-<br />

Kombination.<br />

42 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Zum Hauptgang Blauburgunder<br />

Der Hauptgang, ein Fleischrouladen<strong>du</strong>ett<br />

mit verschiedenen Käsefüllungen,<br />

Kartoffelstock und<br />

Gemüse, wurde von drei verschiedenen<br />

Blauburgunderweinen begleitet.<br />

Zwei davon stammten aus<br />

der Pro<strong>du</strong>ktion von Michael Broger:<br />

der eine, sein normaler Blauburgunder<br />

2006 reifte in grossen Holzfässern<br />

und gebrauchten Barriques.<br />

Der andere, mit dem Namen «alte<br />

Rebe» 2006, wird aus Trauben von<br />

Rebstöcken mit dem gleichen Jahrgang<br />

wie Michael Broger gekeltert<br />

und in neuen oder einmal gebrauchten<br />

Barriques ausgebaut.<br />

Der dritte Rotwein, ein Blauburgunder<br />

«non filtré» 2004, stammte aus<br />

dem Weingut Burkhart. Willi Burkhart<br />

ist ein Mitglied der Thurgauer<br />

Weinfreunde. Alle drei Rotweine,<br />

aus unterschiedlichen Höhenlagen<br />

<strong>des</strong> Ottenberges stammend, überzeugten<br />

uns mit ihrer Qualität und<br />

den nicht aufdringlichen Holznoten.<br />

Ein Thurgauer «Port»<br />

zum Nachtisch<br />

Zum Dessert, Stilton Käse und<br />

Früchtebrot, genossen wir vom<br />

Weingut Burkhart einen Likörwein<br />

aus Blauburgundertrauben 2004,<br />

der wie ein Portwein gekeltert<br />

wurde. Dieses Dessert, entsprechend<br />

dem Thema <strong>des</strong> heutigen<br />

Abends: Käse - Brot – Wein, bildete<br />

einen grandiosen Abschluss.<br />

Die Zeit zwischen den einzelnen<br />

Gängen wurde von den drei innovativen<br />

Pro<strong>du</strong>zenten jeweils für<br />

eine kurze, jedoch sehr interessante<br />

Betriebsvorstellung genutzt.<br />

– Das ganz spezielle Fazit <strong>des</strong><br />

Abends war, dass alle drei unterschiedlichen<br />

Pro<strong>du</strong>zenten mit<br />

Gärungen arbeiten. Der Käse<br />

<strong>du</strong>rchläuft bei seiner Reifung eine<br />

Gärung, der Brotteig wird mit einer<br />

Gärung luftig gemacht und ohne<br />

Gärung gäbe es keinen Wein!<br />

Erich Müller bedankte sich beim<br />

Organisator <strong>des</strong> Abends, Vorstands-<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

mitglied Jürg Götsch, sowie den<br />

drei Referenten für die ausgezeichnete<br />

Präsentation ihrer Pro<strong>du</strong>kte und<br />

ihres Könnens. Mit grossen Applaus<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

wurde den Referenten, der Küchenund<br />

Servicebrigade <strong>des</strong> Gasthauses<br />

zum Trauben für das gute Gelingen<br />

<strong>des</strong> Abends ausgiebig gedankt.<br />

Degustationsabend im Gasthof zum Trauben in Weinfelden<br />

Das neue Südtirol erlebt<br />

Die Zeit der ehemalien Massenweine Kaltersee und St. Magdalener aus dem Südtirol,<br />

welche vor 30 Jahren in keiner Beiz fehlten, ist glücklicherweise vorbei.<br />

Marco Vogel, Inhaber der Firma Georg Vogel Weine aus Zürich, präsentierte uns<br />

am 28. November 2008 eine interessante Auswahl heutiger Südtiroler Weine.<br />

Nach der Degustation von acht verschiedenen Sorten genossen wir einmal mehr<br />

ein zum Thema passen<strong>des</strong>, ausgezeichnetes Nachtessen aus der Küche von Jürg<br />

