Association nationale des amis du vin • Schweizerische ... - ANAV
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Ami Vin<br />
<strong>du</strong><br />
<strong>Association</strong> <strong>nationale</strong> <strong>des</strong> <strong>amis</strong> <strong>du</strong> <strong>vin</strong> <strong>•</strong> <strong>Schweizerische</strong> Vereinigung der Weinfreunde<br />
Associazione nazionale degli amici del <strong>vin</strong>o <strong>•</strong> Associaziun svizzera dals <strong>amis</strong> dal <strong>vin</strong><br />
1/09
Inhalt/Sommaire/<br />
Sommario<br />
Panorama<br />
Das Mendrisiotto – die Toskana der Schweiz 5<br />
Mendrisiotto – la Toscane de la Suisse 7<br />
Mendrisiotto: la Toscana svizzera 9<br />
Mendrisiotto und Basso Ceresio 11<br />
Mendrisiotto et Basso Ceresio 13<br />
La Vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Final «Coupe <strong>ANAV</strong>» 2009 14<br />
Finale «Coupe <strong>ANAV</strong>» 2009 15<br />
Finale «Coppa <strong>ANAV</strong>» 2009 15<br />
Le billet <strong>du</strong> Président central 16<br />
Der Brief <strong>des</strong> Zentralpräsidenten 16<br />
Il biglietto del Presidente centrale 17<br />
Sektionsnachrichten – Notizie delle<br />
sezioni – Nouvelles <strong>des</strong> sections 17 - 45<br />
Magazin<br />
«Cantine aperte» in Ticino 45<br />
Die letztgeborene Rebstorte<br />
von Agroscope ACW ist getauft: «Mara» 46<br />
Le dernier né <strong>des</strong> cépages<br />
d’Agroscope ACW est babtisé: «Mara» 46<br />
Neuer Stratege <strong>des</strong> Waadtländer Weins 47<br />
1. Chef <strong>des</strong> Clubs der<br />
Weinakademiker in der Schweiz 47<br />
«Et le tonneau fût!»<br />
Après trois ans de recherches et la parution<br />
d’une publication unique en son genre, le deuxième<br />
volet de l’exposition «Les tonneaux entrent<br />
dans l’histoire» est à voir au Musée valaisan<br />
de la Vigne et <strong>du</strong> Vin à Salgesch. jusqu’au 29 no-<br />
Geht’s noch?<br />
Aktuell<br />
vembre 2009. Horaires d’ouverture: mardi-dimanche<br />
14 -17 h. www.museevalaisan<strong>du</strong><strong>vin</strong>.ch<br />
«Holz und Wein»<br />
Nach zwei Jahren Forschungsarbeit und der<br />
Herausgabe einer in ihrer Art einmaligen Publikation<br />
folgt im Walliser Reb- und Weinbaumuseum<br />
Salgesch nun der zweite Teil der Ausstellung<br />
«Die Fässer gehen in die Geschichte ein».<br />
Die Ausstellung ist geöffnet seit dem 4. April<br />
bis zum 29. November 2009, Dienstag bis Sonntag,<br />
14 bis 17 Uhr. www.museevalaisan<strong>du</strong><strong>vin</strong>.ch<br />
Willkommen<br />
in Mendrisio!<br />
Die <strong>ANAV</strong>-Sektion Mendrisiotto feiert dieses<br />
Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Aus diesem<br />
Grund lädt sie auf 23./24. Mai Weinfreundinnen<br />
und Weinfreunde zu einem ereignisreichen<br />
Wochenende ein. Am Samstag findet der Final<br />
der «Coupe <strong>ANAV</strong>» statt, am Sonntag die Delegiertenversammlung<br />
unserer <strong>nationale</strong>n Vereinigung.<br />
(Programm siehe Seite 14)<br />
Impressum/Agenda 47<br />
Wie das Wissenschaftsmagazin «New Scientist»<br />
Ende vergangenen Jahres berichtete, haben<br />
Forscher der Guangzhou-Universität einen<br />
jungen Rotwein unter Strom gesetzt und<br />
ihn auf diese Weise in Minutenschnelle reifen<br />
lassen. Eine Gruppe von Sommeliers habe<br />
Bienvenue<br />
à Mendrisio!<br />
anschliessend bestätigt, dass das Experiment<br />
erfolgreich verlaufen sei – was dies immer<br />
bedeuten möge.<br />
Laut Bericht ist unklar, welche Reaktionen<br />
genau im Wein abgelaufen sind. Die elektri-<br />
La section <strong>ANAV</strong> Mendrisiotto fêtera cette<br />
année ces 50 ans. C’est pour cette raison là,<br />
Amies et Amis <strong>du</strong> <strong>vin</strong> ont la chance de passer le<br />
23/24 mai un weekend superbe dans cette<br />
schen Felder hätten zuverlässig bei einem belle région. Un weekend marqué par la finale<br />
jungen Cabernet Sauvignon gewirkt, der bis de la «Coupe <strong>ANAV</strong>» et l’Assemblée <strong>des</strong> délé-<br />
zu acht Minuten lang unter Strom gesetzt gués de notre Associatoion <strong>nationale</strong>. (voir le<br />
wurde. Eine Analyse habe ergeben, dass zwischen<br />
Säuren und Alkohol Reaktionen stattgefunden<br />
und sich Ester gebildet hatten.<br />
programme à la page 15)<br />
Obwohl noch unklar sei, wie Weissweine auf<br />
diese «Strombehandlung» reagieren, hätten «Gudo in Festa»<br />
Titelbild: Flavio Comolli, «Vendemmia» 1982<br />
offenbar mehrere chinesische Kellereien<br />
schon in das neue Verfahren investiert...<br />
Kurzkommentar: Vorerst ist mir nicht ganz<br />
klar, inwiefern die künstliche Alterung den<br />
Weingenuss steigern könnte. Zudem ist beim<br />
Das kleine Rebbaudorf Gudo im Sopraceneri feiert<br />
vom 21. bis zum 23. August 2009 die 5. Auflage<br />
von «Gudo in Festa». Einmal mehr steht der<br />
Wein im Mittelpunkt der drei fröhlichen Festtage.<br />
Page de couverture:<br />
Wein in der Regel das zu schnelle Altern ein Rund ein Dutzend Keller der örtlichen Winzer la-<br />
Flavio Comolli, «Vendemmia» 1982<br />
Problem und weniger die ewige Jugend. OS<br />
den zur Verkostung der Gewächs ein, die am Son-<br />
In copertina: Flavio Comolli, «Vendemmia» 1982<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 3/98<br />
nenhang zwischen Bellinzona und Locarno reifen.<br />
2<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Eine willkommende Gelegenheit, die Sommerferien<br />
weinfreundlich ausklingen zu lassen.<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
«Mara»<br />
Die von der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil<br />
ACW aus der Kreuzung Gamay<br />
x Reichensteiner gezüchtete Rebsorte «C41»<br />
wurde «Mara» getauft. Aufgrund der positiven<br />
Erfahrungen mit dieser Rebsorte – der gleichen<br />
Linie wie Gamaret und Garanoir – wurde in den<br />
Jahren 2008 und 2009 Standardvermehrungsmaterial<br />
bei Schweizer Rebschulisten zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Cantine Aperte<br />
Sabato 30 e domenica 31 maggio le cantine ticinesi<br />
si aprono agli enoturisti in occasione di Cantine<br />
Aperte, la manifestazione promossa e organizzata<br />
da Ticinowine. 37 saranno le cantine che in<br />
Ticino offriranno la possibilità ai consumatori di<br />
fare un’esperienza di grande interesse culturale e<br />
valore umano. L’elenco delle 37 cantine partecipanti<br />
e gli orari d’apertura si possono consultare<br />
sul sito: www.ticinowine.ch (vedi pag. 45)<br />
Zum Titelbild: «Vendemmia»<br />
von Flavio Comolli<br />
Das Werk von<br />
Flavio Comolli<br />
zeigt eine für<br />
den Beginn<br />
der 80-er Jahre<br />
im Mendrisiotto<br />
typische<br />
Weinlese-Szene.<br />
Die Trauben<br />
wurden in einfachen Holzkästen gesammelt<br />
und darauf zur Kellerei gebracht.<br />
Flavio Comolli, 1944 geboren, ist zutiefst mit<br />
Rebbau und Wein verbunden. Als Künstler ist der<br />
ehemalige Bankangestellte in den letzten Jahren<br />
in der Region zu Berühmtheit gelangt. Bei<br />
Weinfreunden ist er seit dem Gewinn <strong>des</strong> ersten<br />
Preises anlässlich einer Veranstaltung der Grancoppieri<br />
in Bellinzona kein Unbekannter mehr.<br />
Heute ist der «Frührentner» glücklich darüber,<br />
dass er sich ganz der Malerei sowie seinem<br />
Hobby, der Galerie «La Risciada» in Arzo, widmen<br />
kann.<br />
Editorial<br />
Othmar Stäheli, Chefredaktor<br />
Keine Zeit fürs Altern<br />
Gegen das Altern gibt es bekanntlich unzählige<br />
Rezepte und Wundermittel. Das Angebot an<br />
Cremen, Wässerchen und Kuren, mit denen wir<br />
zumin<strong>des</strong>t optisch die Jugend verlängern können,<br />
ist vielfältig. Die Möglichkeiten, das in der<br />
Regel mit Falten, Runzeln und Bresten verbundene<br />
Reifen zu verzögern, sind vielversprechend.<br />
Gegenwerte <strong>des</strong> Alterns, die sprichwörtliche<br />
Weisheit, zum Beispiel, oder die innere<br />
Gelassenheit, wirken oft weniger versöhnlich<br />
als ein jugendliches Outfit.<br />
Es liegt mir fern, hier dieses Verhalten <strong>des</strong><br />
Menschen gegenüber sich selbst und den Mitmenschen<br />
zu beklagen. Auch interessieren an<br />
dieser Stelle Kosmetika oder Badezusätze nur<br />
dann, wenn sie aus Traubenkernen oder Wein<br />
gewonnen wurden. Erlauben Sie mir aber, die<br />
Frage nach unserem Verhältnis zum Altern und<br />
zur Reife eines Weines aufzuwerfen. Den Anlass<br />
dazu liefert nicht etwa das seit Jahren markant<br />
zunehmende Durchschnittsalter der Mitglieder<br />
unserer Vereinigung, sondern die Werbung für<br />
ein Verfahren, das innerhalb von Sekunden einen<br />
Jungwein in ein ausgereiftes Gewächs verwandeln<br />
soll... (siehe Kasten Seite 2)<br />
Meine spontane Reaktion auf das Angebot<br />
lautete, «aber nein, geht’s noch?». Erst nach einigem<br />
Überlegen wurde mir so richtig bewusst,<br />
dass sich darin nichts anderes zeigt als der<br />
Geist unserer Zeit, der bekanntlich keine Zeit<br />
mehr hat. Auch zur Reifung eines Weines in der<br />
Flasche nicht, egal ob er sich dafür eignet, ob<br />
er dazu taugt oder ob er dies verdient.<br />
Zugegeben: Die meisten heute auf dem<br />
Markt angebotenen Weine werden trinkreif auf<br />
Flaschen gefüllt und sind für den relativ raschen<br />
Konsum innerhalb von ein bis zwei Jahren vorgesehen<br />
und entsprechend gekeltert. Aber um<br />
diese geht es nicht, wenn unser Altersbeschleuniger<br />
zum Einsatz kommen soll. Dieser ist vielmehr<br />
dazu bestimmt, die Konsumenten vor<br />
strengen, herben Tanninen zu bewahren und ihnen<br />
zugleich den Eindruck jugendlicher Frische<br />
und Frucht sowie einer gewissen weichen, ausgereiften<br />
Fülle im Gaumen vermitteln. – Man<br />
möge es mir verzeihen: Unvermittelt werde ich<br />
an jenes «Idealbild» von Einsteins Hirn im Kopf<br />
der Schönheitskönigin erinnert.<br />
Wer glaubt, dass bei der Reifung eines<br />
grossen Weins in der Flasche die Zeit keine<br />
Rolle spielt, weil er keine hat, dem sei das Verfahren<br />
empfohlen. Ich halte mich jedoch weiterhin<br />
an die Devise: Je langsamer ein grosser<br />
Wein in der Flasche reift, <strong>des</strong>to subtiler und<br />
komplexer wird die Mischung von Duft- und Geschmacksstoffen.<br />
Und dieses Erlebnis reserviert<br />
der gewöhnlich Sterbliche, der Zeit und Musse<br />
kennt, für aussergewöhnliche Ereignisse.<br />
Sollten Sie, liebe Weinfreundin, lieber<br />
Weinfreund, den Eindruck haben, dem Tropfen<br />
würde etwas «Luft» gut tun, dann schwenken<br />
Sie ihn doch ganz einfach zusätzlich im grossen<br />
Glas. Zum Wohl!<br />
Pas de temps<br />
pour le vieillissement<br />
Contre le vieillissement, il y a comme on le sait<br />
<strong>des</strong> recettes et <strong>des</strong> pro<strong>du</strong>its miracles innombrables.<br />
L’offre <strong>des</strong> crèmes, d’eaux de parfum et<br />
<strong>des</strong> cures, avec lesquelles nous pouvons prolonger<br />
au moins optiquement la jeunesse, est<br />
très variée. Les possibilités de retarder les ri<strong>des</strong><br />
et les sillons liés à l’âge mûr sont très prometteuses.<br />
Les contre-valeurs de l’âge, comme<br />
la sagesse proverbiale ou la sérénité intérieure,<br />
agissent souvent de manière moins conciliante<br />
que l’apparence juvénile.<br />
Loin de moi l’idée de me plaindre sur ce<br />
comportement de l’homme par rapport à luimême<br />
et d’autrui. Ici, les cosmétiques ou les<br />
additifs de bain n’intéressent seulement s’ils<br />
3
sont tirés <strong>des</strong> grains de raisin ou <strong>du</strong> <strong>vin</strong>. Mais<br />
permettez-moi de soulever la question sur le<br />
lien entre l’âge et la maturité d’un <strong>vin</strong>. L’occasion<br />
d’en parler n’est pas la moyenne d’âge<br />
<strong>des</strong> membres de notre association, en forte<br />
augmentation depuis <strong>des</strong> années, mais la publicité<br />
pour un procédé qui permet de transformer<br />
un jeune <strong>vin</strong> en un vieux cru en quelques<br />
secon<strong>des</strong>... (voir encadré page 2)<br />
Ma réaction spontanée au sujet de cette<br />
offre était «mais, ça ne va pas non?». Réflexion<br />
faite, j’ai alors été conscient que cela n’est rien<br />
d’autre que le reflet de notre époque où tout va<br />
trop vite. Plus le temps de rien. Même pas pour<br />
la maturité d’un <strong>vin</strong> en bouteille, peu n’importe<br />
de savoir s’il est apte, s’il convient ou s’il mérite<br />
de vieillir harmonieusement.<br />
Il faut avouer qu’aujourd’hui la plupart <strong>des</strong><br />
<strong>vin</strong>s proposés sur le marché sont mis en bouteille<br />
lorsqu’ils sont prêts à boire et sont prévus<br />
pour une consommation relativement rapide<br />
dans un délai d’un à deux ans et donc pressurés<br />
en conséquence. La question n’est pas de<br />
mettre en action notre accélérateur d’âge. Ce<br />
système sert bien plus à préserver les consommateurs<br />
<strong>des</strong> tanins sévères et amers et de leur<br />
donner l’impression d’une fraîcheur juvénile et<br />
d’un fruité avec en même temps une certaine<br />
abondance douce et mûrie en bouche. Pardonnez-<br />
moi, mais je me rappelle soudainement de<br />
cette «image idéale» <strong>du</strong> cerveau d’Einstein<br />
dans la tête d’une reine de beauté.<br />
4<br />
In copertina: «Vendemmia» di Flavio Comolli<br />
Editorial<br />
Celui qui croit que dans la maturation d’un<br />
grand <strong>vin</strong> en bouteille le temps ne joue pas de<br />
rôle, parce qu’il n’en a pas, que ce procédé lui<br />
soit recommandé. Je m’en tiens toutefois toujours<br />
à la devise: plus un grand <strong>vin</strong> arrive lentement<br />
à maturité en bouteille, plus subtil et plus<br />
complexe sera le mélange <strong>des</strong> saveurs et <strong>des</strong><br />
parfums. Et cette expérience réserve au commun<br />
<strong>des</strong> mortels, qui connaît le temps et les loisirs,<br />
<strong>des</strong> expériences exceptionnelles.<br />
Si chère amie <strong>du</strong> <strong>vin</strong> et cher ami <strong>du</strong> <strong>vin</strong> vous<br />
aviez l’impression qu’un peu «d’air» ferait <strong>du</strong><br />
bien au bon <strong>vin</strong>, faites le tourner tout simplement<br />
dans un grand verre. A votre bonne santé!<br />
Non c’è tempo<br />
per l’invecchiamento<br />
E’ risaputo che contro l’invecchiamento ci sono<br />
ricette e rimedi prodigiosi di ogni genere. L’offerta<br />
di creme, unguenti , acquette e cure con cui<br />
possiamo prolungare almeno otticamente la nostra<br />
gioventù è svariatissima. Le possibilità di<br />
rallentare la maturazione generalmente connessa<br />
a grinze, rughe e acciacchi, sono molto promettenti.<br />
I controvalori dell’invecchiamento,<br />
come ad esempio la proverbiale saggezza o la<br />
tranquillità spirituale, hanno sovente un effetto<br />
meno conciliante di un abbigliamento giovanile.<br />
Ben lungi da me il voler accusare qui il<br />
comportamento dell’essere umano verso se<br />
Il quadro ad olio di Flavio Comolli raffigura una tipica raccolta<br />
dell’uva in un vigneto del Mendrisiotto nel 1982.<br />
Nato il 3 luglio del 1944, dopo aver ottenuto il diploma di impiegato<br />
di commercio, lavora per 37 anni in un grande istituto<br />
bancario svizzero (UBS). In lui è sempre vissuta una grande voglia<br />
di arte in generale. Già da bambino amava dipingere e anche<br />
<strong>du</strong>rante il periodo lavorativo, si dilettava a mettere sulle tele<br />
nature morte o paesaggi tratti da varie fotografie perché il lavoro<br />
non gli permetteva di operare direttamente dal vivo. Ha frequentato<br />
per parecchi anni la scuola dell’artista Gino Macconi e<br />
<strong>du</strong>rante questo periodo ha avuto modo di distinguersi in varie manifestazioni artistiche. Il suo primo<br />
successo personale lo ottiene a Saltrio <strong>vin</strong>cendo il premio di pittura San Giorgio, premiato da un<br />
artista varesino il prof. Domenico De Bernardis. Ottiene vari riconoscimenti nei vari Pittori in piazza,<br />
nelle diverse edizioni di Pittura e Sport, in varie collettive di pittori dilettanti. Vince una edizione<br />
dei pittori in piazza al Mercatino di Mendrisio e ottiene pure un primo premio a Bellinzona <strong>du</strong>rante<br />
una manifestazione dei Grancoppieri del Ticino e parecchi altri riconoscimenti. Ha sempre<br />
puntato i suoi occhi sull’arte in Ticino, frequentando e visitando le mostre ed i Musei ticinesi, puntando<br />
pure alle acquisizioni di opere d’arte.<br />
stesso e i suoi simili. In questo contesto, anche<br />
i prodotti cosmetici o i sali da bagno interessano<br />
solo per quanto essi siano ottenuti da<br />
<strong>vin</strong>accioli o dal <strong>vin</strong>o stesso. Permettetemi tuttavia<br />
di sollevare la questione relativa al nostro<br />
rapporto con l’invecchiamento e la maturazione<br />
di un <strong>vin</strong>o. Lo spunto a tal riguardo non mi è<br />
però fornito dall’età media dei membri della nostra<br />
associazione, da anni in forte aumento,<br />
bensì dalla pubblicità per una proce<strong>du</strong>ra che<br />
nello spazio di qualche secondo dovrebbe permettere<br />
di trasformare un <strong>vin</strong>o giovane in un<br />
prodotto ad alta maturità.... (vedi pagina 2)<br />
La mia reazione spontanea a questa offerta<br />
è stata: «Ci mancherebbe altro!?». Solo dopo<br />
qualche riflessione mi sono effettivamente reso<br />
conto che ciò non fa altro che rispecchiare lo spirito<br />
dei nostri tempi, secondo cui tutto deve evolvere<br />
a un ritmo frenetico. Non c’è più tempo<br />
nemmeno per la maturazione di un <strong>vin</strong>o in bottiglia,<br />
indipendentemente dal fatto che esso si presti<br />
a tale processo, ne sia idoneo o se lo meriti.<br />
Ammetto che oggigiorno la maggior parte<br />
dei <strong>vin</strong>i offerti sul mercato vengono imbottigliati<br />
già pronti per il consumo e sono <strong>des</strong>tinati ad essere<br />
consumati entro un periodo relativamente<br />
breve di uno o <strong>du</strong>e anni, dopo una <strong>vin</strong>ificazione<br />
appropriata. Tuttavia, l’impiego dell’“acceleratore<br />
d’invecchiamento” è tutt’altra cosa. Esso è<br />
piuttosto inteso a preservare i consumatori dai<br />
tannini aspri e aggressivi come pure a conferire<br />
loro in pari tempo un effetto di freschezza e fruttuosità<br />
giovanili nonché di una certa pienezza<br />
morbida e matura che dona piacere al palato. –<br />
Scusatemi se oso affermare che ciò mi fa pensare<br />
a quell’«immagine ideale» del cervello di<br />
Einstein nella testa della reginetta di bellezza.<br />
Tale proce<strong>du</strong>ra è raccomandabile a chi<br />
crede che il tempo non abbia nessun influsso<br />
sulla maturazione di un grande <strong>vin</strong>o in bottiglia,<br />
visto che di tempo non ne ha. Tuttavia, per<br />
quanto mi riguarda continuo a sostenere la tesi<br />
secondo cui quanto più a lungo un gran <strong>vin</strong>o<br />
maturi in bottiglia, tanto più sottile e complessa<br />
è la mescolanza di sostanze profumate e aromatiche.<br />
E il comune mortale, che possiede ancora<br />
il senso del tempo e del diletto, riserverà<br />
questa esperienza per avvenimenti straordinari.<br />
Cari amici e care amiche del <strong>vin</strong>o, se doveste<br />
avere l’impressione che al contenuto del vostro<br />
bicchiere faccia bene un po’ di «aria», agitatelo<br />
un po’ più a lungo del solito nel grande<br />
calice. Alla vostra salute!<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Trotz Merlot-Dominanz enorme Vielfalt im südlichsten Weinanbaugebiet<br />
as Mendrisiotto ist der südlichste Zipfel<br />
der Schweiz und stösst mit rund zwei<br />
Dritteln seiner Grenzen an Italien.<br />
Über ein Drittel der Rebfläche <strong>des</strong> Tessins<br />
befindet sich in der Region, die<br />
charakterisiert ist <strong>du</strong>rch eine enorme<br />
geologische und mikroklimatische<br />
Vielfalt. Ideale Bedingungen für die<br />
Pro<strong>du</strong>ktion komplexer Weine.<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Panorama<br />
Das Mendrisiotto –<br />
die Toskana der Schweiz<br />
Reben im Mendrisiotto<br />
(Foto: Jacques Perler)<br />
Bevor die Magadinoebene landwirtschaftlich<br />
erschlossen wurde, das heisst<br />
bis vor rund zweihundert Jahren, war<br />
das Mendrisiotto die führende Landwirtschaftsregion<br />
<strong>des</strong> Tessins. Hier wurden Getreide und<br />
Gemüse angebaut sowie die Zucht von Maulbeerbäumen<br />
für die Seidenpro<strong>du</strong>ktion gepflegt,<br />
Tabak und natürlich Weintrauben erzeugt.<br />
Das Mendrisiotto war immer eine Region<br />
mit einem hervorragenden weinbaulichen Ruf.<br />
Mit ihren 360 Hektaren Reben umfasst die Region<br />
heute über einen Drittel der kantonalen<br />
Rebfläche. Hier befinden sich die bedeutendsten<br />
Weinbaugemeinden <strong>des</strong> Tessins, unter<br />
diesen seien namentlich Castel San Pietro und<br />
Stabio genannt, die zusammen 10 Prozent der<br />
Rebfläche <strong>des</strong> Kantons auf sich vereinen.<br />
Zypressen und Olivenbäume<br />
Die sanften Hügel <strong>des</strong> Mendrisiotto erinnern an<br />
toskanische Landschaften. Dies dank der Zypressen<br />
und Olivenbäume, die hier von Weinbauern<br />
seit Jahrhunderten mit Hingebung gepflegt werden.<br />
Sie betrieben in der Vergangenheit den aufwändigen<br />
Anbau von Oliven zumeist zusätzlich<br />
zum Rebbau. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben<br />
sich auch hier die Verhältnisse verändert.<br />
Insbesondere im Mendrisiotto ist die Professionalisierung<br />
weit voran gekommen. Die Rebflächen<br />
der einzelnen Pro<strong>du</strong>zenten sind gewachsen.<br />
Die <strong>du</strong>rchschnittliche Anbaufläche pro<br />
Betrieb ist hier mit Abstand die grösste im Vergleich<br />
mit den anderen Tessiner Regionen. Oft<br />
5
wird aber der Rebbau auch hier noch als ergänzende<br />
Aktivität zu anderen hauptberuflichen Beschäftigungen<br />
betrieben.<br />
6<br />
Einmalige Terroirs<br />
Die Alpenfaltung sowie die Arbeit der Flüsse<br />
und Gletscher schafften im Mendrisiotto die<br />
Voraussetzungen für die Bil<strong>du</strong>ng einer extremen<br />
Vielfalt von weinbaulich nutzbarem Grund. Auf<br />
wenigen hundert Metern stösst man auf Böden,<br />
die auf Moränen zurück gehen, tief und reich an<br />
Gesteinen, sowie Lehmgrund. Und dicht nebeneinander<br />
befinden sich saure sowie stark alkalische<br />
Böden.<br />
Geradezu einmalig ist das Klima, welches<br />
beeinflusst ist von der Nähe <strong>des</strong> Sees, von den<br />
Luftströmungen, die sich im Muggiotal und unter<br />
dem Monte Generoso bilden, sowie von den<br />
über der Ebene aufgestauten kalten Luftmassen.<br />
Die geologische Vielfalt, verbunden mit verschiedenen<br />
Mikroklimaten, charakterisiert die<br />
Anbaugebiete <strong>des</strong> Mendrisiotto. Die besonderen<br />
Bedingungen haben die Winzer dazu veranlasst,<br />
in ihren Rebbergen die Sortenwahl anzupassen<br />
und die Bestockung entsprechend zu optimieren.<br />
Sortenvielfalt<br />
Das Mendrisiotto ist das Tessiner Rebbaugebiet<br />
mit der grössten Sortenvielfalt. Und obwohl der<br />
Panorama<br />
«Reben im Mendrisiotto»: Der 1942 in Arzo geborene Piergiorgio Piffaretti ist eine der herausragenden Künstler-Persönlichkeiten <strong>des</strong> Mendrisiotto.<br />
Seine Bilder und Skulpturen schmücken zahlreiche öffentliche Bauten und Plätze vor allem <strong>des</strong> Sottoceneri.<br />
Merlot heute noch zu mehr als 80% dominiert,<br />
findet man in einzelnen Rebbergen über zehn<br />
verschiedene Gewächse.<br />
Die alphabetisch geordnete Sortenliste beginnt<br />
bei den weissen Trauben mit der Ar<strong>vin</strong>e<br />
und endet mit dem Viognier. Die Aufstellung der<br />
roten Gewächse fängt an mit der Ancellota und<br />
schliesst ab mit dem Tannat. Insgesamt werden<br />
67 verschiedene Sorten angebaut.<br />
Die grosse Zahl könnte den Eindruck einer<br />
gewissen rebbaulichen Anarchie vermitteln. Sie<br />
ist aber vielmehr ein Zeichen der Dynamik, von<br />
welcher die Winzer der Region beseelt sind. Sie<br />
sind bestrebt, ihre Pro<strong>du</strong>ktion zu verbessern, indem<br />
sie jene Sorten in ihren Weinbergen pflegen,<br />
welche sich für die besonderen Terroirs am<br />
besten eignen. In vielen Betrieben finden wir<br />
<strong>des</strong>halb Parzellen mit ampelographischen<br />
Sammlungen, die ausschliesslich zu Forschungszwecken<br />
gepflanzt werden.<br />
Grosse Kellereien<br />
und Kleinpro<strong>du</strong>zenten<br />
Im Mendrisiotto ist eine grosse Zahl bedeutender<br />
Kellereien heimisch. Die Stadt Mendrisio ist<br />
so etwas wie Drehscheibe und Angelpunkt der<br />
regionalen Oenologie mit einigen der bedeutendsten<br />
und bekanntesten Tessiner Pro<strong>du</strong>zenten.<br />
Und in den umliegenden Dörfern finden<br />
sich namhafte Weinmacher. Stark zugenommen<br />
hat auch die Bedeutung der selbstkelternden<br />
Winzer. Mit Hingebung und Können verarbeiten<br />
sie Trauben aus den eigenen Rebbergen zu bemerkenswerten<br />
Weinen.<br />
Weintourismus im Trend<br />
Wie in anderen Weingebieten <strong>des</strong> Tessins ist<br />
es auch im Mendrisiotto möglich, Rebgüter und<br />
Kellereien zu besuchen, die auf den Betrieben<br />
erzeugten Pro<strong>du</strong>kte zu verkosten und dabei günstige<br />
Einkäufe für den eigenen Keller zu tätigen.<br />
Es ist ratsam, die Besuche gut zu planen<br />
und mit den Pro<strong>du</strong>zenten abzusprechen. Und<br />
Achtung: Die Fröhlichkeit und Spontaneität der<br />
«Mommo», wie die Bewohner <strong>des</strong> Mendrisiotto<br />
genannt werden, wirkt ansteckend...<br />
Es ist auch möglich, im Mendrisiotto Zeugen<br />
der Weinbaukultur zu besuchen. Die Keller von<br />
Mendrisio sind Jahrhunderte alt und profitieren<br />
von einer natürlichen Klimatisierung: Dank der<br />
Luft, die in den Hügeln <strong>des</strong> Monte Generoso gefiltert<br />
und gekühlt wird, herrscht in den historischen<br />
Gewölben das ganze Jahr eine Temperatur<br />
von 12 bis 14 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit<br />
von 75 bis 85 Prozent. Sie waren früher die<br />
«Kühlschränke» der Bauernfamilien. Heute wird<br />
das eine oder andere als «Grotto» genutzt.<br />
Informationen:<br />
Ufficio di promozione dei prodotti viti<strong>vin</strong>icoli<br />
ticinesi www.ticinowine.ch<br />
Ente turistico del Mendrisiotto e basso Ceresio<br />
www.mendrisiotourism.ch<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Le Mendrisiotto est le point le plus<br />
austral de la Suisse et les deux tiers<br />
de son territoire font frontière avec<br />
l’Italie. Plus d’un tiers <strong>des</strong> vignobles<br />
<strong>du</strong> Tessin se trouve dans cette région<br />
caractérisée par une diversité géologique<br />
et microclimatique exceptionnelle.<br />
Les conditions parfaites pour la pro<strong>du</strong>ction<br />
de <strong>vin</strong>s complexes.<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Panorama<br />
Malgré la dominance <strong>du</strong> Merlot la diversité est énorme dans les vignobles <strong>du</strong> sud<br />
Mendrisiotto – la<br />
Toscane de la Suisse<br />
Gole della Breggia (foto: Giovanni Luisoni)<br />
Il y a 200 ans, avant que la plaine de Magadino<br />
devienne le «grenier» <strong>du</strong> canton, le<br />
Mendrisiotto fut la région agricole prédominante<br />
<strong>du</strong> Tessin. Ici, on cultivait les céréales<br />
et les légumes, on se consacrait aux élevages<br />
<strong>des</strong> mûriers noirs pour la pro<strong>du</strong>ction de la soie,<br />
au tabac et bien sûr aux vignes.<br />
Le Mendrisiotto a toujours été une région<br />
avec un renom viticole remarquable. Avec ses<br />
360 hectares de vignes, il représente aujourd’hui<br />
le tiers <strong>des</strong> vignobles <strong>du</strong> canton. C’est ici<br />
que l’on trouve les communes viticoles les plus<br />
importantes <strong>du</strong> Tessin, comme Castel San Pietro<br />
et Stabio qui ensembles constituent le 10%<br />
<strong>des</strong> vignobles <strong>du</strong> canton.<br />
Cyprès et oliviers<br />
Les douces collines <strong>du</strong> Mendrisiotto rappellent<br />
les paysages de la Toscane clairsemées de cy-<br />
près et d’oliviers plantés avec ardeur depuis<br />
<strong>des</strong> siècles par les vignerons. Par le passé, en<br />
plus de la culture de longue haleine <strong>des</strong> oliviers<br />
ils ont mis en place celle <strong>des</strong> vignobles. Au<br />
cours <strong>des</strong> dernières décennies, les conditions<br />
ont également changé. Dans le Mendrisiotto en<br />
particulier, la professionnalisation est bien<br />
avancée. Les superficies <strong>des</strong> vignobles de chaque<br />
pro<strong>du</strong>cteur ont augmenté. La superficie viticole<br />
moyenne par entreprise est largement plus<br />
grande que les autres régions tessinoises. La<br />
culture de la vigne est ici encore souvent une<br />
activité complémentaire au métier principal.<br />
Terroir unique<br />
Le plissement alpin et le travail <strong>des</strong> rivières et<br />
<strong>des</strong> glaciers ont créé dans le Mendrisiotto <strong>des</strong><br />
conditions favorisant la a formation d’une variété<br />
extrême de sol utilisable pour la vigne. Sur<br />
moins d’une centaine de mètres, la terre qui redevient<br />
moraine, est riche en roche et en<br />
glaise. Juste à côté, les sols sont aci<strong>des</strong> et<br />
fortement alcalins.<br />
Mais c’est surtout le climat qui est exceptionnel,<br />
influencé par la proximité <strong>du</strong> lac, les courants<br />
d’air qui se forment dans la vallée de Muggio<br />