Langer vom Gasthof zum Trauben in Weinfelden. – Jürg Götsch berichtet:<br />

Eine stattliche Schar von 47 Thurgauer<br />

Weinfreunden fand den<br />

Weg in den Gasthof zum Trauben<br />

in Weinfelden und wurde von unserem<br />

Präsidenten Erich Müller<br />

herzlich begrüsst. Der Organisator<br />

<strong>des</strong> Abends, Vorstandsmitglied<br />

Ruedi Wellauer, stellte uns den<br />

Referenten <strong>des</strong> Abends, Marco<br />

Vogel, Inhaber der Firma Georg<br />

Vogel Weine aus Zürich, vor.<br />

Südtirol-Spezialist<br />

Die Firma Georg Vogel Weine<br />

führt ausschliesslich Weine aus<br />

den verschiedenen Anbaugebie-<br />

Das Benediktinerkloster Muri-Gries in Bozen.<br />

ten <strong>des</strong> Südtirols und dem angrenzenden<br />

Trentino ein. Solide Verbin<strong>du</strong>ngen<br />

über drei Generationen<br />

zu Spitzenpro<strong>du</strong>zenten garantieren<br />

authentische Weine. Die<br />

Firma betreibt auf dem Premstallerhof<br />

in St. Magdalena bei Bozen<br />

selber Weinbau. Früher gelangten<br />

die Importe alle an den Handel.<br />

Seit fünf Jahren werden auch Lieferungen<br />

an Private ausgeführt.<br />

Schon Räter betrieben Weinbau<br />

Archäologische Funde aus der Zeit<br />

von 500 v. Chr. haben bewiesen,<br />

dass im Südtirol bereits zu jener<br />

Zeit <strong>du</strong>rch die ansässigen Räter<br />

Weinbau betrieben wurde. Nach<br />

der Eroberung <strong>des</strong> Südtirols <strong>du</strong>rch<br />

die Römer 15 v. Chr. staunten diese<br />

nicht schlecht, als sie sahen, dass<br />

hier der Wein bereits in mit eiser-<br />

Die degustierten<br />

Weine<br />

Weissburgunder Vial 2007<br />

(90% Stahltank/10% Barrique),<br />

Kellerei Kaltern<br />

Pinot Grigio Söll 2007 (80 %<br />

Stahltank/20% Barrique), Kellerei<br />

Kaltern<br />

St. Magdalener Premstallerhof<br />

2007, Rottensteiner, Bozen<br />

Lagrein Riserva 2005 (15 Monate<br />

im grossen Eichenfass),<br />

Rottensteiner, Bozen<br />

Lagrein Gries Riserva 2005,<br />

Barrique, Rottensteiner, Bozen<br />

Lagrein «Carano» 2006 (11<br />

Monate Barrique, je 50% altes<br />

und neues Holz), Baron Di<br />

Pauli, Kaltern<br />

Merlot Lasón 2006 (14 Monate<br />

Barrique, 1/4 neues Holz) Kellerei<br />

Kaltern<br />

Cabernet Sauvignon Riserva<br />

Pfarrhof 2006 (20 Monate Barrique,<br />

2/3 neues Holz), Kellerei<br />

Kaltern<br />

Die zum Nachtessen<br />

kredenzten Weine<br />

Gewürztraminer Campaner<br />

2007, Kellerei Kaltern<br />

PREM «Select» 2007 (90% Vernatsch/10%<br />

Lagrein), Rottensteiner,<br />

Bozen<br />

Rosenmuskateller 2006 (Stahltank,<br />

12-14 Monate in gebr. Barriques),<br />

Abtei Muri-Gries, Bozen<br />

Der Rosenmuskateller ist eine<br />

der zahlreichen roten Spielarten<br />

der Muskateller-Rebe, die<br />

aus Dalmatien stammen soll,<br />

dort aber heute sehr selten zu<br />

finden ist. Die hellvioletten<br />

Trauben werden sehr spät gelesen<br />

und wie Rotwein vergoren.<br />

Der nach Rosen <strong>du</strong>ftende Wein<br />

mit seiner Restsüsse ist ein exquisiter<br />

Dessertwein.<br />

43


nen Reifen beschlagenen Fässern<br />

gelagert und transportiert wurde.<br />

Im Mittelalter intensivierten verschiedene<br />

süddeutsche Klöster in<br />

den Weinbau im klimatisch bevorzugten<br />

Südtirol. Später wurde das<br />

Südtirol zum Rotwein-Hauptlieferanten<br />

der Habsburgermonarchie.<br />

Die grosse Blütezeit dauerte<br />

hunderte von Jahren. Dann stürzte<br />

mit der Jahrhundertwende, die aus<br />

Amerika eingeschleppte Reblaus<br />

den Weinbau in eine grosse Krise.<br />

Nach dem ersten Weltkrieg kam<br />

Südtirol zu Italien und verlor da<strong>du</strong>rch<br />

seine angestammten Absatzgebiete<br />

nördlich der Alpen.<br />

Die Wende<br />

Ab 1980 erlebt der Südtiroler Weinbau<br />

einen nachhaltigen Aufschwung.<br />

Der Schlüssel dazu waren<br />

die Modernisierung im Weinbau sowie<br />

ein strenges Qualitätsdenken.<br />

Heute gibt es im Südtirol auf ca.<br />

5100 ha Reben. Die Weingüter liegen<br />

zwischen 200 und 1000 m. ü.<br />

M. In den <strong>du</strong>rch Vulkane und Gletscher<br />

geformten Täler reifen die<br />

Trauben in einem mediterranen<br />

Klima. Es werden 52% Rotwein und<br />

48% Weisswein pro<strong>du</strong>ziert, insgesamt<br />

aber lediglich 0.7 % der gesamten<br />

Weinmenge Italiens.<br />

Enormer Sortenreichtum<br />

Der Sortenreichtum ist ähnlich<br />

gross wie im Wallis. Als autochthone<br />

rote Sorten sind der Vernatsch<br />

und der Lagrein zu erwähnen.<br />

Der Ver-natsch dominierte<br />

noch vor 10 Jahren mit 80% Anteil<br />

an der Anbaufläche beim Rotwein.<br />

Dieser ist heute zu Gunsten<br />

von Lagrein, Blauburgunder und<br />

Merlot auf 60 % zurückgegangen.<br />

Bei den Weissweinsorten haben<br />

Pinot grigio, Chardonnay und Gewürztraminer<br />

stark zugelegt.<br />

In den 70-er Jahren <strong>des</strong> letzten<br />

Jahrhunderts stammten über 50%<br />

aller Weinimporte von Italien in die<br />

Schweiz aus dem Südtirol. Ca.<br />

90% <strong>des</strong> pro<strong>du</strong>zierten St. Magdaleners<br />

führte in die Schweiz. Heute<br />

ist der Import von offenen Weinen<br />

zu Gunsten von Qualitätsflaschenweinen<br />

stark zurückgegangen.<br />

7 Weinbauzonen<br />

Das Südtirol ist in sieben Weinbauzonen<br />

eingeteilt: Das Vinschgau,<br />

südlich <strong>des</strong> Reschenpasses, das<br />

Gebiet um Meran, das Etschtal zwischen<br />

Meran und Bozen, Bozen,<br />

das Eisacktal, von Bozen Richtung<br />

Brennerpass, Überetsch südlich von<br />

Bozen sowie das Unterland Richtung<br />

Trient. Die Übergänge sind<br />

meistens sanft. Doch die unterschiedlichen<br />

Höhenlagen und die<br />

speziellen Landschaftscharakter ergeben<br />

unterschiedliche Weintypen.<br />

Moderner Rebbau<br />

Über Jahrhunderte hinweg prägten<br />

idyllische Pergel-Weingärten auf<br />

Terassenböden die Landschaften<br />

<strong>des</strong> Südtirols. Keine andere Weinregion<br />

hat diese Reberziehungsform<br />

so konsequent weiterentwickelt<br />

und perfektioniert. Ab<br />

Mitte der 80-er Jahre stellten die<br />

Weinbauern bei Neuanpflanzungen<br />

auf die Guyot-Drahterziehung<br />

um. Dieser Wechsel hatte vor allem<br />

qualitative Gründe: Die Besonnung<br />

der einzelnen Rebstöcke wird<br />

verbessert, der Ertrag pro Rebstock<br />

wird verkleinert. Durch die dichtere<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Blick über die Reben auf den Kalterersee.<br />