et sous le Monte Generoso et par les masses<br />
d’air froi<strong>des</strong> retenues au-<strong>des</strong>sus de la plaine.<br />
La diversité géologique, liée aux divers<br />
microclimats, caractérise les régions viticoles<br />
<strong>du</strong> Mendrisiotto. Les conditions particulières<br />
ont incité les vignerons à adapter les cépages<br />
7
dans leurs vignobles et à optimiser le tallage en<br />
conséquence.<br />
8<br />
Diversité <strong>des</strong> cépages<br />
Le Mendrisiotto symbolise les vignobles tessinois<br />
ayant la plus grande diversité <strong>des</strong> cépages.<br />
Et bien que le Merlot domine aujourd’hui encore<br />
à 80%, on trouve dans quelques vignobles<br />
plus de 10 cépages différents. La liste alphabétique<br />
<strong>des</strong> sortes <strong>des</strong> raisins blancs commence<br />
avec l’Ar<strong>vin</strong>e et se termine avec le Viognier<br />
et celle <strong>des</strong> raisins rouges commence par<br />
Ancellota et se termine par Tannat. On total on<br />
dénombre 67 cépages différents.<br />
Ce chiffre important pourrait donner l’impression<br />
d’une certaine anarchie viticole. Il est<br />
toutefois plutôt un signe de la dynamique, dont<br />
les vignerons de la région se sont inspirés. Ils<br />
se sont efforcés d’améliorer leur pro<strong>du</strong>ction en<br />
veillant dans leurs vignobles à prendre soin de<br />
chaque cépage convenant au mieux aux caractéristiques<br />
<strong>du</strong> terroir. C’est pourquoi dans de<br />
nombreuses entreprises on trouve <strong>des</strong> parcelles<br />
avec <strong>des</strong> collections ampélographiques qui<br />
sont plantées exclusivement à <strong>des</strong> fins de recherche.<br />
«Mendrisiotto» (Piergiorgio Piffaretti, Arzo)<br />
Panorama<br />
Gran<strong>des</strong> caves et petits pro<strong>du</strong>cteurs<br />
Dans le Mendrisiotto, la majorité <strong>des</strong> caves<br />
sont autochtones. La ville de Mendrisio est<br />
pour ainsi dire la plaque tournante et le point<br />
décisif de l’oenologie régionale comptant quelques-uns<br />
<strong>des</strong> pro<strong>du</strong>cteurs tessinois les plus importants<br />
et les plus connus. Et dans les villages<br />
environnants on trouve <strong>des</strong> viticulteurs de renom.<br />
Le nombre <strong>des</strong> vignerons à <strong>vin</strong>ifier euxmêmes<br />
leur <strong>vin</strong> est également en forte augmen-<br />
Vignes dans le Mendrisiotto<br />
(foto: Jacques Perler)<br />
tation. Avec passion et savoir-faire, ils transforment<br />
le raisin de leurs propres vignobles en<br />
<strong>vin</strong>s notables.<br />
Tourisme viticole:<br />
la grande tendance<br />
Comme dans les autres régions viticoles <strong>du</strong><br />
Tessin, il est également possible dans le Mendrisiotto<br />
de visiter les vignobles et les caves, de<br />
déguster les pro<strong>du</strong>its <strong>du</strong> terroir et<strong>des</strong> faire <strong>des</strong><br />
achats bon marché pour sa propre cave.<br />
Il est conseillé de planifier les visites et de<br />
prendre rendez-vous avec les pro<strong>du</strong>cteurs. Et<br />
attention: la gaieté et la spontanéité <strong>des</strong><br />
«Mommo», comme on appelle les habitants <strong>du</strong><br />
Mendrisiotto, sont contagieuses...<br />
Il est également possible de visiter les témoins<br />
de la culture viticole. Les caves de Mendrisio<br />
datent de plusieurs siècles et bénéficient<br />
d’une climatisation naturelle: grâce à l’air, filtré<br />
et refroidi dans les collines <strong>du</strong> Monte Generoso,<br />
la température ne dépasse jamais les<br />
12 à 14° degrés Celsius pour une humidité de<br />
l’air de 75% à 85%. Jadis, ces caves voûtées<br />
historiques servaient de «réfrigérateurs» aux<br />
familles d’agriculteurs. Aujourd’hui quelquesunes<br />
font office de «Grotto».<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Il Mendrisiotto è il lembo più meridionale<br />
della svizzera e confina con l’Italia<br />
per quasi i 2/3 dei suoi confini. La<br />
regione, che copre con i suoi 360 ettari<br />
il 35% dell intera superficie viticola ticinese,<br />
è la zona viticola ticinese con la<br />
maggiore diversificazione varietale e,<br />
anche se il Merlot rappresenta ancora<br />
oltre l’80 % della superficie, troviamo<br />
vigneti coltivati con decine di varietà.<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Panorama<br />
La regione viticola la più meridionale della svizzera è caratterizzata della diversità del terroir<br />
Mendrisiotto:<br />
la Toscana svizzera<br />
Ciclismo nella «Toscana svizzera».<br />
Prima dello sviluppo agricolo del Piano di<br />
Magadino in seguito bonifica iniziata<br />
alla fine del 1800, Il Mendrisiotto era la<br />
regione agricola per eccellenza del Ticino, dove<br />
convivevano cereali, ortaggi, colture di gelsi per<br />
l’allevamento dei bachi sa seta, tabacco e naturalmente..<br />
la vite.<br />
Terra a grande vocazione viticola<br />
Questa regione è da sempre una terra a grande<br />
vocazione viticola e tuttora copre con i suoi 360<br />
ettari il 35% dell’intera superficie cantonale. Vi<br />
si trovano i maggiori comuni viticoli fra i quali<br />
spiccano Castel San Pietro e Stabio, che uniti<br />
coprono quasi il 10 % dell’intera superficie viticola<br />
ticinese.<br />
Le sue colline, che ricordano per la loro dolcezza<br />
e per la presenza di cipressi e ulivi i paesaggi<br />
toscani, sono percorse da filari coltivati<br />
con passione da centurie di appassionati viticoltori,<br />
che svolgono questo bellissimo ma<br />
<strong>du</strong>ro lavoro prevalentemente come attività accessoria.<br />
Infatti, anche se in questa regione vi è<br />
la più alta concentrazione di viticoltori professionisti<br />
e le dimensioni medie dei vigneti sono<br />
decisamente più grandi rispetto al resto del<br />
Cantone, la viticoltura è sovente praticata come<br />
attività complementare ad altre professioni.<br />
Estrema diversificazione<br />
dei terreni viticoli<br />
Terreni molto diversi e microclimi particolari<br />
creano terroirs unici.<br />
I moti tellurici che hanno formato le Alpi e il<br />
lavoro di torrenti e ghiacciai hanno dato origine<br />
in questa regione a una estrema diversificazione<br />
dei terreni viticoli. Si passa infatti in poche<br />
centinaia di metri da terreni di origine<br />
morenica, profondi e ricchi di pietrame, a terreni<br />
argillosi; da terreni acidi a terreni fortemente<br />
alcalini.<br />
9
Particolare è pure il clima, che è influenzato<br />
dalla presenza del lago, dalle correnti d’aria generate<br />
nella valle di Muggio e sul Monte Generoso,<br />
e dai ristagni d’aria fredda sulle pianure.<br />
Queste diversità di terreno, unite ai diversi<br />
microclimi che caratterizzano le zone viticole di<br />
questa regione hanno indotto i viticoltori a cercare<br />
di adattare al meglio la piattaforma varietale<br />
alle caratteristiche dei propri vigneti.<br />
10<br />
Panorama da Rovio (foto: Giovanni Luisoni)<br />
Vigneti coltivati<br />
con decine di varietà<br />
Il Mendrisiotto è infatti la zona viticola ticinese<br />
con la maggiore diversificazione varietale e, anche<br />
se il Merlot rappresenta ancora oltre l’80 %<br />
della superficie, troviamo vigneti coltivati con<br />
decine di varietà. Percorrendo la lista dei vitigni<br />
in ordine alfabetico passiamo dall’Ar<strong>vin</strong>e al Viognier<br />
per i bianchi e dall’Ancelotta al Tannat<br />
per i rossi, per un totale di ben 67 vitigni.<br />
Questo importante numero non deve far<br />
pensare a una certa anarchia viticola, ma al din<strong>amis</strong>mo<br />
dei viticoltori di questa regione, sempre<br />
alla ricerca di migliorare la loro pro<strong>du</strong>zione<br />
trovando il vitigno meglio adattato ai diversi<br />
terroir. – In molti vigneti troviamo infatti delle<br />
notevoli collezioni ampelografiche coltivate esclusivamente<br />
a scopo d ricerca.<br />
Panorama<br />
Cantine importanti<br />
e piccoli pro<strong>du</strong>ttori<br />
La presenza di cantine nel Mendrisiotto è importante,<br />
e la città di Mendrisio è il fulcro regionale<br />
dell’enologia, dove sono presenti molti<br />
fra i maggiori e noti pro<strong>du</strong>ttori ticinesi. Nei vil-<br />
laggi circostanti sono pure presenti importanti<br />
e blasonati <strong>vin</strong>ificatori.<br />
I viticoltori-<strong>vin</strong>ificatori sono una realtà sempre<br />
più presente sul territorio. Con grande passione<br />
e competenza pro<strong>du</strong>cono <strong>vin</strong>i di notevole<br />
livello qualitativo esclusivamente con le uve di<br />
propria pro<strong>du</strong>zione.<br />
Enoturismo sempre più di moda<br />
Nel Mendrisiotto, come nel resto del cantone<br />
Ticino, è possibile visitare vigneti e cantine, degustare<br />
i prodotti del territorio e fare degli ottimi<br />
acquisti per arricchire la propria cantina.<br />
Consigliamo di pianificare le visite per tempo<br />
prendendo appuntamento presso i pro<strong>du</strong>ttori.<br />
L’allegria e la spontaneità dei «momò» (il<br />
soprannome degli abitanti del Mendrisiotto) sapranno<br />
sicuramente contagiarvi.<br />
Informazioni:<br />
Ufficio di promozione dei prodotti viti<strong>vin</strong>icoli<br />
ticinesi www.ticinowine.ch<br />
Ente turistico del Mendrisiotto e basso Ceresio<br />
www.mendrisiotourism.ch<br />
«Mendrisiotto, paese della vite»<br />
(Piergiorgio Piffaretti, Arzo)<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Eine Region zum Entdecken<br />
Die Region Mendrisiotto und Basso Ceresio<br />
ist das Gebiet, das zwischen Lugano<br />
und Chiasso, genauer vom Städtchen<br />
Bissone aus bis zur italienischen<br />
Grenze reicht. Der Hauptort Mendrisio<br />
und die Grenzstadt Chiasso sind die<br />
zwei wichtigsten Ortschaften<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Panorama<br />
Mendrisiotto<br />
und Basso Ceresio<br />
Monte San Giorgio<br />
Die Region Mendrisiotto und Basso Ceresio<br />
ist eine traditionsreiche Gegend.<br />
Sie ist dank der kulturellen Sehenswürdigkeiten<br />
und der grossartigen, fazettenreichen<br />
Landschaft eine international bekannte touristische<br />
Destination. Dank der Gastfreundlichkeit<br />
und der Spontaneität der Einwohner, die stolz<br />
sind auf die naturreinen Pro<strong>du</strong>kte <strong>des</strong> Weinbaus<br />
und der lokalen Landwirtschaft, ist die Region<br />
aber auch ein Geheimtipp für Kenner und<br />
Geniesser.<br />
Monte Generoso<br />
und Monte San Giorgio<br />
Zwei wundervolle Berge umfassen die Region.<br />
Der Monte Generoso und der Monte San Giorgio.<br />
Die Spitze <strong>des</strong> Monte Generoso, gelegen<br />
auf 1709 m.ü.M, ist mit einer Zahnradbahn erreichbar.<br />
Das 360° Panorama, das sich dem Besucher<br />
hier eröffnet, ist atemberaubend. Als<br />
Kontrast zu den tiefblauen Seen im Süden blickt<br />
man im Norden auf die verschneite Alpenkette<br />
mit Matterhorn, Jungfrau und vielen anderen<br />
Gipfeln. Bezaubernd sind auch die herrlichen<br />
Sonnenauf- und Untergänge sowie das Lichtermeer<br />
der Agglomeration Norditaliens während<br />
der Nacht.<br />
Weltberühmt ist – spätestens seit er im<br />
2003 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt wurde<br />
– der Monte San Giorgio, der «Berg der Saurier».<br />
Keine andere Berglandschaft der Schweiz<br />
birgt eine grössere Vielfalt an gut konservierten<br />
Fossilien. Vor 200 Millionen Jahren befand sich<br />
hier im sogenannten Trias ein rund 100 Meter<br />
11
tiefes Meeresbecken, das sich unter subtropischen<br />
Klimabedingungen entwickelt hatte.<br />
In den Schichten <strong>des</strong> Berges sind Tausende<br />
versteinerter Fossilien erhalten geblieben: Fische,<br />
wirbellose Tiere (darunter manche seltene<br />
Insektenarten) und Kriechtiere (meistens<br />
Meereskriechtiere, darunter einige Exemplare<br />
mit einer Länge von bis zu sechs Metern). Im<br />
Fossilienmuseum von Meride kann man einige<br />
der bedeutendsten Funde bewundern.<br />
12<br />
Kunst und Architektur<br />
Eingebettet in die Hügel sind Dörfer, die grossartige<br />
Kunst- und Architekturschätze bewahren.<br />
Beispiele hierfür sind die kantonale Pinakothek<br />
Züst in Rancate, die romanische Kirche der heiligen<br />
Agata in Tremona, das Museo Vela in Ligornetto,<br />
die Casa Allio in Arzo, die Gebäude und<br />
Bauernhäuser in Brusata, Loverciano und Mezzana<br />
sowie eine Vielzahl an barocken Kirchen.<br />
Besondere Erwähnung verdient in Riva San Vitale<br />
die Renaissancekirche von Santa Croce mit<br />
dem Babtisterium aus dem 5. Jahrhundert, dem<br />
ältesten christlichen Bauwerk der Schweiz.<br />
Im Weinland Mendrisiotto<br />
Zu den zahlreichen Perlen der Region, die der<br />
Besucher bewundern kann, zählen die zahlreichen<br />
Weinkeller, drei thematische Wander-<br />
Panorama<br />
wege <strong>du</strong>rch die Weinreben, zwei wunderschöne<br />
Täler (das Muggiotal und das Maratal),<br />
der Park der Breggia-Schluchten (ein GeoPark<br />
von <strong>nationale</strong>r Bedeutung), ein vielfältiges Angebot<br />
an Museen, ein Theater, faszinierende<br />
mittelalterliche Ortschaften und Fischerdörfer<br />
mit erstklassigen Restaurants.<br />
An den Hügeln <strong>des</strong> Montalbano sowie auf<br />
den Erhebungen zwischen Pedrinate, Vacallo,<br />
Morbio und Tremona finden wir nicht nur Wanderpfade<br />
entlang der Rebberge, sondern auch<br />
echte Grotti, die bescheidene aber schmackhafte<br />
Gerichte anbieten, Wirtshäuser und elegante<br />
Restaurants. Auf vielen Hügeln <strong>des</strong> Mendrisiotto<br />
finden wir auch Olivenhaine sowie<br />
Kastanien- und Buchenwälder, die im Sommer<br />
in einem grünen und intensiven Glanz und im<br />
Herbst in leuchtenden Farben erstrahlen.<br />
Schneekeller am Monte Generoso<br />
In der ländlich-bäuerlichen Gesellschaft hat<br />
sich die Lagerung von Lebensmitteln über die<br />
saisonale Verfügbarkeit hinaus seit jeher von<br />
überlebenswichtiger Bedeutung erwiesen. Die<br />
Region Mendrisiotto beherbergt zahlreiche<br />
Zeugen ländlicher Baukunst, die «entdeckt»<br />
werden können: zum Beispiel die Schneekeller<br />
an den Hängen <strong>des</strong> Monte Generoso oder die<br />
verschiedenen Ortschaften mit Kellern am<br />
Fusse <strong>des</strong> Monte S. Giorgio und <strong>des</strong> Monte Generoso.<br />
Gole della Breggia (foto: Giovanni Luisoni)<br />
Die Keller von Mendrisio...<br />
Der wahrscheinlich bedeutendste Komplex sind<br />
die Weinkeller in Mendrisio, die aus Reihen von<br />
perspektivisch ausgerichteten kleinen Häusern<br />
bestehen und am Fusse der hohen Felswand mit<br />
dem Oratorium S. Nicolao erbaut wurden. Die<br />
Ansiedlung, die aufgrund ihres besonderen<br />
Grundrisses zu den interessantesten ihrer Art<br />
im gesamten Kanton zählt, bewahrt noch heute<br />
trotz baulicher Veränderungen einen Grossteil<br />
ihrer aussergewöhnlichen Merkmale: <strong>du</strong>rch<br />
Balkone, Terrassen, Bogengänge, Verzierungen<br />
und Fresken geschmückte kleine Gebäude. –<br />
Der genaue Zeitpunkt ihrer Erbauung ist nicht<br />
bekannt. Allerdings trägt der älteste Stein, der<br />
in die Fassade <strong>des</strong> Kellers der Serviten gemauert<br />
ist, die Jahreszahl 1724.<br />
...und Salorino<br />
Eine weitere sehr charakteristische Gruppe von<br />
Kellern finden wir in der Ortschaft Salorino. Sie<br />
wurden 1848 erbaut. Im Gegensatz zu den Kellern<br />
in Mendrisio, deren Gebäude in unterschiedlichen<br />
Epochen und mit sehr verschiedenen,<br />
je nach Reichtum und Geschmack der<br />
Besitzer mehr oder weniger anspruchsvollen<br />
Stilen erbaut wurden, sind die Keller von Salorino<br />
<strong>du</strong>rch kompakte, gleichmässige Formen gekennzeichnet.<br />
Sie basieren auf einem einheitlichen<br />
Bauplan und sind entlang einer Strasse<br />
mit starkem Gefälle angeordnet.<br />
Die Bauweise dieser Konstruktionen ähnelt<br />
sich stark. In den zweistöckigen Gebäuden beherbergt<br />
das Erdgeschoss den eigentlichen Keller,<br />
der aus zwei Räumen besteht: ein kleiner<br />
Eingangsbereich und an diesen anschliessend<br />
der Lagerraum für Weine und Wurstwaren.<br />
Heutzutage werden diese Gebäude häufig<br />
wiederinstandgesetzt, und auch wenn sie sich<br />
manchmal dazu anbieten, in vergnüglicher Gesellschaft<br />
dort ein paar schöne Stunden zu verbringen,<br />
bewahren sie doch im Allgemeinen<br />
ihre ursprüngliche Bestimmung. – Für Weinfreundinnen<br />
und Weinfreunde ist das Mendrisiotto<br />
auf jeden Fall eine Region zum Entdecken!<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Un petit paradis à découvrir<br />
Le Mendrisiotto et le Basso Ceresio<br />
constituent une petite région à la forme<br />
triangulaire. Elle s’étend au sud<br />
jusqu’à la frontière italosuisse et n’est<br />
qu’à quelques pas de Lugano, Côme et<br />
Varese. Si vous avez l’occasion de visiter<br />
cette région, vous découvrirez un<br />
petit paradis. Le Monte San Giorgio est<br />
situé entre les ramifications méridionales<br />
(Porto Ceresio et Riva San Vitale)<br />
<strong>du</strong> lac de Lugano. De ses 1097 mètres<br />
d’altitude, on bénéficie d’un<br />
panorama magnifique.<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Panorama<br />
Mendrisiotto<br />
et Basso Ceresio<br />
De Brusino, on accède facilement par<br />
téléphérique à la terrasse panoramique<br />
<strong>du</strong> Serpiano (650 mètres d’altitude), où<br />
vous attend le Restaurant Funivia. Situé dans<br />
les environs de Lugano au Tessin,<br />
le Monte San Giorgio<br />
est désormais inscrit au patrimoine mondial de<br />
l’UNESCO. Les découvertes paléontologiques<br />
faites sur ce site ont été déterminantes dans le<br />
choix. La présence de fossiles au Monte San<br />
Giorgio a été découverte au XIXe siècle déjà.<br />
Réalisées depuis 150 ans par les universités de<br />
Zurich et de Milan, <strong>des</strong> recherches ont montré<br />
qu’il s’agissait d’un site d’une richesse tout à<br />
fait exceptionnelle.<br />
La valeur exceptionnelle et universelle <strong>du</strong><br />
Monte San Giorgio est <strong>du</strong>e à ses couches fossilifères.<br />
Qui sont vieilles de 230 à 245 millions<br />
d’années et qui sont issues de l’ère géologique<br />
<strong>du</strong> Trias moyen.<br />
Jusqu’à présent, on y a trouvé plus de<br />
10’000 exemplaires parmi lesquels 30 espèces<br />
de reptiles, 80 espèces de poissons et environ<br />
100 espèces d’invertébrés ainsi que de nombreux<br />
micro fossiles.<br />
Monte Generoso et le sentier<br />
<strong>des</strong> planètes<br />
Sur le mont Generoso, on peut parcourir un trajet<br />
très particulier: le sentier <strong>des</strong> planètes.<br />
Même s’il n’est plus rare de pouvoir observer<br />
<strong>des</strong> cartes et <strong>des</strong> photographies qui repro<strong>du</strong>isent<br />
les corps célestes, il reste difficile de se<br />
faire une idée de leurs dimensions et distances.<br />
C’est pour y remédier qu’a été repro<strong>du</strong>it sur le<br />
mont Generoso à l’échelle 1/10 milliards le système<br />
planétaire, ré<strong>du</strong>it à une ligne rectiligne,<br />
le sentier, d’env. 600 m. Le sentier repro<strong>du</strong>it fidèlement<br />
les grandeurs <strong>des</strong> astres et les tables<br />
préparées sur le tracé fournissent <strong>des</strong> informations<br />
sur les planètes et les étoiles.<br />
Le parcours part de l’esplanade est et de<br />
l’auberge-restaurant Vetta, où a été installée<br />
une maquette <strong>du</strong> soleil en trois dimensions, représentée<br />
par une sphère en métal de 14 cm de<br />
diamètre. La sphère est encastrée dans une table<br />
plastifiée qui reporte, en quatre langues,<br />
<strong>des</strong> données physiques et autres sur l’astre. Sur<br />
le sentier plat, le long de la frontière italosuisse,<br />
on rencontre petit à petit les autres tables<br />
qui repro<strong>du</strong>isent en deux dimensions les<br />
neuf planètes, de Mercure à Pluton, et donnent<br />
les informations les plus significatives.<br />
Cette «promenade parmi les astres» est riche<br />
en enseignements. La disproportion énorme<br />
entre les dimensions (petites) et les distances<br />
(gran<strong>des</strong>) <strong>des</strong> différents corps célestes impressione<br />
tout d’abord, mais on est aussi étonné<br />
d’apprendre que l’étoile la plus proche de la<br />
Terre serait située, si l’on devait la repro<strong>du</strong>ire<br />
sur le sentier à la même échelle, à plus de<br />
4’000 km de distance.<br />
Valle di Muggio (foto: Giovanni Luisoni)<br />
13
Final «Coupe <strong>ANAV</strong>» 2009 und <strong>ANAV</strong>-Delegiertenversammlung<br />
vom 23. und 24 Mai 2009<br />
Herzlich Willkommen<br />
in Mendrisio!<br />
Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde, Finalisten «Coupe <strong>ANAV</strong>» und Delegierte,<br />
die <strong>ANAV</strong>-Sektion Mendrisiotto feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen.<br />
Aus diesem Grund laden wir sie ein, mit uns ein Wochenende in dieser<br />
wunderbaren Region zu erleben. – Im Folgenden das Programm, vorbereitet<br />
<strong>du</strong>rch Antonello Grassi und seine Sektion Mendrisiotto:<br />
Samstag, 23. Mai<br />
14.00 – 17.00: Final «Coupe<br />
<strong>ANAV</strong>» 2009, Kant. Landwirtschaftliches<br />
Institut Mezzana. Die<br />
Finalisten «Coupe <strong>ANAV</strong>» wurden<br />
bereits <strong>du</strong>rch die Kommission eingeladen.<br />
Apero und Gala Abend in der<br />
Mehrzweckhalle Coldrerio. Spaziergang<br />
nach Coldrerio.<br />
20.00: Galadiner in Coldrerio. Als<br />
Anmel<strong>du</strong>ng gilt die Zahlung von Fr.<br />
80.- pro Teilnehmer (Degustation,<br />
Apéro, Galadiner, Mineralwasser,<br />
Weine und Kaffee).<br />
Teilnehmer sind gebeten, den Betrag<br />
bis 1. Mai 2009 der Sektion<br />
Mendrisiotto zu überweisen auf<br />
PCK Nr. 65-433-5 (BANCASTATO –<br />
6501 Bellinzona – Konto Nr.<br />
1955821001000001).<br />
Übernachtungsmöglichkeiten vom<br />
23. auf den 24. Mai:<br />
Mendrisiotto und Basso Ceresio<br />
ist eine gastfreundliche Region.<br />
Für Ihre Reservationen und speziellen<br />
Wünsche:<br />
www.mendrisiottotourism.ch<br />
Sonntag 24. Mai<br />
10.00 – 11.30: Delegiertenversammlung<br />
2009 im Saal der Nunziatur<br />
Balerna (Chiesa Collegiata). Einla<strong>du</strong>ng<br />
<strong>du</strong>rch den Zentralsekretär.<br />
11.30 – 12.30: Aperitiv der Delegierten,<br />
Finalisten «Coupe <strong>ANAV</strong>»<br />
und Gäste und feierliche Preisverleihung<br />
im Pfarreigarten der Nunziatur<br />
Balerna.<br />
13.00: Mittagessen mit den Delegierten,<br />
Finalisten «Coupe <strong>ANAV</strong>»<br />
und Gästen im Garten.<br />
Typisches Tessiner Menu (Preis Fr.<br />
50.-, alles inbegriffen).<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Grotto Eremo San Nicolao<br />
Als Anmel<strong>du</strong>ng gilt die Zahlung<br />
von Fr. 50.- pro Teilnehmer für die<br />
Degustation und für das Galadiner.<br />
Wir bitten Sie den Betrag bis<br />
am 1. Mai 2009 auf dem PCK Nr.<br />
65-433-5 (BANCASTATO – 6501<br />
Bellinzona – Konto Nr.<br />
1955821001000001) der Sektion<br />
Mendrisiotto zu überwiesen.<br />
«Mendrisiotto»<br />
(Piergiorgio Piffaretti, Arzo)<br />
14 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Finale «Coupe <strong>ANAV</strong>» 2009 et Assemblée <strong>des</strong> délégués <strong>ANAV</strong><br />
le 23 et 24 mai 2009<br />
Samedi 23 .05. 2009<br />
14.00 – 17.00: Finale «Coupe<br />
<strong>ANAV</strong>» 2009 à l’Institut Cantonal<br />
Agricole de Mezzana. Les finalistes<br />
«Coupe <strong>ANAV</strong>» ont déjà été<br />
convoqué par la commission<br />
Apéritif de <strong>vin</strong>s et soirée gala<br />
dans la Salle polivalente à Coldrerio.<br />
Promenade à Coldrerio.<br />
20.00: Dîner de gala à Coldrerio.<br />
Le versement de frs. 80.- par personne<br />
tient compte d’inscription<br />
(dégustation, apéro, dîner de gala,<br />
eau minérale, <strong>vin</strong>s et café).<br />
Veuillez svp verser le montant dû<br />
d’ici le 1er mai 2009 sur le ccp<br />
no. 69-433-5 (BANCASTATO –<br />
6501 Bellinzona – compte de la<br />
section Mendrisiotto no.<br />
1955821001000001) .<br />
Réservation de chambres d’hôtel<br />
pour la nuit <strong>du</strong> 23/24 mai:<br />
Le Mendrisiotto et Basso Ceresio<br />
est une région très accueillante.<br />
Veuillez voir pour tous détails et<br />
réservations:<br />
www.mendrisiottotourism.ch<br />
Dimanche 24.05.2009<br />
10.00 – 11.30: Assemblée <strong>des</strong><br />
délégués 2009, Sala della Nunziatura<br />
Balerna (Chiesa Collegiata).<br />
Invitation par le secrétaire central<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Un cordial bienvenue<br />
à Mendrisio!<br />
Chères amies et chers <strong>amis</strong> <strong>du</strong> <strong>vin</strong>, finalistes de la «Coupe <strong>ANAV</strong>» et délégués,<br />
la section <strong>ANAV</strong> Mendrisiotto fêtera cette année ces 50 ans. C’est pour cette raison<br />
là, que nous avons la chance de passer le weekend <strong>du</strong> 23 et 24 mai 2009<br />
dans cette belle région. – Le programme concocté par Antonello Grassi avec<br />
l’aide de sa section Mendrisiotto est le suivant:<br />
11.30 – 12.30: Apéritif <strong>des</strong> délégués,<br />
finalistes coupe <strong>ANAV</strong> et<br />
hôtes, Giardino Parrocchiale Balerna<br />
(Nunziatura).<br />
Remise <strong>des</strong> prix<br />
13.00: Repas avec les délégués,<br />
finalistes «Coupe <strong>ANAV</strong>» et hôtes<br />
dans le jardin.<br />
Menu tessinois (prix frs. 50.- tout<br />
compris).<br />
Le versement de frs. 50.- par personne<br />
tient compte d’inscription<br />
pour la dégustation et le repas de<br />
gala. Veuillez svp verser le montant<br />
dû d’ici le 1er mai 2009 sur le<br />
ccp no. 69-433-5 (BANCASTATO –<br />
6501 Bellinzona – compte no.<br />
1955821001000001) de la section<br />
Mendrisiotto.<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Finale «Coppa <strong>ANAV</strong>» 2009 e Assemblea dei delegati <strong>ANAV</strong>,<br />
23 e 24 maggio 2009<br />
Un cordiale benvenuto<br />
a Mendrisio!<br />
Carissime amiche e carissimi amici del <strong>vin</strong>o, finalisti della «Coppa <strong>ANAV</strong>» e<br />
delegati, la sezione <strong>ANAV</strong> Mendrisiotto festeggerà quest’anno il suo 50° di<br />
fondazione. E`questo un motivo che ci da l’opportunità di passare un fine settimana<br />
in questa bella regione. – Il programma, allestito da Antonello Grassi<br />
in collaborazione con la sua Sezione Mendrisiotto, è il seguente:<br />
Sabato 23 maggio<br />
14.00 – 17.00: Finale «Coppa<br />
<strong>ANAV</strong>» 2009 presso l’Istituto Agrario<br />
Cantonale di Mezzana. I finalisti<br />
della «Coppa <strong>ANAV</strong>» sono gia<br />
stati invitati dalla commissione.<br />
Aperitivo e cena di Gala nella sala<br />
multiuso di Coldrerio. Camminata<br />
fino alla sala della cena.<br />
20.00: Cena di gala a Coldrerio. Il<br />
versamento di fr. 80.- per persona<br />
vale come iscrizione (degustazione,<br />
aperitivo, cena di gala, acqua<br />
minerale, <strong>vin</strong>o e caffee).<br />
Aspettiamo il versamento al più<br />
tardi il 1 maggio 2009 su conto<br />
postale no. 65-433-5 (BANCA-<br />
STATO – 6501 Bellinzona – conto<br />
della sezione Mendrisiotto No.<br />
1955821001000001) .<br />
Domenica 24 maggio<br />
10.00 – 11.30: Assemblea dei delegati<br />
2009, Sala della Nunziatura<br />
Balerna (Chiesa Collegiata). Invito<br />
tramite segretario centrale.<br />
11.30 – 12.30: Aperitivo dei delegati,<br />
finalisti «Coppa <strong>ANAV</strong>» ed<br />
invitati in Giardino Parrocchiale<br />
Balerna.<br />
Premiazione «Coppa <strong>ANAV</strong>».<br />
13.00: Pranzo con i delegati, finalisti<br />
«Coppa <strong>ANAV</strong>» ed invitati in<br />
giardino.<br />
Pranzo ticinese tipico (prezzo fr.<br />
50.00, tutto incluso).<br />
Il versamento di fr. 50.- per persona<br />
vale come iscrizione. Aspettiamo<br />
il versamento al più tardi il<br />
1 maggio 2009 su conto postale<br />
no. 65-433-5 (BANCASTATO –<br />
6501 Bellinzona – conto No.<br />
1955821001000001) della sezione<br />
Mendrisiotto..<br />
Mendrisio, Estival Jazz.<br />
15
Le billet <strong>du</strong> Président central<br />
Finale de la Coupe <strong>ANAV</strong>, assemblée<br />
<strong>des</strong> délégués, deux évènements<br />
qui nous attendent les 23<br />
et 24 mai prochain au Tessin.<br />
C’est donc avec plaisir que nous<br />
nous déplacerons à Mendrisio<br />
pour ce week-end marqué par la<br />
joie de nous retrouver dans une<br />
ambiance cordiale et dédiée aux<br />
<strong>vin</strong>s. Aussi, d’ores et déjà je tiens<br />
à remercier nos <strong>amis</strong> tessinois de<br />
la section Mendrisiotto qui, sous<br />
la houlette de leur dynamique Président,<br />
Antonello Grassi, auront à<br />
cœur de nous accueillir avec la<br />
chaleur bien connue de cette magnifique<br />
région.<br />
Certes, ces moments particuliers<br />
d’amitié et de rencontre ne<br />
doivent pas nous faire oublier les<br />
défis qui attendent notre association,<br />
tout particulièrement l’avenir<br />
de l’Ami <strong>du</strong> Vin. En effet, si les<br />
charges grevant cette publication<br />
sont relativement bien maîtrisées,<br />
et cela grâce aux efforts de notre<br />
rédacteur, Othmar Stäheli, en revanche<br />
la diminution constante <strong>du</strong><br />
nombre de membres dans bien <strong>des</strong><br />
sections fait que l’augmentation<br />
<strong>du</strong> coût par exemplaire lui va croisant.<br />
Face à cette situation, que<br />
seul l’arrivée de nouveaux membres<br />
pourrait contrer, force nous<br />
est de devoir trouver <strong>des</strong> solutions<br />
si nous entendons, tous ensemble,<br />
maintenir l’Ami <strong>du</strong> Vin, organe de<br />
communication entre nous tous<br />
réunis dans nos 36 sections.<br />
Autre objet qui nécessitera une<br />
réflexion approfondie de votre Comité<br />
central et dont certaines pistes<br />
seront évoquées à Mendrisio<br />
lors de nos assises, la composition<br />
<strong>du</strong> comité. Aujourd’hui, avec un<br />
secrétaire central qui, parallèlement,<br />
assume la charge de caissier<br />
central, il sied d’analyser si un<br />
renfort n’est pas nécessaire et ce<br />
de par l’augmentation <strong>des</strong> tâches<br />
liées notamment au site internet.<br />
Oui, qui dit site internet, dit également<br />
nécessité d’une mise à jour<br />
constante afin d’assurer l’attractivité<br />
pour les internautes. Un site<br />
qui n’évolue pas est comme une<br />
branche morte d’un arbre.<br />
Face à ces sujet de réflexion,<br />
exprimons également notre plaisir<br />
de pouvoir en cette année 2009<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
déguster et apprécier un millésime<br />
2008 aux traits racés et relevé<br />
par une acidité qui lui donne<br />
toute sa classe. Oui, chers Amies<br />
et Amis <strong>du</strong> <strong>vin</strong>, en ces temps marqués<br />
par la déconfiture financière<br />
de plus d’une de nos banques, par<br />
une conjoncture qui provoque <strong>des</strong><br />
craintes légitimes sur le marché<br />
de l’emploi, ne nous laissons pas<br />
abattre par une presse qui se vautre<br />
dans le pessimisme. Sachons<br />
garder notre joie de vivre en partageant<br />
<strong>des</strong> moments d’amitié<br />
dans le plaisir <strong>du</strong> <strong>vin</strong> partagé.<br />
C’est sur cette note pleine d’optimisme<br />
que je vous invite à<br />
vous déplacer nombreux à notre<br />
assemblée <strong>des</strong> délégués le 24 mai<br />
prochain à Mendrisio pour, une<br />
nouvelle fois, nous retrouver dans<br />
l’esprit <strong>des</strong> Amis <strong>du</strong> Vin et oublier,<br />
le temps d’un week-end, nos soucis<br />
quotidiens. Tony Stampfli<br />
Der Brief <strong>des</strong> Zentralpräsidenten<br />
Am kommenden 23. und 24. Mai erwarten<br />
uns zwei grosse Ereignisse<br />
im Tessin: der Final <strong>des</strong> <strong>ANAV</strong>-Cup<br />
sowie die Delegiertenversammlung.<br />
Wir freuen uns daher, nach Mendrisio<br />
zu reisen, um ein Wochenende<br />
im Zeichen <strong>des</strong> freundschaftlichen<br />
Wiedersehens zu erleben und in<br />
herzlicher Atmosphäre ein dem<br />
Wein gewidmetes Fest zu feiern.<br />
Schon jetzt möchte ich unseren Tessiner<br />
Freunden der Sektion Mendrisiotto<br />
dafür danken, dass sie sich –<br />
unter der Führung ihres dyn<strong>amis</strong>chen<br />
Präsidenten, Antonello Grassi<br />
– bereit erklärten, uns mit der für<br />
die herrliche Region sprichwörtlichen<br />
Herzlichkeit zu empfangen.<br />
Gewiss dürfen wir angesichts<br />
der guten Stimmung und der<br />
freunschaftlicher Begegnungen<br />
nicht die Augen verschliessen vor<br />
den ernsten Herausforderungen,<br />
mit welchen unsere Vereinigung<br />
konfrontiert ist. Namentlich geht<br />
es um die Zukunft <strong>des</strong> «Ami <strong>du</strong><br />
Vin». Zwar scheint man heute den<br />
Aufwand noch in Griff zu haben –<br />
dies dank den Anstrengungen unseres<br />
Redaktors, Othmar Stäheli.<br />
Im Gegenzug sorgt der fortschreitende<br />
Mitgliederschwund in vielen<br />
Sektionen dafür, dass die Kosten<br />
pro Nummer ständig<br />
zunehmen. Dieser Entwicklung<br />
kann nur mit neuen Mitgliedern<br />
begegnet werden. Angesichts der<br />
Tatsache, dass ein Wachstum der<br />
Mitgliederzahlen nicht sichtbar ist,<br />
sind wir gezwungen, gemeinsam<br />
nach Lösungen zu suchen und Entscheide<br />
zu treffen, um die Herausgabe<br />
<strong>des</strong> Organs, das die Kommunikation<br />
unter den 36 Sektionen<br />
gewährleistet, zu gewährleisten.<br />
Ein weiteres Thema, das Euren<br />
Zentralvorstand in letzter Zeit intensiv<br />
beschäftigte und das auch an der<br />
Delegiertenversammlung in Mendrisio<br />
erörtert werden wird, ist die Zusammensetzung<br />
<strong>des</strong> Führungsgremiums<br />
unserer Vereingung. Heute<br />
ist es so, dass der Zentralsekretär,<br />
parallel zu den Sekretariats-, Verwaltungs-<br />
und organisatorischen<br />
Aufgaben auch noch Zentralkassier<br />
ist. Und dies bei gleichzeitig namentlich<br />
<strong>du</strong>rch den Internet-Auftritt<br />
gewachsenen Anforderungen. Dieser<br />
erfordert bekanntlich eine ununterbrochene<br />
Aktualisierung. Das<br />
Netz muss ständig weiter entwickelt<br />
werden, ansonsten gleicht es einem<br />
toten Ast eines Baums.<br />
Wir werden aber in Mendrisio<br />
nicht nur Probleme wälzen. Vielmehr<br />
wird uns Gelegenheit geboten, den<br />
neuen Schweizer Weine zu verkosten.<br />
Der Jahrgang 2008 ist geprägt<br />
von Rasse und zeichnet sich aus<br />
<strong>du</strong>rch eine frische Säure, die ihm namentlich<br />
im Bereich der Aromatik zu<br />
besonderer Klasse verhilft.<br />
Nein, liebe Weinfreundinnen<br />
und Weinfreunde, gerade in<br />
schwierigen Zeiten wie heute, die<br />
getrübt werden <strong>du</strong>rch Bank-Pleiten<br />
und <strong>du</strong>rch eine konjunkturelle<br />
Entwicklung, die uns namentlich<br />
wegen der Auswirkungen auf den<br />
Arbeitsmarkt ernsthaft beunruhigt,<br />
dürfen wir uns von einer<br />
Presse, die im Pessimismus wühlt,<br />
nicht unterkriegen lassen. Zeigen<br />
wir doch vielmehr, dass wir unsere<br />
Lebensfreude bei freundschaftlichem<br />
Zusammensein und<br />
einem gemeinsamen Glas Wein<br />
bewahren können.<br />
Mit dieser Botschaft voller<br />
Optimismus lade ich alle Weinfreundinnen<br />
und Weinfreunde<br />
dazu sein, am kommenden 24.<br />
Mai zahlreich an unserer Delegiertenversammlung<br />
in Mendrisio<br />
teil zu nehmen. Noch einmal sei<br />
es ausgesprochen: zu einem Wochenende<br />
im Geist der Weinfreundschaft,<br />
das uns helfen wird,<br />
unsere täglichen Sorgen zu vergessen.<br />
Tony Stampfli<br />
16 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Il biglietto del Presidente<br />
Finale della Coppa <strong>ANAV</strong>, Assemblea<br />
dei delegati, <strong>du</strong>e momenti<br />
che ci attendono il 23 e 24 maggio<br />
prossimo in Ticino. E’ con gioia<br />
che scendiamo a Mendrisio per<br />
questo fine settimana segnato dal<br />
piacere di ritrovarci in un ambiente<br />
cordiale e dedicato al <strong>vin</strong>o.<br />
Sin d’ora tengo a ringraziare i nostri<br />
amici ticinesi della Sezione<br />
Mendrisiotto che sotto l’ala del<br />
loro dinamico Presidente Antonello<br />
Grassi ci accolgono con il<br />
noto calore di questa magnifica<br />
regione.<br />
Naturalmente questi momenti<br />
particolari d’amicizia non devono<br />
farci dimenticare le sfide che attendono<br />
la nostra associazione in<br />
modo particolare l’avvenire<br />
dell’Ami <strong>du</strong> <strong>vin</strong>. In effetti, gli oneri<br />
che pesano su questa pubblicazione<br />
sono contenuti grazie agli<br />
sforzi del nostro redattore Othmar<br />
Stäheli ma la costante diminuzione<br />
del numero dei membri in<br />
molte sezioni non fa altro che provocare<br />
l’aumento del costo di ogni<br />
esemplare.<br />
Se vogliamo mantenere l’Ami<br />
<strong>du</strong> Vin, organo di comunicazione<br />
tra noi tutti nelle nostre 36 sezioni,<br />
gioco forza trovare delle soluzioni<br />
di fronte a questa situazione,<br />
che solo l’arrivo di nuovi<br />
membri può contrastare.<br />
Altro oggetto che necessiterà<br />
approfondita riflessione del vostro<br />
Comitato Centrale e sul quale alcune<br />
possibilità saranno valutate<br />
a Mendrisio in occasione delle nostre<br />
assisi, la composizione del<br />
Comitato con un Segretario Centrale<br />
che parallelamente esercita<br />
le mansioni di cassiere. Bisognerà<br />
valutare la possibilità di un rinforzo<br />
in quanto gli incarichi aumentano<br />
segnatamente con il sito<br />
internet; chi dice internet, dice<br />
elemento necessitante di un<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
costante aggiornamento al fine di<br />
assicurare l’interesse degli internauti.<br />
Un sito non deve essere un<br />
ramo morto dell’albero.<br />
A monte dei temi di riflessione<br />
esprimiamo il piacere di poter<br />
quest’anno profittare di un millesimo<br />
2008 dai tratti rilevanti che<br />
una certa acidità gli dà tutta la<br />
sua classe.<br />
Si, care Amiche e cari Amici<br />
del Vino, in questi momenti segnati<br />
dalle difficoltà finanziarie di<br />
più di una delle nostre banche e<br />
da una congiuntura che suscita<br />
<strong>du</strong>bbi sul mercato dell’impiego,<br />
non lasciamoci abbattere da una<br />
stampa che si crogiola nel pessimismo<br />
ma conserviamo la nostra<br />
gioia di vivere condividendo momenti<br />
d’amicizia nel piacere del<br />
<strong>vin</strong>o.<br />
Ed è su questa nota piena<br />
d’ottimismo che vi invito ad essere<br />
numerosi alla nostra Assemblea<br />
del 24 maggio a Mendrisio,<br />
ancora una ritrovarci nello spirito<br />
degli Amici del Vino e dimenticare,<br />
il tempo di un fine settimana,<br />
le nostre preoccupazioni<br />
quotidiane. Tony Stampfli<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Par chance c’est un soir où il n’y a<br />
pas de neige, le ciel est clair. Pour<br />
se mettre en bouche et faire connaissance,<br />
il est proposé de déguster<br />
Chasselas, Aligoté et Viognier.<br />
Le thème proposé: «dégustation<br />
poissons et <strong>vin</strong>s».<br />
Frédéric Clerc, pêcheur professionnel<br />
à Allaman, nous a concocté<br />
selon son savoir faire un repas uniquement<br />
de poissons <strong>du</strong> Lac Léman:<br />
Pour accompagner chaque<br />
plat il sera servi deux <strong>vin</strong>s afin de<br />
pouvoir comparer celui qui va le<br />
mieux aux goûts de chacun.<br />
En apéritif il est servi un<br />
Chasselas <strong>vin</strong>ifié sur lies de Jean-<br />
François Neyroud de Chardonne<br />
avec une mousse de poissons tartiné<br />
sur <strong>du</strong> pain ficelle.<br />
Harmonie<br />
1er plat: l’Aligoté de Charly Walther<br />
de Luins et le Sauvignon de Luc<br />
Massy à Epesses accompagnant le filet<br />
de féra fumée sauce raifort et filet<br />
de truite fumée avec sauce échalotes.<br />
2ème plat: Soupe de poissons<br />
avec les mêmes <strong>vin</strong>s<br />
3ème plat: Dézaley de Jean-<br />
Luc Blondel de Cully, Bénélos de<br />
Rapaz Frères de Bex avec les filets<br />
de truites saumonées sur toasts.<br />
4ème plat: le Viognier de<br />
Jean-François Chevalley de Cully<br />
et la Petite Ar<strong>vin</strong>e de la cave Taillefer<br />
à Charrat en compagnie <strong>des</strong><br />
filets de perches pochés dans<br />
sauce au <strong>vin</strong> blanc avec pomme de<br />
terre nature (pelées par notre<br />
échanson Jean-Claude).<br />
Vaud<br />
Dégustation à Allaman<br />
Poissons et <strong>vin</strong>s<br />
En ce mardi <strong>du</strong> 27 janvier 2009, à la grande salle d’Allaman, le comité de la<br />
section vaudoise de l’<strong>ANAV</strong>, a accueilli pour la 1ère dégustation de l’année 65<br />
membres. – Gilberte Feusi-Pittet rapporte:<br />
Tous bons repas se terminent<br />
par un <strong>des</strong>sert «salade d’orange<br />
orientale» (préparée par notre<br />
chancelière Gilberte) accompagnée<br />
d’un <strong>vin</strong> doux, le Quentus<br />
2006 de la maison Les frères Dubois<br />
SA de Cully.<br />
Les Amis présents ont été ravis<br />
<strong>des</strong> commentaires, sur les <strong>vin</strong>s<br />
dégustés, fait par notre président<br />
Hervé. Comme tout a une fin, chacun<br />
regagne son logis soit en voiture<br />
ou en train. – Il est 23h30<br />
quand nous fermons la porte de la<br />
salle. La soirée a été une réussite<br />
et le comité est heureux de vous<br />
avoir fait plaisir.<br />
Valais<br />
Programme<br />
2009<br />
17 février:<br />
Le <strong>vin</strong> autour <strong>du</strong> bois<br />
3 mars:<br />
Soirée pour les jeunes<br />
7 avril:<br />
Les 3 royaumes de la Syrah<br />
9 mai:<br />
Assemblée générale, Chamoson<br />
23/24 mai:<br />
Finale Coupe <strong>ANAV</strong> et Congrès<br />
<strong>ANAV</strong>, Mendrisio<br />
27-31 août:<br />
Voyage en Sicile<br />
8 novembre:<br />
Foire aux <strong>vin</strong>s sur le Léman.<br />
17
Académie Suisse <strong>du</strong> Vin<br />
Sortie d’automne le 25 et 26 octobre 2008<br />
Découvertes en Haut Valais<br />
Pour une sortie, ce fut une très belle sortie, les samedi et dimanche 25/26 octobre<br />
2008. Imaginez un petit coin de pays niché dans les énormes plissements<br />
<strong>du</strong> massif alpin helvétique. Coincées dans le Haut <strong>du</strong> Valais, voici les<br />
vallées de Viège qui débouchent sur une plus grande encore: celle <strong>du</strong> Rhône.<br />
– Jean-Pierre Abgottspon rapporte:<br />
Le diagramme <strong>du</strong> parcours de la<br />
sortie automnale 2008, en cotes<br />
d’altitude présenta quelque chose<br />
de totalement insensé. Le 25 octobre<br />
à 10.00 heures nous quittons<br />
la halte <strong>des</strong> bus de Viège, alt. 680<br />
mètres. Déjeûner à Staldenried,<br />
alt. 1000 m. Plus tard, passage à la<br />
Kellerei Chanton, alt. 680 m. On<br />
enchaîna avec une visite de la Jodernkellerei,<br />
à Unterstalden, 900<br />
m. Nuitée à l’hôtel Rothorn, Visperterminen,<br />
alt. 1380 m.<br />
Le 26 octobre, de Visperterminen,<br />
<strong>des</strong>cente en plaine, crochet<br />
par le Musée valaisan de la vigne<br />
et <strong>du</strong> <strong>vin</strong>, à Salquenen, alt. 580<br />
mètres, raclette chez Beat Cina au<br />
Clos de Schachtalar, alt. 690 mètres,<br />
coup de l’étrier chez Daniela<br />
Kramberger à Pomona/Viège, alt.<br />
650 mètres. Consultez ce diagramme!<br />
Il se lit comme la table<br />
de la température corporelle d’un<br />
grand malade: deux fortes pous-<br />
Alban Brigger et Jean-Pierre Abgottspon.<br />
sées de fièvre dans la journée <strong>du</strong><br />
samedi, puis un léger mieux le dimanche.<br />
– Par ce qui suit, les étapes<br />
dans l’ordre:<br />
Staldenried<br />
Samedi le 25 octobre, nous sommes<br />
à Staldenried: Le plus mo<strong>des</strong>te<br />
<strong>des</strong> côteaux visités. A «Vers<br />
l’Eglise», au restaurant familial de<br />
Toni, le jeune Président <strong>du</strong> lieu,<br />
Alban Brigger, accueille chaleureusement<br />
notre troupe. Discours<br />
de bienvenue. Ciel bleu. Les participants<br />
sont d’excellente humeur.<br />
On sert à boire sur la terrasse. On<br />
entame la tournée avec un «Bianca»<br />
bien frais de la bourgeoisie,<br />
suivi de quelques bouteilles que<br />
notre aubergiste a sélectionnées<br />
auprès de pro<strong>du</strong>cteurs amateurs<br />
locaux pour l’apéritif. Une solide<br />
polenta avec ragoût d’agneau<br />
mettra les estomacs en place pour<br />
l’après-midi.<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Au Clos Schachtalar avec Beat Cina.<br />
Viège<br />
Visite de la Weingalerie de la Kellerei<br />
Chanton à Viège: Nous prenons<br />
en enfilade deux étroites ruelles<br />
de la vieille ville. Les choses<br />
sérieuses commencent. Nous<br />
nous trouvons en face de professionnels.<br />
S’il est un fait à souligner<br />
c’est celui <strong>du</strong> travail de<br />
pionnier réalisé par la famille<br />
Chanton pour maintenir les vieux<br />
cépages valaisans: Gwäss, Resi,<br />
Lafnetscha, Heida, roter Eyholzer.<br />
Le talent <strong>des</strong> dégustateurs a de<br />
quoi s’exercer. C’est musclé. C’est<br />
bon. C’est très bon. Un programme<br />
serré nous contraint à repartir.<br />
Plus loin. Plus haut.<br />
Unterstalden<br />
Ensuite nous visitons la St-Jodern<br />
Kellerei à Unterstalden. Une<br />
grosse coopérative de pro<strong>du</strong>ction<br />
de 500 membres. Là on y est! En<br />
plein dans les parcelles de vignes<br />
les plus hautes d’Europe. Vous y<br />
trouvez <strong>des</strong> ceps pro<strong>du</strong>ctifs à 1100<br />
mètres d’altitude! Un côteau magnifiquement<br />
orienté. Plein sud.<br />
Très pentu. Les murs retiennent<br />
bien la chaleur.<br />
La coopérative loge dans un<br />
grand bâtiment où tout est intégré.<br />
On pro<strong>du</strong>it là <strong>du</strong> <strong>vin</strong>. Là on<br />
boit <strong>du</strong> <strong>vin</strong>. Là on vend <strong>du</strong> <strong>vin</strong>. La<br />
dégustation est con<strong>du</strong>ite de main<br />
de maître par le jeune respons-<br />
able <strong>du</strong> marketing M. N. Heinzmann.<br />
C’est magnifique!<br />
En route pour le Rothorn à Visperterminen.<br />
Une douche, un léger<br />
repos. Dîner de gala. De la<br />
chasse et de très bon <strong>vin</strong>s. Que<br />
peut-on vouloir de meilleur? On<br />
apprécie. On prend son temps.<br />
Chacun a sa chambre à trois pas,<br />
C’est confortable. La nuit sera bienvenue.<br />
«Bianca», Gwäss et...<br />
– Le «Bianca» développé par le<br />
professionnel Hans-Peter Baumann;<br />
il s’agit d’un plan hybride.<br />
– L’Humagne blanc, un parfum<br />
de tilleul.<br />
– Le Gwäss, un blanc <strong>du</strong> tonnerre<br />
de Dieu! A l’attaque d’une<br />
arrogance rare.<br />
– Le Hejda ou Païen, c’est le<br />
<strong>vin</strong> emblématique de Visperterminen.<br />
Dans le dialecte local<br />
«Hejda» signifie de Paganie,<br />
étranger (à la chrétienté),<br />
venant de l’étranger.<br />
La famille Chanton, la St Jodernkellerei,<br />
Beat Cina, Daniela<br />
Kramberger, Hans-Peter Baumann,<br />
tous <strong>des</strong> professionnels<br />
de mérite qui se battent pour<br />
faire valoir et connaître une vigne<br />
qui monte, allée paradisiaque,<br />
jusqu’aux cieux.<br />
18 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Salquenen<br />
Le lendemain, dimanche le 26 octobre.<br />
Le temps au grand beau et<br />
l’air frais dissipent les brumes mentales...<br />
Coup d’oeil sur le majestueux<br />
Bitschhorn. Direction: le musée<br />
valaisan de la vigne et <strong>du</strong> <strong>vin</strong> à Sal-<br />
Daniela Kramberger Vigneronne<br />
quenen. C’était le passage obligé.<br />
Un minuscule groupe de maisons<br />
attestant <strong>du</strong> mo<strong>des</strong>te train de vie<br />
<strong>des</strong> vignerons d’antan. Un tour de<br />
force de présentation sobre et de<br />
bon goût. N’en disons pas plus.<br />
Ah! La joie de découvrir le clos<br />
de Schachtalar où Beat Cina nous<br />
récite son crédo de cultivateur: sa<br />
terre, son clos, ses vignes, son so-<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
leil. Du sommet de cette colline, le<br />
coup d’oeil vers le Haut <strong>du</strong> canton<br />
puis vers le Bas découvre le domaine<br />
viticole de Salquenen: huit<br />
pour cent de la surface <strong>vin</strong>icole <strong>du</strong><br />
Valais. De la charcuterie, une délicieuse<br />
raclette remettent chacun<br />
bien dans son assiette. Il fait une<br />
journée automnale très claire. Un<br />
verre à la main. Le temps qui fuit<br />
nous gratifie de quelques unes de<br />
ces minutes enchanteresses que<br />
la vie nous offre parfois. Trois heures<br />
plus tard. Tous d’aplomb, retour<br />
à Viège.<br />
Pomona<br />
Nous allions l’oublier, dernier arrêt<br />
que nous a réservé Madame Ursula<br />
Murray, le coup de l’étrier. «At’on<br />
conservé le meilleur pour la<br />
fin?» Je ne puis m’empêcher de<br />
rappeler la citation biblique. Nous<br />
voilà chez Mme. Daniela Kramberger.<br />
Une vigneronne passionnée,<br />
formée à l’école d’agriculture de<br />
Châteauneuf. Propriétaire de<br />
10’000 mètres carrés, à Neubrück/Stalden-Saas.<br />
Elle se trouve<br />
journellement, onze mois de l’an, à<br />
travailler dans sa vigne. Voilà une<br />
professionnelle qui s’occupe de<br />
tout de A à Z. Une professionnelle<br />
qui peut et prend le temps de s’essayer<br />
à une pro<strong>du</strong>ction variée. Elle<br />
propose une palette d’une tren-<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
La galerie de <strong>vin</strong> de la famille Chanton.<br />
Mr N. Heinzmann nous reçois à la St-Jodern Kellerei.<br />
taine de bouteilles différentes dont<br />
trois eaux-de-vie. Quelle surprise!<br />
Quelles splendi<strong>des</strong> surprises!<br />
La culture en terrasses, à la manière<br />
tessinoise. Technique bien adaptée<br />
aux vignes inclinées. Vous divisez<br />
les parchets en escaliers<br />
suffisament larges pour laisser le<br />
passage à une petite benne-chenillette<br />
qui sert à la récolte, à l’épan-<br />
dage <strong>des</strong> fumures et autres travaux.<br />
Sur le versant pentu de la marche<br />
herbages et insectes locaux ont le<br />
loisir de s’établir. La santé <strong>du</strong> biotope<br />
s’améliore. Les méfaits de<br />
l’érosion sont bien mieux contenus.<br />
Le volume herbeux est ré<strong>du</strong>it de<br />
temps à autre par fauchage.<br />
Devant le Restaurant Riederberg.<br />
19
Spitzenwinzer Raymond Paccot zu Gast in Saanen<br />
Weine aus der La Côte<br />
hl. Die Degustation von Weinen aus der La Côte in Saanen vom 13. Dezember<br />
2008 war wiederum ein echtes Highlight. Im Zentrum <strong>des</strong> Abends im Hotel<br />
Spitzhorn standen die Weine von Raymond Paccot und die kulinarischen<br />
Höhenflüge von Martin Riedi, unseres Mitglieds und Herrn <strong>des</strong> gastgebenden<br />
Hauses. Dieser musste Kochstunden beim bekannten Waadtländer Spitzenkoch<br />
Philippe Rochat nehmen, um das gewünschte Menu im Waadländer Stil<br />
auch wirklich <strong>du</strong>rchziehen zu können. Insgesamt 30 Weinfreunde waren anwesend<br />
und genossen das Dargebotene sehr.<br />
Raymond Paccot<br />
Der Winzer Raymond Paccot war<br />
mit seiner charmanten Gattin Violaine<br />
bei der Präsentation der<br />
Weine seiner Domaine La Colombe<br />
in Féchy persönlich anwesend.<br />
Beide führten uns überaus<br />
eindrücklich <strong>du</strong>rch den Abend und<br />
ihre Weine. (Martin Riedi vertritt<br />
die Weine der beiden im Saanenland<br />
mit seiner Vinoteca Martino.)<br />
Biodyn<strong>amis</strong>cher Weinbau<br />
Es ist das Ziel von Violaine und<br />
Raymond Paccot, dazu beizutragen,<br />
das Potenzial der grossen Waadtländer<br />
Terroirs in ihren Weinen<br />
zum Ausdruck zu bringen. Auf etwas<br />
mehr als 15 Hektar kultivieren<br />
sie rund zehn Rebsorten. Die wichtigsten<br />
sind: Chasselas, Chardonnay,<br />
Pinot Gris, Pinot Noir, Garanoir<br />
und Gamaret. Mit biodyn<strong>amis</strong>chen<br />
Weinbaumethoden versuchen sie,<br />
den Boden lebendig zu erhalten.<br />
Der Keller ist mit Eichenholzfässern<br />
und mit Inoxstahltanks bestückt.<br />
Ziel ist es, bei der Weinbe-<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Gstaad-Saanenland Die degustierten Weine von Raymond Paccot<br />
Die Teilnehmer im Hotel Spitzhorn in Saanen.<br />
– Féchy La Colombe 2007, traditionelle Cuvée <strong>des</strong> Weingutes, Selektion<br />
von Chasselas aus verschiedenen Reblagen in Féchy; alle Lagen getrennt<br />
gelesen und <strong>vin</strong>ifiziert; im Frühling vereinigt man die Cuvées zu einem<br />
leichten, von frischen und blumigen Aromen geprägten Wein, der sich<br />
an der Tradition der besten Waadtländer Chasselas orientiert, appetitanregend.<br />
– Pinot Gris, Réserve, Domaine La Colombe 2007, reich an Zucker, mit<br />
eher bescheidener Säure, benötigt dieser reine Grauburgunder schwere<br />
und tiefe Böden, um komplexe Aromen und die rassige Struktur entwickeln<br />
zu können. Um die Frische und Reintönigkeit zu bewahren,<br />
wird der Wein ohne biologischen Säureabbau und hauptsächlich im<br />
Tank ausgebaut; präsentiert sich in tiefem Gelb, vereinigt Finesse und<br />
Kraft mit einem langen, würzigen Abgang.<br />
– «Amédée VI.», Domaine La Colombe 2007, Assemblage von Savagnin,<br />
Chardonnay, Doral und Chasselas; im Stahltank und im Eichenholzfass<br />
ausgebaut; nach zwei bis fünf Jahren auf dem Höhepunkt; intensive Nase,<br />
Aromen von Obstkernen, Gras, gedörrten Blumen, frischer Butter,<br />
helles Gelb, langes Finale, sehr fruchtig.<br />
– Gamay, Domaine La Colombe 2007, gibt dem Gamay den wahren<br />
Platz, den eines unkomplizierten Weins; intensive, kräftige und pfeffrige<br />
Nase mit Noten von Johannisbeeren, Cassis und Kirschen; im Gaumen<br />
frischer, leichter Wein, jung zu geniessen.<br />
– La Colombe Rouge 2006, je<strong>des</strong> Jahr eine andere Assemblage, Selektion<br />
aus Lagen mit tiefem Ertrag, spät gelesen, maximale Reife der Frucht,<br />
getrennte Vinifizierung im Holzfass von Pinot Noir, Gamaret, Garanoir<br />
und Gamay; ausdrucksvolle Nase, geprägt von reifen Zwetschgen, Kirschen,<br />
Tabak und Kaffee, füllig im Mund, feine, samtige Tannine, würziger<br />
Abgang, exotischer Wein.<br />
– La Colombe Noir 2006, Trauben von alten Reben, Beeren von Hand selektioniert,<br />
ausschliesslich in Barriques ausgebaut, ohne Filtration, intensives<br />
und delikates Bukett, erinnert an kleine Früchte und Rosenblätter,<br />
rauchige Noten, kräftige und rassige Struktur, braucht Zeit um Tiefe<br />
und Komplexität preiszugeben, kurzer Aufenthalt in Karaffe erlaubt es<br />
dem Wein, sich vor der Degustaton zu öffnen, optimale Harmonie zwischen<br />
reifen Tanninen und üppiger Frucht.<br />
– La Grive Flétrie, Domaine La Colombe 2006, aus Gamaret/Garanoir,<br />
hat den Körper, die Frucht und die Wucht, die ein Likörwein braucht;<br />
traditionelle Kelterung, leichtes Anquetschen der Trauben, mit den Füssen<br />
eingemaischt; Gärung gestoppt <strong>du</strong>rch Beigabe von Weinalkohol; Alkohol,<br />
Zucker und Tannine bilden harmonische Einheit ohne Schwere;<br />
Aromen von schwarzen und roten Früchten.<br />
– Le Marc, Alex Paccot; Frucht enger Zusammenarbeit der Brüder Alex<br />
(international ausgezeichneter Brenner) und Raymond; Marc reift rund<br />
zehn Jahre in französischer Eiche, goldene Farbe abgerundete Aromen;<br />
in die Nase Gemisch von fruchtigen, erdigen Nuancen und Holznoten;<br />
im Gaumen rassig, hält problemlos Jahrzehnte.<br />
reitung die Komplexität der Aromen<br />
zu erhalten. Alle Entschei<strong>du</strong>ngen<br />
bei der Vinifikation stützen<br />
sich auf die Resultate der Degustation,<br />
im grössten Respekt vor der<br />
Persönlichkeit eines jeden Weins.<br />
Kein Jahr ist wie das andere. Auch<br />
der neue Jahrgang nicht: 2007 ist<br />
genau das Gegenteil von 2006!<br />
Grossartige Begleiter<br />
edler Gewächse<br />
Was zu den einzelnen Weinen serviert<br />
wurde, war überragend, ganz<br />
20 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Andrea Maffei, Sommelier <strong>des</strong> Palace Hotels Gstaad und Gastgeber<br />
Martin Riedi.<br />
einfach traumhaft. Wie üblich<br />
wurde der Apéro im Seminarraum<br />
<strong>des</strong> Hotels kredenzt. Es gab<br />
Lauchstrudel, Focaccia und Quiches<br />
zusammen mit dem ausgezeichnete<br />
Féchy La Colombe. Die<br />
nächsten Gänge genossen die<br />
Weinfreundinnen und Weinfreunde<br />
im sehr gut besetzten Restaurant<br />
<strong>des</strong> Hotels Spitzhorn. Die<br />
Stimmung und die Atmosphäre<br />
waren grossartig.<br />
Zu Tomme mit mariniertem<br />
Gemüse aus dem Ofen degustier-<br />
Zum Jahrgang 2007<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
ten wir den Pinot Gris Reserve,<br />
welcher sich <strong>du</strong>rchaus mit den italienischen<br />
Pinot Grigio messen<br />
kann. Darauf folgte ein Kartoffel-<br />
Endivien Gratin mit Wachtelei und<br />
weissem Trüffel zusammen mit<br />
dem «Amédée VI.» Dieser ganz<br />
besondere Wein <strong>des</strong> Hauses vereinigt<br />
vier Rebsorten mit starker<br />
kultureller Identität: Savagnin,<br />
Chardonnay, Doral und Chasselas.<br />
Für den Gratin alleine würde es<br />
sich lohnen, bei Martin Riedi einzukehren.<br />
Nach einer Winterruhe, die <strong>du</strong>rch viel Sonne und fast sommerliche<br />
Temperaturen gestört wurde, haben die Reben ihren Wachstumszyklus<br />
Anfang April mit einem Vorsprung von drei Wochen gegenüber einem<br />
normalen Vegetationsverlauf begonnen. Anschliessend erhöhten die<br />
häufigen Regenfälle im Mai, Juni und Juli das Risiko <strong>des</strong> Mehltaus.<br />
La Colombe konnte diesem Uebel mit schonenden, oft auf pflanzlichen Mitteln<br />
basierenden Spritzungen entkommen, ohne die Prinzipien <strong>des</strong> biodyn<strong>amis</strong>chen<br />
Weinbaus zu verraten.<br />
Während man sich schon auf eine frühe und möglicherweise überstürzte<br />
Lese vorbereitete, wurde das Unerwartete wahr: Ein aussergewöhnlicher<br />
Herbst mit viel Sonne und einer Bise, welche die Trauben trocknete,<br />
übernahm das Zepter. Da<strong>du</strong>rch konnte das Szenario <strong>des</strong> Weinherbstes<br />
2007 komplett geändert werden: Die Ernte wurde um 15 Tage hinausgezögert.<br />
Traumhafte Bedingungen ermöglichten es, ohne Zeitdruck den<br />
für je<strong>des</strong> Terroir und jede Traubensorte optimalen Lesezeitpunkt abzuwarten.<br />
Schliesslich konnte man auf der Domaine goldgelbe und süsse<br />
Trauben einkellern. Darauf begünstigten kühle Temperaturen zum Jahresende<br />
hin eine langsame Gärung.<br />
Das Resultat ist ein im Moment noch diskreter, aber imCharakter gut<br />
ausgebildeter und gediegener Ausdruck <strong>des</strong> Terroirs: Alles deutet darauf<br />
hin, dass sich die 2007er als körperreiche, rassige Weine mit einem schönen<br />
Gleichgewicht zwischen Frucht und Struktur präsentieren werden.<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Programm 2009/10<br />
13. März: Portugal/Rotweinrevolution<br />
und Hauptversammlung<br />