Bepflanzung kann der Ertrag pro<br />

Hektare beibehalten werden. Es<br />

werden somit gehaltvollere Weine<br />

pro<strong>du</strong>ziert. Die Aus-nahme bildet<br />

die Vernatschrebe, die erwiesenermassen<br />

im Pergel-Anbau bessere<br />

Qualitäten liefert. – Marco Vogel<br />

hat uns während der Degustation<br />

der acht Südtirolerweine sehr gut<br />

in den Weinbau und die Weine dieser<br />

Region eingeführt.<br />

«Ad majorem <strong>vin</strong>i gloriam», spricht<br />

der Gildenmeister zu den neuen<br />

Ordensträgern und berührt sie mit<br />

dem Rebholz auf den Schultern.<br />

Am Samstag, 10. Januar 2009,<br />

führte die Weingilde Gallus im Hotel<br />

Bad Horn ihren 42. festlichen<br />

Hauptbott <strong>du</strong>rch. Einer alten Tradition<br />

entsprechend sind die Gildenräte<br />

in spezielle Roben gekleidet.<br />

…schätze unsere Weine, trinke<br />

sie mit Mass und helfe, dass sie<br />

Weingilde Gallus<br />

42. Hauptbott im Hotel Bad Horn<br />

Anschliessend an die Degustation<br />

<strong>du</strong>rften wir ein typisches Menu<br />

aus dem Südtirol geniessen. Jürg<br />

Langer hat es einmal mehr verstanden,<br />

uns mit seiner ideenreichen<br />

Kochkunst zu überzeugen<br />

und zu verwöhnen. Es gab Schlutzkrapfen<br />

mit Spinatfüllung, Gebratene<br />

Kalbsstelze mit glasiertem<br />

Gemüse, Semmelknödel und Blaukraut<br />

sowie Topfenpalatschinken.<br />

Der Organisator <strong>des</strong> Abends, Ruedi<br />

Wellauer, bedankte sich bei<br />

Marco Vogel herzlich für die Einführung<br />

in die Südtirolerweine.<br />

Marco Vogel hat uns kompetent<br />

und sehr informativ die vielfältigen<br />

Südtiroler Weine, die Pro<strong>du</strong>kte sowie<br />

die Menschen, die dahinter<br />

stehen, vorgestellt. Mit grossem<br />

Applaus wurde dem Referenten,<br />

der Küchen- und Service-Brigade<br />

<strong>des</strong> Gasthauses zum Trauben sowie<br />

unserem Vorstandsmitglied<br />

Ruedi Wellauer für die gute Organisation<br />

<strong>des</strong> gelungenen Anlasses<br />

ausgiebig gedankt.<br />

«Ad majorem <strong>vin</strong>i gloriam»<br />

Bericht über den 42. Hauptbott der Weingilde Gallus vom Samstag, 10. Januar<br />

2009, im Hotel Bad Horn. Vier neuen Ordensträgern wurden in einem feierlichen<br />

Akt die Urkunden überreicht. – Paul Rieser berichtet:<br />

uns rein und unverfälscht erhalten<br />

bleiben! Dieser Grundsatz gilt für<br />

die von Christian Gerber aus Rorschach<br />

geleiteten Weingilde Gallus.<br />

Der Zeremonienmeister<br />

ermahnt<br />

Der Ablauf der Veranstaltung hält<br />

sich an ein strenges Protokoll. Es<br />

wird zur Ruhe ermahnt und die<br />

goldenen Regeln <strong>des</strong> Weingenies-<br />

44 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Charles Martignoni, Zeremonienmeister, Irène Rieser, Doris Zindel,<br />

Patrik Zindel, Priska Räber und Christian Gerber, Gildenmeister. (v.l.n.r.)<br />

sens verkündet, bevor die verschiedenen<br />

kulinarischen Trachten<br />

vorgestellt und aufgetragen werden.<br />

Charles Martignoni versteht<br />

es mit seinem passenden Auftritt<br />

als Zeremonienmeister dem Anlass<br />

den würdigen Rahmen zu geben.<br />

Speziell erwähnt sind die gereimten<br />

Texte für jeden Gang <strong>des</strong><br />

feinen Aben<strong>des</strong>sen.<br />

Vier Neue Ordensträger<br />

Doris und Patrik Zindel, Au, Priska<br />

Räber, Berneck, und Irène Rieser,<br />

Goldach, wiesen vor dem Hauptbott<br />

in einem Weingespräch gegenüber<br />

den Weinmagistern Christian<br />

Herzog und Felix Indermaur<br />

ihre Kenntnisse rund um Rebe und<br />

Wein nach, ehe sie vom Gildenmeister<br />

mit dem Ausspruch «ad<br />

majorem <strong>vin</strong>i gloriam» und der<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong> / Magazin<br />

Schulterberührung mit dem Rebholz<br />

feierlich ihre Orden und Urkunden<br />

überreicht bekamen. Die<br />

schönen Urkunden, Zeichnungen<br />

im Chronikbuch und die Fotos erstellte<br />

wiederum unser Gildenmitglied<br />

Stefan Schreiber.<br />

Neues Direktorium<br />

im Bad Horn<br />

Erstmals erlebten wir den Anlass<br />

im Hotel Bad Horn unter Führung<br />

<strong>des</strong> neuen Direktoriums Stefan<br />

und Bernadette Hinni als Nachfolger<br />

von Urs Hatt. Wir stellten fest,<br />

dass sie es sehr gut gemacht haben.<br />

Christian Gerber darf auf einen<br />

gelungenen Hauptbott zurück<br />

blicken. Bestätigt wurde dies u.a.<br />

<strong>du</strong>rch viele tanzende Gildenpaare<br />

und anschliessendem Treff in der<br />

Leuchtturmbar.<br />

Christian Gerber spricht «ad majorem <strong>vin</strong>i gloriam» und berührt Doris<br />