im Hotel Le Grand Chalet,<br />
Restaurant Le Grand Cru<br />
24. Mai: Delegiertenversammlung<br />
<strong>Schweizerische</strong> Vereinigung<br />
der Weinfreunde, Mendrisio<br />
27. Juni:Italien/Toskana,<br />
Tenuta di Varr<strong>amis</strong>ta, Montopoli,<br />
Stamm/Degustation, Palace<br />
Hotel Gstaad<br />
19. September: Soirée «Wine<br />
& Dîne», Feines aus Küche<br />
und Keller, Roberth Speth, Restaurant<br />
Chesery Gstaad<br />
5. Dezember: Italien/Abruzzen,<br />
Valle Reale, Montepulciano,<br />
Stamm/Degustation, Hotel/Restaurant<br />
Spitzhorn, Saanen<br />
13. März 2010, Vergleich<br />
Burgunder/andere Pinot Noir<br />
und Hauptversammlung, Hotel<br />
Le Grand Chalet, Restaurant Le<br />
Grand Cru<br />
Als nächstes servierte man Cannelloni<br />
mit Saucissonfüllung und<br />
Lauch, diesmal mit einem puren<br />
Gamay (100 %), der unter Kennern<br />
Die Traktanden der Hauptversammlung<br />
wurden speditiv abgewickelt.<br />
Neu in den Vorstand<br />
wählten die anwesenden 34 Thu-<br />
Thunersee<br />
ein Raunen auslöste, so fein und<br />
blumig war er. Einmal ein Gamay,<br />
den man einfach sofort kaufen<br />
und trinken würde.<br />
Zum Hauptgang erhielten wir<br />
Kalbshaxe auf dem Gemüsebett<br />
und den sehr berühmten Colombe<br />
Rouge, eine Assemblage aus Pinot<br />
Noir, Garanoir, Gamaret und Gamay,<br />
gereift in ausgewählten Lagen<br />
von Féchy, Aubonne, Allaman<br />
und Morges.<br />
Zum Käse aus dem Waadtland<br />
tranken wir La Colombe Noir, einen<br />
reinen Pinot Noir. Zu Sucré et salé<br />
schliesslich, einer Waadtländer<br />
Spezialität, zeigte uns Raymond<br />
Paccot seinen «La Grive Flétrie», einen<br />
Likörwein aus Gamaret und Garanoir,<br />
einen süssen Rotwein also.<br />
Der Digéstiv von Alex Paccot<br />
rundete den ganzen Abend ab. Er<br />
wurde zu Café und friandises aufgetischt.<br />
Nun möchten wir noch<br />
Martin Riedi und seiner Frau,<br />
Herrn und Frau Paccot aus Féchy<br />
sowie den vielen hilfreichen Diensten<br />
<strong>des</strong> Restaurant Spitzhorn in<br />
Saanen herzlich für ihren enormen<br />
Einsatz danken.<br />
Hauptversammlung und spannen<strong>des</strong> Ratespiel in der «Krone» Thun<br />
Wer erkennt sie: Grenache?<br />
Garnacha? Cannonau?<br />
Verdeckt wurden die Weine eingeschenkt, die Präsident Konrad Burkhalter<br />
und sein Vize Peter Willener für die Degustation nach der Hauptversammlung<br />
im Thuner Hotel Restaurant Krone ausgesucht hatten. Die Weinfreundinnen<br />
und Weinfreunde sollten am 27. Februar 2009 herausfinden, in welchem Glas<br />
ein französischer Grenache, ein Garnacha aus spanischen Landen oder ein<br />
Cannonau aus Sardinien war. – Menno Beindorff berichtet:<br />
ner Ursula Baumann. Aus der Versammlungsmitte<br />
wurde einzig da<br />
Wort verlangt zu der vom Zentralverband<br />
ab 2010 oder 2011 in<br />
21
Programm 2009<br />
28. März: Coupe <strong>ANAV</strong> Regionalausschei<strong>du</strong>ng<br />
7. Mai: Perlen der Genfer Weine<br />
11. Juni: Griechenland<br />
4./5. September: Weinreise in<br />
die Region Kaiserstuhl<br />
17. September:<br />
Luzern / Zentralschweiz<br />
6. November:<br />
Bordeaux Cru Bourgeois<br />
26. Februar 2010:<br />
Hauptversammlung mit Degustation<br />
Sangiovese<br />
Aussicht gestellten Beitragserhöhung<br />
und beantragt, schon jetzt<br />
den Beitrag leicht zu erhöhen.<br />
Nach dem präsidialen Hinweis auf<br />
das heute noch unbekannte genaue<br />
Ausmass der Beitragserhöhungen<br />
<strong>des</strong> Zentralverbands,<br />
wurde der Antrag fallen gelassen.<br />
Die Sektion Thunersee zählte<br />
Ende 2008 noch 115 Mitglieder,<br />
drei weniger als ein Jahr zuvor.<br />
Die degustierten Weine<br />
Im Zentrum <strong>des</strong> Abends stand die<br />
Grenache-Rebe. Die beiden Referenten,<br />
welche den auf die HV folgenden<br />
Degustations-Anlass perfekt<br />
vorbereitet hatten, stellten<br />
einleitend die Rebsorte mit ihren<br />
regional unterschiedlichen Merkmalen<br />
vor.<br />
Perfekte kulinarische Begleiter<br />
Zu den Weissweinen reichte die<br />
Kronenküche nach der HV leckeres<br />
sardisches Fladenbrot und Oliven.<br />
Nach einem Süppchen folgte zu<br />
den ersten drei Rotweinen ein<br />
kleiner Tapasteller, danach Kalbs-<br />
Ossobuco mit Safranrisotto zu den<br />
restlichen drei Rotweinen. Abgerundet<br />
wurden die kulinarischen<br />
Genüsse der einmal mehr überzeugenden<br />
Kroneköche von einem<br />
Käseteller zum Dessertwein.<br />
Angeregte Diskussionen<br />
Das Raten über die Herkunftsregionen<br />
der verdeckt eingeschenkten<br />
Weine sorgte für angeregte<br />
Weissweine<br />
– Mas Collet Garnacha 2005, Garnacha blanca, Celler Cooperatiu de<br />
Capcanes, Katalonien (Fr. 15.-, Gomes Weine, Basel)<br />
– El Quinta Bàrbara Forés Barrica 2006, Garnacha blanca, Celler Bàrbara<br />
Forés, Pro<strong>vin</strong>z Tarragona (Fr. 34.-, Do<strong>vin</strong>asol, Zürich)<br />
– La Bernardine 2005, Grenache blanc, Châteauneuf-<strong>du</strong>-Pape AC, M.<br />
Chaputier, Tain, Côtes <strong>du</strong> Rhône méridionale (Fr. 38.90, Gebr. Nauer,<br />
Bremgarten AG)<br />
Rotweine:<br />
– Côtes <strong>du</strong> Rhône 2005, Grenache, Domaine Fond Crozet (Fr. 15.-, Vennerhus,<br />
Grosshöchstetten)<br />
– Cannonau di Sardegna DOC Costera Arigolas 2006 (Fr. 19.-, Coop)<br />
– Cariñena DO 2007, Vina Vadina, Garnacha, Bodegas Manuel Moneva<br />
e Hijos (Fr. 15.50, Do<strong>vin</strong>asol, Zürich)<br />
– Quitina 2005, Vin de Pays de l’Hérault, Grenache, Domaine Armand<br />
Warnery (Fr. 25.-, Weinkeller zur Post, Tschingel)<br />
– JERZU di Sardegna DOC Reserva 2004, Cannonau, Cardedo Riserva,<br />
Viti<strong>vin</strong>icola Alberto Loi, Carde<strong>du</strong>, Sardinien (Fr. 20.-, Vinothek Licari,<br />
Thun)<br />
– Tio Manuel para Dolores Reserva 2001, Garnacha, Bodegas Manuel<br />
Moneva e Hijos (Fr. 17.50, Do<strong>vin</strong>asol, Zürich)<br />
Dessertwein<br />
– Banyuls Rimage 2004, Grenache, Domaine de la Ville d’Amont, Region<br />
Banyuls (Fr. 19.50 (0,5 lit., Weinkeller Riegger, Birrhard)<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Diskussionen. Aber auch die kredenzten<br />
Gewächse als solche boten<br />
Gesprächsstoff. Erstaunen<br />
herrschte beispielsweise darüber,<br />
wie der berühmte Robert Parker<br />
dazu kam, den weissen Grenache<br />
blanc «La Bernardine» mit 90<br />
Punkten zu benoten. Wahrscheinlich<br />
benutze er dazu eine Skala<br />
mit 120 Punkten… Alle Weine<br />
wiesen ansonsten ein gutes Preis-<br />
Leistungsverhältnis auf. Begeistert<br />
waren die Anwesenden zu<br />
Recht vom französischen Dessertwein<br />
aus der Region Banyuls.<br />
Man hat nie ausgelernt<br />
Die anwesenden Profis der Sektion<br />
lagen meistens recht mit ihrer Zuordnung<br />
der Weine nach Gallien,<br />
Iberien oder Sardinien. Weniger<br />
geübte Weingeniesser ordneten ab<br />
und zu einen der Weine Spanien<br />
zu, obwohl er aus Südfrankreich<br />
oder Sardinien stammte. So auch<br />
der Berichterstatter, der Wuchtigkeit<br />
und Opulenz von Grenache-<br />
Garnacha-Cannonau-Weinen eher<br />
mit Spanien als mit La France oder<br />
Bella Sardinia verband. Man hat<br />
eben nie ausgelernt.<br />
Genussvoller Auftakt zum neuen Weinfreunde-Jahr<br />
Vom Massen-<br />
zum Spitzengewächs<br />
Was einem vor 20, 30 Jahren als<br />
Barbera aufgetischt wurde, hat<br />
annähernd nichts mehr mit den<br />
tollen Weinen zu tun, die heute<br />
aus dem Piemont auf dem Markt<br />
sind. Das konstatierte auch<br />
Barbera<br />
Der erste Anlass <strong>des</strong> Jahres der Berner Weinfreunde war traditionsgemäss einer<br />
einzigen Sorte gewidmet. Diesmal galt die Aufmerksamkeit der Barbera. Der<br />
von Pia Rhyn und Philipp Hurni vorbereitete, interessante Abend mit über 80<br />
Teilnehmenden im Hotel Bern fand Gefallen und wurde mit einem leckeren<br />
Essen abgerundet. – Bruno Zürcher hat fotografiert. Auch Fritz Sahli war dabei<br />
und weiss Folgen<strong>des</strong> zu berichten:<br />
Über 80 Teilnehmer im Hotel Bern.<br />
Bern<br />
Philipp Hurni, der <strong>du</strong>rch den<br />
Abend führte. Seine aufwändige<br />
und lehrreiche Präsentation, für<br />
die er mehr als eine Woche Freizeit<br />
opferte, wurde mit grossem<br />
Beifall belohnt. «Die Barbera ist<br />
längst aus dem Schatten anderer<br />
Sorten hervorgetreten», schilderte<br />
22 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Philippe Hurni und Pia Rhyn.<br />
der Referent. «Sie wird an vielen<br />
Orten angebaut. Die schönsten<br />
Weine stammen aber aus dem<br />
Piemont. Deshalb ergibt sich hier<br />
für die Degustation ein Schwerpunkt»,<br />
stellte er in Aussicht und<br />
ergänzte, dass Barbera-Weine anderer<br />
Herkunft auch nicht so einfach<br />
zu erhalten gewesen wären.<br />
Die Degustation<br />
Die Degustation war dann auch so<br />
aufgebaut, dass zuerst recht günstige<br />
Weine präsentiert wurden.<br />
Dann folgte eine dreier Serie mit<br />
im grossen Holzfass ausgebauten<br />
Tropfen, die nicht nur degustativ,<br />
sondern auch preislich ein höheres<br />
Niveau aufzeigten. Auch die drei<br />
«Kraftprotzen» (von einem Alkoholgehalt<br />
über 15 Vol. Prozenten)<br />
aus der Barrique wussten zu gefallen.<br />
Dabei wurde der einzige Kalifornier<br />
von vielen sogar als bester<br />
Tropfen dieser Serie bezeichnet<br />
(Kostenpunkt aber satte Fr. 36.70).<br />
Die letzten drei Weine mit einer<br />
«Spannweite» von 20 bis über<br />
50 Franken bildete den Höhepunkt<br />
<strong>des</strong> Abends. Der Berichterstatter<br />
kam dabei zweimal auf 18.5 und<br />
einmal (für den «Gallina» von La<br />
Spinetta) sogar auf 19 Punkte.<br />
Aber auch der zum hervorragenden<br />
Essen gereichte Wein («Bricco<br />
dei Merli», Cogno, Novello) stand<br />
dem vorangehenden Spitzenwein<br />
sehr nahe und kostete nicht einmal<br />
die Hälfte. Schade war nur,<br />
dass davon kein grosszügigeres<br />
Einschenken (Nachschenken)<br />
möglich war und der run<strong>du</strong>m ge-<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
lungene Abend dann allzubald ein<br />
Ende fand.<br />
Weitverbreitete Barbera<br />
Barbera-Weine gibt es, wie angetönt,<br />
in Italien nicht nur im Piemont,<br />
wo sie aber die am meisten<br />
angebaute Rebsorte ist. Mitte der<br />
80-iger Jahre geriet die Sorte<br />
vorübergehend arg in Verruf, weil<br />
billige Barbera-Weine mit Methanol<br />
versetzt wurden und in der<br />
Folge 30 Menschen starben! Danach<br />
fand, wie die heutigen Qualitäten<br />
zeigen, die dringend nötige<br />
Umbesinnung statt.<br />
Krönung der langjährigen Anstrengungen<br />
für Barbera-Spitzenweine<br />
in der Region Asti und<br />
Monferrato (Superiore) ist ab<br />
Jahrgang 2008 der Aufstieg in die<br />
Qualitätsstufe DOCG. Daneben ist<br />
die Barbera als spät reifende<br />
Sorte mit ihrer beliebten saftigfruchtigen<br />
Säure ebenfalls in der<br />
Lombardei (Oltrepò Pavese) und in<br />
der Emilia Romagna (Colli Piacentini)<br />
zu Hause, kommt aber (oft<br />
zum Verschnitt) auch in anderen<br />
Regionen vor und scheint sich<br />
ebenfalls in Slowenien wohl zu<br />
fühlen. Selbst in der Schweiz gibt<br />
es sie. 2007 allerdings nur gerade<br />
auf einer Fläche von 31 Aren.<br />
Viele Spielarten<br />
Die Sorte mit ihren vielen Spielarten<br />
und Synonymen hat aber<br />
ebenfalls den Weg über die Weltmeere<br />
gefunden und kommt z.B. in<br />
Argentinien, Kalifornien und Australien<br />
in beachtlicher Qualität<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
vor. Das zeigte der verkostete<br />
Wein aus dem Alexander Valley<br />
(Kalifornien), der mit 15.3 Vol. Prozenten<br />
gleichzeitig der alkoholreichste<br />
war.<br />
In Italien ist die Barbera<br />
gemäss wein-plus.de nach dem<br />
Merlot und vor dem Negroamaro<br />
die sechst wichtigste Traubensorte.<br />
Die am meisten angebaute<br />
ist bekanntlich die Sangiovese.<br />
Weil man in Italien nicht darauf<br />
drängt, Statistiken aktuell zu halten,<br />
kann sich die «Rangliste» in<br />
den letzten zwei, drei Jahren bereits<br />
wieder verändert haben.<br />
Wie Philipp Hurni zitierte,<br />
muss es die Barbera im Monferrato<br />
schon im 13. Jahrhundert gegeben<br />
haben. Ein klösterliches Dokument<br />
erwähnt sie zu der Zeit jedenfalls<br />
als «bonus vitibus barbexinis».<br />
Dazu ist sie in einer Ampelographie<br />
von 1798 als «Vitis <strong>vin</strong>ifera<br />
Montisferratensis» aufgeführt. –<br />
Die servierten DOC-Weine<br />
Die Geschichte der im Januar in<br />
Bern thematisierten Rebsorte<br />
weist jedoch auch darauf hin, dass<br />
die Perricone auf Sizilien mit der<br />
Barbera verwandt sein könnte. Dagegen<br />
scheint die Barbera Bianca,<br />
die ebenfalls im Piemont vorkommt,<br />
nicht direkt mit der roten<br />
Sorte verwandt zu sein.<br />
Kommende Anlässe<br />
Am Schluss der Barbera-Präsentation<br />
dankte Vizepräsident Alexander<br />
Koller dem Organisations-<br />
Team für die grosse Arbeit und<br />
wies auf kommende Anlässe hin:<br />
Der traditionelle Sommeranlass<br />
steht am 17. Juni bevor. Und vom<br />
19. bis 23. August laden die Berner<br />
Weinfreunde zu einer Reise<br />
ins Burgenland, Kremstal und in<br />
die Wachau ein. Anmel<strong>du</strong>ngen<br />
dazu nimmt Peter Lüthi, 031 781<br />
00 38, luethi.ott@bluewin.ch, entgegen.<br />
Günstige Linie<br />
Barbera Piemont, 06, Borgovecchio SA Chiasso (Bezug bei Coop)<br />
Barbera d’Asti, Superiore, 05, Tre Vescovi, Ass. di Vinchio-Vaglio<br />
Serra (Enoteca Costantino)<br />
Barbera Piemont, 07, Briccotondo, Fontanafredda (Obrist, Vevey).<br />
Im grossen Holzfass ausgebaut<br />
Barbera d’Asti, 06, Insieme Due, Cascina Fontana Montegrosso (Il Grappolo<br />
Sugiez)<br />
Barbera d’Alba, 07, Az. Agr. Castello di Neive, Santo Stefano (Zweifel<br />
Zürich-Höngg)<br />
Barbera d’Alba, 07, Maggiur, Cascina Luisin/Minuto, Barbaresco (Martel<br />
St. Gallen)<br />
In der Barrique ausgebaut<br />
Barbera d’Asti, 06, La Corte di R., Cusumano (Räber AG, Küssnacht a.R.)<br />
Barbera d’Asti, 04, Gratia Plena, Cantina Pertinace, Treiso (Brancaia Zürich)<br />
Barbera, 06, Alexander Valley CA, Seghesio Family Vineyards Healdsburg<br />
(Zweifel Zürich-Höngg)<br />
Spitzenweine<br />
Barbera d’Asti, 07, Az. Agr. Incisiana, Florian Oelssner (sélection<br />
Schwander)<br />
Barbera d’Alba, 03, Paiagal, Marchesi di Barolo (Enoteca Costanino)<br />
Barbera d’Alba, 06, Gallina, La Spinetta, Castagnole Lanze (Wyhus Belp)<br />
Der zum Essen gereichte Wein<br />
Barbera d’Alba, 05, Bricco dei Merli, Az. Agr. Cogno, Novello (Martel St.<br />
Gallen)<br />
23
Die Präsidentin konnte auf ein bewegtes<br />
Jahr Rückschau halten: Neben<br />
den traditionellen Anlässen<br />
fand eine Vereinsreise ins Neuenburgische<br />
statt. Einen ganz besonderen<br />
Einsatz erforderte vom Vorstand<br />
die Organisation <strong>des</strong><br />
<strong>ANAV</strong>-Kongresses am Bielersee in<br />
Zusammenarbeit mit der Sektion<br />
Biel. Der Aufwand hat sich gelohnt!<br />
Delegierte sowie Begleiterinnen<br />
und Begleiter fanden lobende Worte<br />
für den gelungenen Anlass.<br />
«Mitglieder werben Mitglieder»<br />
Leider musste Susanne Hauswirth<br />
wieder von Austritten berichten: Ältere<br />
Mitglieder starben oder verliessen<br />
den Verein altershalber. Zudem<br />
scheinen sich junge Leute nach oft<br />
kurzer Zeit anders zu orientieren, so<br />
dass der aktuelle Mitgliederbestand<br />
194 Personen beträgt. Die Mitgliederzahl<br />
der seit 1951 als lose Vereinigung<br />
bestehenden Weinfreunde<br />
Bern, die sich 1985 Statuten gab<br />
und damit ein «richtiger» Verein<br />
wurde, hat damit einen Tiefststand<br />
erreicht. Unter dem Motto «Mitglieder<br />
werben Mitglieder» sollen neue<br />
Weinfreundinnen und Weinfreunde<br />
geworben werden. – Während die<br />
von Pia Rhyn vorgelegte Rechnung<br />
08 einen kleinen Vermögensrückgang<br />
brachte, sieht das Budget 09<br />
bei gleichbleibenden Beiträgen einen<br />
ausgeglichenen Abschluss vor.<br />
<strong>ANAV</strong>-Cup<br />
Zum <strong>ANAV</strong>-Cup <strong>des</strong>sen Final an der<br />
<strong>ANAV</strong>-Tagung vom 23./24. März in<br />
Mendrisio stattfindet, startet Bern<br />
mit zwei Dreier-Teams in die Vor-<br />
25. Vereinsversammlung im Hotel Bern<br />
Spannende Blinddegustation<br />
An der Vereinsversammlung vom 12. März im Hotel Bern wurde der bewährte, unter<br />
der Leitung von Präsidentin Susanne Hauswirth arbeitende Vorstand der Berner<br />
Weinfreunde mit grossem Applaus wiedergewählt. Ausserdem wählte die Versammlung<br />
Marianne Bätscher, Wabern, neu in den Vorstand. – Fritz Sahli berichtet:<br />
runde: Mit den Siegern von 2007<br />
Marcel Andrey, Peter Liechti und<br />
Heinz Sommer sowie mit Pia Rhyn,<br />
Barbara Holliger und Beat Adam.<br />
Als Coach steht ihnen Vizepräsident<br />
Alexander Koller zur Seite.<br />
Kommende Anlässe<br />
Das Jahresprogramm 2009 sieht<br />
vom 19. bis 23. August eine Reise<br />
ins Burgenland vor. Das Interesse<br />
ist gross, und es besteht bereits<br />
eine Warteliste.<br />
Der traditionelle Sommeranlass<br />
ist auf den 17. Juni angesagt.<br />
Spannend wird es sicher auch am<br />
Vina Robles-Abend vom 29. September,<br />
an dem kalifornische Spitzenweine<br />
<strong>des</strong> Schweizer Unternehmers<br />
Hans Nef präsentiert werden.<br />
Der Jahresschlussabend ist auf<br />
den 20. November festgesetzt worden,<br />
und die ersten Veranstaltungen<br />
im Jahr 2010 finden am 21. Januar<br />
(Traubensorte) und 18. März (Vereinsversammlung/Blinddegustation)<br />
statt. – Zum Schluss der Versammlung<br />
<strong>du</strong>rfte Susanne Hauswirth von<br />
Vizepräsident Koller Blumen und von<br />
den Anwesenden einen überwältigenden<br />
Applaus entgegennehmen.<br />
Gute Weine blind verkostet<br />
57 engagierte Weinfreundinnen (22)<br />
und Weinfreunde (35) nahmen an<br />
der Blinddegustation teil. Diese hat<br />
im Jahresprogramm der Berner<br />
Weinfreunde ihren festen Platz.<br />
Alexander Koller sowie Marianne<br />
Bätscher und Team hatten dazu<br />
zwölf gute, ja sogar ausgezeichnete<br />
Weine in der preislichen «Spannweite»<br />
von 12 bis 23 Franken ausge-<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
sucht und zur Selektion auch noch<br />
einige knifflige Fragen vorbereitet.<br />
Dagegen wurde zu den Weinen eine<br />
weniger grosse Auswahl an möglichen<br />
Antworten vorgegeben.<br />
«Wir haben den Anlass etwas<br />
leichter gestaltet als früher», bemerkte<br />
Alexander Koller. «Da<strong>du</strong>rch<br />
wurde das Erfolgserlebnis<br />
bei weniger versierten Degustatorinnen<br />
und Degustatoren etwas<br />
grösser!» Weiter hielt er fest,<br />
dass die <strong>du</strong>rchschnittliche «Trefferquote»<br />
letztes Jahr bei nur 31<br />
Prozent lag. Diesmal belief sie<br />
sich auf rund 50 Prozent. – Ganz<br />
leicht war die Verkostung aber<br />
nicht: Niemand erreichte von 29<br />
möglichen Punkten das Maximum.<br />
Die Besten kamen aber immerhin<br />
auf 79 Prozent richtige Antworten.<br />
Die ausgeschenkten Weine<br />
Bis auf einen Wein (Nr. 10/St. Joseph,<br />
2006) wurden Provenienzen<br />
<strong>des</strong> Jahrgangs 2007 kredenzt. Die<br />
erste Serie: Sauvignon Blanc (Vins<br />
Keller, Vaumarcus), Chasselas, Ch.<br />
Mont sur Rolle (Fam. Näf, Mont sur<br />
Rolle/Coop Bern) und Petite Ar<strong>vin</strong>e<br />
(Cordonier&Lamon, Flanthey, Vini<br />
Capeletti, Bern).<br />
Die zweite Serie mit einem<br />
Arneis (Terre da Vino, Barolo/Vini<br />
Capeletti), Viognier (Jean Paul et<br />
Michel Dardé, Mèze, Pays<br />
d’Oc/Mövenpick, Bern) und Grüner<br />
Veltliner (Weingut Stadt<br />
Krems/Mövenpick, Bern) war<br />
dann schon nicht mehr so leicht.<br />
Der Schreibende hat sich jedenfalls<br />
hier ganz schön «vertan».<br />
Die erste Rotweinserie mit sehr<br />
klassischen Tropfen schien schon<br />
wieder etwas weniger schwer: Serviert<br />
wurde ein Pinot Noir (Cottinelli,<br />
Malans GR/Zweifel AG), ein<br />
vorzüglicher Gamay (Ass. Vincole<br />
d’Aigle VD/Direktkauf) und ein typischer<br />
Merlot del Ticino (Collivo,<br />
Tenuta Colle degli Ulivi TI/Coop).<br />
Die letzte Runde hatte es<br />
dann wieder mehr in sich: Der Sy-<br />
rah aus St. Joseph (André Perret,<br />
Chavanay/Divo Penthalaz), der jugendliche<br />
Tempranillo (Bodegas<br />
Val<strong>du</strong>ero, Burgos/Fischer Weine<br />
Sursee), und der vorzügliche Barbera<br />
d’Alba (Cascina Luisin, Barbaresco/Martel<br />
St. Gallen) sorgten<br />
nochmals für eine Selektion<br />
unter den Teilnehmenden.<br />
Zum Abschluss <strong>des</strong> Abends<br />
wurde nochmals der Val<strong>du</strong>ero-Tempranillo<br />
serviert und die Hotel Bern-<br />
Küche sorgte mit einem passenden<br />
Mahl (Paella-Teller, garniert mit<br />
Miesmuscheln) bestens für das<br />
leibliche Wohl der Teilnehmenden.<br />
Die Rangliste<br />
Mit 79.3 Prozent richtigen Antworten<br />
und 23 der 29 möglichen<br />
Punkte setzten sich Heinz Sommer,<br />
Murten, und Fritz Sahli, Belp, an<br />
die Spitze der Rangliste. Nur einen<br />
Punkt weniger, also 22, erreichte<br />
Margrith Hofer, Bern. Gute Resultate<br />
erzielten weiter Peter Kienle,<br />
Zollikofen, und Peter Liechti, Belp<br />
(21 P.); Werner Beutler, Hinterkappelen,<br />
und Max Leu, Liebefeld (20<br />
P.); Ueli Landolt, Bern, und Hansruedi<br />
Trösch, Zollikofen (19 P.); Philipp<br />
Hurni, Bern, Daniel Lanthemann,<br />
Hinterkappelen, Dan<br />
Sennhauser, Kallnach, und Christian<br />
Wyss, Laupen (18 P.).<br />
Mit ansprechenden 58.6 Prozent<br />
richtigen Antworten und 17<br />
Punkten waren aber auch Beat<br />
Adam, Münchenbuchsee, Kathrin<br />
Gfeller, Bern, Barbara Holliger,<br />
Münchenbuchsee, Bernhard Scherz,<br />
Gasel, Myriam Studer, Münchenbuchsee,<br />
Paul Ulrich, Schwarzenburg,<br />
und Heidi Wyss, Laupen, noch<br />
gut im «Rennen». – Die übrigen 37<br />
Degustatorinnen und Degustatoren,<br />
die in der Mitte oder zweiten Hälfte<br />
der Rangliste landeten, können sich<br />
damit trösten, dass Mitmachen vor<br />
dem Rang kommt und sie auf jeden<br />
Fall in den Genuss einer interessanten<br />
und abwechslungsreichen Verkostung<br />
kamen.<br />
24 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Tage age der offenen o offenen Weinkeller einkel ller<br />
30-31<br />
M MMAGGIO<br />
MMAGGIO/<br />
AGGIO/<br />
MAI<br />
200 22009<br />
0009<br />
09<br />
Canton<br />
Tici TTicino<br />
icino<br />
no Lombardia<br />
- Lig LLiguria<br />
iguria<br />
uria<br />
9:32:55
Ambassadoren Solothurn<br />
Mitgliederzahl bestätigt anhalten<strong>des</strong> Interesse an den Vereinsaktivitäten<br />
Kontinuität in Solothurn<br />
Die Ambassadoren-Weinfreunde Solothurn blickten an ihrer Generalversammlung<br />
auf ein erfolgreiches Jahr zurück und gehen ruhigen Schrittes in<br />
das nächste Vereinsjahr, das neunundvierzigste. – Urs-Peter Müller war an<br />
der Versammlung dabei:<br />
Mit Wein hat Solothurn einiges zu<br />
tun. Nicht dass die Stadt in einem<br />
Rebgebiet läge, nein, aber die feinen<br />
Weine, welche die Bürgergemeinde<br />
Solothurn am Bieler- und<br />
Neuenburgersee pro<strong>du</strong>ziert, werden<br />
in der Altstadt von Solothurn<br />
in einem uralten Keller gelagert<br />
(und verkauft), der heute teilweise<br />
als Versammlungslokal dient, in<br />
welchem sich die Ambassadoren-<br />
Weinfreunde Jahr für Jahr zu<br />
ihrem Bott, also ihrer Generalversamlung<br />
treffen.<br />
176 Mitglieder<br />
Altgeselle Konrad Rufer stellte<br />
gleich zu Beginn fest, dass die Solothurner<br />
Weinfreunde mit 176<br />
Mitgliedern eine Konstanz vorweisen,<br />
von der andere Sektionen<br />
träumen können. Das liegt sicher<br />
auch am Programm, das abwechslungs-<br />
und lehrreich zugleich ist<br />
und das immer wieder grosse<br />
Scharen von Interessierten anzieht.<br />
Säckelmeisterin Susanne<br />
Rebholz <strong>du</strong>rfte denn auch für das<br />
Vereinsjahr 2008 einen Reingewinn<br />
in der Höhe von über 2’000<br />
Franken ausweisen.<br />
Frauen-Power im Stubenrat<br />
Aus dem Stubenrat ist Renata Ferrari,<br />
Kannenmeisterin und Stubenbuchführerin,<br />
zurückgetreten. An<br />
ihre Stelle werden drei neue Damen<br />
in den Stubenrat gewählt (der<br />
damit wieder seine statutarische<br />
Maximalgrösse erreicht), nämlich<br />
Sylvia Gisiger, Pascale Kury Rohner<br />
und Barbara Schmuckle.<br />
Der Stubenrat setzt sich nun<br />
wie folgt zusammen:<br />
Konrad Rufer, Altgeselle<br />
Hermann Saxenhofer, Junggeselle<br />
Roger Murbach, Stubenmeister<br />
Susanne Rebholz, Säckelmeisterin<br />
Monika Roth, Aktuarin<br />
Vera Hobi, Kannenmeisterin I<br />
Sylvia Gisiger, Kannenmeisterin<br />
Urs Goetschi, Kannenmeister<br />
Pascale Kury Rohner, Kannenmeisterin<br />
& Stubenbuchführerin<br />
Barbara Schmuckle,<br />
Kannenmeisterin<br />
Yolanda Studer, Kannenmeisterin<br />
Aus dem Revisorenteam scheidet<br />
Reto Gantenbein turnusgemäss<br />
aus, nachdem er seinen letzten Revisorenbericht<br />
in origineller Versform<br />
vorgetragen hatte. Das Team<br />
setzt sich neu wie folgt zusammen:<br />
Lili Parli, Urs Lysser, Andrea Genhart<br />
(Ersatzrevisorin).<br />
Ehrungen<br />
Altgeselle Konrad Rufer ehrte die<br />
folgenden treuen Mitglieder: Max<br />
Rütti für 30 Jahre Mitgliedschaft,<br />
Lisa und Peter Jaberg sowie Urs-<br />
Peter Müller für 20 Jahre Mitgliedschaft<br />
und für 10 Jahre Mitgliedschaft<br />
Petra Schwaller,<br />
Monika und Fredy Roth sowie<br />
Heinz Wyss. Das attraktive Jahresprogramm<br />
2009, das er anschliessend<br />
mit berechtigtem Stolz<br />
präsentierte, ist im nebenstehenden<br />
Kästchen nachzulesen.<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Die Abwicklung der ordentlichen<br />
Traktanden dauert in der Regel um<br />
eine halbe Stunde. Trotzdem kommen<br />
je<strong>des</strong> Jahr einige Dutzend<br />
Mitglieder <strong>du</strong>rch die kalte Winternacht<br />
ans Bott, denn dieses dient<br />
auch einem weiteren angenehmen<br />
Zweck: Im Anschluss an die Trak-<br />
tanden werden die Weine, die an<br />
Degustationen nicht getrunken<br />
worden sind, nochmals genehmigt.<br />
Dazu haben die Damen <strong>des</strong><br />
Stubenrats einige Rollschinkli gewärmt.<br />
Der Abend konnte damit<br />
bei Speis und Trank in fröhlicher<br />
Geselligkeit ausklingen.<br />
Erfolgreiche Suche nach weissen und roten Perlen<br />
Im Tandem <strong>du</strong>rchs Waadtland<br />
Die Nähe zum Waadtland mag viel dazu beitragen, dass Solothurner Weinliebhaber<br />
auf den Wein <strong>des</strong> zweitgrössten Pro<strong>du</strong>zentenkantons (mit 25% der Gesamtpro<strong>du</strong>ktion)<br />
unseres Lan<strong>des</strong> schwören. So auch der Altgeselle der Ambassadoren-Weinfreunde<br />
Solothurn, Konrad Rufer, der mit seinem Freund Fredy<br />
Roth und den Ehefrauen Jahr für Jahr <strong>du</strong>rch die Kellereien <strong>des</strong> weitläufigen<br />
Kantons zieht und dort auf echte Perlen trifft. Die beiden haben die Funde vom<br />
vergangenen Jahr an einer gut besuchten Degustation den Solothurner Weinfreundinnen<br />
und -freunden vorgestellt. – Urs-Peter Müller hat mitdegustiert.<br />
Waadtländer Wein wird mit Chasselas<br />
gleichgesetzt. In einer Zwölfer-Degustation<br />
«nur» zwei Chasselas-Weine<br />
einzubauen, zeugt<br />
von der Entdeckungsfreude der<br />
beiden enthusiastischen Weinfreunde.<br />
Tatsächlich pro<strong>du</strong>zieren<br />
die 633 Selbstkelterer, die privaten<br />
Kellereien und die 15 Genossenschaften<br />
auf den rund 3’830 ha<br />
Rebland <strong>des</strong> Kantons heute noch<br />
zwei Drittel Chasselas, gefolgt<br />
von Pinot Noir und Gamay.<br />
Einer, der noch die Zeit erlebt<br />
hat, als Chasselas praktisch das<br />
einzige Pro<strong>du</strong>kt <strong>des</strong> Waadtländer<br />
Weinbaus war, ist Max Tschumi,<br />
Programm 2009<br />
6. März:<br />
Degustation Waadtland<br />
15. Mai: Degustation Penedés<br />
19./20. Juni: Weinreise Bodensee<br />
16. August: Sommeranlass<br />
30. Oktober:<br />
Degustation Südtirol<br />
27. November: Chapitre<br />
heute ein rüstiger 92-jähriger<br />
Weinfreund, der an der Degustation<br />
vorab – zum «Anweinen» –<br />
einige Flaschen Calamin von Etienne<br />
Fonjallaz spendierte und Erinnerungen<br />
an seine Besuche (seit<br />
1950!) im damaligen ausschliesslich<br />
vom Chasselas geprägten<br />
Weingebiet zum besten gab.<br />
Vom Chablais ins Lavaux<br />
Mit zwei interessanten Beispielen<br />
begannen Fredy Roth und Konrad<br />
Rufer ihre Auswahl: dem mineralisch<br />
geprägten und mit Limettenaromen<br />
überraschenden Chant<br />
<strong>des</strong> Resses 2007 von der Genossenschaft<br />
Artisans Vignerons<br />
Yvorne (AVY), einem Apérowein<br />
par excellence, und dem fruchtigen<br />
Dézaley Orion 2007 von Jean-<br />
Claude Paley aus Epesses. Hätten<br />
alle Winzer <strong>des</strong> Kantons dieses<br />
Niveau, müsste man sich keine<br />
Sorgen für die Zukunft <strong>des</strong> Waadtländer<br />
Weinbaus machen!<br />
Der Drang nach Innovation<br />
bringt auch die Waadtländer Winzer<br />
dazu, andere Rebsorten anzu-<br />
26 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
auen und neue Kreuzungen auszuprobieren.<br />
Der bewährte Weinbauer<br />
Olivier Ducret aus Chardonne<br />
pro<strong>du</strong>ziert einen Charmont,<br />
eine süffige Kreuzung zwischen<br />
Chasselas und Chardonnay, <strong>des</strong>sen<br />
Jahrgang 2007 die Solothurner<br />
überzeugte.<br />
Innovative La Côte<br />
Das vielseitige Rebgut Parfum de<br />
Vigne von Jean-Jacques Steiner in<br />
Dully in der La Côte war mit einem<br />
milden Pinot Blanc 2007 aus Bursinel<br />
vertreten, der aber vom Clair<br />
Ambre 2007 aus dem gleichen Keller,<br />
einer fruchtig-kantigen Assemblage<br />
aus Pinot Gris, Pinot<br />
Blanc, Doral, Chasselas und Gewürztraminer<br />
etwas an den Schatten<br />
gestellt wurde. Mit dem Carillon<br />
Blanc 2006 von Olivier Ducret<br />
führten die beiden Degustationsleiter<br />
ihre Weissweinserie zu einem<br />
Höhepunkt, einer weichen,<br />
fruchtigen und langanhaltenden<br />
Assemblage aus Pinot Gris, Sylvaner,<br />
Charmont und Chasselas.<br />
Mit zwei reinsortigen Weiss -<br />
weinen, die zu Recht weit herum<br />
Anerkennung geniessen, aus der<br />
Domaine La Colombe von Violaine<br />
und Raymond Paccot in Féchy<br />
schlossen die beiden Solothurner<br />
Waadtland-Freunde Roth und Rufer<br />
(als Rebbauern verkleidet:<br />
Rouge et Gueleur) ihre Weissweinserie.<br />
Der beeindruckende<br />
Pinot Gris Réserve 2006 überzeugt<br />
<strong>du</strong>rch den Verzicht auf den biologischen<br />
Säureabbau, was ein<br />
herrliches Frucht/Säure-Gleichgewicht<br />
zur Folge hat: ein toller<br />
Wein! Auch der Sauvignon Blanc<br />
Réserve 2006, zeigt eine schöne<br />
Struktur und einen intensiven Cassis-Geschmack.<br />
Rotwein-Überraschungen<br />
Die Rotwein-Serie begann – wie<br />
konnte es anders sein – mit einem<br />
Gamay 2007, dem ehrlichen und<br />
süffigen aus der Genossenschaft<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
AVY von Yvorne, und ging dann mit<br />
der eigentlichen Überraschung <strong>des</strong><br />
Abends weiter, dem Pinot Noir 2006<br />
aus dem Gut Parfum de Vigne in<br />
Dully, einem schönen, beerigen,<br />
fast burgundischen Wein aus der<br />
Magnum-Flasche. Noch zwei Rotweine<br />
schlossen den Waadtländer<br />
Reigen ab, der komplexe, animalische<br />
Gamaret 2006 von Jean-<br />
Claude Paley aus Epesses und die<br />
aussergewöhnliche Colombe Rouge<br />
2006, eine Assemblage aus Gamaret,<br />
Garanoir, Pinot Noir und Syrah.<br />
Die beiden Degustationsleiter<br />
Konrad Rufer und Fredy Roth sind<br />
Der Bielersee liegt auf 430 Metern<br />
über Meer und ist neben dem<br />
Neuenburger und dem Murtensee<br />
einer der drei berühmten Seen<br />
<strong>des</strong> Jurasüdfusses. Steile Hänge<br />
bilden sein rechtes Ufer, wo sich<br />
malerische Dörfer in die mit Rebbergen<br />
besetzten Hügel drapieren<br />
und sehr viel Tradition und Behäbigkeit<br />
ausstrahlen. Die Weinbauregion<br />
Bielersee ist aber auch der<br />
fliessende Übergang der Romandie<br />
in die Deutschschweiz, die mit<br />
ihren Kulturen und Lebensstilen<br />
hier ineinander verschmelzen.<br />
Idealste Bedingungen<br />
für Gutedel und Blauburgunder<br />
Eine Vielfalt von Weinen und Rebsorten<br />
sind auf den beiden AOC-<br />
Rebgebieten zu finden. Das linke<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
St. Martin zu Zofingen<br />
nicht nur zusammen mit ihren Ehefrauen<br />
(jemand muss ja nachher<br />
Auto fahren…) Freunde <strong>des</strong><br />
Waadtländer Weins; sie haben<br />
ihre Begeisterung im vergangenen<br />
Frühjahr auch dem gesamten Vorstand<br />
der Solothurner Weinfreunde<br />
auf einer Stubenratsreise übertragen.<br />
Die Degustation, die von einem<br />
ausgezeichneten Nachtessen<br />
aus der bewährten «Krone»-Küche<br />
in Solothurn abgeschlossen wurde,<br />
wird dazu beitragen, letzte Vorurteile<br />
abzubauen und die Beziehungen<br />
zwischen dem Waadtländer<br />
Wein und Solothurn zu festigen.<br />
Die Frage, «Bielersee oder Lac de Bienne?», ist vom Tisch<br />
Die Weine vom Jurasüdfuss begeisterten<br />
Die Weinbruderschaft St. Martin zu Zofingen feiert dieses Jahr das 50-jährige Bestehen<br />
und hat an ihrer ersten Veranstaltung einen hochkarätigen Einblick in<br />
die faszinierende Region Bielersee erhalten. – Marianne Breitenstein berichtet:<br />
Seeufer ist von Kalk- und Lehmböden<br />
geprägt, während das rechte<br />
Seeufer eher mit Lehm- und Sandsteinböden<br />
aufwartet und entsprechend<br />
schwerere Weine pro<strong>du</strong>ziert.<br />
Im Kanton Bern dürfen nach<br />
heutigem Weingesetz rund 40 ver-<br />
Willi Spürgin und Peter Schott (re.)<br />
schiedene Rebsorten angepflanzt<br />
werden. Am Bielersee sind jedoch<br />
die Hauptsorten Gutedel (Chasselas)<br />
mit 44% (vor 30 Jahren waren<br />
es noch 80%!), gefolgt vom Blauburgunder<br />
(Pinot Noir) mit 37%.<br />
Die Spezialitäten im Grössenbereich<br />
von je 2 bis 4% sind Chardonnay,<br />
Grauburgunder (Pinot<br />
Gris), Sauvignon Blanc und Riesling-Silvaner,<br />
andere meist interspezifische<br />
Sorten bilden weniger<br />
als 1% <strong>des</strong> Anbaus. – Dass die<br />
Sorten Gutedel und Blauburgunder<br />
sich hier so wohl fühlen, ist<br />
auf das milde Klima und die ideale<br />
Lage für mittelfrühe Rebsorten<br />
zurückzuführen, die Lagen von 440<br />
– 550 m.ü.M bevorzugen.<br />
Auf Kirche und Klöster<br />
folgten Staat und Stadt Bern<br />
Wahrscheinlich waren schon die<br />
Römer die ersten Rebbauern der<br />
Region Bielersee. Sicherlich wurden<br />
aber seit 866 am Bielersee Reben<br />
angebaut, wie ein päpstliches<br />
Schreiben an das Kloster Moutier<br />
belegt. Durch Bestrebungen Karls<br />
<strong>des</strong> Grossen den Weinanbau allgemein<br />
zu fördern, wurden insbesondere<br />
aber auch im Mittelalter<br />
vor allem von Abteien und Klostergemeinschaften<br />
über Jahrhunderte<br />
Weingüter unterhalten.<br />
Nach der Säkularisierung der<br />
Klöster in der Reformationszeit<br />
(1528) übernahmen der Kanton<br />
Bern, die Stadt Bern, Berner Patrizi-<br />
27
erfamilien und das Berner Burgerspital<br />
die Güter und liessen auch<br />
weiterhin die Reben rund um den<br />
Bielersee pflegen, denn sie erkannten<br />
die Vorzüge der wunderschönen<br />
Landschaft und die bekömmlichen<br />
Weine. Doch geistliche Herren und<br />
Berner Patrizier sind heute Geschichte.<br />
Als nämlich der aus Amerika<br />
eingeschleppte Mehltau und<br />
die Reblaus ihr Unwesen trieben<br />
und dazu noch finanzielle Schwierigkeiten<br />
auftauchten, behielt die<br />
Stadt Bern 22 ha, der Rest wurde<br />
an Rebbauern verkauft.<br />
220 Hektaren Reben<br />
Heute stehen am Bielersee gut<br />
220 ha Reben. Die Winzer sind eigenständige,<br />
mit ihrer Region<br />
stark verbundene Fachleute und<br />
Weinbauernfamilien, die sich für<br />
die nicht sehr einfache Pflege ihrer<br />
Reben viel Zeit nehmen. Der<br />
Rebschnitt, die Pflege der Reben,<br />
die sorgfältige Lese in den Steilhängen<br />
und die Kelterung und Kellerpflege,<br />
dies alles bedeutet<br />
grosse Arbeit und Hingabe zum<br />
Wein. Die meisten Rebsorten werden<br />
sortenrein gekeltert, und jeder<br />
Familienbetrieb hat seine<br />
Weine mit Charakter.<br />
Kein geringerer als der ausgewiesene<br />
Fachmann, Weinbauer<br />
Peter Schott-Tranchant aus<br />
Twann, präsentierte den 64 interessierten<br />
Anwesenden die wunderschöne<br />
Landschaft in einer<br />
Peter Schott-Tranchant<br />
Dia-Show, untermalt mit den<br />
wichtigsten Informationen über<br />
die Region, die Rebsorten und<br />
seine Weine. Die Schotts pflegen<br />
rund 3 ha Rebberg an schönster<br />
Lage. Sie bauen hier fünf verschiedene<br />
Sorten an, aus welchen<br />
sie neun Weine keltern.<br />
Eindrückliche Palette<br />
Als erstes zeigte er den Gutedel<br />
und den Gutedel Sélection Schott,<br />
helle klare Weine mit feiner blumiger<br />
Nase und wunderschönem<br />
rassigen Körper mit Eleganz. Der<br />
Oeil de Perdrix zeigte sich in heller<br />
lachsfarbener Robe, feiner Nase<br />
und herrlichem Abgang.<br />
Die zweite Serie stand im Zeichen<br />
der Spezialitäten: Der Sauvignon<br />
Blanc bestach <strong>du</strong>rch helles<br />
Grünlich-Gelb, seine eindrückliche<br />
Aromatik, <strong>du</strong>rch Eleganz und zugleich<br />
bestechende Säurestruktur.<br />
Kurz: <strong>du</strong>rch vollendete Harmonie.<br />
Das Mikroklima der Schottschen<br />
Reblagen bekommt auch<br />
ihrem Pinot Gris sehr gut. Rasse,<br />
kräftige Aromatik und Harmonie –<br />
er liesse sich spielend mit «Bleu»<br />
vermählen.<br />
Chardonnay ist eine Rebsorte, die<br />
allgemein Hitze schlecht verträgt.<br />
Das milde Klima am Bielersee bekommt<br />
ihr sehr wohl und die sechs<br />
Monate Ausbau in der Barrique<br />
sorgen für einen betörenden «Finish».<br />
Alle diese Weine haben<br />
Jahrgang 2007. Der Pinot Noir und<br />
der Pinot Noir Réserve, beide Jahrgang<br />
2006, beeindruckten <strong>du</strong>rch<br />
funkeln<strong>des</strong> Rot, <strong>du</strong>ftige Nase, ein<br />
wunderschönes Bouquet und einen<br />
«beerig-nussigen» Abgang.<br />
Begeisterung<br />
Peter Schott hat uns mehr als nur<br />
eine Weinbauregion näher gebracht.<br />
Seine überaus sympathische<br />
Art, seine Ruhe ausstrahlende<br />
Professionalität und seine<br />
Ausführungen über seine Weine<br />
haben uns nicht nur tief beein-<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
druckt. Die Region Bielersee hat<br />
unsere Herzen im Nu erobert! Es<br />
war ein echt tolles Erlebnis!<br />
Die Frage «Bielersee oder Lac<br />
de Bienne?» wird künftig nicht<br />
Grosse Verwunderung herrschte<br />
gleich zu Beginn der Degustation<br />
ob der Verkostungs-Abfolge, welche<br />
der persönlich anwesende Besitzer<br />
<strong>des</strong> Château Villars, Monsieur<br />
Thierry Gaudrie, wünschte.<br />
Der eigens zu dieser Veranstaltung<br />
aus dem Bordelais angereiste<br />
Propriétaire erklärte, dass die<br />
Weine nicht in der gewohnten<br />
Reihenfolge resp. jung vor alt,<br />
sondern umgekehrt, vom ältesten<br />
hin zum jüngsten Jahrgang probiert<br />
werden sollen.<br />
Der Wahrnehmung<br />
feiner Noten zuliebe<br />
Der Grund läge darin, erläuterte<br />
Degustationsleiter Lukas Anliker<br />
vom Weinhaus Riegger, dass die<br />
sensiblen, fein entwickelten und<br />
reifen Noten in ihrem ganzen<br />
Spektrum intensiv, unbeeinträchtigt<br />
und so besser wahrgenommen<br />
können, als wenn zuvor die<br />
jüngeren, noch nicht voll ausgereiften<br />
Weine mit zum Teil noch<br />
stark säure- und gerbstoffbetonten<br />
Noten Zunge und Gaumen beanspruchen<br />
würden. Ein Vorgehen,<br />
von dem man sich gerne<br />
Vertikaldegustation im Hotel Zofingen<br />
mehr gestellt. Eines unser nächsten<br />
Ausflugsziele führt in die Region<br />
der Seen am Jurasüdfuss!<br />
Seit dem <strong>ANAV</strong>-Kongress 2008<br />
kennen wir den Weg!<br />
Zehn Jahrgänge<br />
Château Villars AC Fronsac<br />
50 Besucher harrten im festlichen Stucksaal <strong>des</strong> Hotel Zofingen gespannt der<br />
Dinge, die da kommen sollten. Zehn Weine <strong>des</strong> gleichen Schlosses standen<br />
zur Verkostung bereit. Zehn Weine aufeinanderfolgender Jahrgänge, aber<br />
eben doch Weine aus den gleichen Reblagen, aus dem gleichen Keller. Wo soll<br />
denn da der Reiz zu finden sein? fragte sich sicher mancher Teilnehmer vor<br />
dem Abend. Und um es vorweg zu nehmen, die Frage sollte beantwortet werden<br />
und zwar auf ganz eindrückliche Weise. – Willi Spürgin berichtet:<br />
überzeugen liess. Sicher wird es<br />
auch bei anderen Gelegenheiten<br />
angebracht und von Vorteil sein.<br />
Jeder Jahrgang eine<br />
selbständige Persönlichkeit<br />
Begonnen wurde also mit einem<br />
Wein <strong>des</strong> Jahrgangs 1996. Darauf<br />
folgten in Zweier- oder Dreier-Serien,<br />
neun Jahrgänge in aufsteigender<br />
Reihenfolge bis 2005. Dabei<br />
zeigte sich, dass die Weine<br />
aus dem gleichen Keller eben<br />
doch nicht Jahr für Jahr gleich<br />
sind. Im Gegenteil: es konnten da<br />
und dort markante Unterschiede<br />
festgestellt werden.<br />
Worauf sind diese Differenzen<br />
zurückzuführen? Vorerst auf<br />
die je nach Jahrgang unterschiedlichen<br />
Bedingungen im Rebberg,<br />
auf das Klima, die Vegetation und<br />
die Reifezeit der Beeren einerseits,<br />
und andererseits auf die unterschiedlichen<br />
Massnahmen, die<br />
im Rebberg und im Keller jeweils<br />
ergriffen werden müssen. Ein<br />
weiterer Grund für Abweichungen<br />
von der «Norm» ist der unterschiedliche<br />
Anteil der drei Rebsorten<br />
Merlot noir, Cabernet Franc<br />
28 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
und Cabernet Sauvignon am Endpro<strong>du</strong>kt,<br />
bedingt <strong>du</strong>rch Reife-Differenzen<br />
der einzelnen Gewächse.<br />
Zudem fallen die Dauer der Maischegärung,<br />
die Thermoregulierung<br />
während <strong>des</strong> Gärverlaufs und<br />
schliesslich der unterschiedlich<br />
lange Ausbau im Barrique ins Gewicht,<br />
wobei bei letzterem auch<br />
noch der Anteil von Neuholz variieren<br />
kann.<br />
Aus all diesen einflussreichen<br />
Faktoren, die für jeden Jahrgang<br />
geeignete und optimale Auswahl<br />
zu treffen – man kann das mit<br />
«moderner, zweckorientierter Oenologie»<br />
umschreiben – liegt voll<br />
und ganz in der Kompetenz und in<br />
der Verantwortung <strong>des</strong> jeweiligen<br />
Regisseurs – in unserem Falle von<br />
Thierry Gaudier.<br />
Informationen aus erster Hand<br />
Der Referent <strong>des</strong> Abends, Lukas<br />
Anliker, verstand es gekonnt, auf<br />
geradezu packende Weise uns<br />
alle zehn Weine in ihrer eigenständigen<br />
Art näher zu bringen<br />
und die differenten Eigenheiten<br />
je<strong>des</strong> Jahrganges für alle nachvollziehbar<br />
darzulegen - und es<br />
waren ohne Ausnahme sehr<br />
schöne Weine. Seine Ausführungen<br />
wurden von Monsieur Gaudier<br />
mit treffenden Anmerkungen zu<br />
den einzelnen Jahrgängen ergänzt<br />
und von Max und Evelyne Gloor,<br />
auf deren Initiative der Anlass<br />
überhaupt zu Stande gekommen<br />
war, übersetzt.<br />
Wir erfuhren so, dass z.B.<br />
2003 die Handlese bereits am 23.<br />
September abgeschlossen war.<br />
Diese seit Menschengedenken<br />
einmaligen Umstände sollten sich<br />
nicht nur auf den Wein auswirken:<br />
Monsieur Gaudier, bis anhin gewohnt,<br />
sich Ende September/Anfang<br />
Oktober mit der Traubenernte<br />
abzumühen, konnte statt<strong>des</strong>sen zu<br />
dieser Zeit bereits Ferien machen<br />
und im Atlantik dem Badevergnügen<br />
frönen.<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Eine Fassprobe <strong>des</strong> 2007<br />
zum Finale<br />
Ein besonderes Bonbon hatte sich<br />
Thierry Gaudier für den Schluss<br />
aufgehoben. Er präsentierte uns<br />
voller Stolz eine Fassprobe <strong>des</strong><br />
Jahrganges 2007. Die Flaschen<br />
hatte er als Handgepäck im Flugzeug<br />
mitgebracht. – Es sei hier darauf<br />
hingewiesen, dass es recht<br />
schwierig und für die meisten von<br />
uns ein nicht alltägliches Unterfangen<br />
ist, einen so jungen Wein zu<br />
degustieren und einzuschätzen.<br />
Aber der Jungwein überstand diese<br />
Hürde und die meisten Teilnehmer<br />
konnten folgender Beurteilung <strong>des</strong><br />
Bordeaux-Spezialisten Rolf Bichsel<br />
nach einer Primeurdegustation von<br />
Bordeaux 2007 zustimmen:<br />
«Nachdem wir den Wein verkostet<br />
hatten, glaubten wir zuerst<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
an eine Falle, die uns der Weinmacher<br />
Thierry Gaudier gestellt hatte,<br />
griffen zum Handy und liessen ihn<br />
auf das Haupt seiner Gross mutter<br />
schwören, dass es sich dabei wirklich<br />
um Villars handle. Und mussten<br />
uns ge<strong>du</strong>ldig anhören, was alles<br />
diese tolle Resultat möglich<br />
gemacht hat – strenge Selektion,<br />
optimal reifer Cabernet Franc,<br />
neuer Söndertisch und anderes<br />
mehr. Das Resultat ist nicht nur<br />
verblüffend, sondern auch verblüffend<br />
gut. Umwerfende Fruchtigkeit<br />
und Würze, Fülle und Rasse, Tannine<br />
von schon unglaublicher Qualität,<br />
dichtes und langes Finale.»<br />
Die zufriedenen Mienen und<br />
der lange anhaltende Applaus<br />
zeigten, dass der Abend für alle<br />
Teilnehmer eine echte Bereicherung<br />
war.<br />
Jubiläumsdegustation der Weinbruderschaft St. Martin zu Zofingen<br />
Ein grosser Bordeaux-Jahrgang<br />
mit viel Satire kredenzt<br />
Es ist nicht ganz klar, ob es am Weinbaugebiet, am Bordeaux-Jahrgang 2000,<br />
am übrzeugenden Referenten Edi Meyer oder an den satirischen Texten von<br />
Dr. Karl Gautschi lag. Aber eines ist sicher: Die Jubiläums-Degustation mit<br />
der Lesung rund um das Thema «Im Wein liegt Wahrheit» war ein Volltreffer!<br />
– Marianne Breitenstein berichtet:<br />
Gross war der Aufmarsch der Zofinger<br />
Weinfreundinnen und<br />
Weinfreunde im Hotel Zofingen,<br />
die der Stubenmeister Willi Spürgin<br />
begrüssen konnte. Alle waren<br />
mit hohen Erwartungen erschienen,<br />
setzten sich in die etwas engen<br />
Stuhl-Reihen und harrten der<br />
Dinge, die da kommen sollten.<br />
Schier andächtig lasen sie die<br />
Ausführungen zu den einzelnen<br />
Bordeaux-Weinen von den Lippen<br />
<strong>des</strong> Kannenmeisters und Magisters<br />
Edi Meyer, seines Zeichens<br />
Weinfachmann. Und kopfnickend,<br />
schmunzelnd bis lauthals lachend<br />
folgten sie den Lesungen <strong>des</strong> bekannten<br />
Aargauer Schriftstellers<br />
und Satirikers, Dr. Karl Gautschi<br />
Referent Karl Gautschi<br />
aus Menziken. - Doch alles schön<br />
der Reihe nach.<br />
Nobler Auftakt<br />
Den Reigen der Weine aus dem<br />
Bordeaux <strong>des</strong> aussergewöhnlichen<br />
Super-Jahrgangs 2000 eröffnete<br />
ein Domaine de Chevalier, Grand<br />
Cru classé, Pessac-Léognan blanc,<br />
der sich umgehend mit seinem hellen<br />
grünlich-gelben Schimmer, der<br />
fruchtigen nach Melonen und Vanille<br />
<strong>du</strong>ftenden Nase und dem<br />
charmanten, harmonischen Gaumen<br />
mit seiner rassigen Säure, vielen<br />
Teilnehmern direkt eine neue<br />
Dimension eröffnete. Und da waren<br />
wir schon, am Punkt, wo die<br />
Weinsprache auch neue Aspekte<br />
eröffnete…<br />
Hat vergeblich<br />
die «Nase» gesucht<br />
Karl Gautschi erzählte, wie er zum<br />
ersten Mal, auf Drängen eines damaligen<br />
Schulpflegers aus Menziken<br />
notabene, in den Siebzigerjahren<br />
an einer Degustation der<br />
Weinbruderschaft St. Martin zu<br />
Zofingen teilnahm. Er las die ganz<br />
speziell für Weinfreunde so spannende<br />
Geschichte «Weindegustation»<br />
aus seinen Satiren «Der Musteraargauer»<br />
vor. Und genau<br />
diese Lesung brachte zutage, dass<br />
er damals ebenfalls voller Erwartungen<br />
an einer solchen Degustation<br />
teilgenommen hatte. Dabei<br />
hätte er nur schlückchenweise etwas<br />
Wein abbekommen - er<br />
glaubte, dass die Tropfen gar mit<br />
der Pipette abgezählt wurden, sei<br />
den blumigen Worte <strong>des</strong> Referenten<br />
gefolgt, hätte die «Nase» gesucht,<br />
die Weine schriftlich auf<br />
dem vorliegenden Blatt beurteilt<br />
und beim ersten kurz und bündig<br />
«Weisswein» notiert. Ein schielender<br />
Blick auf das Blatt <strong>des</strong><br />
Nachbarn zu seiner Rechten hätte<br />
ihn jedoch verunsichert: «St. Saphorin,<br />
Domaine … Jahrgang<br />
….». Der Nachbar links hätte<br />
29
ebenso viele Bezeichnungen eines<br />
andern Rebgutes gefunden.<br />
Das erlösende Bier<br />
im «Hirschen»<br />
Bei ihm sei leise Enttäuschung aufgekommen<br />
– es wurde der nächste<br />
Wein kredenzt, das Prozedere hätte<br />
sich x-mal wiederholt – und nach<br />
dem zehnten Wein sei er sehr froh<br />
gewesen, dass diese Veranstaltung<br />
doch noch ein Ende fand und er sich<br />
endlich zu einem kühlen Bier in den<br />
«Hirschen» begeben konnte! –<br />
Schallen<strong>des</strong> Gelächter und lang anhaltender<br />
Applaus quittierten die<br />
herrliche Lesung!<br />
St. Estèphe, Moulis<br />
und St. Julien<br />
Gewiefte Stubenräte und Stubenmägde<br />
zwängten sich mühsam<br />
<strong>du</strong>rch die Stuhlreihen, um die drei<br />
Gläser eines jeden Besuchers<br />
«fingerbreit» zu füllen! Die erste<br />
Serie wurde kredenzt: Château<br />
Tronquoy-Lalande, Cru Bourgeois,<br />
St. Estèphe, in hellem Violett<br />
glänzend, mit frischer Frucht, elegant<br />
und vollmundig, nach Brombeeren<br />
und Nüssen schmeckend,<br />
stoffig, aromatisch reich, weich<br />
und harmonisch im Abgang. Dann<br />
Château Poujeaux, cru bourgeois<br />
exceptionel, Moulis, <strong>du</strong>nkelrote<br />
Farbe, nach Waldbeeren <strong>du</strong>ftend,<br />
elegant und harmonisch, weich<br />
und edel im Abgang, die Tannine<br />
schön verpackt. Und schliesslich<br />
Clos <strong>du</strong> Marquis, 2è <strong>vin</strong> <strong>du</strong> Château<br />
Léoville-las-Cases, deuxième<br />
Grand Cru Classé St. Julien, tiefes<br />
Dunkelrot, reife Beerendüfte, Kaffeeröstnoten<br />
und Vanille, sehr gut<br />
gebaut, elegant und subtil.<br />
Separate Kelterung<br />
der verschiedenen Rebsorten<br />
Das Rebgebiet Bordeaux hat sehr<br />
vielfältige, reich nuancierte Weine,<br />
die von verschiedensten Terroirs<br />
und Bodenbeschaffenheiten (Kalk,<br />
Lehm und Kies) geprägt werden. Zu-<br />
dem ist das Klima hervorragend geeignet,<br />
um in diesem Rebgebiet die<br />
berühmtesten und teuersten Weine<br />
der Welt entstehen zu lassen! Alle<br />
grossen Bordeaux sind Assemblages.<br />
Die Trauben der verschiedenen<br />
Rebsorten werden separat gekeltert<br />
und die Weine einzeln im Stahltank,<br />
Holzfass oder neuen Barriques ausgebaut,<br />
um dann miteinander «vermählt»<br />
zu werden.<br />
Merlot dominiert<br />
Bei den roten Sorten dominiert<br />
Merlot mit rund 60% der Anbaufläche.<br />
Sie ist frühreif, liebt kühle,<br />
feuchte Böden und bringt dem<br />
Wein Geschmeidigkeit. Cabernet<br />
Sauvignon liebt warme, trockene<br />
Kiesböden und hat regelmässige<br />
Erträge. Der Saft der Cabernet-Sauvignon-Traube<br />
ist <strong>du</strong>nkelrot; Tannin<br />
und Säure garantieren grosse Lagerfähigkeit.<br />
Der Cabernet Franc<br />
kommt vorwiegend im Libournais<br />
vor, hat weichere Tannine und gibt<br />
Kräuter-Aromen ab. Petit Verdot ist<br />
eine alte Rebsorte mit später Reife,<br />
<strong>du</strong>nkler Farbe und Finesse. Der<br />
Malbec, die fünfte Sorte im Bunde,<br />
ist im Bordeaux-Gebiet eher am<br />
Verschwinden.<br />
Die weissen Sorten im Bordeaux<br />
sind Sauvignon (mit einem hohen<br />
Potential an Aromen), Semillon<br />
(mit goldgelber Farbe und vor allem<br />
bei der Herstellung <strong>des</strong> Sauternes<br />
federführend, da sie sehr empfänglich<br />
für Edelfäule ist) und die etwas<br />
heikle Muscadelle, die sehr aromenreich,<br />
doch unbequem im Anbau ist.<br />
Die 2000-er sind «Langläufer»<br />
Der Jahrgang 2000 ist ein ganz<br />
besonderer. Nicht nur, dass er an<br />
der Jahrtausendwende «geboren»<br />
wurde. Je nach Terroir hat er in<br />
der Tat auf besten Böden insbesondere<br />
im Medoc ganz ausserordentliche<br />
Weine hervorgebracht!<br />
Weine, die «Langläufer» werden<br />
sollen und welche von Fachleuten<br />
mit einer Lebensdauer von 30 bis<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
50 Jahren bedacht werden (in der<br />
Doppelmagnum notabene!!).<br />
Margaux, Pauillac<br />
und Pessac-Léognan<br />
Die zweite Dreierserie bestand erstens<br />
aus dem Château Gurgue,<br />
Cru Bourgeois, Margaux, der sich<br />
in <strong>du</strong>nkelroter Robe zeigte, eine<br />
feine Nase, im Gaumen Cassis und<br />
eine seidige Fülle und Charme im<br />
Abgang aufwies. Auf dem 10 ha<br />
grossen Rebgut bringen die 25jährigen<br />
Reben wunderschöne<br />
Weine mit Charakter hervor. Zweitens<br />
aus dem Carrua<strong>des</strong> de Lafite,<br />
2è <strong>vin</strong> <strong>du</strong> Château Lafite 1e GCC,<br />
Pauillac. Er zeigt sich in hellerem<br />
Rot, bringt Noten von Zedernholz in<br />
die Nase, ist vielschichtig in Gaumen<br />
und Abgang. Und drittens aus<br />
dem Château Rochemorin, Pessac-<br />
Léognan rouge, Graves. Dieser präsentiert<br />
sich in tiefem Rot, ist würzig<br />
in der Nase mit Zimtnoten,<br />
zeugt mit Zwetschgen-Tönen von<br />
reifer Frucht und verabschiedet<br />
sich mit Schmelz im Abgang. Er<br />
wächst auf tiefgründigem kiesigem<br />
Boden (60% CS /40% Merlot). –<br />
Diese Serie begeisterte sehr.<br />
Nicht nur der Boden, auch der<br />
Humor kann tiefgründig sein<br />
Mit feingezeichnetem, tiefgründigem<br />
Humor folgte die zweite Lesung<br />
<strong>des</strong> Abends zum Thema «Im<br />
Wein liegt Wahrheit» von und mit<br />
Dr. Karl Gautschi. Schmunzelnd und<br />
lachend, fröhliche und zufriedene<br />
Gesichter allseits in der Runde. Ja,<br />
eigentlich passen Wein und Satire<br />
ganz ausserordentlich gut zusammen,<br />
insbesondere wenn zwei<br />
Fachleute eines jeden Gebietes<br />
«Hof halten» und das Publikum sich<br />
nicht nur amüsieren kann, sondern<br />
auch geistig etwas gefordert wird!<br />
Nördlich der Dordogne<br />
Die dritte Dreierserie der Wein-<br />
Degustation bestand einerseits<br />
aus Château Belair St-Georges,<br />
Referent Edi Meyer<br />
St-Georges St-Emilion, welcher<br />
ein funkeln<strong>des</strong> Rot, eine feine<br />
Nase mit Minze- und Kamillen<strong>du</strong>ft,<br />
einen sehr komplexen Gaumen<br />
und reichen Abgang zeigte.<br />
Sehr gefällig und elegant! Und<br />
Château Grand-Mayne, Grand Cru<br />
classé, St-Emilion, der auf Lehm<br />
und Kalkstein wächst. Er präsentierte<br />
sich in <strong>du</strong>nkler Farbe, kam<br />
opulent, rassig und gehaltvoll daher.<br />
Pomerol Clos <strong>du</strong> Clocher beendete<br />
den Reigen und zeigte mit<br />
Charme sein seidiges <strong>du</strong>nkelrotes<br />
Gewand. Die Struktur wohlgefällig<br />
und lang anhaltend im Abgang.<br />
Önologische und satirische<br />
Kompetenz: eine gute Paarung!<br />
Run<strong>du</strong>m ein reines Vergnügen war<br />
diese Veranstaltung, bestechend<br />
einerseits <strong>du</strong>rch die fachliche Kompetenz<br />
in der Präsentation der<br />
Weine, untermalt mit wunderschönen<br />
Bildern und Texten über das<br />
Rebgebiet, andererseits aber auch<br />
<strong>du</strong>rch die satirische Kompetenz.<br />
Die Degustation, Degustatoren und<br />
die blumige Sprache der Weinliebhaber<br />
wurden aus guter Distanz<br />
betrachtet, feinfühlig befragt und<br />
humorvoll kommentiert! – Ganz<br />
herzlichen Dank an die beiden<br />
Fachleute! Herzlichen Dank aber<br />
auch den Organisatoren <strong>des</strong> hervorragenden<br />
Jubiläums-Anlasses.<br />
30 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Verona, das ist nicht nur die Stadt<br />
von Romeo und Julia und der sommerlichen<br />
Opernfestspiele in der<br />
antiken Arena, sondern auch die<br />
Heimat eines berühmten Weines.<br />
Nordwestlich der Stadt liegt die<br />
Anbauzone <strong>des</strong> Valpolicella, dort<br />
wo sich die Etsch nach Osten<br />
<strong>du</strong>rch Verona wendet. Trocken,<br />
fein, in der Nase weinige, runde,<br />
gehalt- und kraftvolle Weine aus<br />
dem traditionellen Kerngebiet dürfen<br />
den Zusatz Classico tragen.<br />
Aus Sant’Ambrogio, Fumane, San<br />
Pietro Incariano, Negrar und Marano<br />
kommen die besten ihrer Art.<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Degustation im Aarhof zu Kleindöttingen<br />
Entdeckungen im Valpolicella<br />
50 Weinfreundinnen und Weinfreunde, so viele wie noch nie zuvor an einer<br />
Degustation, fanden sich im Aarhof zu Kleindöttingen ein, um vom Referenten<br />
Heinz Hugi aus Seuzach mehr über das Valpolicella und seine Weine zu<br />
erfahren. – Erwin Evers berichtet:<br />
Die kredenzten Weine<br />
Zurzibiet<br />
Was ist Valpolicella?<br />
Es ist keine Rebsorte, sondern in<br />
der Regel eine Kombination von<br />
Cor<strong>vin</strong>a, auch Cor<strong>vin</strong>a veronese<br />
genannt, Rondinella und Molinara.<br />
Die Cor<strong>vin</strong>a dominiert mit<br />
einem Anteil von bis zu 70% die<br />
Assemblage. Die ertragreiche,<br />
aber nur wenig ausdrucksstarke<br />
Rondinella ergänzt diese. Wichtiger<br />
ist die Dritte im Bunde, die<br />
Molinara. Sie ist der Lieferant erwünschter<br />
kräftiger Säure. Hin<br />
und wieder gesellt sich auch die<br />
Croatina/Bonara-Traube zu den<br />
dreien.<br />
Valpolicella und Ripasso:<br />
– Valpolicella DOC Superiore 2005, Nicolis Angelo & Figli, San Pietro in<br />
Cariano (60% Cor<strong>vin</strong>a, 20% Rondinella, 5% Molinara, 15% Sangiovese)<br />
– Valpolicella DOC Classico Superiore 2005 Ripasso Seccal, Nicolis Angelo<br />
& Figli (70% Cor<strong>vin</strong>a, 20% Rondinella, 5% Molinara, 5% Croatina)<br />
– Valpolicella DOC Superiore Ripasso Monteré 2006, Tinazzi Eugenio &<br />
Figli, Lazise (60% Cor<strong>vin</strong>a, je 20% Rondinella und Molinara)<br />
Spezialitäten aus getrockneten Trauben (Apassito):<br />
– Valpolicella Classico Superiore C. Zardini 2006, Giuseppe Campagnola,<br />
Marano (70% Cor<strong>vin</strong>a, 30% Rondinella)<br />
– Testal IGT 2004, Nicolis Angelo & Figli (94% Cor<strong>vin</strong>a, 3% Merlot, 3%<br />
Cabernet Sauvignon)<br />
– Tigiolo IGT 2004, Begali Lorenzo, Negarine San Pietro in Cariano<br />
(40% Cor<strong>vin</strong>a, 30% CS, 20% Rondinella, 10% Merlot)<br />
Amarone:<br />
– Amarone della Valpolicella DOC Classico 2004, Begali Lorenzo (60% Cor<strong>vin</strong>a,<br />
30% Rondinella, 5% Molinara, 5% andere)<br />
– Amarone della Valpolicella Classico Rosson 2004, Terre di Pietra Laura<br />
Albertini (70% Cor<strong>vin</strong>a, 20% Rondinella, 10% Croatina)<br />
– Amarone della Valpolicella DOC Classico 2004, Corte Lenguin, S. Pietro<br />
in Cariano (70% Cor<strong>vin</strong>a und Cor<strong>vin</strong>one, 30% Rondinella)<br />
(Preisspektrum CHF 18.90 bis CHF 66.—)<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Blick über das Anbaugebiet von Valpolicella Superiore im Hinterland<br />
von Sant’Ambrogio. (Aufnahme: Othmar Stäheli)<br />