Zindel mit dem Rebholz. Nun ist sie Ordensträgerin.<br />

(Aufnahmen Stefan Schreiber, Berneck)<br />

37 saranno le cantine che in Ticino<br />

offriranno la possibilità ai<br />

consumatori di fare un’esperienza<br />

di grande interesse culturale e valore<br />

umano. Cantine Aperte -<br />

spiega Francesco Tettamanti, direttore<br />

di Ticinowine e dell’Interprofessione<br />

del Vino e della Vite<br />

ticinese – rappresenta un’opportunità<br />

imperdibile per potersi<br />

avvicinare alla realtà viti<strong>vin</strong>icola<br />

del nostro Cantone, con un approccio<br />

del tutto personale. «Il<br />

fatto di poter conoscere da vicino<br />

i vignaioli e i cantinieri, parlare<br />

con loro, discutere, porre loro le<br />

più diverse domande sulla coltivazione<br />

della vite, sulla <strong>vin</strong>ificazione<br />

e sull’invecchiamento, degustare i<br />

<strong>vin</strong>i con consigli sulle tecniche di<br />

servizio, di degustazione e di abbinamento<br />

dei <strong>vin</strong>i, è davvero<br />

un’occasione unica».<br />

Avvicinare il<br />

consumatore al pro<strong>du</strong>ttore<br />

Tra le ragioni che spingono Ticinowine<br />

a organizzare una manifestazione<br />

che di anno in anno assume<br />

una rilevanza sempre più<br />

importante, anche la volontà di<br />

assoluta trasparenza in tutte le<br />

attività della filiera. Avvicinare il<br />

consumatore al pro<strong>du</strong>ttore, aprire<br />

le porte su una realtà complessa<br />

come quella della viticoltura e<br />

della <strong>vin</strong>ificazione, favorisce l’instaurarsi<br />

di un rapporto di fi<strong>du</strong>cia,<br />

fondamentale in un momento nel<br />

quale la globalizzazione tende ad<br />

30 e 31 Maggio 2009<br />

«Cantine aperte» in Ticino<br />

Sabato 30 e domenica 31 maggio le cantine ticinesi si aprono agli enoturisti<br />

in occasione di Cantine Aperte, la manifestazione promossa e organizzata da<br />

Ticinowine. Anche quest’anno l’evento ticinese si terrà in concomitanza con<br />