Die schwersten Weine <strong>des</strong> Veneto<br />
werden nach griechischer Art aus<br />
halbgetrockneten Trauben gewonnen,<br />
stark und süss als Recioto oder<br />
voll <strong>du</strong>rchgegoren als Amarone, bei<br />
dem sich zum kraftvollen Alkoholgehalt<br />
von bis zu 17% eine charakteristische<br />
Bitternote gesellt. Das sogenannte<br />
Ripasso-Verfahren, bei dem<br />
die alkohol-, zucker- und extraktreichen<br />
Amarone- und Recioto-Trester<br />
zusätzlich mit jungem Valpolicella<br />
aufgegossen werden, ist bereits verbreitete<br />
Praxis. (Mehr dazu lese man<br />
in der Zeitschrift MERUM, Nr. 1/07,<br />
Ausgabe März/April).<br />
Weingenuss und Speisen<br />
Weine dieser Spielarten wurden<br />
den Zurzibieter Weinfreunden von<br />
einem intimen Kenner der Region<br />
zugänglich gemacht. Heinz Hugi<br />
hatte sich mit der Organisatorin<br />
<strong>des</strong> Abends, Rosemarie Bürgin,<br />
auf die Vorstellung 12 verschiedener<br />
Weine geeinigt, die als typisch<br />
für Valpolicella Classico, Recioto<br />
und Amarone gelten<br />
konnten. Dazu gehörte natürlich<br />
kräftige Speisen: Das hervorragende<br />
Menu, bereitgestellt von<br />
der Küche <strong>des</strong> Restaurants Aarhof,<br />
erfüllte höchste Ansprüche.<br />
Präsident Peter Wicki war vom<br />
Gehörten und Genossenen ebenso<br />
begeistert wie die Teilnehmer <strong>des</strong><br />
Abends. Dem Referenten dankte<br />
er mit einem Gebinde Wein aus<br />
dem Aargau. Ein verdientes Kränzchen<br />
wand er auch der Organisatorin,<br />
der Küche und den Helfern,<br />
die mit zum Gelingen der Veranstaltung<br />
beigetragen hatten. –<br />
Nächster Anlass: Rioja-Degustation<br />
mit Markus Utiger am 2. Mai.<br />
Aarau<br />
Programm<br />
2009<br />
13. März:<br />
Burgunderweine<br />
14. Mai:<br />
Barbera aus dem Piemont<br />
19. August:<br />
Weine vom Bielersee<br />
19. September:<br />
Reise an den Bielersee<br />
13. Oktober:<br />
Lieblingsweine der Weinfreunde<br />
14. November: Martinimahl<br />
27. Januar 2010:<br />
Hauptversammlung<br />
Der Stubenrat<br />
Stubenmeister: Rudol Kollbrunner<br />
Kanzlerin: Margrit Schärer<br />
Münzmeister: Daniel Mutz<br />
Zapfenmeister: Claus Parschalk<br />
31
Nachdem allen Weinfreundinnen<br />
<strong>du</strong>rch das Präsidentenpaar Hedy<br />
und Markus Aellen ein charmanter<br />
blumiger Valentinsgruss überreicht<br />
worden war und nach der<br />
herzlichen Begrüssung mit einem<br />
Gedicht <strong>du</strong>rch unseren Präsidenten<br />
übernahm Max Gerstl, Gründer<br />
von Gerstl Weinselektionen<br />
und Degustator <strong>des</strong> ersten Wine<br />
& Dine im 2009, das Wort.<br />
Liebeserklärungen<br />
Ob es am Valentinstag lag oder an<br />
den Weinen, die uns Max Gerstl<br />
vorstellte, lässt sich schwer feststellen:<br />
Auf jeden Fall haben sich<br />
die Beschreibungen der Weine, die<br />
Erzählungen über das Engagement<br />
und den Enthusiasmus der Weinbauern<br />
und die beim Geniessen<br />
verbundenen Wahrnehmungen wie<br />
eine Liebeserklärung angehört.<br />
Freiamt<br />
Wine & Dine zum Valentinstag!<br />
Mosel, Rheingau, Pfalz,<br />
Rheinhessen und Bordeaux<br />
Wiederum <strong>du</strong>rften gut 70 Freiämter Weinfreunde am diesjährigen Valentinstag<br />
ein Wine & Dine geniessen, das Lust auf noch viel mehr macht! Der Degustator,<br />
Max Gerstl, das Delphin-Team und unser Präsident Dr. Markus Aellen<br />
haben aus dem Vollen geschöpft und alle anwesenden Weinfreundinnen und<br />
Weinfreunde begeistert. – Claudia Hoffmann-Burkart berichtet:<br />
Max Gerstl, der namhafte Kenner<br />
von französischen und deutschen<br />
Weinen, brachte uns die Spitzenvertreter<br />
der beiden «alten Weinländer»<br />
näher: Deutscher Weisswein<br />
und französischer Rotwein.<br />
Max verstand es hervorragend,<br />
seine Erlebnisse und Eindrücke<br />
über Länder und Weine voller Leidenschaft<br />
zu vermitteln.<br />
Spitzenweine von Mosel<br />
und Rhein...<br />
Wir konnten in eindrücklicher<br />
Weise die Spitzenpro<strong>du</strong>kte der<br />
deutschen Weissweine aus den<br />
Regionen Mosel, Rheingau, Pfalz<br />
und Rheinhessen kennen lernen.<br />
Top-Winzer beweisen, dass<br />
Deutschland heute besonders edle<br />
Weine hervorbringt und vor allem<br />
den Riesling bis zur Perfektion beherrscht<br />
– und dies nahe <strong>des</strong> 51.<br />
Der Referent Max Gerstl (li.) mit Präsident Markus Aellen.<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Breitengra<strong>des</strong>, der als äusserste<br />
Klimagrenze für den Rebanbau gilt.<br />
Aus Sicht von Max Gerstl passt<br />
Riesling nicht nur zu einem guten<br />
Essen. Seine Beschreibung einer<br />
Bergwanderung mit beschwerlichem<br />
Anstieg zum Gipfel, verbunden<br />
mit der Vorfreude auf den sinnlichen,<br />
fruchtigen und beschwingten<br />
Riesling im Rucksack, der darauf<br />
wartet, auf dem Gipfel getrunken zu<br />
werden, hat jeden Wandermuffel<br />
davon überzeugt, dass es wohl<br />
nichts Schöneres geben kann.<br />
...und aus dem Bordelais<br />
Seinen Ruf als Land, aus dem Spitzenweine<br />
kommen, verdankt Frankreich<br />
vor allem der Region Bordeaux.<br />
Bordeaux bildet das mit<br />
Abstand grösste AOC-Gebiet Frankreichs<br />
von rund 110’000 Hektar Reben,<br />
fast genau so viel, wie die gesamte<br />
Rebfläche Deutschlands.<br />
Max Gerstl hat zum Hauptgang drei<br />
edle Bordeaux aus den Appellationen<br />
Haut-Médoc, St. Emilion und<br />
Bordeaux-Supérieur ausgewählt.<br />
Wenn Weinenthusiast Max<br />
Gerstl sich für diese drei Vertreter<br />
<strong>des</strong> Bordeaux aus einer riesigen<br />
Auswahl entscheidet, dann <strong>du</strong>rften<br />
wir sehr gespannt sein. Und<br />
die Vorfreude hat sich gelohnt.<br />
Wir hatten drei wunderbare und<br />
zugleich erschwingliche Weine in<br />
den Gläsern, die <strong>du</strong>rch Qualität<br />
und Klasse bewiesen haben, dass<br />
gute Bordeaux alles andere als<br />
teuer sein müssen.<br />
Perfekt abgestimmtes Menü<br />
Nebst den vielfältigen Weinen hat<br />
es die Gastgeberfamilie Fischer<br />
<strong>des</strong> Seehotels Delphin in Meisterschwanden<br />
vorzüglich verstanden,<br />
ein perfekt abgestimmtes Menü zu<br />
servieren und die Weinfreundinnen<br />
und Weinfreunde zu begeistern.<br />
Der Präsident bedankte sich beim<br />
ganzen Delphin-Team für die grossartige<br />
Leistung, sowie bei Peter<br />
Schürmann und Claudia Hoffmann-<br />
Burkart, die diesen Anlass wiederum<br />
perfekt vorbereitet haben.<br />
Ein herzliches Dankeschön<br />
ging auch an Herrn Max Gerstl und<br />
seine charmante Gattin Ruth, welche<br />
diesen Abend zu einem unvergesslichen<br />
Weinerlebnis gemacht<br />
haben. Bei der nächsten Wanderung<br />
werden bestimmt alle Weinfreunde<br />
einen «sinnlichen und<br />
fruchtigen» Riesling in den Rucksack<br />
stecken und beschwingt den<br />
Gipfel erstürmen. – Dann <strong>du</strong>rfte<br />
das schon fast legendäre «zum<br />
Schluss noch dies» unseres Präsidenten<br />
nicht fehlen. Diesmal ein<br />
Ausspruch von Marc Aurel: «Es soll<br />
keiner so wenig Wein trinken, dass<br />
er seiner Gesundheit schadet.»<br />
DNA-Analyse beweist: Klone gleicher Art<br />
Primitivo und Zinfandel<br />
Das Wine & Dine-Soirée der Freiämter Weinfreunde zum Thema<br />
Primitivo/Zinfandel fand am 4. April 2009 im Hotel Brasserie Terrasse Heinrüti-Rank,<br />
Widen, statt. In sehr gepflegter Ambiance. Die Beteiligung war einmal<br />
mehr hervorragend. 84 Weinfreunde, darunter auch mehrere junge Damen<br />
und Herren, haben die sorgfältig abgestimmte Kombination von Weinen<br />
und Diner wie auch die Geselligkeit genossen.<br />
Der Oenologe Thomas Kretz überzeugte<br />
mit fachkundigen Kommentaren<br />
zu den Weinen, die er<br />
mit einer prägnanten Power Point<br />
Präsentation unterstützte. Für Diskussionsstoff<br />
war gesorgt: Lange<br />
32 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Gastreferent Thomas Kretz und Präsident Markus Aellen werden<br />
umrahmt von den beiden Organisatoren Louis Bucher (links)<br />
und Bruno Schmid (rechts).<br />
Programm 2009<br />
4. April:<br />
Primitivo/Zinfandel<br />
6. Juni:<br />
Argentinien (Bioweine)<br />
28. August: Veneto<br />
27. – 30. September:<br />
Wein- und Kulturreise Piemont<br />
21. November:<br />
GV, Toro / Ribera del Duero<br />
Zeit waren sich die Weinexperten<br />
nämlich nicht einig, ob die beiden<br />
Rebsorten verwandt oder gar<br />
identisch sind.<br />
Um 1960 hat der amerikanische<br />
Pflanzenpathologe Austin Goheen<br />
von einer Italienreise Proben der<br />
Rebsorte Primitivo nach Amerika<br />
mitgenommen und mit der amerikanischen<br />
Rebsorte Zinfandel verglichen.<br />
Er vermutete, dass die<br />
beiden Rebsorten identisch sind,<br />
konnte aber den Beweis nicht erbringen.<br />
1999 gelang es Prof. Carole<br />
Meredith, Dozentin an der<br />
Universität Davis, mittels DNA-<br />
Analyse zu beweisen, dass sie<br />
nicht völlig gleich aber Klone gleicher<br />
Art sind.<br />
Der wahre Ursprung der Rebe<br />
ist bis heute unbekannt geblieben.<br />
Tatsache ist aber, dass die Rebsorten<br />
Primitivo / Zinfandel in den<br />
meisten Weinregionen der Erde<br />
angebaut und daraus häufig alkoholreiche<br />
und würzige Weine ge-<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
keltert werden. Die Hauptanbaugebiete<br />
sind Italien und Kalifornien.<br />
Der Präsident Markus Aellen<br />
dankte und lobte das Team in<br />
Küche und Service. Sandra Laeri-<br />
Schaerz, führt seit Januar 2009 in<br />
dritter Generation das komplett<br />
umgebaute Hotel. Sie und ihr junges<br />
Team haben die zahlreichen<br />
Gäste kulinarisch und mit aufmerksamem<br />
Service verwöhnt.<br />
Weitere Informationen betreffend<br />
Verein «Freiämter Weinfreunde»<br />
sind zu finden unter:<br />
www.weinfreunde-freiamt.ch<br />
Lenzburg -<br />
Seetal<br />
Programm<br />
2009<br />
26. Februar:<br />
Walliser-Weine<br />
30. April:<br />
Weine aus dem Madiran<br />
(u.a. Alain Brumont)<br />
19. /20. Juni:<br />
2-Tageausflug ins Markgräflerland<br />
sowie Kaiserstuhl<br />
24. September:<br />
Bordeaux-Degustation<br />
«aus dem eigenen Keller»<br />
14. November:<br />
GV/Dîner (Piemont)<br />
(allfällige Änderungen vorbehalten)<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Weinmeister Roland Enz rief zuerst<br />
in Erinnerung, was die italienischen<br />
Qualitätsbezeichnungen<br />
beinhalten:<br />
– 40% werden als VdT «Vino da<br />
Tavola» verkauft, bei denen auf<br />
der Etikette weder Region noch<br />
Rebsorte oder Jahrgang verzeichnet<br />
werden muss/darf.<br />
– Seit 1992 gibt es die IGT «Indicazione<br />
Geografica Tipica» mit kontrollierter<br />
Ursprungsbezeichnung.<br />
– Am bekanntesten ist die 3. Stufe<br />
DOC «Denominazione di Origine<br />
Controllata», wo Region, Sorte und<br />
Jahrgang ausgewiesen sein müssen.<br />
– Die 5% der obersten Stufe<br />
DOCG «Denominazione di Origine<br />
Controllata e Garantita» müssen<br />
ausserdem in der Ursprungsregion<br />
abgefüllt sein und eine Geschmacksprüfung<br />
bestanden haben.<br />
Weissweine noch<br />
wenig bekannt<br />
In Italien, dem zweitgrössten<br />
Weinpro<strong>du</strong>zenten der Welt, gibt<br />
es über 300 anerkannte Weinzonen<br />
und 2 Millionen Weinerzeuger,<br />
die sich über alle Regionen<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> verteilen. Der Süden<br />
wurde schon von den Phöniziern<br />
und Griechen mit Reben bepflanzt.<br />
Es hat sich eine grosse Zahl autochthoner<br />
Sorten entwickelt, von<br />
denen bei uns vor allem die roten<br />
Reblüten Luzern<br />
Gut besuchte Weinprobe vom 19. Januar 2009<br />
Süditalien: Altes Weinland –<br />
Moderne Kellereien<br />
Der Gedake an eine warme Gegend und der zunehmende Bekanntheitsgrad<br />
der Weine aus Apulien und Sizilien lockten ein recht grosses Publikum an.<br />
Dank der Vielfalt an einheimischen Sorten, auch bei den Weissweinen, gibt es<br />
eine reiche Palette an Aromen zu entdecken. – Ruth Graber berichtet:<br />
bekannt sind. Dabei machen in Sizilien<br />
die Weissweine 75% der<br />
Ernte aus. – Es gäbe in Süditalien,<br />
von Kampanien bis auf die Inseln,<br />
noch viele spannende Weissweine<br />
zu entdecken. Je nach Gegend<br />
beispielsweise Greco, Fiano,<br />
Falangina, Coda di volpe, Catarratto,<br />
Inzolia, Carricante, Grecanico,<br />
Grillo, Zibibbo.<br />
Greco di Tuffo, Grillo...<br />
Den Auftakt der Degustation<br />
machte ein Weisser aus Kampanien,<br />
der Novaserra Greco di Tufo<br />
(100%) DOCG 07 von Mastroberardino.<br />
Seine reichen Aromen mit mineralischer<br />
Note im Gaumen und<br />
Birnen, Mandeln und Kräutern in<br />
der Nase überzeugten. Es erstaunte<br />
nicht, dass er die Auszeichnung<br />
«Tre Bicchieri» erhalten hatte.<br />
Die Kellerei Fondo Antico, bei<br />
Trapani, wurde 1995 gegründet. Ihr<br />
Grillo Parlante Sicilia bianco IGT 07<br />
riecht nach exotischen Früchten<br />
und zeigt im Abgang knackige<br />
Säure.<br />
...und eine weisse Assemblage<br />
Diesen beiden im Stahltank <strong>vin</strong>ifizierten<br />
Weissweinen wurde einer<br />
mit 5 Monaten Barrique-Ausbau<br />
gegenübergestellt: der Quater Sicilia<br />
bianco IGT 06 der bekannten<br />
Kellerei Firriato. Er setzt sich aus<br />
Grillo, Catarratto, Carricante und<br />
Zibibbo zusammen, erinnert an Zi-<br />
33
trusfrüchte und Pfirsich und ist der<br />
eleganteste der drei.<br />
Rote Gewächse<br />
von Meeresstränden...<br />
Unter den roten Gewächsen aus<br />
Apulien ist vor allem der Primitivo<br />
bekannt, der oft dem Zinfandel<br />
gleichgesetzt, nach Roland Enz<br />
aber nicht unbedingt mit diesem<br />
identisch ist. Für Sizilien typisch<br />
ist der Nero d’Avola, doch gibt es<br />
auch hier eine viel reichere Palette<br />
zu entdecken.<br />
Der erste Rote stammte aus<br />
Apulien, dem niederschlagsarmen<br />
Land zwischen Adria und dem Ionischen<br />
Meer. Der Salice Salentino<br />
DOC, Feudi di San Marzano<br />
07, ist ein würziger und gut strukturierter<br />
Wein aus Negroamaro<br />
und Malvasia, der an Kirschen und<br />
Pflaumen erinnert, mit leichten<br />
Bittertönen im Abgang.<br />
Beim darauf folgenden Primitivo<br />
hat der Referent bewusst einen<br />
archaischen Betrieb ausgewählt,<br />
der die Buscherziehung<br />
pflegt und den Wein in Amphoren<br />
lagert: die Vinicola Savese. Ihr Primitivo<br />
del Tarantino IGT, Le Petrose<br />
06, der 4 Monate in Holz lag,<br />
nach Feigen und süssen Gewürzen<br />
<strong>du</strong>ftet und gut eingebettete Tannine<br />
aufweist, schmeckte der<br />
Schreibenden sehr, gefiel aber<br />
nicht allen!<br />
...und aus den Bergen<br />
Die meisten zogen den folgenden<br />
Wein aus Montepulciano und Aglianico<br />
vor, der aus der kleinen Region<br />
Molise stammt: den «Gironia<br />
Biferno Rosso DOC 03» von Borgo<br />
di Colleredo, der vollmundig, trinkreif<br />
und an Zwetschgenkompott<br />
erinnernd ein idealer Begleiter zu<br />
Fleisch und Käse ist und mit Due<br />
Bicchieri ausgezeichnet wurde. Er<br />
wurde auch als Pausenwein zu<br />
den Orecchiette mit Auberginen<br />
und Ricotta serviert – ein Gericht,<br />
das allen mundete.<br />
Komplexe Rote<br />
aus Kalabrien und Apulien<br />
Weiter ging es nach der Pause mit<br />
dem Ar<strong>vin</strong>o Calabria rosso IGT 05<br />
der Cantine Statti aus Kalabrien, wo<br />
früher vor allem Cirò als Verschnittwein<br />
pro<strong>du</strong>ziert wurde. Heute findet<br />
man dort beachtliche Weine wie<br />
den vorliegenden, aus 60% Gaglioppo<br />
und 40% Cabernet Sauvignon<br />
(4 Monate Eiche), der in der<br />
Nase an Johannis- und Brombeeren<br />
denken lässt und im Gaumen breit<br />
und komplex daherkommt.<br />
Nicht fehlen <strong>du</strong>rfte natürlich<br />
ein Castel del Monte. Der Cappellaccio<br />
Aglianico (100%) DOC Riserva<br />
03 der Azienda Rivera<br />
schmeckt nach schwarzen Beeren<br />
und <strong>du</strong>nkler Schokolade, erinnert in<br />
der Nase an Nebbiolo und hat noch<br />
5 bis 6 Jahre Lagerungspotential.<br />
Ausklang auf Sizilianisch<br />
Das grosse Finale, der Rebeca Sicilia<br />
rosso IGT 05 aus 60% Nero<br />
d’Avola und 40% Perricone (15%<br />
Alkohol, 10 Monate in amerikanischer<br />
und französischer Eiche ausgebaut),<br />
stammte noch einmal aus<br />
dem Hause Firriato, das als «Italienische<br />
Weinkellerei <strong>des</strong> Jahres<br />
07» ausgezeichnet worden war. –<br />
Den süssen Abschluss machte der<br />
Baccadoro Sicilia IGT 07 von<br />
Fondo Antico, eine Spätlese mit<br />
Restsüsse aber auch leichter<br />
Säure aus Moscato und Grillo.<br />
Man glaubte Roland Enz, der<br />
erklärte, es sei schwierig gewesen,<br />
sich bei der Fülle von Möglichkeiten<br />
auf 10 Weine zu beschränken<br />
und bedankte sich bei<br />
ihm mit viel Beifall für seine interessanten<br />
Ausführungen.<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Das neue Vereinsjahr begann mit<br />
einem sensationellen Rekord:<br />
Präsident Rudolf Wey <strong>du</strong>rfte sage<br />
und schreibe 53 Mitglieder zum<br />
Anlass begrüssen! Da bei der GV<br />
aber keine speziellen Traktanden<br />
auf dem Programm standen, äusserte<br />
er die Vermutung, dass das<br />
grosse Interesse vielmehr auf die<br />
beiden eingeladenen Winzerinnen<br />
zurückzuführen sei. Um <strong>des</strong>halb<br />
den offiziellen Teil möglichst kurz<br />
zu halten, führte Rudolf Wey in<br />
gewohnt effizienter Art und Weise<br />
<strong>du</strong>rch die Traktandenliste. Nach<br />
Limmattal - Baden<br />
Generalversammlung 2009 im Hotel Linde, Baden<br />
Frauen-Power aus der<br />
Bündner Herrschaft zu Gast<br />
Traditionsgemäss starteten die Weinfreundinnen und Weinfreunde der Sektion<br />
Limmattal Baden ihr Vereinsjahr mit der Generalversammlung. Im<br />
daran anschliessenden geselligen Teil zeigten zwei charmante Winzerinnen<br />
aus der Bündner Herrschaft, dass Frauen ein gewichtiges Wort im Bündner<br />
Weinbau mitreden. - Franco Hunziker berichtet:<br />
einer guten halben Stunde war die<br />
Pflicht erledigt und der Abend<br />
konnte mit der Kür weitergehen.<br />
Frauen-Duo aus Jenins<br />
Dazu begrüsste Rudolf Wey Annatina<br />
Pelizzatti und Francisca Obrecht,<br />
bei<strong>des</strong> Winzerinnen aus Jenins.<br />
Dass gerade zwei Winzerinnen<br />
uns an diesem Abend ihre Weine<br />
aus der Bündner Herrschaft vorstellten,<br />
ist eigentlich kein Zufall.<br />
Der Anteil von Frauen, die im<br />
Weinbau tätig sind, scheint nämlich<br />
in Jenins über<strong>du</strong>rchschnittlich<br />
Das Frauen-Duo aus Jenins: Annatina Pelizzatti und Francisca Obrecht.<br />
34 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
hoch zu sein, wenn man an weitere<br />
Namen wie Dorothea von Sprecher<br />
oder Irene Grünenfelder denkt.<br />
Annatina Pelizzatti bewirtschaftet<br />
3 ha Reben in Jenins und<br />
Malans, bestockt zur Hauptsache<br />
mit Blauburgunder und den weissen<br />
Spezialitäten Weissburgunder<br />
und Chardonnay. Obwohl sie seit<br />
1997 Wein keltert, ist sie der Meinung,<br />
immer noch «im Anfangsstadium»<br />
zu stecken.<br />
Francisca Obrecht leitet im<br />
Teamwork mit ihrem Mann Christian<br />
in der 2. Generation seit 2006<br />
das Weingut zur Sonne. Bearbeitet<br />
werden 6 ha Reben in den Gemeinden<br />
Jenins und Malans. Rund 80%<br />
davon sind mit Blauburgunder bestockt.<br />
Der Rest verteilt sich auf<br />
Riesling Sylvaner, Pinot Gris, Chardonnay<br />
und Gewürztraminer.<br />
Bündner Köstlichkeiten<br />
aus Küche und Rebberg<br />
Einmal mehr hat das Team <strong>des</strong> Hotels<br />
Linde in Baden ein zu den<br />
Bündner Weinen passen<strong>des</strong> Menu<br />
kreiert. Als Auftakt wurden «Grischuns»<br />
serviert. Warmer Blätterteig<br />
umhüllte eine Füllung aus<br />
Schinken, Käse und Gemüse. Dazu<br />
degustierten wir einen Riesling-<br />
Silvaner 2007 vom Weingut zur<br />
Sonne und einen Schiller 2007 von<br />
Annatina Pelizzatti.<br />
Beim Schiller handelt es sich<br />
um eine typische Wein-Spezialität<br />
aus der Herrschaft. Der Name hat<br />
nichts mit dem deutschen Dichter<br />
gleichen Namens zu tun, sondern<br />
vielmehr mit dem altdeutschen<br />
Wort «schilhen», was «in mehreren<br />
Farben schillern» bedeutet.<br />
Und tatsächlich funkelte ein helles<br />
Rot im Glas. – Beim Schiller<br />
handelt es sich um einen Rosé,<br />
der aus gemischten roten und<br />
weissen Trauben <strong>des</strong> gleichen<br />
Rebbergs, die auch gleichzeitig<br />
gelesen werden, gekeltert wird.<br />
Der Schiller ist eigentlich ein<br />
Überbleibsel aus alten Zeiten, als<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
rote und weisse Trauben noch<br />
häufig gemischt im gleichen Rebberg<br />
angepflanzt wurden.<br />
In Nase und Gaumen zeigte der<br />
Schiller von Annatina Pelizzatti, der<br />
aus 80% Blauburgunder und 20%<br />
Weissburgunder gekeltert wird,<br />
eine intensive Fruchtigkeit (Erdbeeren),<br />
die dank der Säure jugendlich<br />
frisch wirkte. Der Riesling-Silvaner<br />
überraschte im Gaumen mit einer<br />
angenehmen Restsüsse, gemäss<br />
Francisca Obrecht in Anlehnung an<br />
die deutschen Rieslinge.<br />
Weissburgunder und<br />
Chardonnay zur Gerstensuppe<br />
Die folgende Bündner Gerstensuppe<br />
wurde von zwei Weissweinen<br />
begleitet. Zum einen vom Jeninser<br />
Weissburgunder 2007<br />
(Annatina Pelizzatti) und zum anderen<br />
vom Chardonnay 2006<br />
(Weingut zur Sonne). Der Jeninser<br />
Weissburgunder 2007 wird im<br />
Stahltank ausgebaut, wobei der<br />
Säureabbau nur zum Teil erfolgt.<br />
Da<strong>du</strong>rch behält der Wein seine<br />
Frische. In der Nase zeigten sich<br />
Aromen von Zitrusfrüchten.<br />
Um einiges gehaltvoller präsentierte<br />
sich der Chardonnay. Er<br />
macht eine Maischengärung von 4<br />
bis 6 Tagen <strong>du</strong>rch und wird zum<br />
Teil im kleinen Holzfass ausge-<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Harmonie von Bündner Wein und Bündner Speisen.<br />
baut. Dies zeigte sich vor allem in<br />
der Nase mit einem deutlichen Vanilletouch.<br />
Im Gaumen hingegen<br />
war das Holz dezent eingebunden,<br />
und eine elegante Säure verlieh<br />
dem Wein Körper.<br />
Blauburgunder – die<br />
Bündner Para<strong>des</strong>orte<br />
Zum Teller mit verschiedenen<br />
Bündner Spezialitäten und dem<br />
anschliessenden Rindsbraten an<br />
Rotweinsauce war die Bühne frei<br />
für die Bündner Para<strong>des</strong>orte, den<br />
Blauburgunder. Zuerst wurden<br />
zwei Blauburgunder von Annatina<br />
Pelizzatti ausgeschenkt. Der Jeninser<br />
Blauburgunder 2007, ein<br />
fruchtiger, traditioneller Blauburgunder,<br />
ausgebaut im grossen Holzfass.<br />
Der Jeninser Pinot Noir Barrique<br />
2006, während 12 Monaten<br />
in französischer Eiche mittlerer<br />
Röstung ausgebaut, zeigte angenehme<br />
Röstnoten in der Nase und<br />
im Gaumen eine schöne Balance<br />
zwischen fruchtigen und würzigen<br />
Noten. Ein eleganter, aber doch<br />
kräftiger Blauburgunder.<br />
Das Pendant vom Weingut zur<br />
Sonne war der Jeninser Pinot Noir<br />
2007 und der Trocla Nera (Romanisch<br />
für schwarze Beere). Ersterer<br />
wird aus eher jungen Reben<br />
mit einem Ertrag von ca. 900g/m2<br />
gekeltert und im grossen Holzfass<br />
ausgebaut. Entsprechend war der<br />
Wein fruchtig-elegant. Der zweite<br />
war die konzentrierte Version <strong>des</strong><br />
ersteren, ein Blauburgunder von<br />
kräftiger Statur, erzeugt aus alten<br />
Rebstöcken in den besten Lagen<br />
mit einem beschränkten Ertrag<br />
von 600g/m 2 .<br />
Das Streben nach Perfektion<br />
Eines kam an diesem gemütlichen<br />
Abend deutlich zum Ausdruck:<br />
Trotz jahrelanger Erfahrung im<br />
Weinbau geben sich Annatina Pelizzatti<br />
und Francisca Obrecht nicht<br />
zufrieden mit dem Erreichten, sondern<br />
sind ständig bestrebt, ihre<br />
Weine weiter zu verbessern. Diese<br />
Entwicklung erfolgt aber immer in<br />
Respekt vor der Leistung vorangegangener<br />
Generationen und im<br />
Einklang mit der Natur. Daraus<br />
entstehen dann Weine der Spitzenklasse,<br />
wie wir sie an diesem<br />
Abend geniessen <strong>du</strong>rften.<br />
«Team-Arbeit»<br />
Solche Spitzenpro<strong>du</strong>kte sind aber<br />
nicht mehr unbedingt die Einzelleistung<br />
von einigen wenigen Winzerinnen<br />
und Winzern in der Bündner<br />
Herrschaft, sondern je länger<br />
je mehr das Ergebnis einer «Team-<br />
Arbeit». In der Bündner Herrschaft<br />
herrscht zurzeit nämlich ein<br />
grosse Dynamik und positive Energie.<br />
Diese bewirkt, dass sich die<br />
zahlreichen Selbstkelterer nicht<br />
mehr nur als Konkurrenten ansehen,<br />
sondern sich zusammenschliessen<br />
und austauschen, damit<br />
sie mit ihren Weinen auch in einer<br />
globalisierten Weinwelt bestehen<br />
können. Und die Kostproben haben<br />
bewiesen, dass die Chancen<br />
dazu äusserst gut stehen.<br />
Mit einem grossen Applaus<br />
wurden die beiden sympathischen<br />
Winzerinnen verabschiedet. Ihnen<br />
ist es gelungen, nach dem langen<br />
Winter mit ihren Weinen Sonne in<br />
unsere Herzen zu bringen.<br />
35
Trotz gewichtiger Traktanden steht<br />
jeweils der kulinarisch-önologische<br />
Teil im Zentrum <strong>des</strong> GV-<br />
Abends der Sektion Zürich, die<br />
sich damit wenig zwinglianisch<br />
gibt. Dem war auch dieses Jahr<br />
so, obwohl ein neuer Präsident erkoren<br />
wurde. Das Veltlin war die<br />
Hauptperson. Der abtretende<br />
Präsi, Urs Nägeli, und sein Nachfolger,<br />
Marco Streit, werden es<br />
dem «Ehrengast» nicht nachtragen.<br />
Denn das, was der Referent<br />
<strong>des</strong> Abends, der sympathische Loris<br />
Zanolari, aus der Valtellina an<br />
die Limmat gebracht hatte, war<br />
schlichtweg grossartig.<br />
Den Auftakt hatte noch vor<br />
der GV der Triacca Brut gemacht,<br />
gekeltert aus der Pignola, einer<br />
autochthonen Weissweintraube<br />
im Veltlin. Ein sehr schönes Beispiel<br />
dafür, dass die Schaumweinbereitung<br />
im einstmals eidgenössischen<br />
Tal in wenigen<br />
Zürich<br />
Generalversammlung in der Wirtschaft Neumarkt, Zürich<br />
Neuer Präsident und grosse<br />
Weine aus dem Veltlin<br />
Zügig, wie immer, wurden die einzelnen Geschäfte der GV 2009 erledigt.<br />
Wichtigstes Traktan<strong>du</strong>m war die Wahl eines neuen Präsidenten. Mit<br />
grossem Applaus wurde Marco Streit, bisher Vorstandsmitglied der<br />
Weinfreunde Zürich, einstimmig, in dieses Amt gewählt. Eine besondere<br />
Ehrung konnte Hanspeter Spillmann entgegen nehmen, der seit 40 Jahren<br />
Mitglied der Sektion Zürich ist. – Annemarie Schröter berichtet:<br />
Jahren ein erstaunlich hohes Niveau<br />
erreicht hat.<br />
Enormer Arbeitsaufwand<br />
im Rebberg<br />
Ein kurzer Dokumentarfilm vermittelte<br />
uns nach der GV die wichtigsten<br />
Daten <strong>des</strong> Veltliner Weinbaus.<br />
So nahmen wir staunend zur<br />
Kenntnis, dass wegen der Steillagen<br />
90% der Verrichtungen in den<br />
Rebbergen in Handarbeit erfolgen.<br />
Der Aufwand pro Jahr ist enorm,<br />
im Vergleich zum Wallis, das 600<br />
Stunden und Kalifornien gar nur<br />
40 Stunden pro ha aufwendet,<br />
werden im Veltlin für die gleiche<br />
Rebfläche, 1200 Stunden benötig!<br />
Entsprechend schwierig ist es,<br />
den fortschreitenden Rückgang<br />
der Rebfläche zu stoppen. Seit deren<br />
grössten Ausdehnung im Jahr<br />
1845, beträgt diese heute nur<br />
noch knapp 2000 ha. Es sind vor<br />
allem die vielen kleinen Rebbau-<br />
Generalversammlung im Zunftsaal der Wirtschaft Neumarkt.<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Marco Streit, der neue Präsident<br />
der Sektion Zürich.<br />
ern, die sich meist im Nebenerwerb<br />
um die Pflege der Reben<br />
kümmern. Die wenigsten <strong>vin</strong>ifizieren<br />
und vermarkten ihre Trauben<br />
selber. Genossenschaften und<br />
Weinhäuser, welche die Trauben<br />
aufkaufen, übernehmen die Verarbeitung<br />
und den Verkauf der<br />
Weine. – Nach diesem informationsgeladenen<br />
Exkurs stellte Loris<br />
Zanolari, jüngster Spross aus dem<br />
Weinhaus Plozza, die einzelnen<br />
Weine aus dem Familienbetrieb,<br />
wie auch jene der Firma Triacca<br />
vor, welche die typischen Veltliner<br />
Gerichte begleiteten.<br />
Weisse Überraschungen<br />
Im Veltlin beschränkt man sich<br />
nicht mehr allein auf die Pro<strong>du</strong>ktion<br />
von Rotweinen aus der Nebbiolo<br />
Traube, hier Chiavennasca genannt.<br />
Vielmehr wird Neues ausprobiert.<br />
Und dies mit beachtlichem Erfolg,<br />
wie die beiden zur Terrine mit<br />
geräucherter Forelle kredenzten<br />
Weissweine zeigten. Triacca wagte<br />
den Versuch und pflanzte Sauvignon<br />
blanc an. Die Trauben wurden<br />
leicht überreif gelesen, zur Hälfte<br />
im Stahl und in kleinen Eichenfässern<br />
ausgebaut. Etwas eleganter<br />
zeigte sich der in der Barrique ausgebaute<br />
Chardonnay von Plozza.<br />
Beide Weine dürften mit dem Alter<br />
der Reben noch etwas an Komplexität<br />
gewinnen, empfahlen sich<br />
aber schon heute als hervorragende<br />
Begleiter zu Fisch.<br />
Wahre Perlen in Rot<br />
Darauf widmeten wir uns den Rotweinen,<br />
und da kamen wahre Perlen<br />
ins Glas! Nichts erinnerte<br />
mehr an den einstigen «Pfiff» im<br />
dicken Veltliner Glas, mit rauen<br />
Tanninen. So etwa fiel besonders<br />
der Riserva La Gatta 2003 <strong>du</strong>rch<br />
seine Fruchtigkeit, gepaart mit einer<br />
angenehmen Säure auf. Und<br />
der Se<strong>du</strong>zione 2003, der nur in<br />
den besten Jahren gekeltert wird,<br />
wurde seinem Namen mehr als<br />
gerecht. Er verführte ebenso <strong>du</strong>rch<br />
seine Ausgewogenheit wie auch<br />