Cantine Aperte Lombardia e Liguria.<br />

appiattire ogni cosa e spesso a<br />

creare <strong>du</strong>bbi e perplessità sulle<br />

origini e sulla qualità di un prodotto.<br />

Un clima festoso<br />

La cantina sarà quindi protagonista<br />

come lo saranno i vigneti e i<br />

<strong>vin</strong>i, con pro<strong>du</strong>ttori che vogliono<br />

presentare con orgoglio la loro<br />

pro<strong>du</strong>zione; lo vogliono fare anche<br />

in modo conviviale per mettere<br />

a proprio agio ogni visitatore.<br />

Per cui in molte di queste cantine<br />

si potranno assaporare prodotti<br />

tipici, in un clima festoso grazie a<br />

con un ricco programma d’intrattenimento,<br />

di visite guidate,<br />

mostre, eventi musicali, d’arte e<br />

tradizionali.<br />

Collaborazione con Cantine<br />

Aperte Lombardia e Liguria<br />

Da sottolineare, infine, la collaborazione<br />

con Cantine Aperte Lombardia<br />

e Liguria, manifestazione<br />

che si terrà anche quest’anno in<br />

concomitanza con l’evento ticinese.<br />

– L’elenco delle 37 cantine<br />

partecipanti e gli orari d’apertura<br />

si possono consultare sul sito:<br />

www.ticinowine.ch<br />

45


Die letztgeborene Rebstorte von Agroscope ACW ist getauft<br />

Die neue Rebsorte wurde von der<br />

Forschungsanstalt Agroscope<br />

Changins-Wädenswil im Jahre<br />

1970 <strong>du</strong>rch Kreuzung zwischen<br />

Gamay und Reichensteiner gezüchtet,<br />

genau wie die 1990 zugelassenen<br />

Gamaret und Garanoir.<br />

«Mara», die vorgängig die Bezeichnung<br />

«C41» trug, zeichnete<br />

sich im Laufe der Praxisversuche<br />

in den ACW-Versuchsbetrieben<br />

der Westschweiz und <strong>des</strong> Tessins<br />

positiv aus. Das neue Gewächs erweitert<br />

das Sortiment der neuen<br />

roten Rebsorten, die sich für weite<br />

Anbaugebiete der Schweizer<br />

Weinberge eignen und polyphenolreiche<br />

Weine mit originellen<br />

Eigenschaften pro<strong>du</strong>zieren.<br />

Interessante agronomische<br />

Eigenschaften<br />

«Mara» ist eine Sorte von mittlerem,<br />

halbhängendem Wuchs und<br />

wie Garanoir sehr fruchtbar. Ihr Reifezeitpunkt<br />

liegt zwischen jenem<br />

von Gamaret und Garanoir und ihre<br />

Resistenz gegenüber Traubenfäule,<br />

vor allem am Ende der Reifung, etwas<br />

unter jener von Gamaret. In<br />

den heissen Zonen wie im Tessin<br />

besteht die Gefahr von Überreife,<br />

was sich negativ auf den Wein auswirken<br />

kann und daher das Anbaugebiet<br />

begrenzen kann. Im Vergleich<br />

zu Gamaret und Garanoir erreichen<br />

die Trauben einen höheren Zuckerund<br />

Säuregehalt im Most.<br />

«Mara»<br />

Oenologisches Potenzial<br />

«Mara» liefert in der Regel kräftige<br />

und tiefgefärbte Rotweine<br />

mit mässigem Polyphenolgehalt,<br />

der unter den Werten von Gamaret<br />

liegt. Die Tannine sind zarter<br />

und deutlich seidiger als jene von<br />

Gamaret. Die Weine zeichnen<br />

sich häufig <strong>du</strong>rch ein typisches<br />

Bouquet von schwarzen Beeren<br />

und Gewürzen aus.<br />

Schrittweise Verbreitung<br />

Im Jahre 2009 wird «Mara» in begrenzter<br />

Anzahl und in Form von<br />

Standardpflanzenmaterial bei einigen<br />

Rebschulisten verfügbar sein.<br />

Das Verfahren für eine baldmöglichste<br />

Lieferung <strong>des</strong> Pflanzenmaterials<br />

zur Pro<strong>du</strong>ktion von zertifiziertem<br />

Pflanzmaterial wurde<br />

eingeleitet.<br />

Magazin<br />

Die von der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW aus der<br />

Kreuzung Gamay x Reichensteiner gezüchtete Rebsorte «C41» wurde «Mara»<br />

getauft. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dieser Rebsorte, der gleichen Linie<br />

wie Gamaret und Garanoir, wurde in den Jahren 2008 und 2009 Standardvermehrungsmaterial<br />

bei Schweizer Rebschulisten zur Verfügung gestellt. – Im Folgenden<br />

der Bericht von Olivier Viret und Jean-Laurent Spring, Agroscope ACW: Suite aux expériences positives<br />

obtenues avec ce cépage de la<br />

Le dernier né <strong>des</strong> cépages d’Agroscope ACW est babtisé<br />

même lignée que le Gamaret et le<br />

Garanoir, <strong>du</strong> matériel de multiplication<br />

standard a été distribué en<br />

2008 et en 2009 aux pépiniéristes<br />

viticoles suisses.<br />

Cépage né en 1970<br />

Ce nouveau cépage a été obtenu<br />

par la Station de recherche Agroscope<br />

Changins – Wädenswil en<br />

1970 par croisement entre Gamay<br />

et Reichensteiner, tout comme le<br />

Gamaret et le Garanoir, homologués<br />

en 1990. Initialement désigné<br />

par le code de sélection<br />

«C41», Mara s’est distingué positivement<br />

au cours <strong>des</strong> expériences<br />

pratiques dans les différents<br />

domaines d’essais d’ACW en<br />

Suisse romande et au Tessin.<br />

Cette nouvelle variété étend la<br />

gamme <strong>des</strong> nouveaux cépages rouges<br />

adaptés à de larges zones <strong>du</strong> vig-<br />

«Mara»<br />

Le «C41», issu <strong>du</strong> croisement Gamay x Reichensteiner sélectionné à la Station<br />

de recherche Agroscope Changins-Wädenswil ACW vient d’être baptisé <strong>du</strong> nom<br />

de «Mara». – Olivier Viret et Jean-Laurent Spring, Agroscope ACW rapportent:<br />

noble helvétique et aptes à fournir<br />

<strong>des</strong> <strong>vin</strong>s de qualité originaux et typés<br />

au potentiel polyphénolique élevé.<br />

«Mara» est une variété de vigueur<br />

moyenne et au port semiétalé,<br />

présentant une fertilité élevée,<br />

proche de celle <strong>du</strong> Garanoir.<br />

Sa précocité se situe entre celle<br />

<strong>du</strong> Gamaret et <strong>du</strong> Garanoir et sa<br />

résistance à la pourriture est quelque<br />

peu inférieure à celle <strong>du</strong> Gamaret,<br />

surtout en fin de maturation.<br />

Dans les zones très chau<strong>des</strong><br />

comme au Tessin, «Mara» présente<br />

un risque de surmaturation<br />

qui s’exprime négativement dans<br />

le <strong>vin</strong>, limitant son aire d’implantation.<br />

Par rapport au Gamaret et<br />

au Garanoir, le potentiel d’accumulation<br />

<strong>des</strong> sucres et le taux d’acidité<br />

<strong>des</strong> moûts sont plus élevés.<br />

Potentiel œnologique<br />

Les <strong>vin</strong>s rouges issus de Mara sont<br />

généralement corsés et colorés.<br />

Les teneurs en polyphénols sont<br />

toutefois légèrement inférieurs<br />

aux <strong>vin</strong>s de Gamaret avec <strong>des</strong> tannins<br />

plus tendres et très enrobés.<br />

Au niveau aromatique les <strong>vin</strong>s de<br />

Mara se distinguent assez souvent<br />

par une typicité basée sur <strong>des</strong> notes<br />

de fruits noirs et d’épices.<br />

En 2009, Mara sera disponible<br />

en quantité limitée sous forme de<br />

matériel végétal standard auprès<br />

de quelques pépiniéristes. Les<br />

procé<strong>du</strong>res sont engagées pour<br />

fournir le plus rapidement possible<br />

le matériel de base pour la<br />

pro<strong>du</strong>ction de plants certifiés.<br />

46 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09


Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Magazin<br />

Weinliebhaber gesucht<br />

Vier Jahrzehnte als Hobby-Weinbauer gehören zu den<br />

schönsten und gesün<strong>des</strong>ten in meinem Leben.<br />

Jetzt meldet sich das Alter, und ich möchte kürzer treten.<br />

Ich suche den/die Nachfolger/in<br />

für meinen Kleinbetrieb im Aargau.<br />

Er umfasst:<br />

<strong>•</strong> Haus am Bach für gemütliches Wohnen, angrenzend<br />

an 50 Aren Wiesen mit Hochstammbäumen<br />

<strong>•</strong> Rebland 105 Aren mit Spezialitäten wie Elbling,<br />

Räuschling, Cabernet Sauvignon<br />

<strong>•</strong> Keller mit Maschinen und Geräten<br />

für die moderne Vinifikation von A bis Z<br />

<strong>•</strong> Räume für Buschwirtschaft, Tagungen, Anlässe,<br />

Seminare<br />

<strong>•</strong> Rebhäuschen, ein Bijou mit Fernsicht und mehr<br />

Wer sich angesprochen fühlt, melde sich bei<br />

Reinhard Bachmann<br />

Kapellenstrasse 61,<br />

5276 Wil am Rebberg (AG)<br />

Tel: 062 875 22 89<br />

Neuer Stratege <strong>des</strong> Waadtländer Weins<br />

Nicolas Schorderet ist der neue Generalsekretär <strong>des</strong> Office <strong>des</strong> Vins Vaudois.<br />

Am 2. März 2009, hat er seinen Posten angetreten. Gleichzeitig ist<br />

das OVV ins Centre Patronal in Paudex umgezogen. Nach einer langen<br />

Periode der Vakanz ist der Wechsel an der Spitze der Waadtländer Weinpromotion<br />

nicht allein ein «personelles Ereignis». Es ist zugleich das<br />

Zeichen für eine Erneuerung in der Promotionsstrategie. Eine Herausforderung,<br />

die dem passionierten Weinliebhaber Nicolas Schorderet voll<br />

und ganz entspricht, <strong>des</strong>sen beruflicher Werdegang wesentlich vom Wirken<br />

in Hotellerie und Gastgewerbe geprägt ist.<br />

1. Chef <strong>des</strong> Clubs der Weinakademiker<br />

in der Schweiz<br />

Einer der innovativsten Gastronomen Zürichs und Gault Millau Sommelier<br />

<strong>des</strong> Jahres 2006, Markus Segmüller, ist der Schweizer Vertreter im<br />

inter<strong>nationale</strong>n Weinnetzwerk von Weinprofis, dem Club der Weinakademiker.<br />