<strong>du</strong>rch eine sehr dezente Holznote.<br />
– Zu den Pizzocheri wurden gleich<br />
zwei Sforzati gereicht: Der San<br />
Hanspeter Spillmann wurde für<br />
40-jährige Mitgliedschaft geehrt.<br />
Domenico gefiel <strong>du</strong>rch seine Eleganz,<br />
wogegen der Vin da Cà,<br />
<strong>du</strong>rch Kraft und Tiefe überzeugte.<br />
Grosse Weine!<br />
Den Hauptgang begleiteten gleich<br />
drei bemerkenswerte Weine: Der<br />
Prestigio 2004, <strong>des</strong>sen Trauben,<br />
nachdem die Ruten vom Rebstock<br />
abgetrennt wurden, im Rebberg<br />
leicht eintrockneten. Der Passione<br />
2004 mit seinen kräftigen Aromen<br />
von reifen Pflaumen und einer gut<br />
eingebauten Holznote. Und der Intrigo<br />
2007, mit dem das Haus Plozza<br />
das vor 200 Jahren an Italien<br />
verloren gegangene Gebiet in der<br />
Flasche wieder mit dem Kanton<br />
Graubünden vereinigte. Eine As-<br />
36 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Loris Zanolari, begeisternder Botschafter<br />
der Valtellina.<br />
semblage von 60% Nebbiolo und<br />
40% Pinot Noir aus der Bündner<br />
Herrschaft. Das Resultat: ein spannender,<br />
moderner Wein mit einer<br />
deutlichen Pinot Noir Aromatik.<br />
Den Veltliner Käse schliesslich<br />
begleitete der Numero Uno<br />
2004, gekeltert aus den Trauben<br />
der ältesten Rebstöcke. Seine herben,<br />
jedoch sehr reifen Tannine<br />
und der lange, nachhaltige Abgang<br />
im Gaumen zeugen von einem<br />
«grossen Wein» mit langer<br />
Lagerfähigkeit!<br />
Hochgrädiger Ausklang<br />
Ein spannender Abend mit vielen<br />
neuen und überraschenden Eindrücken<br />
aus einem für uns völlig<br />
neuen Veltlin klang aus mit einer<br />
Kostprobe <strong>des</strong> «Grappa Passione»<br />
und «Numero Uno», aus dem Haus<br />
Plozza. auf das Hochkarätige folgte<br />
also noch das Hochgrädige. – Niemanden<br />
erstaunt es, dass nach einer<br />
Wein-Parade dieser Klasse, begleitet<br />
von hervorragenden<br />
Gerichten aus der Veltliner Küche,<br />
ganz einfach Freude herrschte.<br />
Einen besonderen Dank verdient<br />
Loris Zanolari vom Hause Plozza,<br />
der die eigenen Weine ebenso<br />
wie jene aus dem Hause Triacca<br />
zugleich mit viel Fachwissen und<br />
nobler Zurückhaltung beispielhaft<br />
kommentierte. Ein echter Botschafter<br />
der grossen Gewächse<br />
aus der Valtellina!<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Vorgängig zur Verkostung und der<br />
Präsentation <strong>des</strong> Gastbetriebs orientierte<br />
Präsident Stephan Wälti<br />
über die Vorstandstätigkeit, die Finanzen<br />
und die Anlässe <strong>des</strong> vergangenen<br />
Jahres. Schwerpunkte<br />
im 2009 bilden die traditionelle<br />
Jungweindegustation, Weine aus<br />
Südtirol, vom Genfersee und aus<br />
Österreich. Michael Rück ergänzt<br />
den Vorstand als neues Mitglied.<br />
Weingut Karin und<br />
Roland Lenz in Iselisberg<br />
Karin und Roland Lenz in Iselisberg<br />
bei Uesslingen im Kanton Thurgau<br />
bezeichnen ihren Betrieb selbst als<br />
das Weingut «mit dem Ozean dazwischen».<br />
Die Kombination von<br />
einem kleinen Weingut, das in der<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Zürcher Weinland<br />
Winzerportrait und Jahresversammlung<br />
Das Weingut<br />
«mit dem Ozean dazwischen»<br />
Ein keineswegs alltägliches Weingut war Ehrengast am Abend der Jahresversammlung<br />
der Weinfreunde Sektion Weinland: das Weingut Karin und Roland<br />
Lenz in Iselisberg. Weshalb der Betrieb als das Weingut «mit dem Ozean<br />
dazwischen» bezeichnet wird, erfuhren die interessierten Mitglieder im Rahmen<br />
der Degustation. – Agi Winter berichtet:<br />
Schweiz und in Chile pro<strong>du</strong>ziert,<br />
ist nicht alltäglich. Und das kam<br />
so: Ende 1993 nutzten Karin und<br />
Roland Lenz die Gelegenheit, 8<br />
Hektaren Reben am Iselisberg im<br />
Kanton Thurgau zu kaufen. Bereits<br />
sechs Jahre später wurde, als<br />
zweites Standbein, mit dem Aufbau<br />
<strong>des</strong> Weingutes Viña Chillan in<br />
Chile begonnen, das heute 30 Hektaren<br />
sowie einen Gastronomie-<br />
Betrieb mit Gästehaus umfasst.<br />
Seit dem Kauf Ende 1993 hat<br />
sich das Weingut in Iselisberg vom<br />
Traubenpro<strong>du</strong>zenten zum Selbstkelterer<br />
entwickelt. Zu diesem Zweck<br />
wurde 1998 der Bau <strong>des</strong> Kelterungs-Gebäu<strong>des</strong><br />
erstellt. Nun konnten<br />
die Trauben unter dem eigenen<br />
Dach <strong>vin</strong>ifiziert und der Verkauf di-<br />
Präsident Stephan Wälti, Organisator/Kellermeister Jürg Naef und<br />
Hausherr Roland Lenz beim Begutachten der Qualitätsweine auf dem<br />
Weingut Lenz in Iselisberg.<br />
rekt ab Weingut gestartet werden.<br />
Auf die Ernte 2001 realisierte das<br />
Weingut den Barrique-Kelleranbau.<br />
Ein weiterer Meilenstein folgte mit<br />
dem Ausbau 2005 <strong>des</strong> Degustationsraums<br />
und <strong>des</strong> Flaschenlagers.<br />
11 Hektaren Reben<br />
in Iselisberg<br />
Heute wird am Iselisberg eine<br />
Rebfläche von rund 11 Hektaren<br />
mit drei Festangestellten bewirtschaftet.<br />
Auf dieser Fläche werden<br />
zwei Hauptsorten, Müller-<br />
Thurgau und Pinot Noir, sowie 12<br />
Spezialitäten wie Sauvignon<br />
Blanc, Pinot Gris, GF 48-12, Zweigelt,<br />
Regent, Garanoir, Rhein-<br />
Riesling, Viognier, Gewürztraminer,<br />
Dornfelder, Solaris und Léon<br />
Millot angebaut, welche die<br />
Grundlage für ein vielfältiges<br />
Wein-Sortiment bilden. Die Jahrespro<strong>du</strong>ktion<br />
dieses «handwerklichen»<br />
Weingutes beträgt rund<br />
70’000 Flaschen pro Jahr.<br />
Weine aus Iselisberg und Chile<br />
Auf dem Weingut in Iselisberg werden<br />
rund 45 verschiedene Weine<br />
aus eigener Pro<strong>du</strong>ktion in der<br />
Schweiz oder aus der Region Bio-<br />
Bio in Chile kreiert und verkauft.<br />
Regelmässig wird an grossen,<br />
<strong>nationale</strong>n und inter<strong>nationale</strong>n<br />
Wein-Verkostungen teilgenommen,<br />
um sich mit anderen «Marktteilnehmern»<br />
zu messen und den eigenen<br />
Standort zu bestimmen. An der<br />
grössten Weinfachmesse der Welt<br />
mit 2740 Ausstellern, der ProWein<br />
in Düsseldorf, wurden zwei Weine<br />
aus eigener Pro<strong>du</strong>ktion als Gewinner<br />
in ihren Preisklassen prämiert:<br />
Der Iselisberger Pinot Noir Barrique<br />
und die Uva Pais Reserva aus Chile.<br />
Dieses Resultat bestätigt, dass<br />
das Weingut Lenz im Thurgau<br />
ebenso wie in Chile auf inter<strong>nationale</strong>r<br />
Ebene qualitativ hoch stehende<br />
Weine pro<strong>du</strong>ziert, die auch<br />
vom Preisniveau her realistisch<br />
sind.<br />
37
Ehepaar Karin und Roland Lenz vom «Weingut mit dem Ozean dazwischen».<br />
IP-Betriebe<br />
Auf ihrem Weinbaubetrieb spielt<br />
die Natürlichkeit und Nachhaltigkeit,<br />
der bewusste Umgang mit<br />
Ressourcen, aber auch die soziale<br />
Verantwortung als Arbeitgeber eine<br />
grosse Rolle. Die Bewirtschaftung<br />
der Rebberge erfolgt nach den<br />
Richtlinien der «integrierten Pro<strong>du</strong>ktion»,<br />
die sehr extensiv und naturnah<br />
ist. So werden nur Weinsorten<br />
angepflanzt, die in unserem Mikroklima<br />
voll ausreifen können, damit<br />
nur optimales reifes und gesun<strong>des</strong><br />
Traubengut geerntet und verarbeitet<br />
werden kann. Mit dem Einsatz eines<br />
speziellen Unterstock-Mulchgerätes<br />
und einer Scheibenegge<br />
erübrigt sich der Herbizid-Einsatz<br />
zur Bekämpfung von Unkraut in den<br />
Reblagen. Auch bei der Traubenpro<strong>du</strong>ktion<br />
der interspezifischen (pilzresistenten)<br />
Rebsorten Regent und GF<br />
48-12 kann meistens auf den Einsatz<br />
von Pflanzenschutzmitteln verzichtet<br />
werden. Positiv respektiert<br />
und unterstützt wird die indivi<strong>du</strong>elle<br />
Entwicklung je<strong>des</strong> Weines im Keller,<br />
wobei je nach Bedarf Holzfässer<br />
und Barriques benützt werden, um<br />
die Reife <strong>des</strong> Weins zu fördern und<br />
seine Haltbarkeit zu verbessern.<br />
Attraktives Verkostungsangebot<br />
Zum Apéro wurde ein lebendiger,<br />
fruchtiger, galanter «Cuvée weiss<br />
2008» aus 50% Müller-Thurgau<br />
und 50% GF 48-12 (pilzresistente<br />
Kreuzung aus Villard blanc x Bac-<br />
cus) gereicht, der dem Gaumen<br />
«sweet and sour» schmeichelt.<br />
Als erste Weisser wurde ein<br />
trockener, goldiger Rhein-Riesling<br />
2007, der mit mineralischen Noten<br />
und dezenter Süsse aufwartete,<br />
degustiert. Der leuchtend<br />
gelbe «Quarteto» weiss 2007 ist<br />
eine Assemblage aus Sauvignon<br />
blanc, Müller-Thurgau, GF 48-12<br />
und Pinot Gris und besticht <strong>du</strong>rch<br />
seine exotischen, vielschichtigen<br />
Duftnoten. Birnen- und etwas Honig-Noten<br />
prägen den fülligen Pinot<br />
Gris Barriques 2007.<br />
Bei den Roten wurde ein Tankmuster,<br />
ein saftiger Zweigelt 2007,<br />
mit violetten Reflexen, mit Waldbeeren-Aroma<br />
und im Abgang mit<br />
kräftigem Tannin degustiert. «Lenz<br />
Sélection» rot 2007 besteht aus einer<br />
Assemblage von Pinot Noir,<br />
Zweigelt und Garanoir Trauben,<br />
wobei nach der getrennten Maischengärung<br />
der Ausbau gemeinsam<br />
während 11 Monaten in älteren<br />
Eichenfässern erfolgt. Ein tief<br />
<strong>du</strong>nkles Rot zeichnet den gut ausbalancierten<br />
Pinot Noir Barrique<br />
2007 aus, der ein Bukett von Waldbeeren<br />
aufweist und mit dezentem<br />
Tannin im Abgang aufwartet.<br />
Aus dem Weingut Viña Chillan<br />
aus Chile stammt der <strong>du</strong>nkelfarbige<br />
Malbec 2007, der süsslich<br />
nach schwarzen Beeren <strong>du</strong>ftend<br />
sich ausgewogen präsentiert.<br />
Ebenfalls aus Chile kommt der<br />
runde, harmonische Carmenère<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Reserva 2006 mit intensiven Terroirdüften,<br />
u.a. Kräuter, Heu, Eukalyptus<br />
sowie schwarze Beeren.<br />
Den krönenden Abschluss bildete<br />
der violette Dessertwein «Dolce<br />
Vita» rot 2007 aus 100% Pinot Noir<br />
Trauben mit Noten von reifen Zwetschgen,<br />
Pflaumen und Konfitüre.<br />
Zu Beginn wurde ein ausgezeichnet<br />
zubereitetes, herbstliches Essen<br />
serviert, das allgemein grossen Anklang<br />
fand. Dazu wurde Eisenhalder<br />
Blauburgunder gereicht.<br />
Nun begrüsste der Präsident<br />
die Weinfreundinnen und Weinfreunde<br />
und erkläre kurz die Auswahl<br />
der Weine. Diesen Herbst<br />
waren die Weine quer <strong>du</strong>rch die<br />
«Schaffhauser Weinlandschaft»,<br />
ungefähr nach Grösse und Bedeu-<br />
Schaffhausen<br />
Jürg Naef, Organisator <strong>des</strong> Anlasses,<br />
stellte mit dem Weingut Karin<br />
und Roland Lenz in Iselisberg<br />
ein junges, innovatives, kreatives<br />
und kommunikatives Winzerpaar<br />
vor, das den Spagat Chile -<br />
Schweiz auf seine Weise «handwerklich»<br />
meistert.<br />
Grossaufmarsch im Bistro La Résidence<br />
Herbstdegustation<br />
Für die traditionelle Herbstdegustation hatte der Vorstand dieses Jahr das Bistro<br />
La Résidence ausgewählt. Mit 96 TeilnehmerInnen war der gemütlich<br />
Saal bald bis auf den letzten Platz gefüllt. – Unter ihnen sass auch die Berichterstatterin<br />
Ursula Oertle:<br />
tung der einzelnen Orte, ausgewählt<br />
worden. Es resultierte daraus<br />
eine Palette von 14 Weinen,<br />
welche nun zur Degustation ausgeschenkt<br />
wurde.<br />
Prominenter Jungwinzer<br />
kommentierte<br />
Männiglich freute sich die Präsentation<br />
der Weine <strong>du</strong>rch den jungen<br />
Winzer und Oenologen Stefan Gysel,<br />
als Schaffhauser Weinfreunde<br />
Zwei Spezialisten, welche die Materie im Griff hatten: Degustationsleiter<br />
Stefan Gysel und …<br />
38 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
… Ruedi Bolli, «Herr über die 112 Degustationsflaschen».<br />
einer «aus den eigenen Reihen»,<br />
der sich in den letzten Jahren einen<br />
guten Namen gemacht hat.<br />
Stefan Gysel kommentierte nun jeden<br />
einzelnen Wein und gab parallel<br />
zur Degustation die treffenden<br />
Degustationsnotizen ab.<br />
Dazwischen informierte er<br />
über den Ablauf <strong>des</strong> Rebjahres<br />
2008. Der ehe trübe Sommer war<br />
wider Erwarten nicht schlecht für<br />
die Rebe, da er relativ warm war.<br />
Im kühlen September wurde eventuell<br />
drohende Fäulnis zurückgehalten<br />
und die schwankenden<br />
Temperaturen erwiesen sich als<br />
günstig für die Weissweintrauben,<br />
die in der Folge gesund geerntet<br />
werden konnten.<br />
Was den Pinot Noir anbelangte,<br />
so wurde <strong>du</strong>rch den kalten<br />
September der Säureabbau gebremst<br />
und damit die ohnehin<br />
lange Reifezeit <strong>des</strong> Pinot verlängert,<br />
was die Weinlese verzögerte.<br />
Wer als Winzer genug Ge<strong>du</strong>ld<br />
aufbrachte, der wurde<br />
belohnt – die Säure ging schliesslich<br />
zurück, allerdings musste teilweise<br />
bis knapp Mitte November<br />
mit der Lese zugewartet werden.<br />
Bei der Pinot-Ernte resultierte im<br />
Klettgau ein Gehalt von 90 – 94<br />
Grad Oechsle, also erfreuliche<br />
Aussichten für das Potenzial <strong>des</strong><br />
künftigen Weins!<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Grosse Vielfalt<br />
Vorerst überzeugte uns das breite<br />
Angebot an verschiedenen Rebsorten<br />
in Varietät und Qualität –<br />
unter den 14 degustierten Weinen<br />
konnte nun jeder seinen persönlichen<br />
Favoriten erküren und aus<br />
den angebrochenen Flaschen<br />
nachschenken. – Die fachkundige<br />
und sehr sympathische Degustationsleitung<br />
<strong>du</strong>rch Stefan Gysel<br />
wurde vom Präsidenten verdankt<br />
und von den Weinfreunden mit<br />
anhaltendem Applaus bestätigt.<br />
Wer den Abend noch mit einem<br />
Dessert abrunden wollte,<br />
konnte sich mit Kaffee und Kuchen<br />
am Buffet bedienen und den<br />
Abend im Austausch mit anderen<br />
Weinfreunden ausklingen lassen.<br />
Alles in Allem: Eine sehr gelungene<br />
Herbstdegustation 2008.<br />
Die degustierten Weine<br />
- Riesling x Sylvaner 2007, Buchberg,<br />
Fam. Sigrist, Weinbau Murkathof,<br />
Buchberg<br />
- Riesling-Silvaner Graf von Spiegelberg<br />
2007, Hallau, Weinkellerei<br />
Rahm, Hallau<br />
- Pinot Blanc Terra Florales 2007,<br />
Hallau, Hans Schlatter Weinbau u.<br />
Kellerei, Hallau<br />
- Heerenberger Pinot Blanc 2007,<br />
Schaffhausen, Keller’s Chloster<br />
Wy, Marlies Keller, Schaffhausen<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
- Seyval Blanc 2007, Löhningen,<br />
Weinbaugenossenschaft Löhningen<br />
- Chardonnay Classique 2006,<br />
Oberhallau, Baumann Weingut,<br />
Oberhallau<br />
- Barrique Regent 2006, Hallau, F. +<br />
R. Gianini-Walter, Weinbau, Hallau<br />
- Regent im Holz 2006, Osterfingen,<br />
Arnold Deuber, Weinbau z.<br />
Ochsen, Osterfingen<br />
- Cabernet-Dorsa 2006, Altdorf,<br />
Familie Albert Fehr, Weingärtlihof,<br />
Altdorf<br />
- CABADOR Wunderstaa 2007,<br />
Der Präsident begrüsste das Winzerehepaar,<br />
das bereits zum 3.<br />
Mal für uns Schaffhauser Weinfreunde<br />
Thema einer Veranstaltung<br />
war – das erste Mal 1992 unter<br />
dem Titel «Tasmanien, ein<br />
Weingebiet im Entstehen», das<br />
zweite Mal eine Degustation bei<br />
welcher die Ausstellung von tas-<br />
Hallau, Ernst & Esther Gasser-Bircher,<br />
Weinbau Hallau<br />
- Osterfinger Badwy 2007, Osterfingen,<br />
Weingut Bad Osterfingen,<br />
Fam. Meyer, Osterfingen<br />
- Pinot HWG Auslese 2007, Wilchingen,<br />
HWG-Weine, H. W. Gysel,<br />
Wilchingen<br />
- Leibachers Cuvée E & E 2005,<br />
Stein am Rhein, Elsbeth und Erwin<br />
Leibacher-Alder, Hemishofen<br />
- Stamm Pinot Merlot 2006,<br />
Thayngen, Thomas & Mariann<br />
Stamm-Ermond, Thayngen<br />
Weiterbil<strong>du</strong>ngsabend im Hombergerhaus<br />
Weine aus Tasmanien<br />
Die Chance, Ruth und Hans-Peter Althaus während ihrer Schweizer Degustations-Tournee<br />
auch in Schaffhausen empfangen zu dürfen, wollte sich der<br />
Vorstand nicht entgehen lassen, zumal sich das Thema «Weine aus Tasmanien»<br />
hervorragend für den Weiterbil<strong>du</strong>ngsabend eignete. Fast 60 interessierte<br />
Weinfreunde hatten sich zur Degustation mit Imbiss im Hombergerhaus<br />
angemeldet, unter ihnen auch Ursula Oertle, welche berichtet:<br />
manischem Kunsthandwerk sowie<br />
Didgeridoo-Live-Musik einen besonderen<br />
Rahmen bildeten und<br />
eben heute mit dem Weiterbil<strong>du</strong>ngsabend.<br />
Nun las er einen<br />
Auszug aus einem Brief aus dem<br />
Jahr 1990 vor, in dem Hans-Peter<br />
Althaus, als ehemaliger Zentralpräsident<br />
<strong>ANAV</strong>, von seinen ersten<br />
Hans-Peter Althaus (stehend im Hintergrund) zog mit seinen interessanten<br />
Informationen die Schaffhauser Weinfreunde in seine Banne.<br />
39
Hatten nach der Degustation allen Grund für zufriedene Gesichter: Ruth und<br />
Hans-Peter Althaus mit Präsident Cornel Oertle. (von links nach rechts)<br />
Erfahrungen im Rebbau in Tasmanien<br />
berichtet hatte und entlockte<br />
damit dem Winzer ein Schmunzeln.<br />
Nur zu gut erinnerte er sich<br />
an diese Zeit, meinte Hans-Peter<br />
Althaus, als er das Wort ergriff,<br />
um seinen Betrieb vorzustellen.<br />
Stoney Vineyards<br />
und Domaine A<br />
Anhand einer Karte erläuterte er<br />
dann einerseits die Lage <strong>des</strong> kleinen<br />
zu Australien gehörigen Inselstaats<br />
Tasmanien mit seinen rund<br />
500’000 Einwohnern, wie auch<br />
den genauen Standort <strong>des</strong> Stoney<br />
Vineyards und Domaine A. Dieser<br />
weist ideale, klimatische Verhältnisse<br />
auf, profitiert von mediterranem<br />
Klima und bleibt <strong>du</strong>rch Gebirgsketten<br />
vor Winden aus<br />
Südwesten geschützt.<br />
Die jährliche Niederschlagsmenge<br />
entspricht mit ca 480mm<br />
etwa derjenigen <strong>des</strong> Oberwallis.<br />
Allfällig fehlende Feuchtigkeit<br />
kann mit dem Tropfenbewässerungssystem<br />
ergänzt werden.<br />
Lange sonnige Tage prägen die<br />
Vegetationsperiode und schliessen<br />
Botrytis-Befall aus, wie die<br />
letzten 18 Jahre gezeigt haben.<br />
Die Reifezeit der Trauben erfolgt<br />
über längere Zeit und wird im<br />
Herbst <strong>du</strong>rch trockene, warme,<br />
föhnartige Nordwinde unterstützt.<br />
Die hohe UV-Einstrahlung hat<br />
Einfuss auf die kräftige Farbe und<br />
ergibt mehr Extrakt in den Traubenhäuten.<br />
Die Reben sind alle<br />
wurzelecht, da Tasmanien nicht<br />
von der Reblaus betroffen war.<br />
Angepflanzt werden in Stoney Vineyard<br />
und Domaine A Merlot,<br />
Cabernet Sauvignon, Cabernet<br />
Franc und Petit Verdot sowie eine<br />
kleinere Menge Sauvignon Blanc.<br />
Beim Cabernet Sauvignon<br />
bleiben ca. 8-10 Augen pro Stock,<br />
was etwa eine Flasche Wein pro<br />
Stock ergibt. Der Cabernet Sauvignon<br />
Domaine A bleibt ca. 24<br />
Monate im Holz und wird in dieser<br />
Zeit 4 – 8 x umgezogen, beim Cabernet<br />
Sauvignon Stoney Vineyard<br />
sind es rund 18 Monate im Fass. –<br />
Eine Reihe von Bildern (Dias) von<br />
Keller und Weinbergen veranschaulichten<br />
den Vortrag und<br />
machten neugierig auf die zu degustierenden<br />
Weine.<br />
Die degustierten Weine<br />
Stoney Vineyard: Sauvignon Blanc<br />
2004, Pinot Noir Reserve 2004,<br />
Cabernet Sauvignon 1999 und<br />
2003,<br />
Domaine A: Lady A, Fumé<br />
Blanc 2004, Pinot Noir 2003, Cabernet<br />
Sauvignon 1997, 1999 und<br />
2000<br />
Rege Diskussionen<br />
Bereits nach zwei ersten Weiss -<br />
weinen war die Diskussion lanciert.<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Die meisten Weinfreunde empfanden<br />
den Sauvignon Blanc als nicht<br />
typisch in Nase und Gaumen – eine<br />
interessante Erfahrung, welchen<br />
Einfluss einerseits Klima wie auch<br />
unterschiedlicher Ausbau und das<br />
Auftreten von Tertiäraromen auf<br />
eine vermeintlich bekannte Traubensorte<br />
haben können.<br />
Zu den Rotweinen wurde nun<br />
ein reichhaltiger Teller mit<br />
Trockenfleisch und Käse serviert.<br />
Mit den ausdrucksstarken Rotweinen<br />
im Bordeaux-Style geniesst<br />
Hans-Peter Althaus weltweit<br />
grosse Anerkennung, und Anhänger<br />
dieser besonderen Weine,<br />
teilweise mit dem so genannten<br />
Bret-Ton, gab es auch in den Reihen<br />
der Weinfreunde. Eine tolle<br />
Gelegenheit, Weine kosten zu<br />
können, die sich doch deutlich von<br />
unseren Blauburgundern unterscheiden<br />
– sowohl in Bouquet und<br />
Gaumen als auch in den deutlich<br />
höheren Preisen, die einerseits<br />
von der aufwändigen Herstellung<br />
als auch von der begrenzten<br />
Menge herrühren.<br />
Im Schlusswort <strong>des</strong> Präsidenten<br />
wurde die interessante Präsentation<br />
und Degustationsführung<br />
von Hans-Peter Althaus<br />
herzlich verdankt, mit den besten<br />
Wünschen für eine weiterhin erfolgreiche<br />
Zukunft in Tasmanien.<br />
Generalversammlung im Schützenhaussaal<br />
Mit kleinem Einblick in die<br />
grosse Weinwelt Spaniens<br />
Auch dieses Jahr strömten die Schaffhauser Weinfreunde frühzeitig in den<br />
Schützenhaussaal zum «verre d’amitié», das wir vor einigen Jahren von unseren<br />
Westschweizer Weinfreunden «kopiert» hatten. Empfangen wurden die<br />
Teilnehmer mit Tapashäppchen und einem Glas fruchtigen Trascampanas<br />
Verdejo Blanco 2007, der wunderbar auf den spanischen Abend einstimmte. –<br />
Ursula Oertle berichtet:<br />
Zuerst stand der geschäftliche<br />
Teil, die Generalversammlung, auf<br />
dem Programm. Diese wurde ordnungsgemäss<br />
und problemlos abgewickelt.<br />
Es galt unter Anderem<br />
zwei neue Vorstandsmitglieder zu<br />
wählen und deren Vorgänger zu<br />
verabschieden.<br />
Einerseits trat unser zuverlässiger<br />
Kassier Herbert Häni zurück,<br />
seine Dienste wurden entsprechend<br />
verdankt. Andererseits zog<br />
sich nun auch unsere frühere Präsidentin<br />
Marcelle Bader aus der Vorstandsarbeit<br />
zurück, nachdem sie<br />
das Präsidium bereits vor 8 Jahren<br />
abgegeben hatte. Ihre Arbeit<br />
wurde mit einem Blumengeschenk<br />
und grossem Beifall gewürdigt –<br />
ihre grosse Erfahrung und ihre<br />
charmante Art wird man im Vorstand<br />
vermissen. – Die zwei neuen<br />
Vorstandsmitglieder Armin Külling<br />
und Ruedi Werner wurden mit Applaus<br />
gewählt; sie werden den Vorstand<br />
bestimmt gut ergänzen.<br />
Die eindrucksvollen Augen<br />
<strong>des</strong> Ex-Mister Schweiz?<br />
Nun folgte der genussvolle Teil,<br />
die Degustation mit darin eingebettetem<br />
Aben<strong>des</strong>sen. Weshalb<br />
ein Ex-Mister Schweiz unsere Spanien-Degustation<br />
präsentierte:<br />
Im Jahr 2006 wurden wir am<br />
Dia del Vino in Zürich auf den Stand<br />
der noch jungen PAMISA aus dem<br />
freiburgischen Grolley aufmerksam.<br />
40 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Vater Juan Miguel San Juan und<br />
seine beiden Söhne Patrick und Miguel<br />
präsentierten damals ihre<br />
Weine. Wer nun glaubt, die Schreiberin<br />
sei den eindrucksvollen Augen<br />
<strong>des</strong> Juniors Miguel San Juan –<br />
späterer Mister Schweiz 2006 – erlegen,<br />
irrt gewaltig.<br />
Der Präsident war es, der an<br />
einem der gekosteten Rioja-<br />
Weine besonderen Gefallen fand.<br />
Daraus resultierte später die Inspiration<br />
zu einer privaten Reise<br />
<strong>du</strong>rch Rioja und Ribera del Duero.<br />
Unter anderem besuchten wir<br />
auch zwei Pro<strong>du</strong>zenten, deren<br />
Wein an besagtem Stand der PA-<br />
MISA Anklang gefunden hatte.<br />
Mit reich- und nachhaltigen<br />
Eindrücken kehrten wir aus Spanien<br />
zurück. Die Idee reifte, dass<br />
ein Querschnitt <strong>du</strong>rch Spaniens<br />
Weinwelt das ideale Thema für die<br />
Degustation im Anschluss an unsere<br />
Generalversammlung wäre.<br />
Dabei war für uns die Firma PA-<br />
MISA mit ihrem grossen Beziehungsnetz<br />
und den direkten, persönlichen<br />
Kontakten zu ihren<br />
Pro<strong>du</strong>zenten der ideale Vertreter<br />
für die spanischen Weine. So<br />
<strong>du</strong>rfte der Präsident nun Miguel<br />
San Juan zur Präsentation eines<br />
kleinen Einblicks in die grosse<br />
Weinwelt Spaniens begrüssen.<br />
Blick auf die grosse<br />
Weinwelt Spaniens<br />
Auf einer Übersichtskarte am<br />
Laptop zeigte Miguel San Juan<br />
vorerst die geografische Lage der<br />
verschiedenen Weinregionen Spaniens<br />
auf, aus welchen wir Wein<br />
kosten würden, nämlich: Rueda,<br />
Rioja, Ribera del Duero, Priorat, Pene<strong>des</strong>,<br />
Bierzo, Valles de Sadacia,<br />
Castilla und Alicante. Per Google-<br />
Im Schützenhaussaal genossen an der Generalversammlung über 80<br />
WeinfreundInnen die überzeugende Weinauswahl von Miguel San Juan.<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Weinfreundin Margret Tschopp, nicht nur begeistert von den spanischen Weinen, packte die Gelegenheit und<br />
die Gebrüder San Juan (Miguel links und Patrick rechts) beim Schopf.<br />
Earth wurde jeweils das betreffende<br />
Gebiet bis zum Weingut parallel<br />
zur Degustation <strong>des</strong> Weines<br />
herangezoomt. Eine detaillierte Liste<br />
mit Beschreibung und Degustationsnotizen<br />
zum betreffenden<br />
Wein vervollständigte das Ganze.<br />
Ein ausgezeichnet zubereitetes<br />
spanisch inspiriertes Menu aus der<br />
Schützenhausküche von Roland<br />
Reutimann vervollständigte den Genuss.<br />
Miguel San Juan hatte eine<br />
sehr interessante und abwechslungsreiche<br />
Auswahl zusammengestellt.<br />
Nebst gängigen Rebsorten<br />
gab’s auch eher unbekannte, autochtone<br />
Sorten wie zum Beispiel<br />
Mencía oder Monastrell. Die einerseits<br />
ausdrucksvollen und doch geschmeidigen<br />
Weine überzeugten sowohl<br />
in Nase als auch im Gaumen.<br />
Die degustierten Weine<br />
- Trascampanas Verdejo Blanco,<br />
2007, María Jesús de la Hoz Monsalve,<br />
D. O. Rueda<br />
- Val de Paxariñas Capricho Blanco,<br />
2007, Gancedo, D. O. Bierzo ( Favorit<br />
<strong>des</strong> Präsidenten unter den Weissen)<br />
- Pardas Xarel-Lo, 2007, Pardas, D.<br />
O. Penedès<br />
- Ontañón Crianza, 2005, Ontañón,<br />
D. O. Ca Rioja<br />
- Capilla del Fraile, 2005, Capilla<br />
del Fraile, V. T. Castilla<br />
- Casa Balaguer, 2006, Bernabé<br />
Navarro, D. O. Alicante<br />
- Lo Piot, 2002, Cesca Vicent, D. O.<br />
Ca Priorato<br />
- Xestal, 2005, Gancedo, D. O.<br />
Bierzo<br />
- Lynus Crianza, 2005, Pagos del<br />
Infante, D. O. Ribera del Duero<br />
- Marco Fabio Dulce Blanco, 2007,<br />
Peñuela-Ontañón, V. T. Valles de<br />
Sadacia<br />
Die interessante Präsentation<br />
<strong>du</strong>rch Miguel San Juan und die<br />
Unterstützung <strong>du</strong>rch <strong>des</strong>sen Bruder<br />
Patrick wurde mit grossem<br />
Applaus verdankt. Danach war<br />
noch Gelegenheit, sich mit Fragen<br />
an die Familienmitglieder der PA-<br />
MISA zu wenden, den einen oder<br />
anderen Wein nachzukosten und<br />
damit einen grossartigen, spanischen<br />
Abend ausklingen zu lassen.<br />
41
Den geschäftlichen Teil erledigte<br />
Präsident Freddy Wüest zügig. Im<br />
Vorstand ergaben sich einige Änderungen:<br />
Für den zurücktretenden<br />
Beisitzer Christoph Hug wurden<br />
gleich zwei neue Mitglieder gewählt.<br />
Der neue Vorstand setzt sich<br />
wie folgt zusammen:<br />
Freddy Wüest, Präsident<br />
Martin Wiederkehr und<br />
Daniel Pulver, Weinmagister<br />
Heidi Büchler, Kassierin<br />
Edith Hensler und<br />
Toni Friberg, neue Beisitzer<br />
Christiane Keller, Aktuarin<br />
Beim anschliessenden guten<br />
Nachtessen blieb viel Zeit, um<br />
Freundschaften zu vertiefen und<br />
neue Weinfreunde kennen zu lernen.<br />
Ufnau<br />
Gut besuchte Generalversammlung der Sektion Ufnau<br />
GV erweitert Vorstand<br />
Wie je<strong>des</strong> Jahr war die Generalversammlung der Sektion Ufnau sehr gut besucht,<br />
obwohl keine Degustation stattfand. Christiane Keller berichtet:<br />
Programm 2009<br />
27. März: «Was kostet Qualität?»Blind-Vergleichsdegustation<br />
sortengleicher oder regionaler<br />
Weine aus dem<br />
Preissegment von Fr. 4.00 bis<br />
30.00. Zusammengestellt und<br />
moderiert von Hansjürg Keller<br />
5. Juni: Besuch bei der Weinbauernfamilie<br />
Hohl in Stäfa<br />
29./30. August:<br />
2-tägige Reise ins Lavaux<br />
23. Oktober:<br />
Unbekannte Weissweine aus dem<br />
Norden von Spanien, mit Weinmagister<br />
Martin Wiederkehr<br />
20. November:<br />
Marroni- und Käse-Essen<br />
29. Januar 2010:<br />
32. Generalversammlung<br />
Der neue Vorstand der Sektion Ufnau (von links): Daniel Pulver,<br />
Freddy Wüest, Heidi Büchler, Toni Friberg (neu), Christiane Keller,<br />
Martin Wiederkehr und Edith Hensler (neu).<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
«Schloss Weinfelden auf dem Ottenberg» (Foto: A. Bärtsch, Warth)<br />
Präsident Erich Müller konnte die<br />
stattliche Zahl von 30 Mitgliedern<br />
zum ersten Anlass im Jahre 2009<br />
herzlich begrüssen. Er dankte allen<br />
für das Erscheinen und stellte die<br />
drei Präsentatoren (Pro<strong>du</strong>zenten)<br />
kurz vor. Der Ablauf <strong>des</strong> Abends<br />
fand dieses Mal in einem etwas<br />
ungewohnten Rahmen statt. Es<br />
gab keine reine Weindegustation,<br />
sondern eine in ein Viergangmenu<br />
eingebettete, gemeinsame Degustation<br />
von Käse, Brot und Wein.<br />
Zum Apéro wurde uns ein<br />
«Chlöpfwy» von Benno Forster,<br />
Weinfelden, gereicht, begleitet<br />
von zwei unterschiedlich alten Hobelkäsen<br />
aus Grindelwald und<br />
zwei verschiedenen Brotsorten.<br />
Thurgau<br />
Präsentation im Gasthof Trauben, Weinfelden<br />
Käse - Brot - Wein<br />