Dieser inter<strong>nationale</strong> Verband umfasst über 400 Mitglieder aus<br />

18 Nationen, 22 davon kommen aus der Schweiz. Den Weinakademikern<br />

ist eines gemeinsam: Alle haben sie die international renommierte<br />

und weltweit etablierte Ausbil<strong>du</strong>ng, das WSET Diploma in Wines and<br />

Spirits erfolgreich absolviert und nach Ablegung einer Diploma-Arbeit<br />

den Titel Weinakademiker verliehen bekommen.<br />

«Ami <strong>du</strong> Vin»<br />

Organe officiel de l’<strong>Association</strong> <strong>nationale</strong> <strong>des</strong> <strong>amis</strong> <strong>du</strong> <strong>vin</strong> (<strong>ANAV</strong>)<br />

Offizielles Organ der <strong>Schweizerische</strong>n Vereinigung der Weinfreunde<br />

Organo ufficiale dell’Associazione nazionale degli amici del <strong>vin</strong>o<br />

Erscheint 4 x jährlich / Paraît 4 fois par an / 4 edizioni per anno<br />

Redaktion/Rédaction/Redazione:<br />

Othmar Stäheli (Chefredaktor), Dammstrasse 5, 8180 Bülach<br />

E-Mail: swz@redseaunlimited.com<br />

Layout: Katharina Stäheli, E-mail: kat@redseaunlimited.com<br />

Sekretariat und Anzeigenverwaltung/Secrétariat et<br />

Régie <strong>des</strong> annonces:<br />

Katharina Stäheli, «Ami <strong>du</strong> Vin», Dammstrasse 5, 8180 Bülach<br />

Telefon: 044/867 23 00; Telefax: 044/867 23 08.<br />

Abonnentendienst/Régie <strong>des</strong> abonnements<br />

Rudolf Wey, Zentralsekretär <strong>ANAV</strong>, Murzlenstrasse 9,<br />

8166 Niederweningen, E-mail: rudolf.wey@anav.ch<br />

Druck und Versand/Imprimerie et expédition:<br />

Südostschweiz Print AG, Postfach, 7007 Chur<br />

Logo: Fulvio Roth, Studio grafico, Bellinzona.<br />

Auflage/Tirage/Edizione: 5700 Ex.<br />

Impressum<br />

Abonnement für Nichtmitglieder/Abonnement pour non-membres<br />

de l’<strong>ANAV</strong>/Abonamento per non-membri dell’<strong>ANAV</strong>:<br />

sFr. 36.–; Ausland/Etranger/Estero sFr. 40.–.<br />

Einzelnummer/Le numéro/Numero separato:<br />

sFr. 9.50; Ausland/Etranger/Estero: sFr. 11.50.<br />

Die Themen der nächsten Ausgabe <strong>des</strong> «Ami <strong>du</strong> Vin» / Les thèmes de la<br />

pro chaine édition de l’«Ami <strong>du</strong> Vin» / Argomenti della prossima edizione<br />

Panorama<br />

Der Wein in der Oper<br />

Le <strong>vin</strong> dans l’opéra<br />

Il <strong>vin</strong>o nella opera<br />

Dossier<br />

Le Conservatoire Mondial <strong>du</strong> Chasselas<br />

Portrait<br />

75 ans Caves Sainte-Anne<br />

Agenda<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Sektionsnachrichten / Nouvelles <strong>des</strong> sections / Notizie delle sezioni<br />

«Ami <strong>du</strong> Vin» 2/09 erscheint Ende Juni /«Ami <strong>du</strong> Vin» 2/09 paraîtra à fin<br />

juin / «Ami <strong>du</strong> Vin» 2/09 uscirà fine giugno. Redaktionsschluss / délai de<br />

rédaction / chiusura della redazione: 10. Juni 2009<br />

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WEIN AUS ÖSTERREICH<br />

Heiße Tage, kühle Nächte - aromatische Weine.<br />

Gutes Essen braucht gute Weine. www.weinausoesterreich.at

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