Der Organisator <strong>des</strong> Abends konnte am 20. Februar drei Pro<strong>du</strong>zenten aus der<br />
Region Weinfelden, im Mittelthurgau gelegen, zur Präsentation ihrer Betriebe<br />
gewinnen, Johann Steinmann, Käsespezialist, Inhaber der Firma Chäs Renz<br />
GmbH, Weinfelden, Andreas Lehmann Senior, Lehmann Holzofenbeck AG,<br />
Lanterswil, und Michael Broger, Weinbauer in Ottoberg. Olivia und Jürg Langer<br />
vom Gasthaus zum Trauben in Weinfelden haben es einmal mehr verstanden,<br />
Weinfreundinnen und Weinfreunde mit ihrer ideenreichen Kochkunst<br />
zu einem nicht ganz einfachen Thema zu überzeugen und zu<br />
verwöhnen. – Jürg Götsch berichtet:<br />
Zum «Bonaparte»<br />
Müller-Thurgau<br />
und Weissherbst<br />
Zur Vorspeise, überbackener Bonaparte,<br />
ein Weichkäse der Firma<br />
Strähl aus Siegershausen, auf einer<br />
gebratenen Apfelscheibe mit weiteren<br />
Brotsorten von Lehmann, servierte<br />
uns Michael Broger seinen<br />
Müller-Thurgau 2007 sowie seinen<br />
Weissherbst 2007. Bei beiden Weinen<br />
wurde kein Säureabbau <strong>du</strong>rchgeführt.<br />
Der Weissherbst, aus dem<br />
Ablaufsaft der Blauburgundertrauben<br />
gewonnen, wurde in gebrauchten<br />
Barriques ausgebaut. Die säurebe-tonten<br />
Weine vertrugen sich<br />
ausgezeichnet mit der Apfel-Käse-<br />
Kombination.<br />
42 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Zum Hauptgang Blauburgunder<br />
Der Hauptgang, ein Fleischrouladen<strong>du</strong>ett<br />
mit verschiedenen Käsefüllungen,<br />
Kartoffelstock und<br />
Gemüse, wurde von drei verschiedenen<br />
Blauburgunderweinen begleitet.<br />
Zwei davon stammten aus<br />
der Pro<strong>du</strong>ktion von Michael Broger:<br />
der eine, sein normaler Blauburgunder<br />
2006 reifte in grossen Holzfässern<br />
und gebrauchten Barriques.<br />
Der andere, mit dem Namen «alte<br />
Rebe» 2006, wird aus Trauben von<br />
Rebstöcken mit dem gleichen Jahrgang<br />
wie Michael Broger gekeltert<br />
und in neuen oder einmal gebrauchten<br />
Barriques ausgebaut.<br />
Der dritte Rotwein, ein Blauburgunder<br />
«non filtré» 2004, stammte aus<br />
dem Weingut Burkhart. Willi Burkhart<br />
ist ein Mitglied der Thurgauer<br />
Weinfreunde. Alle drei Rotweine,<br />
aus unterschiedlichen Höhenlagen<br />
<strong>des</strong> Ottenberges stammend, überzeugten<br />
uns mit ihrer Qualität und<br />
den nicht aufdringlichen Holznoten.<br />
Ein Thurgauer «Port»<br />
zum Nachtisch<br />
Zum Dessert, Stilton Käse und<br />
Früchtebrot, genossen wir vom<br />
Weingut Burkhart einen Likörwein<br />
aus Blauburgundertrauben 2004,<br />
der wie ein Portwein gekeltert<br />
wurde. Dieses Dessert, entsprechend<br />
dem Thema <strong>des</strong> heutigen<br />
Abends: Käse - Brot – Wein, bildete<br />
einen grandiosen Abschluss.<br />
Die Zeit zwischen den einzelnen<br />
Gängen wurde von den drei innovativen<br />
Pro<strong>du</strong>zenten jeweils für<br />
eine kurze, jedoch sehr interessante<br />
Betriebsvorstellung genutzt.<br />
– Das ganz spezielle Fazit <strong>des</strong><br />
Abends war, dass alle drei unterschiedlichen<br />
Pro<strong>du</strong>zenten mit<br />
Gärungen arbeiten. Der Käse<br />
<strong>du</strong>rchläuft bei seiner Reifung eine<br />
Gärung, der Brotteig wird mit einer<br />
Gärung luftig gemacht und ohne<br />
Gärung gäbe es keinen Wein!<br />
Erich Müller bedankte sich beim<br />
Organisator <strong>des</strong> Abends, Vorstands-<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
mitglied Jürg Götsch, sowie den<br />
drei Referenten für die ausgezeichnete<br />
Präsentation ihrer Pro<strong>du</strong>kte und<br />
ihres Könnens. Mit grossen Applaus<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
wurde den Referenten, der Küchenund<br />
Servicebrigade <strong>des</strong> Gasthauses<br />
zum Trauben für das gute Gelingen<br />
<strong>des</strong> Abends ausgiebig gedankt.<br />
Degustationsabend im Gasthof zum Trauben in Weinfelden<br />
Das neue Südtirol erlebt<br />
Die Zeit der ehemalien Massenweine Kaltersee und St. Magdalener aus dem Südtirol,<br />
welche vor 30 Jahren in keiner Beiz fehlten, ist glücklicherweise vorbei.<br />
Marco Vogel, Inhaber der Firma Georg Vogel Weine aus Zürich, präsentierte uns<br />
am 28. November 2008 eine interessante Auswahl heutiger Südtiroler Weine.<br />
Nach der Degustation von acht verschiedenen Sorten genossen wir einmal mehr<br />
ein zum Thema passen<strong>des</strong>, ausgezeichnetes Nachtessen aus der Küche von Jürg<br />
Langer vom Gasthof zum Trauben in Weinfelden. – Jürg Götsch berichtet:<br />
Eine stattliche Schar von 47 Thurgauer<br />
Weinfreunden fand den<br />
Weg in den Gasthof zum Trauben<br />
in Weinfelden und wurde von unserem<br />
Präsidenten Erich Müller<br />
herzlich begrüsst. Der Organisator<br />
<strong>des</strong> Abends, Vorstandsmitglied<br />
Ruedi Wellauer, stellte uns den<br />
Referenten <strong>des</strong> Abends, Marco<br />
Vogel, Inhaber der Firma Georg<br />
Vogel Weine aus Zürich, vor.<br />
Südtirol-Spezialist<br />
Die Firma Georg Vogel Weine<br />
führt ausschliesslich Weine aus<br />
den verschiedenen Anbaugebie-<br />
Das Benediktinerkloster Muri-Gries in Bozen.<br />
ten <strong>des</strong> Südtirols und dem angrenzenden<br />
Trentino ein. Solide Verbin<strong>du</strong>ngen<br />
über drei Generationen<br />
zu Spitzenpro<strong>du</strong>zenten garantieren<br />
authentische Weine. Die<br />
Firma betreibt auf dem Premstallerhof<br />
in St. Magdalena bei Bozen<br />
selber Weinbau. Früher gelangten<br />
die Importe alle an den Handel.<br />
Seit fünf Jahren werden auch Lieferungen<br />
an Private ausgeführt.<br />
Schon Räter betrieben Weinbau<br />
Archäologische Funde aus der Zeit<br />
von 500 v. Chr. haben bewiesen,<br />
dass im Südtirol bereits zu jener<br />
Zeit <strong>du</strong>rch die ansässigen Räter<br />
Weinbau betrieben wurde. Nach<br />
der Eroberung <strong>des</strong> Südtirols <strong>du</strong>rch<br />
die Römer 15 v. Chr. staunten diese<br />
nicht schlecht, als sie sahen, dass<br />
hier der Wein bereits in mit eiser-<br />
Die degustierten<br />
Weine<br />
Weissburgunder Vial 2007<br />
(90% Stahltank/10% Barrique),<br />
Kellerei Kaltern<br />
Pinot Grigio Söll 2007 (80 %<br />
Stahltank/20% Barrique), Kellerei<br />
Kaltern<br />
St. Magdalener Premstallerhof<br />
2007, Rottensteiner, Bozen<br />
Lagrein Riserva 2005 (15 Monate<br />
im grossen Eichenfass),<br />
Rottensteiner, Bozen<br />
Lagrein Gries Riserva 2005,<br />
Barrique, Rottensteiner, Bozen<br />
Lagrein «Carano» 2006 (11<br />
Monate Barrique, je 50% altes<br />
und neues Holz), Baron Di<br />
Pauli, Kaltern<br />
Merlot Lasón 2006 (14 Monate<br />
Barrique, 1/4 neues Holz) Kellerei<br />
Kaltern<br />
Cabernet Sauvignon Riserva<br />
Pfarrhof 2006 (20 Monate Barrique,<br />
2/3 neues Holz), Kellerei<br />
Kaltern<br />
Die zum Nachtessen<br />
kredenzten Weine<br />
Gewürztraminer Campaner<br />
2007, Kellerei Kaltern<br />
PREM «Select» 2007 (90% Vernatsch/10%<br />
Lagrein), Rottensteiner,<br />
Bozen<br />
Rosenmuskateller 2006 (Stahltank,<br />
12-14 Monate in gebr. Barriques),<br />
Abtei Muri-Gries, Bozen<br />
Der Rosenmuskateller ist eine<br />
der zahlreichen roten Spielarten<br />
der Muskateller-Rebe, die<br />
aus Dalmatien stammen soll,<br />
dort aber heute sehr selten zu<br />
finden ist. Die hellvioletten<br />
Trauben werden sehr spät gelesen<br />
und wie Rotwein vergoren.<br />
Der nach Rosen <strong>du</strong>ftende Wein<br />
mit seiner Restsüsse ist ein exquisiter<br />
Dessertwein.<br />
43
nen Reifen beschlagenen Fässern<br />
gelagert und transportiert wurde.<br />
Im Mittelalter intensivierten verschiedene<br />
süddeutsche Klöster in<br />
den Weinbau im klimatisch bevorzugten<br />
Südtirol. Später wurde das<br />
Südtirol zum Rotwein-Hauptlieferanten<br />
der Habsburgermonarchie.<br />
Die grosse Blütezeit dauerte<br />
hunderte von Jahren. Dann stürzte<br />
mit der Jahrhundertwende, die aus<br />
Amerika eingeschleppte Reblaus<br />
den Weinbau in eine grosse Krise.<br />
Nach dem ersten Weltkrieg kam<br />
Südtirol zu Italien und verlor da<strong>du</strong>rch<br />
seine angestammten Absatzgebiete<br />
nördlich der Alpen.<br />
Die Wende<br />
Ab 1980 erlebt der Südtiroler Weinbau<br />
einen nachhaltigen Aufschwung.<br />
Der Schlüssel dazu waren<br />
die Modernisierung im Weinbau sowie<br />
ein strenges Qualitätsdenken.<br />
Heute gibt es im Südtirol auf ca.<br />
5100 ha Reben. Die Weingüter liegen<br />
zwischen 200 und 1000 m. ü.<br />
M. In den <strong>du</strong>rch Vulkane und Gletscher<br />
geformten Täler reifen die<br />
Trauben in einem mediterranen<br />
Klima. Es werden 52% Rotwein und<br />
48% Weisswein pro<strong>du</strong>ziert, insgesamt<br />
aber lediglich 0.7 % der gesamten<br />
Weinmenge Italiens.<br />
Enormer Sortenreichtum<br />
Der Sortenreichtum ist ähnlich<br />
gross wie im Wallis. Als autochthone<br />
rote Sorten sind der Vernatsch<br />
und der Lagrein zu erwähnen.<br />
Der Ver-natsch dominierte<br />
noch vor 10 Jahren mit 80% Anteil<br />
an der Anbaufläche beim Rotwein.<br />
Dieser ist heute zu Gunsten<br />
von Lagrein, Blauburgunder und<br />
Merlot auf 60 % zurückgegangen.<br />
Bei den Weissweinsorten haben<br />
Pinot grigio, Chardonnay und Gewürztraminer<br />
stark zugelegt.<br />
In den 70-er Jahren <strong>des</strong> letzten<br />
Jahrhunderts stammten über 50%<br />
aller Weinimporte von Italien in die<br />
Schweiz aus dem Südtirol. Ca.<br />
90% <strong>des</strong> pro<strong>du</strong>zierten St. Magdaleners<br />
führte in die Schweiz. Heute<br />
ist der Import von offenen Weinen<br />
zu Gunsten von Qualitätsflaschenweinen<br />
stark zurückgegangen.<br />
7 Weinbauzonen<br />
Das Südtirol ist in sieben Weinbauzonen<br />
eingeteilt: Das Vinschgau,<br />
südlich <strong>des</strong> Reschenpasses, das<br />
Gebiet um Meran, das Etschtal zwischen<br />
Meran und Bozen, Bozen,<br />
das Eisacktal, von Bozen Richtung<br />
Brennerpass, Überetsch südlich von<br />
Bozen sowie das Unterland Richtung<br />
Trient. Die Übergänge sind<br />
meistens sanft. Doch die unterschiedlichen<br />
Höhenlagen und die<br />
speziellen Landschaftscharakter ergeben<br />
unterschiedliche Weintypen.<br />
Moderner Rebbau<br />
Über Jahrhunderte hinweg prägten<br />
idyllische Pergel-Weingärten auf<br />
Terassenböden die Landschaften<br />
<strong>des</strong> Südtirols. Keine andere Weinregion<br />
hat diese Reberziehungsform<br />
so konsequent weiterentwickelt<br />
und perfektioniert. Ab<br />
Mitte der 80-er Jahre stellten die<br />
Weinbauern bei Neuanpflanzungen<br />
auf die Guyot-Drahterziehung<br />
um. Dieser Wechsel hatte vor allem<br />
qualitative Gründe: Die Besonnung<br />
der einzelnen Rebstöcke wird<br />
verbessert, der Ertrag pro Rebstock<br />
wird verkleinert. Durch die dichtere<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Blick über die Reben auf den Kalterersee.<br />
Bepflanzung kann der Ertrag pro<br />
Hektare beibehalten werden. Es<br />
werden somit gehaltvollere Weine<br />
pro<strong>du</strong>ziert. Die Aus-nahme bildet<br />
die Vernatschrebe, die erwiesenermassen<br />
im Pergel-Anbau bessere<br />
Qualitäten liefert. – Marco Vogel<br />
hat uns während der Degustation<br />
der acht Südtirolerweine sehr gut<br />
in den Weinbau und die Weine dieser<br />
Region eingeführt.<br />
«Ad majorem <strong>vin</strong>i gloriam», spricht<br />
der Gildenmeister zu den neuen<br />
Ordensträgern und berührt sie mit<br />
dem Rebholz auf den Schultern.<br />
Am Samstag, 10. Januar 2009,<br />
führte die Weingilde Gallus im Hotel<br />
Bad Horn ihren 42. festlichen<br />
Hauptbott <strong>du</strong>rch. Einer alten Tradition<br />
entsprechend sind die Gildenräte<br />
in spezielle Roben gekleidet.<br />
…schätze unsere Weine, trinke<br />
sie mit Mass und helfe, dass sie<br />
Weingilde Gallus<br />
42. Hauptbott im Hotel Bad Horn<br />
Anschliessend an die Degustation<br />
<strong>du</strong>rften wir ein typisches Menu<br />
aus dem Südtirol geniessen. Jürg<br />
Langer hat es einmal mehr verstanden,<br />
uns mit seiner ideenreichen<br />
Kochkunst zu überzeugen<br />
und zu verwöhnen. Es gab Schlutzkrapfen<br />
mit Spinatfüllung, Gebratene<br />
Kalbsstelze mit glasiertem<br />
Gemüse, Semmelknödel und Blaukraut<br />
sowie Topfenpalatschinken.<br />
Der Organisator <strong>des</strong> Abends, Ruedi<br />
Wellauer, bedankte sich bei<br />
Marco Vogel herzlich für die Einführung<br />
in die Südtirolerweine.<br />
Marco Vogel hat uns kompetent<br />
und sehr informativ die vielfältigen<br />
Südtiroler Weine, die Pro<strong>du</strong>kte sowie<br />
die Menschen, die dahinter<br />
stehen, vorgestellt. Mit grossem<br />
Applaus wurde dem Referenten,<br />
der Küchen- und Service-Brigade<br />
<strong>des</strong> Gasthauses zum Trauben sowie<br />
unserem Vorstandsmitglied<br />
Ruedi Wellauer für die gute Organisation<br />
<strong>des</strong> gelungenen Anlasses<br />
ausgiebig gedankt.<br />
«Ad majorem <strong>vin</strong>i gloriam»<br />
Bericht über den 42. Hauptbott der Weingilde Gallus vom Samstag, 10. Januar<br />
2009, im Hotel Bad Horn. Vier neuen Ordensträgern wurden in einem feierlichen<br />
Akt die Urkunden überreicht. – Paul Rieser berichtet:<br />
uns rein und unverfälscht erhalten<br />
bleiben! Dieser Grundsatz gilt für<br />
die von Christian Gerber aus Rorschach<br />
geleiteten Weingilde Gallus.<br />
Der Zeremonienmeister<br />
ermahnt<br />
Der Ablauf der Veranstaltung hält<br />
sich an ein strenges Protokoll. Es<br />
wird zur Ruhe ermahnt und die<br />
goldenen Regeln <strong>des</strong> Weingenies-<br />
44 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Charles Martignoni, Zeremonienmeister, Irène Rieser, Doris Zindel,<br />
Patrik Zindel, Priska Räber und Christian Gerber, Gildenmeister. (v.l.n.r.)<br />
sens verkündet, bevor die verschiedenen<br />
kulinarischen Trachten<br />
vorgestellt und aufgetragen werden.<br />
Charles Martignoni versteht<br />
es mit seinem passenden Auftritt<br />
als Zeremonienmeister dem Anlass<br />
den würdigen Rahmen zu geben.<br />
Speziell erwähnt sind die gereimten<br />
Texte für jeden Gang <strong>des</strong><br />
feinen Aben<strong>des</strong>sen.<br />
Vier Neue Ordensträger<br />
Doris und Patrik Zindel, Au, Priska<br />
Räber, Berneck, und Irène Rieser,<br />
Goldach, wiesen vor dem Hauptbott<br />
in einem Weingespräch gegenüber<br />
den Weinmagistern Christian<br />
Herzog und Felix Indermaur<br />
ihre Kenntnisse rund um Rebe und<br />
Wein nach, ehe sie vom Gildenmeister<br />
mit dem Ausspruch «ad<br />
majorem <strong>vin</strong>i gloriam» und der<br />
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong> / Magazin<br />
Schulterberührung mit dem Rebholz<br />
feierlich ihre Orden und Urkunden<br />
überreicht bekamen. Die<br />
schönen Urkunden, Zeichnungen<br />
im Chronikbuch und die Fotos erstellte<br />
wiederum unser Gildenmitglied<br />
Stefan Schreiber.<br />
Neues Direktorium<br />
im Bad Horn<br />
Erstmals erlebten wir den Anlass<br />
im Hotel Bad Horn unter Führung<br />
<strong>des</strong> neuen Direktoriums Stefan<br />
und Bernadette Hinni als Nachfolger<br />
von Urs Hatt. Wir stellten fest,<br />
dass sie es sehr gut gemacht haben.<br />
Christian Gerber darf auf einen<br />
gelungenen Hauptbott zurück<br />
blicken. Bestätigt wurde dies u.a.<br />
<strong>du</strong>rch viele tanzende Gildenpaare<br />
und anschliessendem Treff in der<br />
Leuchtturmbar.<br />
Christian Gerber spricht «ad majorem <strong>vin</strong>i gloriam» und berührt Doris<br />
Zindel mit dem Rebholz. Nun ist sie Ordensträgerin.<br />
(Aufnahmen Stefan Schreiber, Berneck)<br />
37 saranno le cantine che in Ticino<br />
offriranno la possibilità ai<br />
consumatori di fare un’esperienza<br />
di grande interesse culturale e valore<br />
umano. Cantine Aperte -<br />
spiega Francesco Tettamanti, direttore<br />
di Ticinowine e dell’Interprofessione<br />
del Vino e della Vite<br />
ticinese – rappresenta un’opportunità<br />
imperdibile per potersi<br />
avvicinare alla realtà viti<strong>vin</strong>icola<br />
del nostro Cantone, con un approccio<br />
del tutto personale. «Il<br />
fatto di poter conoscere da vicino<br />
i vignaioli e i cantinieri, parlare<br />
con loro, discutere, porre loro le<br />
più diverse domande sulla coltivazione<br />
della vite, sulla <strong>vin</strong>ificazione<br />
e sull’invecchiamento, degustare i<br />
<strong>vin</strong>i con consigli sulle tecniche di<br />
servizio, di degustazione e di abbinamento<br />
dei <strong>vin</strong>i, è davvero<br />
un’occasione unica».<br />
Avvicinare il<br />
consumatore al pro<strong>du</strong>ttore<br />
Tra le ragioni che spingono Ticinowine<br />
a organizzare una manifestazione<br />
che di anno in anno assume<br />
una rilevanza sempre più<br />
importante, anche la volontà di<br />
assoluta trasparenza in tutte le<br />
attività della filiera. Avvicinare il<br />
consumatore al pro<strong>du</strong>ttore, aprire<br />
le porte su una realtà complessa<br />
come quella della viticoltura e<br />
della <strong>vin</strong>ificazione, favorisce l’instaurarsi<br />
di un rapporto di fi<strong>du</strong>cia,<br />
fondamentale in un momento nel<br />
quale la globalizzazione tende ad<br />
30 e 31 Maggio 2009<br />
«Cantine aperte» in Ticino<br />
Sabato 30 e domenica 31 maggio le cantine ticinesi si aprono agli enoturisti<br />
in occasione di Cantine Aperte, la manifestazione promossa e organizzata da<br />
Ticinowine. Anche quest’anno l’evento ticinese si terrà in concomitanza con<br />
Cantine Aperte Lombardia e Liguria.<br />
appiattire ogni cosa e spesso a<br />
creare <strong>du</strong>bbi e perplessità sulle<br />
origini e sulla qualità di un prodotto.<br />
Un clima festoso<br />
La cantina sarà quindi protagonista<br />
come lo saranno i vigneti e i<br />
<strong>vin</strong>i, con pro<strong>du</strong>ttori che vogliono<br />
presentare con orgoglio la loro<br />
pro<strong>du</strong>zione; lo vogliono fare anche<br />
in modo conviviale per mettere<br />
a proprio agio ogni visitatore.<br />
Per cui in molte di queste cantine<br />
si potranno assaporare prodotti<br />
tipici, in un clima festoso grazie a<br />
con un ricco programma d’intrattenimento,<br />
di visite guidate,<br />
mostre, eventi musicali, d’arte e<br />
tradizionali.<br />
Collaborazione con Cantine<br />
Aperte Lombardia e Liguria<br />
Da sottolineare, infine, la collaborazione<br />
con Cantine Aperte Lombardia<br />
e Liguria, manifestazione<br />
che si terrà anche quest’anno in<br />
concomitanza con l’evento ticinese.<br />
– L’elenco delle 37 cantine<br />
partecipanti e gli orari d’apertura<br />
si possono consultare sul sito:<br />
www.ticinowine.ch<br />
45
Die letztgeborene Rebstorte von Agroscope ACW ist getauft<br />
Die neue Rebsorte wurde von der<br />
Forschungsanstalt Agroscope<br />
Changins-Wädenswil im Jahre<br />
1970 <strong>du</strong>rch Kreuzung zwischen<br />
Gamay und Reichensteiner gezüchtet,<br />
genau wie die 1990 zugelassenen<br />
Gamaret und Garanoir.<br />
«Mara», die vorgängig die Bezeichnung<br />
«C41» trug, zeichnete<br />
sich im Laufe der Praxisversuche<br />
in den ACW-Versuchsbetrieben<br />
der Westschweiz und <strong>des</strong> Tessins<br />
positiv aus. Das neue Gewächs erweitert<br />
das Sortiment der neuen<br />
roten Rebsorten, die sich für weite<br />
Anbaugebiete der Schweizer<br />
Weinberge eignen und polyphenolreiche<br />
Weine mit originellen<br />
Eigenschaften pro<strong>du</strong>zieren.<br />
Interessante agronomische<br />
Eigenschaften<br />
«Mara» ist eine Sorte von mittlerem,<br />
halbhängendem Wuchs und<br />
wie Garanoir sehr fruchtbar. Ihr Reifezeitpunkt<br />
liegt zwischen jenem<br />
von Gamaret und Garanoir und ihre<br />
Resistenz gegenüber Traubenfäule,<br />
vor allem am Ende der Reifung, etwas<br />
unter jener von Gamaret. In<br />
den heissen Zonen wie im Tessin<br />
besteht die Gefahr von Überreife,<br />
was sich negativ auf den Wein auswirken<br />
kann und daher das Anbaugebiet<br />
begrenzen kann. Im Vergleich<br />
zu Gamaret und Garanoir erreichen<br />
die Trauben einen höheren Zuckerund<br />
Säuregehalt im Most.<br />
«Mara»<br />
Oenologisches Potenzial<br />
«Mara» liefert in der Regel kräftige<br />
und tiefgefärbte Rotweine<br />
mit mässigem Polyphenolgehalt,<br />
der unter den Werten von Gamaret<br />
liegt. Die Tannine sind zarter<br />
und deutlich seidiger als jene von<br />
Gamaret. Die Weine zeichnen<br />
sich häufig <strong>du</strong>rch ein typisches<br />
Bouquet von schwarzen Beeren<br />
und Gewürzen aus.<br />
Schrittweise Verbreitung<br />
Im Jahre 2009 wird «Mara» in begrenzter<br />
Anzahl und in Form von<br />
Standardpflanzenmaterial bei einigen<br />
Rebschulisten verfügbar sein.<br />
Das Verfahren für eine baldmöglichste<br />
Lieferung <strong>des</strong> Pflanzenmaterials<br />
zur Pro<strong>du</strong>ktion von zertifiziertem<br />
Pflanzmaterial wurde<br />
eingeleitet.<br />
Magazin<br />
Die von der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW aus der<br />
Kreuzung Gamay x Reichensteiner gezüchtete Rebsorte «C41» wurde «Mara»<br />
getauft. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dieser Rebsorte, der gleichen Linie<br />
wie Gamaret und Garanoir, wurde in den Jahren 2008 und 2009 Standardvermehrungsmaterial<br />
bei Schweizer Rebschulisten zur Verfügung gestellt. – Im Folgenden<br />
der Bericht von Olivier Viret und Jean-Laurent Spring, Agroscope ACW: Suite aux expériences positives<br />
obtenues avec ce cépage de la<br />
Le dernier né <strong>des</strong> cépages d’Agroscope ACW est babtisé<br />
même lignée que le Gamaret et le<br />
Garanoir, <strong>du</strong> matériel de multiplication<br />
standard a été distribué en<br />
2008 et en 2009 aux pépiniéristes<br />
viticoles suisses.<br />
Cépage né en 1970<br />
Ce nouveau cépage a été obtenu<br />
par la Station de recherche Agroscope<br />
Changins – Wädenswil en<br />
1970 par croisement entre Gamay<br />
et Reichensteiner, tout comme le<br />
Gamaret et le Garanoir, homologués<br />
en 1990. Initialement désigné<br />
par le code de sélection<br />
«C41», Mara s’est distingué positivement<br />
au cours <strong>des</strong> expériences<br />
pratiques dans les différents<br />
domaines d’essais d’ACW en<br />
Suisse romande et au Tessin.<br />
Cette nouvelle variété étend la<br />
gamme <strong>des</strong> nouveaux cépages rouges<br />
adaptés à de larges zones <strong>du</strong> vig-<br />
«Mara»<br />
Le «C41», issu <strong>du</strong> croisement Gamay x Reichensteiner sélectionné à la Station<br />
de recherche Agroscope Changins-Wädenswil ACW vient d’être baptisé <strong>du</strong> nom<br />
de «Mara». – Olivier Viret et Jean-Laurent Spring, Agroscope ACW rapportent:<br />
noble helvétique et aptes à fournir<br />
<strong>des</strong> <strong>vin</strong>s de qualité originaux et typés<br />
au potentiel polyphénolique élevé.<br />
«Mara» est une variété de vigueur<br />
moyenne et au port semiétalé,<br />
présentant une fertilité élevée,<br />
proche de celle <strong>du</strong> Garanoir.<br />
Sa précocité se situe entre celle<br />
<strong>du</strong> Gamaret et <strong>du</strong> Garanoir et sa<br />
résistance à la pourriture est quelque<br />
peu inférieure à celle <strong>du</strong> Gamaret,<br />
surtout en fin de maturation.<br />
Dans les zones très chau<strong>des</strong><br />
comme au Tessin, «Mara» présente<br />
un risque de surmaturation<br />
qui s’exprime négativement dans<br />
le <strong>vin</strong>, limitant son aire d’implantation.<br />
Par rapport au Gamaret et<br />
au Garanoir, le potentiel d’accumulation<br />
<strong>des</strong> sucres et le taux d’acidité<br />
<strong>des</strong> moûts sont plus élevés.<br />
Potentiel œnologique<br />
Les <strong>vin</strong>s rouges issus de Mara sont<br />
généralement corsés et colorés.<br />
Les teneurs en polyphénols sont<br />
toutefois légèrement inférieurs<br />
aux <strong>vin</strong>s de Gamaret avec <strong>des</strong> tannins<br />
plus tendres et très enrobés.<br />
Au niveau aromatique les <strong>vin</strong>s de<br />
Mara se distinguent assez souvent<br />
par une typicité basée sur <strong>des</strong> notes<br />
de fruits noirs et d’épices.<br />
En 2009, Mara sera disponible<br />
en quantité limitée sous forme de<br />
matériel végétal standard auprès<br />
de quelques pépiniéristes. Les<br />
procé<strong>du</strong>res sont engagées pour<br />
fournir le plus rapidement possible<br />
le matériel de base pour la<br />
pro<strong>du</strong>ction de plants certifiés.<br />
46 Ami <strong>du</strong> Vin 1/09
Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />
Magazin<br />
Weinliebhaber gesucht<br />
Vier Jahrzehnte als Hobby-Weinbauer gehören zu den<br />
schönsten und gesün<strong>des</strong>ten in meinem Leben.<br />
Jetzt meldet sich das Alter, und ich möchte kürzer treten.<br />
Ich suche den/die Nachfolger/in<br />
für meinen Kleinbetrieb im Aargau.<br />
Er umfasst:<br />
<strong>•</strong> Haus am Bach für gemütliches Wohnen, angrenzend<br />
an 50 Aren Wiesen mit Hochstammbäumen<br />
<strong>•</strong> Rebland 105 Aren mit Spezialitäten wie Elbling,<br />
Räuschling, Cabernet Sauvignon<br />
<strong>•</strong> Keller mit Maschinen und Geräten<br />
für die moderne Vinifikation von A bis Z<br />
<strong>•</strong> Räume für Buschwirtschaft, Tagungen, Anlässe,<br />
Seminare<br />
<strong>•</strong> Rebhäuschen, ein Bijou mit Fernsicht und mehr<br />
Wer sich angesprochen fühlt, melde sich bei<br />
Reinhard Bachmann<br />
Kapellenstrasse 61,<br />
5276 Wil am Rebberg (AG)<br />
Tel: 062 875 22 89<br />
Neuer Stratege <strong>des</strong> Waadtländer Weins<br />
Nicolas Schorderet ist der neue Generalsekretär <strong>des</strong> Office <strong>des</strong> Vins Vaudois.<br />
Am 2. März 2009, hat er seinen Posten angetreten. Gleichzeitig ist<br />
das OVV ins Centre Patronal in Paudex umgezogen. Nach einer langen<br />
Periode der Vakanz ist der Wechsel an der Spitze der Waadtländer Weinpromotion<br />
nicht allein ein «personelles Ereignis». Es ist zugleich das<br />
Zeichen für eine Erneuerung in der Promotionsstrategie. Eine Herausforderung,<br />
die dem passionierten Weinliebhaber Nicolas Schorderet voll<br />
und ganz entspricht, <strong>des</strong>sen beruflicher Werdegang wesentlich vom Wirken<br />
in Hotellerie und Gastgewerbe geprägt ist.<br />
1. Chef <strong>des</strong> Clubs der Weinakademiker<br />
in der Schweiz<br />
Einer der innovativsten Gastronomen Zürichs und Gault Millau Sommelier<br />
<strong>des</strong> Jahres 2006, Markus Segmüller, ist der Schweizer Vertreter im<br />
inter<strong>nationale</strong>n Weinnetzwerk von Weinprofis, dem Club der Weinakademiker.<br />
Dieser inter<strong>nationale</strong> Verband umfasst über 400 Mitglieder aus<br />
18 Nationen, 22 davon kommen aus der Schweiz. Den Weinakademikern<br />
ist eines gemeinsam: Alle haben sie die international renommierte<br />
und weltweit etablierte Ausbil<strong>du</strong>ng, das WSET Diploma in Wines and<br />
Spirits erfolgreich absolviert und nach Ablegung einer Diploma-Arbeit<br />
den Titel Weinakademiker verliehen bekommen.<br />
«Ami <strong>du</strong> Vin»<br />
Organe officiel de l’<strong>Association</strong> <strong>nationale</strong> <strong>des</strong> <strong>amis</strong> <strong>du</strong> <strong>vin</strong> (<strong>ANAV</strong>)<br />
Offizielles Organ der <strong>Schweizerische</strong>n Vereinigung der Weinfreunde<br />
Organo ufficiale dell’Associazione nazionale degli amici del <strong>vin</strong>o<br />
Erscheint 4 x jährlich / Paraît 4 fois par an / 4 edizioni per anno<br />
Redaktion/Rédaction/Redazione:<br />
Othmar Stäheli (Chefredaktor), Dammstrasse 5, 8180 Bülach<br />
E-Mail: swz@redseaunlimited.com<br />
Layout: Katharina Stäheli, E-mail: kat@redseaunlimited.com<br />
Sekretariat und Anzeigenverwaltung/Secrétariat et<br />
Régie <strong>des</strong> annonces:<br />
Katharina Stäheli, «Ami <strong>du</strong> Vin», Dammstrasse 5, 8180 Bülach<br />
Telefon: 044/867 23 00; Telefax: 044/867 23 08.<br />
Abonnentendienst/Régie <strong>des</strong> abonnements<br />
Rudolf Wey, Zentralsekretär <strong>ANAV</strong>, Murzlenstrasse 9,<br />
8166 Niederweningen, E-mail: rudolf.wey@anav.ch<br />
Druck und Versand/Imprimerie et expédition:<br />
Südostschweiz Print AG, Postfach, 7007 Chur<br />
Logo: Fulvio Roth, Studio grafico, Bellinzona.<br />
Auflage/Tirage/Edizione: 5700 Ex.<br />
Impressum<br />
Abonnement für Nichtmitglieder/Abonnement pour non-membres<br />
de l’<strong>ANAV</strong>/Abonamento per non-membri dell’<strong>ANAV</strong>:<br />
sFr. 36.–; Ausland/Etranger/Estero sFr. 40.–.<br />
Einzelnummer/Le numéro/Numero separato:<br />
sFr. 9.50; Ausland/Etranger/Estero: sFr. 11.50.<br />
Die Themen der nächsten Ausgabe <strong>des</strong> «Ami <strong>du</strong> Vin» / Les thèmes de la<br />
pro chaine édition de l’«Ami <strong>du</strong> Vin» / Argomenti della prossima edizione<br />
Panorama<br />
Der Wein in der Oper<br />
Le <strong>vin</strong> dans l’opéra<br />
Il <strong>vin</strong>o nella opera<br />
Dossier<br />
Le Conservatoire Mondial <strong>du</strong> Chasselas<br />
Portrait<br />
75 ans Caves Sainte-Anne<br />
Agenda<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Sektionsnachrichten / Nouvelles <strong>des</strong> sections / Notizie delle sezioni<br />
«Ami <strong>du</strong> Vin» 2/09 erscheint Ende Juni /«Ami <strong>du</strong> Vin» 2/09 paraîtra à fin<br />
juin / «Ami <strong>du</strong> Vin» 2/09 uscirà fine giugno. Redaktionsschluss / délai de<br />
rédaction / chiusura della redazione: 10. Juni 2009<br />
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WEIN AUS ÖSTERREICH<br />
Heiße Tage, kühle Nächte - aromatische Weine.<br />
Gutes Essen braucht gute Weine. www.weinausoesterreich.at